Seelen
Se(e)len sind ein allseits beliebtes Gebäck vom Bäcker an der Ecke und lassen sich in vielen Formen genießen. Dies war/ist die einhellige Meinung der Erdbevölkerung. Doch dieser Artikel widerlegt alle bisher für wahr geglaubten Tatsachen und kratzt an der Oberfläche eines nicht für möglich gehaltenen satanischen Komplotts mit dem Ziel der radikalen Kommerzialisierung.
Allgemeiner Irrglaube
Jeder hat schon einmal eine Se(e)le genossen (Ausnahme: Seelenlose). Allerdings verbreitete sich im Laufe der Jahrhunderte ein allgemeiner Irrglaube die Se(e)le als solches betreffend. Nicht wie die Mehrheit der Se(e)lenfreunde bisher glaubt ist der im Ofen gebackenen Teig die eigentliche Se(e)le, sondern die schwarzen Körner - dem Kümmel zum Verwechseln ähnlich - die auf dem Teigschlauch verstreut sind. Von vielen werden also die Se(e)len, die vom Bäcker auf dem Teig verteilt werden, vor dem Verzehr abgeschabt. Man isst also nur den geschmacklosen Teig, während man das eigentliche Nahrungsmittel, die nahrhaften Se(e)len entsorgt. Das ist, wie wenn man von Sushi nur den Reis isst - totaler Schwachsinn! Wenn man für (eine) Se(e)le/n bezahlt, dann sollte man auch die Se(e)le/n essen. Aber beim Verzehr ist Vorsicht geboten!
Die Seele
Warum Vorsicht? Aus einem einfachen Grund. Die essbare Se(e)le ist nichts anderes als eine menschliche Seele [Merke: Sele = Seele]. Schon seit Beginn der modernen Wissenschaft versuchen Mediziner den Sitz der menschlichen Seele zu finden, der Seele, die den Tod überdauert und in Himmel oder Hölle fortlebt. Klingt doch eigentlich logisch oder haben sie sich noch nie gefragt, wieso das Nahrungsmittel den selben Namen trägt, wie das ominöse "Organ"?! Es ist identisch. Nun ist also Vorsicht geboten. Man unterscheidet schwarze und weiße Seelen. Die schwarzen sind die bösen, die weißen die guten. Beim Bäcker kann man nur schwarze Seelen kaufen, denn die weißen sehen dem Kümmel nicht ähnlich, der als internationale Tarnung dient. Warum das so ist wird im nächsten Abschnitt geklärt. Der Sitz der menschlichen Seele konnte in geheimen Laboratorien in Nicaragua lokalisiert werden. 1994 gelang es dem Anatom Guntler van Haggens die erste menschliche Seele im Dünndarm eines Schwarzafrikaners zu lokalisieren und zu entfernen.
Der Weg der Seele - ein Komplott
Guntler van Haggens setzte seine Forschungen im Bezug auf Seelen fort. Doch sein Laborkomplex drohte gegen Ende des Jahres 1995 aufzufliegen und so beschloss er in der Masse unterzutauchen. 1996 gründete er die Wanderausstellung Leichenwelten, um sein Suchen nach immer mehr Seelen zu legalisieren. Seine "Opfer" sind dort als plastinierte Seelenlose, nicht tot und nicht lebendig, ausgestellt und decken van Haggens Machenschaften. Ihre Seelen wurden entfernt, für die der Satan, der ständig nach mehr schwarzen Seelen lechzt, einen guten Preis bezahlt. Dieser Umstand machte van Haggens reich. Doch bald war der Vorrat an schwarzen Seelen, da es nurnoch Menschen mit weißen Seelen gab, erschöpft und van Haggens Lieferungen in die Hölle versiegten. Durch seine Forschungen entdeckte van Haggens allerdings eine Möglichkeit um weitere Seelenengpässe zu vermeiden. Der Verzehr von vielen schwarzen Seelen führt zu einer Wandlung von weißen Seelen zu schwarzen Seelen. Er bat den Teufel um Subventionsmittel und ersetzte weltweit in allen Bäckerfilialen die Bäckergehilfen (die sind billiger als Bäckermeister) durch Angehörige seine 1999 gegründete Organisation "Seelen(in die Hölle)wanderung", die vor allem in Südostasien einigen Zulauf fand. Diese Spitzel ersetzten den Kümmel auf den Teigwaren (die uns bekannten Seelen) durch schwarze Seelen. Nun nehmen alle "Seelenesser" die schwarzen Seelen in sich auf und bekommen selbst schwarze Seelen, die van Haggens früher oder später verkaufen kann.
