Tucker and Dale vs Evil

Tucker and Dale vs Evil ist die sozialkritische Antwort auf sämtliche Teenie Slasher Filme der letzten Jahre. Gedreht wurde er im Jahre 2010 unter dem kanadischen Regisseur Eli Craig, der damit Einblicke in die traumatisierten Gemüter einheimischer Waldbewohner, die sich von unkontrolliert sterbenden Jugendlichen attackiert fühlen, geben möchte . Es handelt sich um die Freunde Tucker and Dale die in den entlegenen Wäldern der Appalachen auf eine Horde feindlich gesinnter Halbwüchsiger stößt, die es sich zur Mission macht, den Freunden auf die Nerven zu gehen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei insbesondere bei den beiden Charakteren, die sich sowohl durch ihr freundlich, naives Wesen als auch durch ihre durchaus ansprechende soziale Komponente direkt in die Herzen der Zuschauer spielen.

Filmdaten
Die Hauptdarsteller
Deutscher Titel: Bürogerät und Diele gegen Böse
Originaltitel: Tucker and Dale vs Evil
Genre: Komödie
Produktionsland: Kanada (wo sonst?)
Zielgruppe: schwer gestörte Scary Movie-Fans
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: aber natürlich
Stab

Regie: Eli Craig
Kamera: Kameramann
Besetzung

Der Dale: Der Typ aus Reaper
Der Tucker: Alan Tucke
Gruppe Jugendlicher: Jugendliche

Auffällig ist der gesellschaftskritische Grundgedanke des Films der einen Fingerzeig auf so manche der unbegründeten Vorurteile gegenüber verwahrlost aussehender Waldmenschen legt. Hauptsächlich zielt das Genre auf die umgekehrte Situation. Wehrlose Teenies, die sich aus unerfindlichen Gründen ständig im Wald verirren, seltsame Abkürzungen benutzen bei denen niemand nachvollziehen kann wie man eigentlich darauf kommt, dass es sich hierbei um eine Abkürzung handelt und der stetige Showdown, da es in den Wäldern scheinbar nur so vor Mutanten, Zurückgebliebenen und aus anderen Gründen mies gelaunten Menschen wimmelt.

Story

Die zwei gutmütigen und harmlos anmutenden Freunde Tucker und Dale machen sich daran, ein kürzlich erworbenes Eigenheim in den Wäldern der Appalachen zu renovieren. Zeitgleich macht sich die Gruppe bestehend aus neun Jugendlichen auf den Weg eine ausschweifende Party in eben diesen Wäldern zu feiern. Da die Appalachen scheinbar nicht sehr viel Platz bieten, um sich aus dem Wege zu gehen, ist es Vorhersehung, dass eben diese zwei Gruppen aufeinander treffen. Anfängliche Missverständnisse basierend auf einer vermeintlichen Entführung an Allison, der Lieblingsblondine von Chad, dem Anführer der Jugendlichen, motiviert die Clique dazu eine Rettungsmission zu starten in deren Laufe sie nacheinander allesamt das Zeitliche segnen.

Tucker und Dale, die verständlicherweise sehr irritiert sind von den fast schon provokant anmutenden Sterbearten der sich stark dezimierenden Jugendlichen, sehen sich am Ende in einem unerbittlichen Showdown mit deren Anführer gegenüber.

Sinn des Films

Der Regisseur möchte hier ein Zeichen setzen. Zwar scheint es durchaus der Fall zu sein, dass Amerikas Wälder, unabhängig ihrer Größe und Abgelegenheit eine extrem hohe Zahl an seltsam aussehenden Hinterwäldlern beherbergt, die sich aus welchen Gründen auch immer zu Jugendlichen hingezogen fühlen. Doch soll nun endlich auch ein Augenmerk darauf fallen, dass hinterfragt werden muss, "Wieso geht man überhaupt zum Feiern in den tiefsten Wald?" oder "Was stimmt in meiner Psyche nicht, dass ich vor den Augen der verstörten Waldbewohner einen so abnormen Tod sterbe, dass diese vermutlich noch Jahrzehnte danach in therapeutischer Behandlung sind?"

