Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 54′ N,  31′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Groß-Gerau
Höhe: 91 m ü. NHN
Fläche: 30,01 km2
Einwohner: 14.992 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 500 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64572
Vorwahl: 06152
Kfz-Kennzeichen: GG
Gemeindeschlüssel: 06 4 33 003
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mainzer Straße 13
64572 Büttelborn
Website: www.buettelborn.de
Bürgermeister: Marcus Merkel (SPD)
Lage der Gemeinde Büttelborn im Landkreis Groß-Gerau

Büttelborn (im lokalen Dialekt: Biddelborn) ist eine Gemeinde im südhessischen Kreis Groß-Gerau.

Geografie

Lage und Flächennutzung

Naturräumlich liegt Büttelborn am Rande des nördlichen hessischen Rieds in der Oberrheinischen Tiefebene, genauer an der Grenze zwischen dem nördlichen Oberrheintiefland und dem Rhein-Main-Tiefland.

Büttelborn liegt in direkter Nachbarschaft zur Kreisstadt Groß-Gerau. Die räumliche Nähe zu den Großstädten des Rhein-Main-Gebietes und die verkehrsgünstige Lage machen es zu einer attraktiven Wohngemeinde. Die nächsten größeren Städte sind Darmstadt (12 km östlich), Mainz (25 km), Wiesbaden (30 km nordwestlich) und Frankfurt am Main (30 km nordöstlich) sowie Mannheim (50 km südlich).

Von der Gemarkungsfläche mit einer Gesamtgröße von 3001 ha werden 1741 ha landwirtschaftlich genutzt, 571 ha bestehen aus Wald, 334 ha aus Gebäuden und Freiflächen und 239 ha werden als Verkehrsflächen verwendet.

Klima

Das Klima im Gemeindegebiet ist relativ mild, trocken und sonnig. Die mittlere Tagesmitteltemperatur lag in den Jahren 1901 bis 2000 zwischen 10,1 und 11,0 °C, davon im Frühjahr und Herbst zwischen 9,1 und 10,0 °C, im Sommer zwischen 18,1 und 19,0 °C und im Winter zwischen 0 und 1 °C. Die Niederschlagsmenge ist ebenfalls relativ gering; sie lag im Mittel in den Jahren 1901 bis 2000 bei ca. 650 mm. Das führte bei der Wasserbilanz (Differenz zwischen Niederschlagsmenge und Verdunstung) zu einem etwa ausgeglichenen Wert, wobei sie in der westlichen Gemeindehälfte leicht negativ (−99 bis 0 mm) und in der östlichen Gemeindehälfte leicht positiv (0 bis 100 mm) war. Die mittlere Sonnenscheindauer ist dagegen relativ hoch und lag im Mittel zwischen 1951 und 2000 bei 1601 bis 1650 Stunden, im südlichen Gemeindegebiet sogar bis zu 1700 Stunden.

Gemeindegliederung und Nachbargemeinden

Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Büttelborn (5.829 Einwohner), Klein-Gerau (3849 Einwohner) und Worfelden (4536 Einwohner). (Stand: 31. Dezember 2011)

Das Gemeindegebiet grenzt im Westen an die Kreisstadt Groß-Gerau, im Norden an die Stadt Mörfelden-Walldorf (beide Landkreis Groß-Gerau), im Osten an die Stadt Weiterstadt und im Süden an die Stadt Griesheim (beide Landkreis Darmstadt-Dieburg).

Geschichte

Frühgeschichte

Das Gebiet des heutigen Büttelborn ist bereits seit der Jungsteinzeit vor etwa 4.000 Jahren besiedelt.

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Die älteste erhaltene Erwähnung stammt von 1211. Darin wird der Ort als Butelbrunne bezeichnet. Ab 1257 ist die Herrschaft der Grafen von Katzenelnbogen über den Ort belegt. Mit dem Erlöschen dieses Hauses kam das Amt Dornberg mit Büttelborn 1479 an die Landgrafschaft Hessen.

Bei der Teilung der Landgrafschaft Hessen unter den Erben Philipp des Großmütigen 1567 gelangte Büttelborn an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Noch deren erster Regent, Georg I., veranlasste, dass die von seinem Kanzler, Johann Kleinschmidt, zusammengestellte Rechtssammlung Landrecht der Obergrafschaft Katzenelnbogen dort rechtsverbindlich wurde. Sie galt in Büttelborn als Partikularrecht, subsidiär ergänzt um das Gemeine Recht, bis ans Ende des 19. Jahrhunderts. Erst das Bürgerliche Gesetzbuch, das einheitlich im ganzen Deutschen Reich galt, setzte zum 1. Januar 1900 das alte Partikularrecht außer Kraft.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Büttelborn 1645 von den Franzosen geplündert. Lebten vor dem Krieg etwa 500 Einwohner in Büttelborn, so waren es nach dessen Ende 1648 nur noch 50.

