Spiegelwelten:Indiana Bibo – Saving Santa

Ochsfort, Februar 2017 – Wir leben in ruhigen Zeiten. Auf uns wirkt es, als hätten sich alle Aktivitäten der Welt an einen anderen Ort verschoben. Ich sollte das untersuchen. Aber nicht jetzt. Momentan habe ich etwas anderes zu tun.

Hauke Ackermann: Schach

Dr. Bibo: Rochade auf h1.

Ackermann: Dame auf e4. Sie sind unkonzentriert heute, Herr Professor.

Dr. Bibo: Mich beschäftigt einfach diese eingeschlafene Welt, Hauke.

Ackermann: Dame auf e4. Sie sind unkonzentriert heute, Herr Professor.

Dr. Bibo: Jaja. Du könntest richtig liegen.

Ackermann: Ich liege meistens richtig. Wollen Sie auch einen Cognac?

Dr. Bibo: Aber gern! Und sonst so? Wie läuft es daheim?

Ackermann: Ach fragen Sie nicht. Schwangere Frauen und ihre Stimmungsschwankungen … Ich bin froh, wenn ich zumindest einmal in der Woche rauskomme, um diese Schachpartie hier in Ruhe bestreiten kann. Umso ärgerlicher, dass Sie heute nicht bei der Sache und dadurch ein erbärmlich leichter Gegner sind.

Dr. Bibo: Wann ist es denn so weit?

Ackermann: Wenn Sie so weitermachen, in drei Zügen.

Dr. Bibo: Nein, ich meine den Nachwuchs.

Ackermann: Anfang Mai, wenn die Ärzte nicht irren.

Dr. Bibo: Hauke, Hauke, Hauke … Mit fast 50 noch Vater werden. Das hättest du auch nicht gedacht, oder?

Ackermann: Tja. Das passiert, wenn man sich eine jüngere Frau auswählt …

Dr. Bibo: Du Unglücklicher.

Ackermann: Man tut, was man kann.

(„Es gibt nur Wasser, Wasser, Wasser überall“)

Dr. Bibo: Was ist das?

(„Doch wir haben nichts zu trinken!“)

Ackermann: Mein Handy.

(„Es gibt nur Wasser, Wasser, Wasser überall“)

Dr. Bibo: Du hast Santiano als Klingelton?

(„und das Schiff droht zu versinken“)

Ackermann: Ich finde die ganz lustig. Ja? Ackermann? Erzittere? Ach? … Ja … Okay … Jetzt wirklich? … Na sowas … Ja, der ist auch gerade in der Nähe … Okay … Gut. Wir kommen. Bis dann!

Dr. Bibo: Wer war das?

Hauke Ackermann: Haben Sie noch das Dimensionstor, das ich Ihnen zu Weihnachten geschenkt habe?

Dr. Bibo: Ja. Liegt im Bücherregal. Warum?

Ackermann: Wir müssen es jetzt benutzen. Der Weihnachtsmann hat angerufen. Er steckt in Schwierigkeiten und wir müssen ihm seinen fetten Arsch retten.

Dr. Bibo: Moment … Der Weihnachtmann? Ernsthaft? DER WEIHNACHTSMANN???

Ackermann: Ja.

Dr. Bibo: Du hast seine Telefonnummer???

Ackermann: Natürlich. Ich bin wichtig. Natürlich hab ich die Nummer des Weihnachtsmannes.

Dr. Bibo: Und dieses Dimensionstor führt zu ihm?

Ackermann: Ja.

Dr. Bibo: Hattest du nicht gesagt, du wüsstest nicht, wohin das Tor führt?

Ackermann: Hätte ich es Ihnen gesagt, wären Sie zwei Sekunden später bereits da durchmarschiert.

Dr. Bibo: Selbstverständlich. Hallo? Den Weihnachtsmann treffen ist ja wohl mal das Wundervollste überhaupt!

Ackermann: Naja. Ein alter Mann mit einer gewaltigen Fabrik halt. Das werde ich in 30 Jahren wohl auch sein. So spektakulär ist das jetzt auch nicht.

Dr. Bibo: Das Tor ist bereit.

Ackermann: Sehr gut. Dann mal auf in den Kampf. (geht durchs Tor)

Dr. Bibo: Yippieh! (folgt durch das Tor)

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Dr. Bibo: Du bist es tatsächlich!

Santa: Ho Ho Ho. Willkommen in meiner bescheidenen Hütte.

