Spiegelwelten:1. Freundschaftsspiel V. Kgr.- Wanne-Eickel vs. Amerikanien

Eine pikante Partie, stießen doch im Vorfeld der UM ein Top-Favorit (Amerikanien) auf den absoluten Aussenseiter und Überraschungsqualifikanten, dem Vereinigten Königreich Wanne Eickel, aufeinander. Das Spiel hatte im wahrsten Sinne des Wortes Biss.

Schon die Ankunft der Gäste in Brookline war von Turbulenzen begleitet. Der bereits jetzt stark alkoholisierte amerikanensische Fanblock bewarf einen städtischen Omnibus mit Stühlen, Pizzaresten und Pferdeäpfeln, weil sie ihn für den Mannschaftsbus der Wanne-Eickler hielten. Diese hatte man jedoch aus Sicherheitsgründen in privaten Droschken vom Flughafen zum Stadion überführt. Der Kutscher des Omnibusses musste in die Psychiatrie eingeliefert werden.

Spielverlauf

Erste Halbzeit

1:0 für Amerikanien durch Tatanka - nach Vorarbeit durch Schneider!

Der Anpfiff verzögerte sich um mehrere Minuten, weil der Wanner Spieler Oswald Blindgang das Stadion nicht finden konnte und auf dem Parkplatz herumirrte.

Da die Wanner mit einem traditionellen Ball, die Amerikanenser indes mit dem ihnen vertrauten Ziegen- oder Schafskopf spielen wollten, einigte man sich darauf, das Spielgerät pro Halbzeit zu wechseln. Die Partie begann daher mit einem fetten Widderhaupt als Ball.

0:1 für Amerikanien durch Eigentor.

Kaum ward der Widderkopf von Präsident Kennedy in die Arena geworfen, wurde er von Tatanka erwartungsgemass aufgefangen. Sofort preschte der Starstürmer auf seinem Pony los, trampelte Erdogan Bastürk nieder, den gegnerischen Strafraum schon messerscharf im Visier.
Da hielt Hans Schneider seinen Gehstock zwischen die Läufe des Tieres, so dass sich dieses mehrfach überschlug. Tatanka wurde katapultartig samt Ball ins gegnerische Tor geschleudert.
Torwart Bürger rechtfertigte später seine Flucht vor dem herannahenden Geschoss mit den Worten: "Ich bin Buchhalter: Von ganzen Bibliotheken war nie die Rede!". Der Wanner Fanblock quitierte den unglücklichen Einsatz Schneiders mit Pfiffen und "geh endlich in Rente!" Rufe.

Else Koschinsky's Einsatz

Geistesgegenwärtig die Tatsache ausnutzend, dass Tatanka sich immer noch aus den Netzmaschen des Tors befreien musste, kam Else Koschinsky ins Spiel. Mit einem beeindruckenden Weitschuss knallte sie den Ball weit über die Mittellinie, wo Adler ihn mit einem perfekten Kopfball abfing und gekonnt auf Pflanz zuspielte. Pflanz stürmte wie eine Rakete auf das amerikanensische Tor zu, gefolgt von Adler, der offenbar ebenfalls vorhatte, das Ausgleichstor zu erziehlen. Torwart Wodroow Scooter warf sein Kreuzworträtsel weg und ging in Position. Von den Rängen des amerikanesischen Fanblocks hagelte es Unrat auf die Spieler herab, Trainer Lothar of Dunkirk gestikulierte Fluchend herum und der Wanner Fanblock sang: "Ooooh, mir tun die Augen weh, wenn ich die Amis spiiielen seh'!"

15 Spielminute: 2:0 für Amerikanien

Eine Lücke ausnutzend kickten nun beide, Adler und Pflanz den Ball - trafen aber nur den Fuß des jeweils anderen. Jetzt kam O'Leary angeprescht, griff den Widderkopf hoch und galoppierte zurück zum Wannner Strafraum. Alle Spieler, Wanner und Amerikanier mit ihm, außer Adler und Pflanz, die sich gegenseitig die Schuld an dem verfehlten Schuss gaben und anfingen, sich zu prügeln.
Erdogan Bastürk, der sich unterdessen aus dem Rasen, in den er von Tatanka eingetrampelt worden war, herausgearbeitet hatte, versuchte todesmutig, O'Leary aufzuhalten, wurde von diesem aber gleich wieder, diesmal noch 10 Zentimeter tiefer, in den Boden gestampft.
O'Leary schwang den Ball, warf ihn 20 Meter weit auf Tatanka zu, dieser machte einen Salto, fing den Ball mit dem Arsch ab und schoss das 2:0.