Neuzeit

In der frühen Neuzeit waren auf unterster Ebene die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung in einer gemeinsamen Institution (Amt) vereinigt. 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt als Rheinbundstaat zum Großherzogtum Hessen erhoben. Das Amt Dornberg mit Büttelborn waren der Provinz Starkenburg zugeordnet. Im Zuge der Verwaltungsreform von 1821 wurden die bisherigen Ämter aufgelöst, für die Verwaltungsaufgaben Landratsbezirke und für die Rechtsprechung Landgerichte eingerichtet. Für die übergeordnete Verwaltung in Büttelborn zuständig war nun der Landratsbezirk Dornberg. Für die Rechtsprechung wurde das Landgericht Großgerau eingerichtet, das mit der Reichsjustizreform und Wirkung vom 1. Oktober 1879 vom Amtsgericht Groß-Gerau ersetzt wurde.

1858 hatte Büttelborn erstmals mehr als 1000 Einwohner und wurde als „Weißkrautgemeinde“ bekannt, auch weil 1887 eine Sauerkrautfabrik erbaut wurde, die 35 Jahre lang Bestand hatte.

Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wurden auch in Büttelborn der frei gewählte Gemeinderat durch von der NSDAP bestimmte Personen ersetzt und Straßennamen im Sinne der NS-Ideologie umbenannt. Von den 33 jüdischen Familien, die 1933 in Büttelborn wohnten, konnten sich nur Personen, die der jüngeren Generation angehören, dem Holocaust durch rechtzeitige Flucht entziehen. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs kehrten zwar viele aus den umliegenden Großstädten evakuierte Menschen dorthin zurück, durch die Aufnahme von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen wuchs die Büttelborner Bevölkerung aber weiter an.

Am 1. Januar 1977 wurde Büttelborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz mit den Nachbargemeinden Klein-Gerau und Worfelden unter dem Namen Büttelborn zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Sitz der Verwaltung ist Büttelborn. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Büttelborn angehörte:

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Büttelborn 13.597 Einwohner. Darunter waren 1181 (8,7 %) Ausländer von denen 549 aus dem EU-Ausland, 421 aus anderen Europäischen Ländern und 211 aus anderen Staaten kamen. Von den deutschen Einwohnern hatten 13,7 % einen Migrationshintergrund. Die Einwohner lebten in 6141 Haushalten. Davon waren 2015 Singlehaushalte, 1836 Paare ohne Kinder und 1746 Paare mit Kindern, sowie 399 Alleinerziehende und 145 Wohngemeinschaften. Bei der Altersstruktur waren 750 Einwohner unter 6 Jahre alt, 1336 zwischen 6 und 15 Jahre alt, 9343 zwischen 16 und 66 und 2186 über 67. Gegenüber 2009 ist eine leichte Zunahme der Bevölkerung um 1 % zu verzeichnen.

Von den 13597 Einwohnern wohnen ca. 40 % in Büttelborn, 28 % in Klein-Gerau und 32 % in Worfelden. Es gibt 6811 Frauen und 6631 Männer, was einem Verhältnis von 1.027 weiblichen zu 1.000 männlichen Einwohnern entspricht.

Einwohnerentwicklung

 1629:102 Hausgesesse
 1791:573 Einwohner
 1800:535 Einwohner
 1806:570 Einwohner, 100 Häuser
 1829:727 Einwohner, 114 Häuser
 1867:1126 Einwohner, 157 Häuser
Büttelborn: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015
Jahr  Einwohner
1791
 
573
1800
 
535
1816
 
570
1829
 
727
1834
 
760
1840
 
802
1846
 
896
1852
 
944
1858
 
1.003
1864
 
1.095
1871
 
1.124
1875
 
1.135
1885
 
1.298
1895
 
1.477
1905
 
1.592
1910
 
1.718
1925
 
1.991
1939
 
2.447
1946
 
2.564
1950
 
2.940
1956
 
3.055
1961
 
3.233
1967
 
3.762
1970
 
3.811
1972
 
4.009
1976
 
9.127
1984
 
10.647
1992
 
11.613
2000
 
13.300
2005
 
13.343
2010
 
13.673
2011
 
13.597
2015
 
14.399
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: ; 1791:; 1972:; 1976:; 1984:; 1992:; 2000:; 2005:; 2010:; Zensus 2011; 2015:
Die Zahlen ab 1976 enthalten die im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Erwerbstätigkeit