Dr. Bibo: Kann ich vielleicht ein Autogramm haben, Ich …

Ackermann: Später, später. Was genau ist es jetzt eigentlich hier los?

Santa: Hier ist so richtig die Kacke am Dampfen. Ich habe seit längerer Zeit Stress mit den Leuten von der Erde. Vor allem mit Gulmwolf vom Uldenswald, dem Schmalspurdiktator des Diktatoriats. Und mit ein paar Spionen, aber das haben wir jetzt wohl vernünftig geklärt. Aber dieser Gulmwolf wurde gestern wohl von einem Objekt getroffen, hat mir die Schuld daran gegeben und eine Atomrakete losgeschickt. Die wird wohl morgen Abend hier einschlagen.

Ackermann: Ja, prima. Schöner Mist.

Dr. Bibo: Ich kann nicht ganz folgen. Diktatoriat? Gulmwolf? Wer sind diese Leute?

Ackermann: Ach ja; Herr Professor, wir befinden uns nicht im Umfeld unserer Spiegelwelt, sondern in der Umlaufbahn eines Planeten namens Orbus Alius.

Dr. Bibo: Eine andere Welt? Schon wieder?

Ackermann: Ja. Welten gibt es im Überfluss. Demnächst gibt es noch welche im Schlussverkauf.

Dr. Bibo: Tja …

Ackermann: Okay. Morgen schlägt hier also eine Atomrakete ein, wenn wir nicht schnell was tun. Welche Möglichkeiten haben wir?

Santa: Nicht viele. Wir sind hier quasi allein.

Dr. Bibo: Was heißt „Quasi“? Wohnt hier oben etwa noch wer?

Santa:Nun ja … Ein paar Meilen südlich liegt ein verwunschenes Gesteinsfeld, dem regelmäßig tote Prominente entsteigen. Die kommen dann andauernd hier her. Ihr glaubt nicht, wie nervig das ist! Ich habe nicht umsonst diese „Runter von meinem Rasen“-Schilder aufgestellt. Dieser Isaac Newton kommt dauernd her und stiehlt von meinem Apfelbaum. Letztens hab ich ihm einen an den Kopf geworfen. Nervensäge.

Dr. Bibo: (begeistert) Newton?? Ist der zufällig jetzt auch gerade hier?

Santa: Nein. DER nicht.

Dr. Bibo: Sondern?

Kaiser Wilhelm II.: Huhu.

"Huhu!"

Ackermann: Mist. Mit dem gewinnt man keinen Krieg.

Santa:Aber was machen wir denn nun?

Wilhelm: Neider überall zwingen uns zu gerechter Verteidigung, darum auf … zu den Waffen!

Ackermann: Nein. Mit welcher Armee denn? Haben wir eine?

Santa: Nein.

Wilhelm: Aber sie ist im Felde unbesiegt!

Ackermann: Das haben Armeen, die nicht existieren, so an sich.

Wilhelm: Grund genug, die einzusetzen. Ich rufe Hindenburg und dann geht es los.

Ackermann: Ein toller Plan. Wir sollten abstimmen. Wenn einer dagegen ist, können wir es so nicht machen. Also wer dafür ist, hebe jetzt den linken Arm. (hebt den Arm)

Dr. Bibo: (hebt den Arm)

Santa: (hebt den Arm)

Wilhelm: (hebt den Arm)

Ackermann: Okay. Drei dafür und der Kaiser ist dagegen. Also müssen wir leider was anderes machen.

Wilhelm: Aber mein Arm ist doch auch oben??

Ackermann: Wo? Sehe ich nicht.

Wilhelm: Verdammt, wieso ist der nur so kurz?

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Dr. Bibo: Habt ihr gehört? Ein Staat namens "Jail-Island" hat eine zweite Rakete losgeschickt, um die erste abzufangen!

Santa: Warum hat ein Gefängnisstaat Raketen? Das ist doch vollkommen unlogisch?

Ackermann: Nein, nein. Das ist ganz doll kreativ, merkst du nicht?

Santa: Nein.

Ackermann: Das ist halt Kreativität für Liebhaber. Sei es drum. Hat dieses Ding eine Chance, die Sache vor uns zu erledigen? Ich habe eine schwangere Frau daheim sitzen und keine Lust, länger als nötig in dieser dämlichen Welt hier meine Zeit zu verschwenden.

Dr. Bibo: Äh … Nein. Das Ding ist zwar höllisch schnell, aber es ist unrealistisch. Die Rakete des Diktatoriats hat immerhin einen guten Tag Vorsprung.