Ist es evtl. ein Problem der Gesellschaft? Zieht es die Jugend mit Absicht immer weiter in die dunkelsten Wälder, um dort zu Tode zu kommen? Wurde so unter Umständen endlich das Geheimnis des menschlichen "Seins" entschlüsselt? Stammen wir alle von Lemmingen ab und nutzen die Wälder Amerikas als todbringende Brandung, weil wir zeitgleich die Ozeane nicht noch mit unseren Leichnamen verschmutzen wollen?

Aus Sicht vieler Experten liegt das eigentliche Problem des Films darin, dass verkannt wird, worum es sich bei diesem Film handelt. Es sind nicht die Jugendlichen die vor dubios anmutenden Menschen geschützt werden müssen, sondern es sind die Waldspaziergänger, die Mutanten und anderen Ortsvertriebenen die keinerlei Rechte mehr haben. Durch die Filme der letzten Jahre begann eine regelrechte Hetzjagd auf unbescholtene Wald- und Wiesenbewohner, aber wer hat sich schon mal gefragt, was machen die dort eigentlich? Ein derartiger Aggressor dringt in den natürlichen Lebensraum ein und nutzt die erstbeste Gelegenheit für freien, ungeschützten Geschlechtsverkehr, ausufernde Partys, der Konsum illegaler Drogen und fällt im Zuge dieses Rausches über die zahlenmäßig unterlegenen Einheimischen her. Keiner stellte bisher in Frage wieso es immer die Jugendlichen sind, die blutverschmiert aber am Leben aus dem Wald kommen, keiner zweifelte je die Geschichte an. Aber nicht mehr nach diesem Film, hiernach ging ein Raunen durch die Gesellschaft, welches klar und deutlich machte: "Liebe Waldbewohner, wir verstehen Euch. Wenn ihr Jugendliche unkontrolliert im Wald umherirren seht, dann schießt erst und fragt dann."

Mangelnde Deklaration von natürlichen Gefahrenmitteln

Betrachtet man den Film mehr als Dokumentation, frei nach dem Motto: Wie schaffe ich es unter den dämlichsten Bedingungen meinem Leben ein möglichst sinnfreies Ende zu geben? so fällt doch auf, dass die einzelnen Charaktere der Jugendlichen ein wesentlich spektakuläreres Ableben zustande bringen als man ihnen aufgrund ihrer äußerst gehaltvollen Dialoge je zugetraut hätte. Auffällig ist ebenfalls, dass es offenbar nicht ausreichend ist die „normalen“ Haushaltsgeräte idiotensicher zu kennzeichnen. So findet sich zwar auf so mancher Mikrowelle der Hinweis: Nicht geeignet zum Trocknen von Kleintieren wieder oder auch die überaus beliebte Frage, die wir uns natürlich schon alle gestellt haben: „Kann ich das trinken? Es ist nicht explizit gekennzeichnet, dass ich das nicht darf.“ - Doch ist es schon, nur muss man lesen können.

Wie verhält es sich nun aber mit den feindlichen Lebensformen die es generell in Wäldern und sogar in unseren Gärten gibt? Was ist mit den Bäumen? Es steht nirgends geschrieben, dass man sich an einem solchen den Schädel zertrümmern kann, wenn man nur mit genügend Anlauf und der nötigen Promillezahl dagegen springt. Genauso verhält es sich aber auch mit gewöhnlichen Gartenhäckslern, deklariert sind diese oftmals nur mit der Warnung: Keine Gliedmaßen hineinstecken. Geradezu fahrlässig, da nichts darauf hinweist, dass man auch nicht im Ganzen hinein springen sollte. Auch Wespennester zeigen sich im Laufe des Films als außerordentlich heimtückisch und unterschätzt. Wer kann auch schon ahnen, dass man die nicht ungefragt abnehmen oder gar in ihnen herumstochern sollte.

Alles in Allem weist der Film auf einige Missstände der heutigen Gesellschaft hin. Zum einen die mangelnde Kommunikation untereinander - Wer hätte denn auch ahnen können, dass das Herausfischen von leblosen jungen Frauen aus Gewässern eine solche Hysterie auslöst. Dann noch die mangelnden Sicherheitshinweise an den natürlich vorkommenden Gefahrenpunkten wie Bäume, Gras, Wespennester, Steine, Tannenzapfen und nicht zu vergessen das unverantwortliche Verhalten der Jugendlichen gegenüber den älteren sehr vertrauensvoll aussehenden Männern, die sich ihrer Freundin bemächtigt haben.

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