Spiegelwelten:2. Freundschaftsspiel Aquanopolis vs. Rep. Skelettküste
Nach dem spannenden und sportlich fairen Verlauf des 1. Freundschaftsspieles der Squadra Aqua gegen die Mannen der Rep. Skelettküste am 11.03.2008 durfte die Sportwelt zu Recht auf ein attraktives Rückspiel am 18.03.2008 im eigens für den Fußballsport umgebauten Aquadrom von Isla di Grumba, der Hauptinsel Aquanopolis' rechnen. Der Dienstag, in Aquanopolis eigens zum arbeitsfreien Tag erklärt, stand von Tagesbeginn an unter den Vorzeichen dieses grandiosen Sportereignisses und endete mit einem Feuerwerk und einer Vorstellung des Plesiosaurus-Balletts im Hafen von Isla di Grumba.
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Austragungsland | |
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Aquanopolis | |
Austragungsort | |
Aquadrom in Isla di Grumba | |
Mannschaften | |
Fußballklappergestellschaft der Republik Skelettküste & Squadra Aqua | |
Datum | |
18.3.08 (gregorianische Zeitrechnung) | |
Zeit | |
21:17 | |
Sieger | |
Squadra Aqua (Aquanopolis) | |
Tote | |
0 |
Ereignisse vor dem Anpfiff
Gewarnt durch kleinere Ausschreitungen ausländischer Fans beim ersten Freundschaftsspiel hatten die aquanopolitanischen Veranstalter eigens eine Abteilung der berühmten Hell's Hebrids, einem äußerst verwegenen Trupp hebridischer Platz- und Saalordner, mit der Betreuung der Veranstaltung beauftragt. Die für ihr rigoroses Eingreifen bekannten Hell's Hebrids rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen vollständig. Genaue Zahlen über festgesetzte Randalierer wurden zwar nicht bekannt, aber es gilt als gesichert, dass die auslaufenden Touristenfähren (vor allem jene nach Amerikanien) etliche freie Plätze hatten. Weiters wurde von fröhlichen Feiern bis weit in den nächsten Morgen seitens der Hell's Hebrids berichtet, auf denen mehrfach die Worte "Hmm, lecker, Elkgeschmackig" gefallen sein sollen.
Sportlich begann die Veranstaltung pünktlich um 18:17 mit dem Einmarsch der Mannschaften. Das Absingen der Gasthymne war um 18:31, das Absingen der heimischen Hymne "The Ball is round" dann gegen 19:47 beendet. Besonders während der Strophen 13 bis 22 und später 41 bis 59 brandete immer wieder spontaner Applaus auf allen Rängen auf, weil die aquanopolitanische Superbande KraftZwerk sich wieder einmal auf dem Gipfel ihrer musikalischen Kunst präsentierte. Nach den informativen Ansprachen des aquanopolitanischen Sportministers H.A. Uruck, des aquanopolitanischen Ministers für den freundschaftlichen Kontakt zu allen friedliebenden Völkern Ozeaniens S. Äusel sowie der aquanopolitanischen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Q.U. Ote wurden gegen 20:50 dann noch einmal ein kurzes Instrumental von "The Ball is round" gegeben, bevor dann pünktlich um 21:17 das Spiel angepfiffen wurde.