Ackermann: Schade. Dann müssen wir halt unsere Köpfe anstrengen. Vorschläge?

Wilhelm: Wir schicken die Kavallerie los und halten den Feind vor der Front auf.

Santa: Äh … Was?

Dr. Bibo: Ich glaube, wir haben keine Pferde hier. Nur Rentiere.

Wilhelm: Ach, Papperlapapp. Das sind schwächliche Wesen. Die sind nur zum Erschießen gut.

Dr. Bibo: Immerhin ziehen sie jedes Jahr die Geschenke einer ganzen Welt. Sogar mehrerer Welten.

Santa: Ja, die ziehen mehr weg als Christoph Daum zu Glanzzeiten.

Ackermann: Hmm. Das bringt mich auf eine Idee. Santa, sag mal – Wie viele Rentiere hast du?

Santa: Acht. Und ein B-Kader mit nochmal Acht.

Ackermann: Gut. Hol sie her. Und wir brauchen Seil. Verdammt viel Seil.

Santa: Warum?

(Ein radioaktiv verseuchter Zwergwichtel mit Holzbein kommt auf einem Jetpack in den Raum geflogen und knallt gegen ein Bücherregal)

Zwerg: ICH RETTE DICH, WEIHNACHTSMANN!!!

Ackermann: Wer ist denn er jetzt?

Santa: ANDRE! Mein Junge! Was tust du hier? Freunde, das ist Andre Heiner. Er hat früher hier gearbeitet, bis er bei einem bizarren Unfall eineinhalb Beine verloren hat. Was machst denn du für Sachen, Junge?

Andre: Ich habe gehört, man will dich umbringen. Das kann ich nicht zulassen. Ich musste kommen, um dich zu retten.

Ackermann: Schön. Dann soll er mit seinem Jetpack losfliegen und das Seil auslegen.

Santa: Aber wofür denn jetzt eigentlich?

Ackermann: Wir verlassen uns nicht auf die Rakete dieser Gefängnisinsel. Wir spannen einfach den gesamten Mond an die Rentiere an und ziehen ihn aus der Schusslinie.

Santa: Andre, hol die Seile.

Andre: Zu Befehl!

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Santa: Kaum zu glauben, dass das wirklich klappt. Die ziehen ja wie die Ochsen!

Dr. Bibo: Das ist wirklich wunderbar zu sehen, wie ein paar magische Tiere Dinge vollbringen, zu denen keine Technik in der Lage wäre.

Santa: Die sind ja auch verflucht teuer im Unterhalt. Für irgendwas müssen die sich ja rentieren.

Dr. Bibo: Rentieren! Rentiere! Haha! Großartig.

Ackermann: Ich krieg mich nicht ein. Obwohl … Ja, eigentlich kriege ich das schon ganz gut.

Santa: Hat einer die Raketen im Blick?

Dr. Bibo: Ja, die ist irgendwo da hinten. Ist gerade knapp an uns vorbeigezischt und … oh … Da kommt die andere …

Santa: ZACK!

Ackermann: Da haben sie sich gegenseitig abgeschossen.

Wilhelm: Ein wunderbares Feuerwerk. Da stehe ich total drauf.

Santa: Puh. Wären wir nicht weggeritten, wäre das wohl schiefgegangen.

Dr. Bibo: Ja, vermutlich.

Ackermann: Dann können wir ja jetzt wieder anhalten und die Angelegenheit hier beenden. Wir sind schon ein gewaltiges Stück zu weit.

Dr. Bibo: Stimmt. Ich sehe die Erde ja gar nicht mehr.

Santa: Dann haltet die Rentiere doch mal an.

Dr. Bibo: Wir? Ich dachte du steuerst die?

Santa: Ich dachte, ihr steuert sie?

Ackermann: Wo ist dein halbbeiniger Zwerg?

Andre: Hier!

Ackermann: Du steuerst die auch nicht, oder?

Andre: Äh … Nein?

Santa: Aber wer fliegt denn dann den Mond gerade???

(Einige Kilometer entfernt, auf dem Kutschbock)

John Wayne: YIHAAAA! Auf in den Sonnenuntergang, Pilger!

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Santa: Ich fühl mich komisch. Ich habe plötzlich so seltsame Lust auf Kebap.

Dr. Bibo: Dich hat wohl dieses komische Virus erwischt. Die haben im Fernsehen darüber berichtet.

Santa: Verdammt. Selbst meine Uhr geht bereits 18 Tage vor. Und ich hab plötzlich so einen Drang, etwas in Stiefel zu legen.