Jetzt war auf den Rängen der Teufel los, die Amerikanensischen Fans, versuchten Laola-Wellen zu formen, welche aber wegen ihres volltrunkenen Zustandes eher Blubbern in einem Kochtopf ähnelten und die Wanner Fans pfiffen und Buhten wie verrückt.

Peter Pitt Bull ist in der Abwehr eine Eins

3:0 durch Nixon

Die weiteren 15 Minuten blieben eher ereignislos, man beobachtete die Prügelei zwischen Adler und Pflanz und Erdogan Bastürk versuchte sich wieder aus dem Boden zu graben. in der 35. Minute beschloss O'Leary, den Sack mit einem 3:0 zuzumachen. Er ergriff den Ball und spazierte in Richtung gegnerisches Tor, als er plötzlich von "Pitt" Bull angefallen wurde.
O'Leary kümmerte sich erst nicht um den Gegner und streckte sein Bein zum Schuss, als Pitt Bull kräftig in selbiges biss. Tatanka kam sofort herangebraust und gab Pitt Bull einen kräftigen Tritt in den Hintern, auf das dieser vom Bein seines Teamkameraden abliesse. Pitt Bull hatte sein Zahnwerk jedoch so tief in das Schienbein von O'Leary vergraben, dass es ihm nicht mehr so ohne weiteres möglich war, es wieder zu entfernen. Während Tatanka weiter auf Bull einprügelte, kam nun Ricky Nixon ins Spiel, gewann einen Zweikampf mit Else Koschinsky, überrannte Erdogan Bastürk, der dadurch noch tiefer in den Boden eingearbeitet wurde und schoss das 3:0

Als die Erste Halbzeit abgepfiffen wurde, kamen Klempner angerückt, die mit geeignetem Werkzeug versuchten, Bulls Kiefer von O'Learys Bein abzumontieren.

Zweite Halbzeit

Wider erwarten hatte alle 10 Wanner Spieler (Erdogan Bastürk steckte immer noch im Rasen und war daher während der Halbzeit auf dem Platz) das Spielfeld gefunden. Pitt Bulls Kiefer wurde mit einem Demel-Akkubohrer aus O’Learys Bein entfernt. Schiedsrichter Carlos Malos aus Spanien konnte die zweite Halbzeit also pünktlich beginnen lassen.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit

Bereits kurz nach dem Anpfiff drängten die Wanne-Eickler, die mit dem nun benutzten Lederball wesentlich besser klar kamen, direkt auf das Tor von Amerikanien. Ein zentimetergenauer Diagonalpass von Ossi Blindgang landete punktgenau vor dem Fuß von Steffen Pflanz, doch Pflanz war von dieser wider Erwarten genialen Vorlage selbst zu überrascht, um den Ball zu treffen. Theodore Remarque konnte im letzten Moment noch klären. Nur zwei Minuten später kann Stormwalker nur knapp vor dem einschussbereiten Gülünöglu retten.

Das 1:3 durch....Schneider!!!!

Im Anschluss an die erste Ecke für Wanne-Eickel in der 53. Spielminute fiel völlig überraschend das 1:3 für Wanne-Eickel. Adler schlug die Ecke eher halbherzig in den Strafraum, doch als der zurückeilende Tatanka versuchte, den Ball zur nächsten Ecke über das Tor zu köpfen, stieß er in der Luft mit seinem ebenfalls zum Ball springenden Torwart Scooter zusammen. Durch den Zusammenprall stieß Tatanka sich und seinen Keeper gemeinsam in den Blutegeltümpel im Amerikanesischen Tor.

Nun war der Weg frei und am kurzen Pfosten lauerte gleich eine ganze Traube an Spielern beider Mannschaften. Da stieg ausgerechnet der in der ersten Halbzeit so unglücklich agierende Hans Schneider, der seine Gehhilfe nun auch als Sprungstock zweckentfremdete, aus der Masse hinaus und köpfte den Ball gekonnt ins leere Tor. Im Wanner Fanblock drehte sich nun die Stimmung: Nun hatten alle ihren Hans Schneider wieder lieb, obwohl sie den Routinier noch zu Beginn der zweiten Halbzeit mir Kukident-Packungen beworfen hatten.