Die erste Halbzeit
Wie in Presseverlautbarungen nach dem Hinspiel bereits angekündigt, überraschte die Squadra Aqua von Anfang an mit einer neuen und mit dem Begriff "überraschend" nur äußerst unzureichend beschriebenen Spielweise. Gewitzt durch die Erfahrungen aus dem Hinspiel, in denen seitens der Klappergestelle der Ball immer wieder durch präzise Schwerthiebe entlüftet worden war, gelangten diesmal seesandgefüllte nahezu kugelförmige Leinensackbälle zum Einsatz. Der ursprüngliche Plan, dem gegnerischen Torwart quasi Sand in die Augen zu streuen falls dieser noch auf der Torlinie den Ball zerhauen wollte, misslang zwar völlig, da die Kleppergestelle keine Augen haben. Jedoch verwandelte sich das anfänglich leicht unter Wasser gesetzte Spielfeld mit fortlaufender Spieldauer nach und nach in ein Schlammfeld der Extraklasse, in dem die spitzigen Klappergestelle zunehmend Bewegungsprobleme bekamen. Die Squadra-Spieler hingegen, vorausschauend von Trainer Zobelbart mit dem stollenlosen Sportschuh "WaterSki" in die Schlacht geschickt, entwickelten mit jedem zerschlagenen Sandball eine noch größere Spielfreude. Insbesondere die Umstellung auf den Positionen 35 und 59 sowie 12 bis 19 und 60 bis 67 machte den Klappergestellen offenbar von Anfang an zu schaffen. Mit den Fischnetzangriffen über den linken Flügel hatten die Knochenmänner zwar offensichtlich gerechnet (und durch den Einsatz einer Schneiderschere anstelle des rostigen Schwertes durch ihre Nummer 5 auch ein wirksames Gegenmittel auf den Platz gebracht), jedoch war hierdurch die vordere Mitte sowie insbesondere die Liberozone der Klappermannen aufs sträflichste geschwächt, sodass hier ein ums andere mal die Dutzendzwölfs herrliche Angriffe führen konnten.
Als besonders vorteilhaft erwies sich ein von den Klappergestellen übernommener Spieltrick. Hatten jene nämlich beim Hinspiel durch eine Neuauslegung der Spielzeit ihr erstes Tor bereits vor dem Anpfiff erzielt, so waren die Dutzendzwölfs diesmal ihrerseits nicht faul und hatten vier der elf Knochenspieler bereits vor dem Anpfiff beim Händeschütteln annihiliert und jeglicher Spielfreude für den Rest des Tages beraubt. Ein weiterer Trick, magnetische Ersatzbänke für die Skelettkämpfer, an denen ihre Schwerter hafteten, sodass eingewechselte Spieler waffenlos aufs Feld kommen mussten, erwies sich ebenfalls als durchaus hilfreich.
Angesichts dieser Machtverhältnisse war es denn auch nicht überraschend, dass in der 39. Minute durch einen wundervoll geführten, in seinen strategischen Einzelheiten an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnernden Angriff, die Squadra Aqua auf einen Schlag mit 3:0 in Führung ging. Und dies kam so. Während am rechten Flügel ein keilförmig vorgetragener Sturmlauf der Gruppe "Ginsbolz" seine erhoffte Wirkung als Ablenkungsmanöver voll erfüllte (und die Westtribüne des Stadions ob der begeisterten Massen fast zum Einsturz kam), hatte Stürmer Grumbartsch, selbst ein begeisterter Freizeit- und Hobbyschmied, den gegnerischen Torwart in ein Fachgespräch übers Schwerterschleifen verwickelt, und, Satz um Satz, immer weiter vor seinen Kasten gelockt und zwar bis vor die 16 Meterlinie, sodass ein überraschendes Anspiel des Torwartes ohne weiteres in dem erhofften und provozierten Handspiel endete. Elfmeter!! Da dieses Foul aber minderschwer war und die Squadra Aqua gleichzeitig einen erfolgversprechenden Angriff an der Mittellinie führte, galt zeitgleich natürlich die Vorteilsregel. Durch ein wahres Meisterstück an Synchronizität gelangte überdies ein Sandsack im gegnerischen 5 Meterraum genau in dem Moment zur Rekombination, als der Elfmeter geschossen sowie der nicht abgepfiffene Vorteils-Angriff durch einen Weitschuss von Helmbolz zum Abschluss gelangte. Hierdurch verwirrt, bewirkte der beinerne Torhüter vermittels des rekombinierten Balles ein Eigentor just in dem Moment, als rechts und links von ihm die beiden anderen Bälle granatengleich ins Netz einschlugen. Im anschließenden Jubel und Trikotrunterreissen verteilte der Unparteiische zwar ca. 60 gelbe Karten an die aquanopolitanische Mannschaft. Angesichts der prangenden Ziffern 0:3 auf der Stadionanzeige tat dies der Stimmung jedoch keinen Abbruch und der Rest der ersten Halbzeit verlief unter den schallenden Schlachtgesängen der einheimischen Fans.