Dr. Bibo: Tja, das ist natürlich.. HEY! Finger weg von meinen Stiefeln.

Santa: Da muss Schokolade rein!!!

Dr. Bibo: Aber doch nicht, wenn ich sie noch anhabe!

Santa: Tut mir Leid, ich lerne noch.

Ackermann: Könnt ihr euch mal auf das Wesentliche konzentrieren? Wir müssen die Rentiere wieder flott bekommen. Dummerweise haben sie sich gegenseitig die Trensen geklaut und rücken sie nicht mehr raus, weil es keiner gewesen sein will. Wären wir daheim, hätte ich die alle bereits mit einem Hitzstrahl gegrillt. Aber so?

Dr. Bibo: Das ist auch dieses Virus, schätze ich. Ist das hier eigentlich normal, dass man Krankheitserreger ins All schießt?

Ackermann: *schulterzuck* Keine Ahnung. Bei uns zeigt man die Erreger im TV und nennt es Dschungelcamp. Da ist ins All schießen schon eine Alternative.

Dr. Bibo: Möglich.

Andre: ICH KANN WIEDER GEHEN!!!!

Ackermann: Ja. Kann ich die ganze Zeit schon. Also halt die Klappe.

Andre: Aber das ist ein Wunder!!!

Ackermann: Dann denk dir noch eins aus, damit wir hier wieder wegkommen.

Ersatz für die Rentiere.

Andre: Ich weiß was! ICH ziehe den Mond!

Ackermann: Kann er das?

Santa: Vielleicht?

Ackermann: Dann versuch es.

Wilhelm: Nein. Ich bin der Kaiser und ich führe mein Volk aus diesem Dilemma hinaus.

Ackermann: Und wie willst du das machen?

Wilhelm: Ich habe dieses Reich hier blitzartig sinnlos aufgerüstet. Alte Gewohnheit. Deswegen habe ich eine gewaltige Rakete bauen lassen. Wir werden sie anstelle der Tiere vor den Mond spannen und zünden.

Ackermann: Aber einer muss steuern. Andre - Ab mit dir.

Wilhelm: Nein. Ich führe meine Armee persönlich zurück zur Front. Ich führe sie IMMER zurück zur Front, egal, was passiert. Ich setze mich also selsbt auf die Rakete und steuere.

Ackermann: Kann das nicht lieber ein anderer machen?

Wilhelm: Wenn Sie es wünschen? Man schicke mir den Lotsen! BISMARCK!!!! Hallo? Wo ist er denn? Ist der schon wieder von Bord gegangen? Tja. Dann muss ich es wohl doch selber machen. Was soll schon passieren?

Ackermann: Ja, dann mach. Aber fang dir kein komisches Virus ein. Nicht, dass du plötzlich zwei gleichlange Arme bekommst. Oder einen Bart, der der Mode entspricht.

Dr. Bibo: Was denkst du, wieso wir nicht krank sind?

Ackermann: Ich habe zwei Theorien; Die erste: Wir stammen nicht aus dieser Welt. Das Virus schlägt entsprechend nicht auf unseren Organismus an. Die zweite: Wir beiden haben die letzten Jahrzehnte in Laboren verbracht. Wir sind schon mit so viel ekligem Zeug in Berührung gekommen, da sind solche Viren völlig chancenlos.

Dr. Bibo: Ich tippe auf eine Mischung aus beidem.

Santa: Könnt ihr mir mal helfen? Ich habe ein Problem.

Dr. Bibo: Und zwar?

Santa: Ich habe keine Ahnung mehr, wie man Geschenke durch einen Kamin liefert. Ernsthaft. Ich weiß es nicht mehr.

Ackermann: Tja...

Dr. Bibo: Wir müssen ein Gegenmittel finden.

Ackermann: Ja. Ein Glück, dass wir grad viel zu viel Zeit haben.

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Santa:Ja, jingle bells, jingle bells, macht die Tür schon auf, draußen steht der Nikolaus und wärmt sich erstmal auf. HEY!

Dr. Bibo: Ich finde das eigentlich ganz witzig.

Ackermann: Das ist trotzdem kein Zustand. Welche Möglichkeiten haben wir noch?

Dr. Bibo: Mal überlegen. Wir haben ihm Ohrfeigen gegeben, wir haben ihm diese Weihnachtsfilme mit Tim Allen gezeigt - In Dauerschleife...

Ackermann: ...es war unerträglich....

Dr. Bibo: Auch hier: Ich fand es eigentlich ganz lustig.

