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Das 19. Jahrhundert v. Chr. begann am 1. Januar 1900 v. Chr. und endete am 31. Dezember 1801 v. Chr. Dies entspricht dem Zeitraum 3850 bis 3751 vor heute oder dem Intervall 3546 bis 3462 Radiokohlenstoffjahre.

Zeitalter/Epoche

  • Subboreal (3710 bis 450 v. Chr.).
  • Frühbronzezeit in Mitteleuropa (ab 2300/2200 v. Chr. bis 1600 v. Chr.) – Bz A1b (2000 bis 1850 v. Chr.) und Bz A2a (1850 bis 1750 v. Chr.). Echte Bronze setzt sich jetzt bei Waffen und Geräten durch.
  • Mittlere Bronzezeit in Griechenland, Zypern und Vorderasien/Nahost.

Ereignisse/Entwicklungen

    • Laut indischer Überlieferung erreichen weitere arische Invasionswellen über den Chaiber-Pass den indischen Subkontinent.
    • Die Amurriter dringen in den Süden Mesopotamiens ein. Profitierend von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Isin und Larsa nehmen sie kurz vor 1900 v. Chr. mehrere Städte wie beispielsweise Uruk, Ilip, Marad, Malgŭ und Maškan-Šapir ein und gründen Stadtkönigtümer.
    • Byblos im Libanon erreicht unter Abischemu seine Blütezeit.
    • Zum ersten Mal treten die Hethiter in Anatolien in Erscheinung. Sie gründen ihre Hauptstadt Ḫattuša.
    • Auf Kreta entstehen die ersten Paläste, womit die Altpalastzeit beginnt.
    • Ausgehend von Böhmen breitet sich die Aunjetitzer Kultur nach Sachsen, Bayern und dem westlichen Mittelmeerraum aus.
    • Die Culture du Rhône in der Schweiz und im Rhonetal verdankt ihren Wohlstand dem Handel zwischen dem Mittelmeerraum und Süddeutschland (Austausch von Bronzegegenständen gegen Muschelschalen). Die Kultur entwickelt eine eigenständige Metallverarbeitung, die Techniken aus der Aunjetitzer Kultur assimiliert. Hergestellt werden unter anderem spezielle Axt- und Nadelformen.
    • In Südostspanien wird die Los-Millares-Kultur von der El-Argar-Kultur ersetzt.
    • In Großbritannien bildet sich die Wessex-Kultur. Sie entsteht aus der Verschmelzung bedeutender autochthoner Gruppen der Glockenbecherkultur mit kolonisierenden Neuankömmlingen, die durch die Lagerstätten von Kupfer und Zinn in Cornwall angelockt worden waren.
  • 1900 bis 1500 v. Chr.:
    • In Elam herrscht die Dynastie der Sukkalmah (bzw. der Ebartiden). Ebarat (um 1916 v. Chr.) wird von seinem Sohn Šilhaha um 1894 v. Chr. auf den Thron gefolgt, der sich als Sukkalmah (Großregent) und König von Anschan und Susa bezeichnet. Anschan dürfte damals bereits eine Großstadt gewesen sein, die mit dem restlichen Iran, insbesondere Baktrien in engem wirtschaftlichen Austausch stand.
  • Um 1900 v. Chr.:
    • Die Hafenstadt Lothal der Indus-Kultur wird aufgegeben.
    • In Assyrien entsteht die Hauptstadt Aššur, die sich zu einem wichtigen Knotenpunkt der Handelswege zwischen Anatolien, dem Iran und dem Persischen Golf entwickelt.
  • Um 1894 v. Chr.:
  • 1877 v. Chr. (auch 1932 v. Chr.):
  • 1876 v. Chr.:
  • Um 1850 v. Chr.:
    • Aschkelon, die Hauptstadt des kanaanitischen Königreichs, ist ein betriebsamer Mittelmeerhafen, der die Erzeugnisse seines Hinterlandes ausführt. Die Stadt wird von einer 2 Kilometer langen und 25 Meter hohen Mauer umgürtet und dürfte an die 15.000 Einwohner gezählt haben.
  • 1844 v. Chr.:
    • Sesostris II. folgt als vierter Pharao der 12. Dynastie seinem Vater Amenemhet II. auf den Thron. Unter ihm entstehen Handelswege an das Rote Meer, zum Sinai und nach Byblos. Auch nach Kreta bestehen Handelsbeziehungen.
  • 1840 v. Chr.:
  • 1836 v. Chr. (auch 1882/1878 v. Chr.):
  • 1823 v. Chr. (auch 1847 v. Chr.):
    • Sesostris III. inspiziert die nubische Südgrenze und führt vier Feldzüge gegen die Nubier.
  • 1818 v. Chr. (auch 1842 v. Chr.):
    • Tod des Sesostris III., unter dem das ägyptische Reich seine maximale Ausdehnung erreicht hatte. Ihm folgt sein Sohn Amenemhet III. als sechster Pharao der 12. Dynastie. Er unterteilt Ägypten in vier Verwaltungsbezirke.
  • 1812 v. Chr.:
  • Um 1802 v. Chr.:

Naturereignisse und -katastrophen

  • 1900 v. Chr.:
  • 1890 v. Chr.:
    • In der Ägäis 35 Kilometer nordöstlich von Iraklio kommt es zu einem schweren Erdbeben, das zu Bränden in Knossos führt. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt.
  • 1831 v. Chr.:
    • In Shandong in China ereignet sich ein starkes Erdbeben mit unbekannter Opferzahl. Es ist das erste, historisch belegte Erdbeben.