Seelsorge
Als von van Haggens kriminellen Machenschaften etwas durchsickerte formierte sich im Sommer des Jahres 2000 die Gegenorganisation zu van Haggens, die "Seelsorge". Diese selbstlosen Menschen haben es sich zur Aufgabe gemacht das Seelenkomplott zu enthüllen und van Haggens zur Rechenschaft zu ziehen. Um dies zu bewerkstelligten mussten sie erst van Haggens Position bei seinem Hauptabnehmer verunglimpfen und für weitere Lieferengpässe sorgen. Zu diesem Zweck entwickelten sie ein Gegenmittel gegen die langsame Schwarzwerdung durch schwarze Seelen. Das Mittel "Balsam für die Seele" wurde entwickelt. Die Entwicklung floppte, da eine Massenproduktion des in der Gewinnung aufwendigen Extraktes sich schwierig gestaltet (siehe Balsamgewinnung). Trotzdem mobilisiert die Seelsorge weiterhin alle Kräfte und führt den bis jetzt aussichtslosen Kampf mit ihrem Balsam weiter, bis ein neues, effektiveres Mittel entwickelt wurde.
Formen des kulinarischen Genusses
Seelen lassen sich mit fast allem belegen. In Deutschland ist es üblich die Se(e)le mit Butter zu bestreichen, oder eine mit Käse und Schinken belegte Se(e)le zu erhitzen. In einigen hochwertigen Restaurants oder anderen Etablissements ist es auch möglich gegen einen allerdings nicht gerade geringen Aufpreis Balsam für die Seele zu erwerben. Dieser aus Salbei gewonnene Balsam ist ein äußerst rarer Rohstoff.
Die Balsamgewinnung
Wie oben bereits erwähnt wird der kostbare Balsam für die Seele aus der Salbeipflanze gewonnen. Allerdings ist der Kosten-Nutzen-Faktor eher unrentabel für den Balsam-Wirtschaftszweig, der sich 1854 in einer kleinen Region in Südostasien herausbildete. Trotzdem sind inzwischen über 100.000.000 Chinesen an der Balsamgewinnung beteiligt. Das wertvolle Balsam ist in einem einzigen Blatt der gesamten Salbeipflanzen in sehr geringen Mengen vorhanden, das nur von echten Salbeikennern, den sogenannten Bon-Bons lokalisiert werden kann. Um den kostbaren Balsamtropfen aus dem Blatt zu bekommen müssen nun 99.999.998 der an der Produktion beteiligten Chinesen eine Menschenpyramide auf dem Salbeiblatt bilden, um unter dem entstandenen Druck dem Blatt die konzentrierte Balsamessenz zu entlocken. Dieser Vorgang ist maschinell nicht umsetzbar, da nur von Menschen gepresster Balsam den vollen Geschmack entfaltet. Maschinell gewonnener Balsam gilt als Industriemüll und wird in speziellen Anlagen zu Balsa(m)-Holz verdichtet. Die zwei Chinesen, die nicht an der Produktion beteiligt sind, sind zum einen der Salbei-Bon-Bon und zum anderen der Produktionsleiter, der den gesamten Vorgang überwacht. Pro Tag schaffen es die geübten Balsam-Presser bis zu 1cl Balsam zu gewinnen. Dieser wird in alle Welt exportiert und als Balsam für die Seele verkauft.
Philosophische Betrachtung des Naturmittels
- Laut der Vorstellung der vernunftbegabten Menschen ein riesiger Humbug, mit dem einige verbitterte alte Leute vor langer Zeit versucht haben, dem Menschen das Fürchten zu lehren.
- Laut heutiger Lehrmeinung ist das offensichtliche Nichtvorhandensein einer Seele bei Politikern der beste Beweis, dass auch Gott mal irren kann.