Ackermann: Was haben wir noch versucht?

Dr. Bibo: Die üblichen Mittelchen gegen Viruserkrankungen. Wick Vapurup, Aspirin +C, eine Wärmflasche und Kamillentee...

Ackermann: Davon ist ihm schlecht geworden und er hat die Wärmflasche mit Schokolade gefüllt, weil er sie für eine Gummisocke hielt...

Dr. Bibo: Was bleibt dann noch übrig?

Ackermann: Schwer zu sagen. Wir sollten auf den Kern der Sache gehen.

Dr. Bibo: Okay. Dann fangen wir an mit der Frage: Was unterscheidet Nikolaus und Weihnachtsmann?

Ackermann: Der eine beruht auf einer realen Person aus der Antike und der andere auf eine Werbekampagne von Coca-Cola...

Dr. Bibo: Könnte es sein, dass....?

Ackermann: ....wir ihn mit Cola abfüllen müssen, damit er wieder Weihnachtsmann wird?

Dr. Bibo: Versuchen wir es.

Ackermann: Verpassen wir es ihm gleich intravenös.

Dr. Bibo: Okay. Fesseln wir ihn an den Stuhl. Ich gehe einen Tropf bauen.

Andre: Huhu. Wie geht es ihm?

Ackermann: Du kommst gerade richtig. Besorg alles, was du an Cola auftreiben kannst. Wirklich alles!

Andre: Okay.

Dr. Bibo: Ach, was macht der Kaiser eigentlich?

Andre: Er hat eine 180-Grad Wende vollzogen und fliegt jetzt wieder in Richtung Erde zurück.

Ackermann: Sehr gut. Sag ihm, er soll Bescheid sagen, wenn er den Bremsvorgang einleitet.

Andre: Äh......

Ackermann: Was?

Andre: Naja... Diese Rakete ist.... ääh... wie der Schulzzug. Sie hat keine Bremsen und fährt mit voller Kraft.

Ackermann: Also fliegen wir gerade mit Höchstgeschwindigkeit auf die Orbis zu?

Andre: Das sieht so aus, ja....

Ackermann: Kann man diesen dämlichen Kaiser nicht EINMAL aus den Augen lassen, ohne dass er einen Weltenbrand verursacht???

Andre: Tja... Äh... Er hat sich halt in den Kopf gesetzt, allen zu zeigen, wie toll er einen Mond fliegen kann. Und... nun ja... Die Leute sehen ihn ja am Besten, wenn er ganz nah kommt...

Ackermann: So ein Idiot! Dieser hirnlose Hohenzollern-Hans-Wurst! Und du? Du sagst mir das alles erst JETZT? Und erst auf Nachfrage?

Andre: Ihr seid doch hier beschäftigt. Oder nicht? Da dachte ich....

Ackermann: Es macht mich wahnsinnig mit euch. Ganz ehrlich.

6

Ackermann: Jetzt werde doch endlich mal vernünftig, verdammt!

Wilhelm: Niemals! Ein guter Monarch muss repräsentieren! Und nichts repräsentiert so gut, wie sich dem ganzen Volk mit einer riesigen Rakete zu zeigen!!!

Dr. Bibo: Ja, aber doch nicht, indem man mitsamt dem ganzen Mond in das Volk reinfliegt. Das muss man dir doch irgendwann mal erklärt haben.

Wilhelm: Mir hat NIEMAND irgendwas erklärt. Als mein Vater Kaiser war, hat er kein Wort mit mir gesprochen!

Dr. Bibo: Das ist ja traurig, aber trotzdem kein Grund, hier schon wieder einen Weltenbrand zu verursachen.

Wilhelm: Nicht?

Dr. Bibo: Nein.

Wilhelm: Oh. Und was dann?

Dr. Bibo: Kannst du bremsen?

Wilhelm: Nein. Es gibt kein zurück mehr!

Dr. Bibo: Kannst du lenken?

Wilhelm: Als ob ich irgendwas lenken könnte, was ich mal angefangen habe! Wie denn???

Dr. Bibo: Ruckel doch mal!

Wilhelm: Es geht nicht! Ich bin zu leicht! Man reiche mir mehr Pickelhauben!

Ackermann: Boah ey. Da kriege ich ja Kleinhirnakne.

Dr. Bibo: Kannst du den Strahl irgendwie ablenken?

Wilhelm: Was?

Dr. Bibo: Den Raketenstrahl. Irgendwie beeinflussen! Damit der Kurs sich ändert!