Erfindungen und Entdeckungen

  • 19. Jahrhundert v. Chr.:
    • In Chiapas an der Pazifikküste in Mexiko wird unter der Mokaya-Kultur erstmals Kakao als Getränk verwendet.
    • Am Jangtsekiang in China wird erstmals Bronze zur Herstellung von Weinbechern geschmolzen.
    • Bernstein breitet sich vom Küstenbereich der Ostsee in ganz Nordeuropa aus.
    • Die Einwohner von Ḫattuša schmelzen erstmals Eisen.
    • Bei den Feuchtbodensiedlungen der Polada-Kultur in Norditalien finden sich Holzreste, die die Weiterentwicklung des Rads dokumentieren (Übergang vom Vollscheibenrad zum Speichenrad mit Metallfelgen aufgrund verbesserter Metallurgie).

Bauwerke

Kunstwerke

  • 19. Jahrhundert v. Chr.:
    • Mit den Statuen des Sesostris III., des Amenemhet III., dem Würfelspieler und den königlichen Sphinxen entsteht ein neuer realistischer Skulpturstil in Ägypten.
    • Einzigartiger Fund des Goldkelchs von Quetta im Bereich der Indus-Kultur (Belutschistan). Vergleichbare Vasen stammen zu Beginn des 2. Jahrtausend v. Chr. aus Baktrien.
    • Das Bronzeschwert von Torupgårde auf Lolland in Dänemark wurde aus Ungarn eingeführt.
  • 1842 bis 1836 v. Chr.:
    • Pektoral des Sesostris II. aus dem Grab der Prinzessin Sithathoriunet in El-Lahun.
  • 1836 bis 1818 v. Chr.:
    • Das ausdrucksreiche Bildnis des Sesostris III. entsteht. Es zeigt den Herrscher mit schwermütigen Gesichtszügen.

Schriftwerke/Literatur

  • 19. Jahrhundert v. Chr.:
    • In der ägyptischen Literatur entstehen die Werke:
    • In Oberägypten wird die Wadi-el-Hol-Schrift als älteste bekannte Buchstabenschrift der Welt vermutlich von semitischen Arbeitern oder Söldnern verwendet.
    • Auf Kreta wird mit Hieroglyphen geschrieben. Auch in Byblos werden Hieroglyphen benutzt.
    • Das Moskauer Papyrus wird niedergeschrieben.
    • In ägyptischen Ächtungstexten wird erstmals die Existenz Jerusalems in Kanaan erwähnt.
    • In der Literatur Mesopotamiens setzt sich das Akkadische durch. Das Sumerische ist ab Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. eine tote Sprache, die nur noch in Gelehrtenkreisen erhalten bleibt. Die mesopotamischen Schreiber stammen aufgrund ihrer langwierigen Ausbildung zur Erlernung der Keilschrift aus den wohlhabenden Schichten der damaligen Gesellschaft. Sie sind außerdem Buchhalter und Rechnungsführer und setzen Verträge und geschichtliche Dokumente auf. Durch ihren spezialisierten Berufsstand werden die mesopotamischen Traditionen und Kenntnisse weitergegeben.
    • Die Sumerische Königsliste wird aufgezeichnet. Ihr Zweck war die Rechtfertigung der Ansprüche Isins auf die Vorherrschaft in Sumer. Trotz ihrer tendenziellen Voreingenommenheit liefert sie recht genaue Herrschergenealogien bis zurück zur Sintflut.
  • 19. bis 17. Jahrhundert v. Chr.:
    • In Babylon entsteht der Schöpfungsmythos Enūma eliš. Er beschreibt die Schöpfung der Welt, den Kampf des Götterkönigs Marduk gegen Tiamat, der Mutter des Abgrunds und der Mächte des Chaos, sowie die Schöpfung des Menschen durch den Gott Ea.
    • Frühbabylonische Keilschrifttafeln vom Tell Harmal/Šadappum über Mathematik. Zu den vier sumerischen Grundoperationen, der Bestimmung von Quadrat- und Kubikwurzel, der Berechnung der Rechtecks- und der Kreisfläche gesellt sich zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. die Kreiszahl π sowie die Berechnung der Trapezfläche, des Pyramidenvolumens und des Kegelvolumens. Das Zahlsystem beruht gleichzeitig auf der 10 und der 60. Brüche sind bekannt, jedoch noch nicht die Zahl 0.

Persönlichkeiten

Hinweis: Die Regierungsjahre lassen sich in diesem Jahrhundert noch nicht genau bestimmen. Von daher handelt es sich um ungefähre Schätzungen.

