Spiegelwelten:UM-Spiel 2008 Vatikan vs. Australien (Gruppe D)

Hallo, liebe Fußballfreunde, ich bin Harry Pendorf und begleite Sie bei der heutigen Partie, in der Sportart Fußball wollen sich anlässlich der Universumsmeisterschaft Australien und der Vatikan messen. Während die Australier nach einem Sieg und einer Niederlage die Tabelle der Gruppe D anführen, hat der Vatikan nur einen Sieg auf dem Konto und bangt um das Weiterkommen. Oh da, Jubel auf den Rängen, der Papst, das Oberhaupt des katholischen Christentums, läuft, beziehungsweise geht ein. Ich möchte nicht unbedingt in seiner Haut stecken, hier in Dallas knallt die Sonne und der trägt so ein dickes Gewand. Die Klimaanlage in meiner Kommentatorenkabine geht jedenfalls noch - ja, noch. Und da, durch den Geruch von Kameldung und Bierspritzern angekündigt, die Australier kommen auf das Feld.

Erste Halbzeit

1. Minute

Der Papst setzt den Australiern mit seiner Weihrauchkapsel zu!

So, der Schiedsrichter des Spiels wird ein Mann sein, dessen Vornamen keiner auswendig kann, daher kürzerer Name El Maestro Pfeifinho, wegen seiner auffälligen Afro-Frisur auch das Wattestäbchen genannt, aus Brasilien. Den Anstoß überlassen die Australier dem Vatikan, da sie im Mittelfeld des Platzes immer Ozonlöcher befürchten, auch trotz, ach was, gerade wegen des heftigen Sonnenscheins. Also, der Papst ist als erster im Ballbesitz. Der Vatikan tritt ja bekanntlich nur mit einem Spieler an. Siehe da, der Papst, endlich noch mal einer aus meiner goldenen Generation, der hier im großen Sport mitmischt, zeigt sich in den ersten Minuten elanvoll. Er marschiert auf die australische Abwehr zu. Oh, die beiden Aborigines Humba und Wumba wollen ihn da übel in die Zange nehmen, doch Benedikt XVI wirbelt mit seiner Weihrauchkapsel herum und trifft beide am Kopf, das dürfte sie außer Gefecht setzen, dieser Schlag mit dem zweckentfremdeten Gerät. Zweckentfremdet insofern, dass der Geruch des Weihrauchs zusätzlich bewirkt hat, dass den Abwehrspielern Dingo und Platypus speiübel wird und sie vorerst nicht verteidigen können. Jetzt hat der Papst nur noch den Abwehrmann Levi Strauss vor sich. Kommt er vorbei? Was macht Benedikt XVI denn da, er passt vor den Strafraum, wo keine Menschenseele ist! Aber da, offenbar hat der clevere Christ vor dem Spiel eine umgekippte Kirchenbank hingestellt, diese benutzt er als Bande! Wahnsinn, der Ball prallt von der Bank zurück zum Papst, Levi Strauss ist verwirrt. Der Schlussmann der Australier, Eike Immel, hat entschieden, dass eine Bank weder in noch vor seinem Strafraum etwas zu suchen hat, er will sie zu Kleinholz verarbeiten. Dadurch ist das Tor frei! Und ja, Benedikt XVI schießt locker rein! Tooor! Früh geht der Vatikan in Führung.

7. Minute

Der Bumerang brigt die Rettung in letzter Sekunde.

Das war ein Paukenschlag. Weil die Australier sich nicht an den Mittelpunkt trauen, hat wieder der Papst Anstoß. Erneut rennt er der gegnerischen Abwehr entgegen, das scheint ein unermüdlicher Spieler zu sein, obwohl er schon einige Jährchen in den Knochen stecken hat! Da Keeper Immel immer noch dabei ist, die Kirchbank zu zerhacken, versucht Benedikt XVI einen hohen Distanzschuss! Doch da, der Aborigine Wumba ist schneller, er wirft einen Bumerang nach dem Ball. Tatsächlich, das Wurfgeschoss gabelt den Ball auf und segelt in den Strafraum des Vatikans. Dort wird das Leder von Crocodile Dundee aufgenommen, das ist die perfekte Ausgleichschance! Aber was ist das!? Ratzinger ist zurückgekommen und fischt sich den Ball mit einem Bischofsstab aus alten Zeiten zurück. Jetzt der Papst wieder am Ball. Er marschiert aus der eigenen Abwehr heraus. Gleich überschreitet er die Mittellinie. Oh nein! Der Papst fällt hin! Die Rennerei in der Hitze fordert ihr Tribut! Jetzt liegt der Papst samt Ball am Mittelpunkt, wo sich kein Australier hintraut. Papst und Ball ruhen.