Wilhelm: Wie denn? Die Hand reinhalten oder was?

Dr. Bibo: NEIN! Mach das bloß nicht!

Ackermann: Schadet es denn?

Dr. Bibo: Keine Gemeinheiten jetzt.

Wilhelm: Was dann?

Ackermann: Öffne die Klappe vor der Steuerelektronik. Und dann musst du...

Wilhelm: Was ist denn eine "Steuerelektronik"???

Ackermann: ARRGH.

Dr. Bibo: Dafür stammt er einfach aus dem falschen Jahrtausend...

Santa: Ich will ja nicht drängeln, aber bei diesem Kurs schlagen wir in ein paar Minuten ein.

Dr. Bibo: Es muss doch noch irgendeine Möglichkeit geben, irgendwas zu tun? Der Antriebsstrahl muss irgendwie gelöscht werden.

Stimme aus dem Off: Na, dann machen wir das doch einfach!

(Eine Wasserfontäne wird in den Antriebsstrahl geschossen. Das Triebwerk stottert kurz, ein letztes Zucken manövriert den Mond knapp an der Orbis vorbei. In einer Umlaufbahn unweit der unsprünglichen kommt das Gespann zum Stillstand.)

Günter der Große: Jetzt seid mal ehrlich - Mit den einfachen Lösungen habt ihr es nicht so, nicht wahr?

Dr. Bibo: Günter???

Ackermann: Dass ich mich jemals freuen würde, den zu sehen...

Günter: Ihr beiden Vögel. Lange nicht gesehen!

7

Günter: Mein Gott. Dass ich euch beiden nochmal sehen würde...? Wie kommt ihr denn hier her?

Ackermann: Ach, das Übliche. Telefonate mit dem Weihnachtsmann, Dimensionstor, welches ich mit dieser Fernbedienung hier steuere Bla Bla Bla. Das übliche Gewäsch.

Dr. Bibo: Normalerweise wäre die korrekte Gegenfrage gewesen, wie du hier hergekommen bist...

Ackermann: Wieso? Das ist doch offensichtlich?

Santa: Wegen dem Gesteinsfeld der toten Prominenten, durch das auch Wilhelm gekommen ist. Das haben wir alle sofort begriffen.

Dr. Bibo: Ich wollte die Frage ja auch nur aus Höflichkeitsgründen stellen.

Ackermann: Ach, immer dieser jämmerliche, gezwungene Smalltalk... So. Ich denke, wir sind hier fertig. Es fliegt keine dämliche Atomrakete mehr auf den Weihnachtsmann zu, der Mond ist auch wieder da, wo er hingehört und ich habe besseres zu tun. Herr Professor, können wir dann?

Günter: Sie sind mit den Jahren auch nicht höflicher geworden, Ackermann. Und sonst so? Immer noch dabei, die Welt zu unterwerfen?

Dr. Bibo: Nein. Das hat er mittlerweile sein lassen. Er hat inzwischen die Queen geheiratet und gerade Nachwuchs produziert.

Günter: Schau an. Wer hätte das gedacht? Und wie geht es meinem VKWE? Alles gut dort?

Dr. Bibo: Nun ja. Es steht noch. Aber politisch ist in den letzten Jahren leider viel schief gegangen. Dein Nachfolger ist bei einem bizarren Unfall ums Leben gekommen, sein Nachfolger lässt sich überhaupt nicht blicken... Der WSR hat sich aufgelöst und was aus Solon Winckelzug geworden ist, weiß heute auch keiner mehr. Der hat sich plötzlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Günter: Großer Gott. Das ist ja furchtbar! Ist Lightening noch immer Präsident von Ostfriesland?

Dr. Bibo: Nein.

Günter: Ein Glück.

Ackermann: ...dafür ist Norbert Ruplack Staatsoberhaupt seiner eigenen Insel.

Günter: Du liebe Güte! Lebt Ankerhagen denn noch?

Dr. Bibo: Ja. Er ist noch immer Vize-König.

Günter: Ich muss SOFORT zurückkehren und die Dinge in Ordnung bringen! Das kann doch nicht sein, dass da alles aus den Fugen geraten ist! Gebt mir die Fernbedienung! Da muss es doch ein Tor nach Wanne-Eickel geben! Her damit!

Ackermann: Bist du wahnsinnig? Du bist vor über 6 Jahren gestorben! Weißt du, was du auslösen würdest, wenn du plötzlich wieder im VKWE aufschlägst?