Pharaonen von Ägypten

  • Sesostris I. (1919 bis 1875 v. Chr., auch 1975 bis 1930 v. Chr.)
  • Amenemhet II. (1877 bis 1843 v. Chr., auch 1929 bis 1895 v. Chr.)
  • Sesostris II. (1844 bis 1836 v. Chr., auch 1897/1880 bis 1878 v. Chr.)
  • Sesostris III. (1836 bis 1818 v. Chr., auch 1878/1874 bis 1855/1839 v. Chr.)
  • Amenemhet III. (1818 bis 1773 v. Chr., auch 1842 bis 1795 v. Chr.)
  • Amenemhet IV. (1802 bis 1793 v. Chr., auch 1819 bis 1810 v. Chr.)
  • Nofrusobek (1793 bis 1789 v. Chr., auch 1810 bis 1806 v. Chr. oder 1806 bis 1802 v. Chr.), Pharaonin

Könige von Assyrien

3. Dynastie:

  • Šarru-kīn I. (1920 bis 1881 v. Chr.)
  • Puzur-Aššur II. (1880 bis 1873 v. Chr.)
  • Narām-Sîn (1872 bis 1840 v. Chr.)
  • Ērišum II. (1839 bis 1812 v. Chr.)

4. Dynastie:

Könige von Babylonien

König von Byblos

Könige von Elam

Dynastie von Simaschki:

  • Idattu-Napir (um 1890 v. Chr.)

Dynastie der Sukkalmah:

  • Šilhaha (um 1900/1894 v. Chr.)
  • Pala-Ishshan
  • Lankuku
  • Kuku-sanit
  • Kuk-Kirmash
  • Tem-sanit
  • Kuk-Nahundi
  • Kuk-Nashur I. (bis ca. 1800 v. Chr.)

Könige von Ešnunna

  • Ibâl-pî-El I. (? bis 1863 v. Chr.)
  • Ipiq-Adad II. (ca. 1862 bis 1818 v. Chr.)
  • Narām-Sin (1818/1808–1798 v. Chr.)

Könige von Isin

1. Dynastie:

  • Ur-Ninurta (1923 bis 1896 v. Chr.)
  • Būr-Sin (1895 bis 1874 v. Chr.)
  • Lipit-Enlil (1873 bis 1869 v. Chr.)
  • Erra-imitti (1868 bis 1861 v. Chr.)
  • Enlil-bāni (1860 bis 1837 v. Chr.)
  • Zambija (1836 bis 1834 v. Chr.)
  • Iter-pīša (1833 bis 1831 v. Chr.)
  • Ur-Dukuga (1830 bis 1828 v. Chr.)
  • Sîn-Māgir (1827 bis 1817 v. Chr.)
  • Damiq-ilīšu (1816–1794 v. Chr.)

Könige von Larsa

1. Dynastie:

  • Abisare (1906 bis 1896 v. Chr.)
  • Sumuel (1895 bis 1867 v. Chr.)
  • Nur-Adad (1866–1851 v. Chr.)
  • Sin-Iddinam (1850 bis 1844 v. Chr.)
  • Sin-Eribam (1843 bis 1842 v. Chr.)
  • Sin-Iqischam (1841 bis 1836 v. Chr.)
  • Silli-Adad (1835 bis 1835 v. Chr.)
  • Warad-Sin (1834 bis 1823 v. Chr.)
  • Rim-Sin I. (1822–1763 v. Chr.)

Könige von Uruk

6. Dynastie:

  • Sin-Kaschid (1885 bis 1852 v. Chr.)
  • Sin-Eribam (1852 bis ? v. Chr.)
  • Sin-Gamil (? bis 1823 v. Chr.)
  • Anam (um 1823 bis 1818 v. Chr.)
  • Irdanene (1818 bis ? v. Chr.)
  • Rim-Anum (um 1805 v. Chr.)
  • Nabi-Ilischu (? bis 1802 v. Chr.), letzter Herrscher Uruks, das von Larsa erobert wird

Sonstige

  • Gemäß dem Jüdischen Kalender lebt der Patriarch Terach, der Vater Abrahams, von 1882 bis 1677 v. Chr.
  • Nach biblischer Überlieferung die Lebenszeit von Abraham und Isaak. Abraham soll laut dem jüdischen Kalender 1812. v. Chr. geboren worden sein, 1948 Jahre nach Erschaffung der Welt.
  • Nach Überlieferung der tibetischen Bön-Tradition wird 1856 v. Chr. der Dzogchen-Meister Shenrab Miwoche geboren.

Archäologische Kulturen

Kulturen in Nordafrika

Kulturen in Afrika

Kulturen in Mesopotamien und im Nahen Osten

Kulturen in Ostasien

Kulturen in Südasien

Kulturen in Zentralasien

Kulturen in Europa

Kulturen in Amerika

Commons: 19. Jahrhundert v. Chr. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jörg Klinger: Die Hethiter. C.H. Beck, 2007, ISBN 3-406-53625-5, S. 34
  2. Donna Dailey und Mike Gerrard: Kreta. Mair Dumont Spirallo, 2008, ISBN 3-8297-3229-5, S. 51
  3. Klaas Veenhof: Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2001, ISBN 3-525-51685-1, S. 120
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