14. Minute

Da immer noch keine Fortführung des Spiels möglich ist, tanzt der Schiedsrichter aus Brasilien Samba mit einigen australischen Zuschauern, die den Tanz beim Freundschaftsspiel gegen Brasilien gelernt haben und die Sanitäter und Ordner haben sich alle am australischen Fanblock versammelt, um ein paar Bierchen mit zu trinken. Aber was hat der Papst? Vieles deutet auf einen Hitzeschlag hin, mal sehen, ob das Spiel jetzt noch mal zum laufen kommt.

16. Minute

Immer noch liegt Joseph Ratzinger bewusstlos am Mittelpunkt. Der Ball ist bei ihm. Selbst die mutigsten Socceroos trauen sich nicht ins Mittelfeld. Was tun? Doch da, der australische Mittelstürmer Crocodile Dundee fasst sich ein Herz! Er nimmt einen guten Schluck Bier und bewegt sich robbend Richtung Mittelkreis. Ja, er ist angekommen und kickt den Ball eilig auf die andere Seite des Spielfelds, zur australischen Verteidigung. Jetzt sprintet er an die Seitenlinie zum Trainerteam und gibt vor, einen Sonnenstich zu haben. Ich glaube aber, das liegt nur an der Angst vor Ozonlöchern! Der will einen Sonnenstich haben? Das ist doch der reinste Hypochonder, ist das! Früher hatten wir nur Sonnenstiche, da haben wir bei mindestens 70 Grad Celsius auf’em Feld gearbeitet, jawohl! Und, haben wir uns etwa beklagt! Mann, Mann, Mann! Dennoch brauchen die Australier Ersatz, bei einem Angriff wäre ein Zentrumsstürmer ja so wichtig! Und, was sehe ich da? Ja, das sieht ganz so aus, als würde Harry Hard, früher, ja ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen, war er selber Mittelstürmer bei den legendären Sydney Punishers, höchstpersönlich noch mal die Fußballschuhe schnüren! Ja! Der 1,95 m-Hüne will es noch mal wissen!

20. Minute

Und da rollt auch schon der erste Angriff! Langer Ball von Ingo Dingo auf Cangoroo Jack, so wird das Mittelfeld überbrückt! Cangoroo Jack kommt über rechts und schlägt eine Flanke, die sogar präzise wäre, wäre der Spieler da nicht über seinen eigenen Schwanz gestolpert. Doch da, der eingewechselte Harry Hard kommt doch noch zum Kopfball… Tor! 1:1-Ausgleich! Na da hatte der Coach wohl ein glückliches Händchen, bei der Einwechslung, ach was, der Trainer hat sich ja selbst eingewechselt. Von daher… jedenfalls steht es jetzt bei Remis. Treffer durch den 56-jährigen Trainer!

22. Minute

Durch das Tor sind Sanitäter und Schiedsrichter jetzt wieder aufmerksam. Die Sanitäter wollen dem Papst helfen, doch der, auf dem Rücken liegend wie eine Schildkröte, macht mit Handzeichen kenntlich, dass er nicht behandelt werden möchte, ehe er wieder in Bewusstlosigkeit fällt. Der Schiri war gnädig und hat den Australiern im Sinne des Spielflusses den Ballbesitz zugesprochen. Sie dürfen sogar vor dem eigenen Tor anfangen. Eike Immel schlägt das Leder nach vorne. Kopfball von Outback Jack. Der Ball fliegt zu Harry Hard, der mit dem Fallrückzieher, Volleyabnahme Blinky Bill! Tor! Oh, bei diesem Fallrückzieher hat sich Harry Hard scheinbar eine Rückenverletzung zugezogen, solche Kunststückchen sollte er lieber lassen. Deshalb wird jetzt wieder Crocodile Dundee eingewechselt, der wohl bemerkt hat, dass sein Sonnenstich doch nicht so schlimm ist. Mein ich doch! Es geht weiter beim Stande von 2:1.

30. Minute

Der Papst ist am Boden.

Das Spiel geht weiter, wieder mit einem Torabschlag. Benedikt XVI liegt weiterhin regungslos da. Die Australier bringen Indiana Jones in Ballbesitz. Der auf dem linken Flügel! Und er flankt halbhoch in die Mitte. Dundee ist nach seiner Einwechslung etwas übermotiviert und Outback Jack ist eh immer übermotiviert, beide wollen den Ball schießen. Da, ein Zwillingsschuss! Beide treffen den Ball gleichermaßen. Und das Ding geht rein! Beiden wird ein Treffer zugesprochen, von daher jetzt schon 4:1.