Günter: Das ist doch egal! Ich muss etwas tun! Es muss angepackt werden! Gib mir die Fernbedienung, Ackermann.

Ackermann: NEIN! Das geht einfach nicht! Erzittere vor meiner Macht, verdammt!

Günter: Einen Scheiß tue ich. Das weißt du doch! Her damit!

Ackermann: NEIN!

Günter: DOCH!

Dr. Bibo: OOOH?

Günter: Her damit!

(Günter greift nach der Fernbedienung und tippt ein paar Knöpfe. Ackermann geht dazwischen. Es kommt zu einem kleinen Gerangel. Die Fernbedienung fällt zu Boden und ein Dimensionstor öffnet sich. Ein junger Mann plumpst heraus)

Adi Vikon: Häh? Wo bin ich denn hier gelandet?

8

Adi Vikon. Wo ist er da nur reingeraten?

Santa: Also langsam wird das wirklich voll hier.

Adi: Ach du Scheiße, der Weihnachtsmann! Habe ich irgendwas falsches eingeschmissen?

Ackermann: So wie du aussiehst, kann man davon ausgehen.

Adi: Hauke Ackermann? UND der Weihnachtsmann?? Das ist echt creepy!

Ackermann: Ja. Total. Okay, du Knalltüte - Zurück mit dir in deine Dimension. Einmal bitte durchs Schwarze Loch und an der Supernova links ab. Danke.

Adi: Moment, Moment. Was ist das hier für eine Party? Was soll das heißen mit "Zurück in meine Dimension" und so? Wo bei Hans Schneiders Krückstock bin ich, fickende Hölle???

Günter: Hans Schneider? Lebt DER noch?

Adi: ALTER!!!! König Günter?? Fickende Hölle! Sie sind doch tot!

Günter: In der Tat, ja.

Adi: Warum rede ich dann mit Ihnen??? WAS IST DAS HIER???

Dr. Bibo: Um das kurz zu erklären...

Adi: Ey, Sie kenne ich auch! Sie sind Dr. Bibo? Sie sind doch dauernd im Fernsehen!

Wilhelm: Dann kennst du mich bestimmt auch, junger Preuße.

Adi: Junger WAT? Nee, sorry. Dich kenne ich nicht.

Wilhelm: Diese Schmach ertrage ich nicht. Ich ziehe mich zurück. Junger Mann, sind Sie so nett mir meine Pickelhaube zu geben?

Adi: Was? Ach, der Motorradhelm mit dem Hornspoiler? Hier. Geiles Ding. Fahren Sie ne Harley? Mit der Uniform und so sehen sie aus, als würden sie zu nem voll geilen Club gehören...

Wilhelm: .... (verlässt den Raum)

Adi: Alter, das war ein Kompliment... Du könntest dich echt mal bedanken! EY! DU KÖNNTEST HIER ECHT MAL VOLL EINEN ABDANKEN, JA!

Ackermann: Und du bist?

Adi: Adi Vikon. Aus Wanne-Eickel.

Ackermann: Angenehm. Nicht sonderlich, aber ich habe ja eh keine Wahl.

Dr. Bibo: Was ich dir erklären wollte. Wir wollten unserem alten Bekannten Günter gerade nahelegen, nicht wieder ins VKWE zurück zu kommen, dabei hat sich unser Dimensionstor geöffnet und du bist leider genau reingeraten. Deswegen bist du jetzt hier.

Adi: Ja und wo?

Dr. Bibo: Auf Aurora. Das ist ein Mond der Orbis Alius.

Adi: Ich verstehe nur Bahnhof.

Dr. Bibo: Das ist gut, da fahren Züge. Ich mag Züge. Du bist in einer Paralleldimension gelandet. Aber das ist kein Ding, wir wollten eh wieder zurück und nehmen dich gleich wieder mit in unsere Welt.

Adi: Moment. Das erklärt immer noch nicht, warum der König lebt. Oder ist das so eine Parallelversion von ihm aus der Paralleldimension, wie in den Science-Fiction-Filmen?

Dr. Bibo: Nein, das ist... Ja, eine gute Frage. Eigentlich ist es eine wiederauferstandene Version von ihm, die hier aus einem mystischen Feld gekommen ist. Klingt seltsam, aber du musst es jetzt so nehmen, wie es ist.

Adi: Und er soll nicht zurück, weil...?

Ackermann: Meinst du, die Bürger des VKWE würden das kapieren, wenn ihr vor 6 Jahren verstorbener König plötzlich wieder auftaucht?

Günter: Ich wurde schon einmal für tot gehalten!

