Staind

Staind (aus der amerikanischen Gossensprache, was korrekt eigentlich "stained" (= beschmutzt) heißen müsste - die Jugend von damals eben...) ist eine schizophrene, US-amerikanische Gruppe von Musikern, die sich im Hard Rock-Genre ansiedeln wollen und trotzdem nicht so wirklich wissen, ob sie nun hart und böse klingen wollen oder weich und flauschig. Also entschieden sie sich dafür, einfach beides zu machen, was dann in etwa so klingt wie eine bellende Katze. Die Bandmitglieder haben zwar alle auch Namen, die sind aber im Allgemeinen so bekannt wie DSDS-Sieger.

Und hier sehen wir Dirk Bach. Nein, Scherz... Das ist Aaron Lewis.

Bandgeschichte

Angefangen hat das ganze Drama 1995 als Aaron Lewis, Kopf der Rasselbande, mit seinem zweiten Ich Gassi lief. Während das eine Ich, das liebe, Blumen pflücken gehen wollte, versuchte das andere Ich, das böse, in Pflastersteine zu beißen. Bei diesem Duell stieß der arme Lewis immer wieder Schreie aus, durch die er ein unfreiwilliges Konzert gab.

Mit seinen Freunden Mike, Johnny und Will gründete er dann die Band Staind. Inspiriert von den fast schon unterirdischen Aufnahmen, nannte man das Debütalbum dann auch gleich bezeichnenderweise Tormented, was man mit "gequält" übersetzen kann. Erst als sie um die Jahrtausendwende rum ihr Album Dysfunction veröffentlichten, konnten sie den Durchbruch in den Mainstream starten.

Jetzt ergäbe sich die einmalige Möglichkeit, den genauen Ablauf der Bandgeschichte niederzuschreiben. Wann sie welches Album veröffentlicht haben, wo sie welches Konzert gaben und wer wo mit wem wie gestritten hat. Das ist aber nirgends festgehalten, woran auch der unfassbar hohe Grad an Bekanntheit durchaus mit Schuld hat.
Erwähnenswert ist allerdings nur, dass Staind noch vor dem ganzen Rummel des Erotik-Bestsellers 50 Shades of Grey ein Album veröffentlicht hatten, welches den Namen "14 Shades of Grey" trägt. Ob hier die Drumbeats an sich als metaphorische Anspielung zu sehen sind oder die teilweise sinnlosen Zwischenschreie einen tiefgehenden Sinn haben, sei dahingestellt. Jedenfalls gibt dies eine eindeutige und nicht wegzudiskutierende Basis für Zündstoff in Klatschmagazinen... wäre die Band halt nur berühmter.
Wie bereits gesagt, hat die Gruppe in den letzten Jahren nicht allzu viele Kühe von der Weide gejagt. Das Highlight wurde dann 2008 veröffentlicht: The Illusion of Progress. Das Album ist so ruhig, dass im Nachhinein in der Deluxe-Version ein Hörgerät mitgeliefert werden musste, um die teils verschluckten Töne überhaupt zu bemerken.

Stil

Ebenfalls bereits erwähnt, ist das starke Schwanken zwischen Baseballschläger und Weichspüler. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, müssen sie dieses Klischee natürlich im 2011 veröffentlichten Album mit dem unfassbar kreativen Namen Staind mit Rotstift unterstreichen und ein Werk präsentieren, bei dem die Musik etwa vom Schwung her einer Sinuskurve entspricht (vielleicht auch Cosinus, Tangens geht ja nicht).

Gute Nachstellung eines Staind-Konzerts.

Irgendwie erinnert das eine oder andere Lied auf dem o.g. Album an das Tourette-Syndrom, bei dem gelegentliche Ausfälle der Sprachkunst die Regel sind. Da wäre gleich der Opener ein tolles Beispiel, aus dem jetzt allerdings nichts zitiert wird. Aus Gründen von Urheberzeug. Würde allerdings auch keinem auffallen... die Band kennt ja keine Sau.

Um dem ganzen Klischee mit der Schizophrenie Flügel zu verleihen, gibt es tatsächlich ein Lied, welches den Titel "Schizophrenic Conversations" trägt. Verschwörungstheoretiker hätten hier einen ganzen Spielplatz vorzufinden, in dem sie mit ihren Schaufeln tolle Theorien in die Eimer schaufeln könnten. Hat Staind das Lied gedichtet, um auf die wahre Vergangenheit hinzuweisen? Verstecken sich vielleicht versteckte Hinweise in den Noten? Gibt es überhaupt Noten? Gibt es das Lied nur, um Frauen aufzureißen? Was hat die US-Regierung damit zu tun und viel wichtiger, wer ist eigentlich „Staind“, von dem hier die ganze Zeit geredet wird?

Live/Konzerte

Staind gibt es auch live zu bewundern, wenn das überhaupt jemand mitbekommt. Denn das läuft meistens so ab, dass sich Aaron Lewis auf einen Hocker setzt, seine Akustik-Gitarre auspackt und eine Schnulze nach der anderen zum Besten gibt, nachdem er zuvor bereits etliche „Eisbrecher“ auf der Bühne in die leere Halle geschossen hat.
Das bedeutet also im Klartext, dass die Konzerte genau so schizophren gemischt sind wie ein Gurkensalat. Und solange sich das nicht ändert, können sie stets ihre Platten live vortragen, gibt jedenfalls eine Menge Menschen, die sich das Spektakel ansehen, mit der Motivation: „Hey, da ist eine Band namens "Staind" in unserem Dorf. Beende das Melken und lass uns dort hinwandern.“

Diskographie

Staind war noch nie in einer Disko.

Kreative Errungenschaften

  • Tormented: Ausführliche Beschreibung eigener Unfähigkeiten.
  • Dysfunction: Offenlegung eigener Beurteilungen über das scheinbar sowieso überflüssige Leben.
  • Break the Cycle: Rutschfahrt in den Mainstream, um endlich einmal im Radio gespielt zu werden... selbstredend war das nicht der Fall.
  • 14 Shades of Grey: Vorab ein Hörbuch vom Hard-Kuschelrock.
  • Chapter V: Böses Omen für das kommende Werk...
  • The Illusion of Progress: ...nämlich diesem hier.
  • Staind: Prinzipiell dasselbe wie zuvor, doch dieses Mal hat man daran gedacht, die E-Gitarren an Verstärker anzuschließen.
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