39. Minute

Die Australier gehen das Ganze jetzt wieder etwas ruhiger an. Sie halten den Ball in der Abwehr. Doch da, Peter Platypus nimmt sich den Ball und versucht einen extrem weit entfernten Distanzschuss! Geht der rein? Das Leder ist lange unterwegs… Nein, Latte! Doch Indiana Jones ist zur Stelle und peitscht das Spielgerät ins Tor. 5:1!!! Das ist eine ganz, ganz klare Führung für die Australier, wird der Papst noch mal rankommen? Wird er überhaupt wieder aufstehen? Im Moment gestaltet sich das Spiel ja eher einseitig...

45. Minute

Australien begnügt sich mit fünf Toren, sie spielen sich den Ball jetzt nur noch zu. Ratzinger ist noch immer nicht aufgewacht, das sieht übel aus für den Vatikan. Und da, der Brasilianer El Maestro „Das Wattestäbchen“ Pfeifinho pfeift ab. Halbzeitpfiff! Somit gibt es eine kurze Pause in einer recht unterhaltsamen Partie. Wird der Papst noch mal wieder kommen? Bauen die Australier ihre Führung aus? Wer wird das Viertelfinale erreichen? Die zweite Halbzeit wird Aufschluss geben.

Zweite Halbzeit

46. Minute

Die ominöse Fernbedienung

Die Australier sind schon wieder auf dem Platz und hoch motiviert. Offenbar finden sie, der Vatikan sei ihnen nicht ebenbürtig. Recht gibt ihnen dabei das Ergebnis - 5:1 steht es. Während der Halbzeitpause konnte man beobachten, wie ein Mann mit einem eigenartigen Illuminati-Gewand den Papst in Kabine trug. Und da kommt Benedikt XVI auf das Spielfeld! Er wirkt bewusstlos, aber er fährt auf einem elektrischen Rollstuhl! Höllenteil, so einen hätte ich auch gerne! Eben jener Illuminatus hat sich soeben auf einen Tribünenplatz nahe meiner Kommentatorenkabine, in der aktuell die Klimaanlage kaputt ist - Gott ist das heiß - gesetzt. Er hat eine Fernsteuerung in der Hand… sehr merkwürdig. Jetzt ertönt der Wiederanpfiff, Benedikt XVI sieht sich, obwohl er etwas komatös aussieht, offenbar in der Lage den Anstoß auszuführen. Ja, jetzt hat er den Ball und treibt ihn mit dem Stoßdämpfer seines Rollstuhls auf das gegnerische Gehäuse zu. Er beschleunigt hoch und umkurvt alle australischen Abwehrspieler in Windeseile und ohne mit der Wimper zu zucken. Jetzt taucht er vorm Torwart auf, macht er das Ding? Ja! Er gibt dem Ball mit dem Stoßdämpfer einen gewaltigen Hieb, sodass das Leder ins Tor fliegt, Eike Immel ohne Chance! Treffer! Kommt der Papst jetzt noch mal ran? Der Illuminatus hat die ganze Zeit wie wild auf seiner Fernsteuerung rumgekloppt, scheint sich nach dem Tor aber auch zu freuen. Komisch.

53. Minute

Angriff der Australier, Outback Jack führt den Ball, doch Joseph Ratzinger flitzt mit seinem Rollstuhl zu ihm und schnappt sich den Ball. Jetzt geht es wieder wie die frisch geölte Glocke im Petersdom auf das Tor zu. Er kommt dem Tor gefährlich nahe, doch Ingo Dingo wirft ihm eine Bierdose ihn die Speichen. Diese fliegt zwar sogleich wieder raus, aber der Angriff ist erst mal gestoppt.


62. Minute

Das Waffenarsenal der Australier

Die Australier haben ihren Torabstoß direkt ihn die Laufbahn vom Papst geschossen, Benedikt XVI ist jetzt wieder im Ballbesitz. Erneut prescht er auf den Kasten zu, der Rollstuhl ist schneller als jeder australische Spieler. Außer dem schnellen Levi Strauss! Es kommt zu einem Laufduell zwischen dem bewusstlosen Ratzinger im Rollstuhl gegen den blitzschnellen Australier, Wahnsinn, Mensch gegen Maschine! Tatsächlich: der Rollstuhl setzt sich durch. Doch keinem ist aufgefallen, dass sich Humba längst den Ball mit einem Bumerang weggeschnappt hat, ein weiterer Angriff wurde vereitelt.