Ackermann: Ja, aber dieses Mal bist du es wirklich. Oder warst es. Oder was auch immer. Jetzt ist aber auch mal gut hier! Können wir los??

Adi: Oh Mann! Das muss ich allen erzählen!

Ackermann: Das tust du nicht. Wir wollen doch nicht, dass du in der Forensik landest.

Adi: Herr Ackermann, meinen Sie wirklich, es ist so förderlich für Ihren Ruf, wenn die Welt erfährt, dass sie dem VKWE seinen König vorenthalten?

Ackermann: Müssen wir diskutieren, wer von uns am längeren Hebel sitzt?

Adi: Müssen wir darüber diskutieren, wie egal mir das ist?

Santa: Adi, was können wir für dich tun, damit sich die Situation hier klärt?

Ackermann: Ach, gehen wir jetzt auf Wünsche ein?

Santa: Hallo? Ich bin der Weihnachtsmann?

Ackermann: Das kann man in dieser ganzen Geschichte hier schonmal vergessen.

Santa: Ich weiß, was du willst, Junge. Du hast gerade erfahren, dass du in einer fremden Welt bist und direkt wieder zurück musst. Wie wäre es, wenn du vergisst, was du hier gesehen hast und ich ermögliche es dir, dir diese andere Welt anzusehen?

Adi: Das klingt nach einem Angebot!

Ackermann: Schön.

Santa: (in eine Gegensprechanlage) Können Sie kurz rüberkommen?

(Die Wohnungstür öffnet sich. Ein nackter Mann mit einer Kippa auf dem Kopf und einer Aktentasche in der Hand betritt den Raum)

Santa: Das ist mein nackter, jüdischer Anwalt, der nackte, jüdische Anwalt.

Adi: Äh, was?

Anwalt: Shalom! Ich bin der nackte, jüdische Anwalt. Jetzt gucken Sie nicht so, ich heiße nunmal so. Das bietet sich an, weil ich Anwalt bin. Und jüdisch. Und nackt. Wissen Sie, Ich bin immer nackt, weil ich damit zeigen will, dass ich ein sehr ehrlicher Anwalt bin. Außerdem bin ich ein sehr guter Anwalt. Das zeigt sich daran, dass ich jüdisch bin. Es gibt keine besseren Anwälte, als jüdische Anwälte.

Adi: Aha?

Santa: Er wird dich auf die Orbis fliegen. Und wenn du wieder nach Hause willst, dann sag Bescheid. Dann werde ich das in die Wege leiten. Nackter, jüdischer Anwalt, können Sie unseren jungen Freund dann auf die Erde bringen?

Anwalt: Selbstverständlich. Mein davidsternförmiger Raumgleiter steht gleich um die Ecke. Ich bin damit gerade erst wieder von einem Geschäftstermin zurückgekommen und war zwischendurch noch bei meinem Herrenausstatter. Wenn Sie mir bitte folgen würden?

(Adi und der nackte, jüdische Anwalt verlassen den Raum)

Ackermann: Ich sage euch, wir haben der Welt nichts gutes getan, diesen Jungen dort runterlassen...

Dr. Bibo: Du musst nicht immer alles so negativ sehen. Lass den Jungen seinen Spaß da unten haben. Ich würde es mir ja auch gern ansehen, aber ich habe ja leider auch Verpflichtungen...

Ackermann: Nun denn...

Santa: Freunde, ich danke euch sehr für eure Hilfe! Ihr bekommt im Dezember jeweils...

Dr. Bibo: ...bappbappbappbapp! Nicht verraten!

Santa: Oh, Entschuldigung! Wie gesagt, ich danke euch wirklich sehr.

Dr. Bibo: Ach, das ist doch selbstverständlich.

Ackermann: Ja. Wir haben selbstverständlich nichts besseres zu tun, als uns aufopfernd um die Belange des Weihnachtsmanns zu kümmern.

Dr. Bibo: Was habe ich dir gerade gesagt?

Ackermann: Jaja. Okay, Santa. Man sieht sich.

Dr. Bibo: Tschüüü!

Santa: Auf Wiedersehen, Freunde.

(Dr. Bibo und Hauke Ackermann verschwinden durch das Dimensionstor nach Hause)


Und so retteten Dr. Bibo und Hauke Ackermann in ihrem ersten Besuch in der Welt der Orbis Alius den Weihnachtsmann. Naja. Mehr oder weniger. Aber immerhin...


Dr. Bibo
Ein Mann und seine Missionen


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