Der Wendepunkt im Spiel

Das 1:3 hatte dem Spiel eine nicht zu erwartende Wende gegeben. Die Amerikanesier wirkten nun plötzlich verunsichert. Vor allem Tatanka, der mehr damit beschäftigt war, sich die Blutegel aus der Hose zu entfernen, als auf das Spiel zu achten, war nun überhaupt nicht mehr im Spiel. Die Angriffe von Amerikanien wurden nun immer wieder von der inzwischen sicher stehenden Abwehr der Wanne-Eickler abgefangen. Vor allem Else Koschinsky narrte den zusehends frustrierter werdenden O’Leary, in dem Sie ihm bei jeden Zweikampf ihren mitgebrachten Wischmopp ins Gesicht zimmerte. Auch Pitt Bull fand trotz seiner Maulsperre immer besser ins Spiel und holte Tatanka in der 69. Minute mit einer gekonnten Blutgrätsche vom Pony.

Der Anschlusstreffer durch Bastürk

In der 74. Minute wurden die Wanne-Eickler für ihren Kampfgeist mit dem Anschlusstreffer belohnt. Ein langer Ball von Krabbenfroh wird von Amerikanesischen Verteidiger Remarque per Kopf abgewehrt. Doch aus dem Hinterhalt zog Steffen Pflanz aus vollem Lauf den Ball aufs Tor. Der Ball zischte knapp über dem Boden auf die linke Torecke zu, traf jedoch Erdogan Bastürk, der sich endlich einigermaßen aus seinem Loch herausgekämpft hatte, am Kopf. Der Ball änderte dadurch komplett die Richtung und schlug neben dem in die linke Ecke hechtenden Woodrow Scooter im rechten Eck ein. Schiri Malos gab den Treffer und trug den nun bewusstlos wieder in sein Loch zurückgleitenden Bastürk als Torschützen ein. 2:3. Wanne nun wieder dran.

Endlich wurde die Wanner Mannschaft auf ihren im Boden festhängenden Mitspieler aufmerksam. Mit Hilfe eines großen Korkenziehers wurde Bastürk aus dem Boden gefummelt und mit Riechsalz wieder geweckt, anschließend jedoch von Steffen Pflanz wieder ins Koma zurückgeprügelt, weil Bastürk ihm das Tor geklaut hat.

Die hektische Schlussphase

Die Prügelei zwischen Bastürk und Pflanz sorgte für einen Bruch im Spiel. Es passierte nun nicht mehr viel. Amerikanien verwaltete die Führung und Wanne-Eickel war müde geworden. Bis zur Nachspielzeit plätscherte das Spiel vor sich hin. Dann jedoch fasste Bastürk sich ein Herz, dribbelte sich durch die Abwehrreihen hindurch auf Scooter zu. Es gelang Bastürk tatsächlich Scooter zu umspielen, doch dann machte er einen folgenschweren Fehler. Bastürk verwechselte sich selbst mit dem Ball und schmiss sich ins Tor. Den Ball, der vor der Torlinie liegengeblieben war, wurde vom Torhüter aufgenommen und festgehalten.

In diesem Moment ging das gesamte Wanne-Eickler Team auf ihren Mittelfeldspieler los und prügelte minutenlang auf ihn ein. Schiedsrichter Malos pfiff das Spiel genervt ab.

Nach dem Spiel kam es erst zu leichten Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fanlagern, da die Veranstalter des Spiels den Bierkonsum der mitgereisten Wanne-Eickler Fans unterschätzt hatte. Aus Biermangel versuchten Fans beider Teams, sich gegenseitig ihre Gläser zu klauen. Als sich der frustrierte Bastürk schließlich dazu bereit erklärte, vier Fässer Bier pro Person zu spenden, tranken die Fans zusammen Brüderschaft und stießen auf ein unterhaltsames Fußballspiel an, in dem der Außenseiter aus Wanne-Eickel sich wider erwarten stark verkaufte und die glorreiche Elf aus Amerikanien eindrucksvoll ihren Favoritenstatus unterstrich

Zusammenfassung

Amerikanensische Nationalmannschaft
(Amerikanien)
Freundschaftsspiel Vereinigte Fußballnationalmannschaft Wanne-Eickel
(Vereinigtes Königreich Wanne-Eickel)
19. März 2008, Brookline

Zuschauer: 92 000
Schiedsrichter: Carlos Malos (ESP)

1:0 Schneider (1., Eigentor)

2:0 Tatanka (15.)
3:0 Nixon (30.)




3:1 Schneider (53.)
3:2 Bastürk (74.)

Beste Spieler:
Nixon
Beste Spieler:
Bastürk, Schneider
Universumsfußballmeisterschaft 2008
Die Stupi berichtet vom Sport-Ereignis des Jahres
Siehe auch: UM 2010
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