75. Minute

Wo kommt der denn so schnell her?

Australien konnte endlich mal über mehrere Minuten den Ballbesitz halten, doch jetzt ist der Pope wieder am Ball. Mit Leichtigkeit umfährt er zwei Gegenspieler, drei Verteidiger hat er noch vor sich. Doch da, völlig unerwartet! Er beschleunigt kurz und versucht dann einen Distanzschuss! Eike Immel kommt nicht mehr an den Ball, er hechtet vergeblich! Aber was ist das!? Eben, als Eike Immel die Kirchbank zerkleinert hat, hat er daraus einen überdimensionalen Bilderrahmen gezimmert, der jetzt samt einem Bild der Borussia Dortmund Vizemeistermannschaft 1986 im XXL-Format im Tor hängt. Daran prallt der Ball ab! Das war extrem knapp!

90. Minute

So, bald haben die Australier es geschafft. Doch Benedikt XVI startet noch mal entschlossen einen Angriff! Drei Tore braucht er noch, nur drei Tore… Er fährt mit Vollgas auf die drei Abwehrspieler Strauss, Dingo und Platypus zu! Riesencrash! Oh weh, übrig bleiben die drei Verteidiger mit dem Ball, doch der Papst prescht mit drei Bierdosen auf das Tor zu! Drei Tore noch, drei verdammte Tore! Er umfährt Eike Immel und stößt die Bierdosen aufs Gehäuse!!! Da! Alle drei Bierdosen liegen im Tor! Was macht der Schiri?!

Nach dem Spiel

Der Schiedsrichter El Maestro Pfeifinho zieht sich jetzt in sein Kabuff zurück und will Videobänder sichten, um die Entscheidung zu fällen, ob die drei letzten Biertore gezählt werden. Wenn dem so wäre, hätte der Papst ein Unentschieden geschafft!
Der Schiedsrichter hat sich noch nicht wieder blicken lassen aber vor dem australischen Tor tut sich etwas! Offenbar haben die australischen Spieler den Papst mit etwas Bier bespritzt und ihn so aufgeweckt. Meine Damen und Herren, lassen Sie es mich so formulieren: Seine Heiligkeit haben Blut geleckt.

Es bietet sich hier ein Schauspiel, das die Welt noch nicht gesehen hat: Ein betrunkener Papst torkelt übers Spielfeld!

Ah, da ist der Schiedsrichter wieder! Er läuft in die Mitte des Spielfelds, wird unterwegs vom Papst angerempelt, lässt sich aber nicht beirren. Meine Damen und Herren, das ist die Entscheidung: Er gibt die Tore nicht! Australien gewinnt mit 5:2 gegen den Vatikan und stürzt in einen riesigen Jubel-Taumel: der Sieg und das Weiterkommen sind gesichert! Der Rollstuhl, der in der Zwischenzeit auch ohne Papst noch durch die Gegend gefahren war, stoppt, und der Illuminatus schmeißt seine Fernsteuerung weg und verschwindet wutentbrannt. Damit geht ein tolles Fußballspiel zu Ende. Wieder einmal zeigt sich, dass in der letzten Schiebungsbesprechung offenbar allen Schiedsrichtern verklickert wurde, auf etwas konventionellere Arten zu setzen, Tore zu erzielen. Schon beim Spiel Japan gegen Bushland war erstaunlich hart gepfiffen worden. Das war Harry Pendorf aus der Hitze in Dallas, auf Wiedersehen.

Zusammenfassung

Vatican Kicker
(Vatikan)
UM-Vorrundenspiel (Gruppe D) Australische Socceroos
(Australien)
18. Juni 2008; Dallas, Bushland

Zuschauer: 96 000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: El Maestro Pfeifinho, Brasilien

1:0 Benedikt XVI. (2.)





2:5 Benedikt XVI. (46.)


1:1 Hard (20.)
1:2 Bill (22.)
1:3 Dundee (30.)
1:4 Outback Jack (30.)
1:5 Jones (39.)

Beste Spieler:
Benedikt XVI.
Beste Spieler:
Dundee, Hard, Outback Jack
keine Karten keine Karten
Universumsfußballmeisterschaft 2008
Die Stupi berichtet vom Sport-Ereignis des Jahres
Siehe auch: UM 2010
Mannschaften Außerhalb der Grünfläche Freundschaftsspiele Austragungsorte Vorrunde Finalrunde
Das Fußballfieber bricht aus!
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