Die zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit stand von Anfang an unter keinem guten Stern für die Mannschaft der Rep. Skelettküste. Als erstes verstauchte sich beim Auflaufen der bis dahin brandgefährliche Stürmerstar beide Fußknöchel, sodass die Skelettküste ab da mit nur noch 6 Mann weiterspielen musste, da sie ihr Auswechselkontingent bereits in der ersten Spielhälfte erschöpft hatte. Zum zweiten machte die zunehmende Dunkelheit den Klappermännern das Leben schwer. Selbst leuchtend wie Neonquallen, verschwanden ihre wieselflinken Gegner zunehmend im schummrigen Abendlicht, da aufgrund des nassen Spielfeldes ein Einschalten der Flutlichtmasten wegen Stromschlaggefahr natürlich nicht in Frage kam. Die Nachtsichtgeräte der Dutzendzwölfs erwiesen sich daraufhin sozusagen als spielentscheidend, da sie nicht nur die leuchtenden Gegner, sondern auch sämtliche Bälle sowie sogar das Spielfeld sehen konnten.
Umso höher ist es dem Gegner anzurechnen, dass in der gesamten zweiten Halbzeit dennoch kein Tor mehr fiel. Erst am nächsten Morgen wurde bei Aufräumarbeiten festgestellt, dass die Knochenspieler ihr eigenes Tor, von Publikum, Schiedsrichter und Squadra-Spielern völlig unbemerkt, im Dunkeln kurzerhand um 180 Grad gedreht hatten, sodass natürlich kein reguläres Tor überhaupt mehr erzielbar war!
Als nach 90 Minuten Spielzeit der Unparteiische die Partei abpfiff, belohnte das insgesamt sachkundige und faire Publikum die Spieler beider Mannschaften mit minutenlangem stehenden Applaus.
Nach dem Spiel
Die Trainer beider Mannschaften bewerteten das 3:0 als leistungsgerechtes Ergebnis. Während der Gasttrainer sich lobend über seine Truppe äusserte, der es wiederum gelungen sei, die gefährlichen Rekombinationen sowie aggressiven neutralen Zonen der Squadra Aqua nahezu zu neutralisieren, bemerkte Trainer Zobelbart, dass die neue 22er-Kette im linken Halbfeld die in sie gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt habe. Auf die Reporterfrage, warum es keine Tunneleffektangriffe gegeben habe, bemerkte Zobelbart in seiner gewohnt trockenen Art: "Sollen meine Spieler im Tunnel ersaufen, wenn doch das Spielfeld unter Wasser steht, du Volltrottel?!!" Abschliessend äusserten beide Trainer die nicht unberechtigte Hoffnung, sich im Endspiel um die UM 2008 wieder gegenüber zu stehen. Originalton: "Gut möglich, meine Damen und Herren, dass Sie hier und heute bereits die Endspielpaarung erlebt haben!"
Der Kleine Führer persönlich beglückwünschte beim abschließenden Spielerbankett sowohl die gegnerischen als auch die heimischen Athleten und verlieh allen Akteuren die aquanopolitanische Friedens-Sport-Plakette.
Weitere Stimmen zum Spiel
- "Bei dieser Mannschaft macht es auch den Frauen Spass, hinzuschauen!! Nicht nur stattliche Mannsbilder, sondern auch noch schmucke Sport-Uniformen, in der der Athlet von Welt sich auch auf jeder Abendveranstaltung sehen lassen kann." Vivienne Westwood, International Elle
- "Da is der Schalker Kreisel en Drech jejen." A. Schabulski, Ex-Schiffsheizer und Ex-Wanne-Eickler, nun Rentner in Aquanopolis
- "Nich in die heisse Bouillon!!!" ausländischer Fan mit Elchkostum, kurz vor seinem Verschwinden mit Hell's Hebrid-Mitgliedern
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