  • 1845: 78 Ackerleute: 34 Gewerbetreibende; 60 Tagelöhner
  • 1969: 38 Land- u.Forstwirtschaft, Fischerei; 377 Produzierendes Gewerbe; 224 Baugewerbe; 211 Handel; 378 Banken und Versicherungen, Dienstleistungen; 87 Sonstiges

Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Darmstadt und Hessen:

 JahrGemeindeLandkreisRegierungsbezirkHessen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte20172.59498.0421.695.5672.524.156
Veränderung zu2000+100,8 %+5,4 %+16,1 %+16,0 %
davon Vollzeit201774,3 %75,9 %72,8 %71,8 %
davon Teilzeit201725,7 %24,1 %27,2 %28,2 %
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte201754713.048224.267372.991
Veränderung zu2000+64,3 %−9,6 %+9,0 %+8,8 %
BrancheJahrGemeindeLandkreisRegierungsbezirkHessen
Produzierendes Gewerbe200028,8 %43,8 %27,0 %30,6 %
201722,1 %33,2 %20,4 %24,3 %
Handel, Gastgewerbe und Verkehr200029,2 %27,6 %26,4 %25,1 %
201740,7 %27,9 %24,7 %23,8 %
Unternehmensdienstleistungen200016,5 %14,0 %25,1 %20,2 %
201713,7 %19,9 %31,6 %26,1 %
Sonstige Dienstleistungen200023,3 %13,7 %20,1 %22,5 %
201718,2 %18,6 %23,0 %25,4 %
Sonstiges (bzw. ohne Zuordnung)20002,2 %1,0 %1,4 %1,5 %
20175,3 %0,5 %0,3 %0,4 %

Religion

Der erste Beleg für das Vorhandensein einer Kirche stammt aus dem Jahr 1358 als eine „capelle“ erwähnt wurde. In den historischen Dokumenten gibt es aus dem Jahr 1557 den Hinweis auf eine „St. Jost Kapelle vor dem Ort“. Als Kirchenpatron wurde 1557 „Jacob“ erwähnt. Das Kirchenpatronat hatten 1523 die Landgrafschaft Hessen und davor die Grafen von Katzenelnbogen inne.

Bis vor dem Zweiten Weltkrieg war Büttelborn rein evangelisch. Durch den Zuzug von Flüchtlingen nach Kriegsende waren ca. 16 % der Bevölkerung katholisch. 1987 wurde eine katholische Kirche eingeweiht, die von der Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe unterhalten wird.

Daten zur Religionszugehörigkeit

  • 1829: 713 lutheranische (= 98,07 %), 14 jüdische (= 1,93 %) Einwohner
  • 1845: 783 lutheranische und 17 jüdische Einwohner
  • 1961: 2607 evangelische (= 80,64 %), 409 katholische (= 12,65 %) Einwohner
  • 1997: 6064 evangelische (= 45 %), 2817 katholische (= 21 %) Einwohner
  • 2011: 5550 evangelische (= 40,8 %), 2440 katholische (= 17,9 %), 260 orthodoxe (= 1,9 %), 590 andersgläubig (= 4,3 %), 4620 sonstige (= 34,0 %) Einwohner

Heutige Situation

Als kirchliche Verwaltungen sind heute für Büttelborn das katholische Dekanat Rüsselsheim des Bistums Mainz und das evangelische Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zuständig.

Evangelische Kirche Büttelborn
Die Worfelder Fachwerkkirche

Heutige Kirchengemeinden sind:

  • Evangelische Kirchengemeinde Büttelborn (Kirchengebäude anstelle der spätgotischen Vorgängerkirche vom Ende des 15. Jahrhunderts erbaut, das Langhaus 1728 bis 1729 unter der Leitung von Friedrich Sonnemann errichtet)
  • Evangelische Kirchengemeinde Worfelden (Fachwerkkirche aus dem Jahr 1696; die Kirche enthält eine der ältesten Orgeln in Hessen von dem Bamberger Orgelbaumeister Adam Knauth aus dem Jahr 1623/24)
  • Evangelische Kirchengemeinde Klein-Gerau
  • Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn/Klein-Gerau/Dornheim/Berkach
  • Katholische Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer Weiterstadt/Worfelden

Politik

Bei Bundestagswahlen zählt Büttelborn zum Wahlkreis 184 Groß-Gerau, bei Landtagswahlen zum Wahlkreis 48 Groß-Gerau II.

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung als oberstes politisches Gremium von Büttelborn wird alle fünf Jahre von den ca. 10.000 Wahlberechtigten gewählt.

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 31 Sitze
Wahl-
jahr
Wahl-
beteili-
gung
Es entfielen auf die Wahlvorschläge von
SPD CDU GLB Linke Insgesamt
% % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
2021 52,640,31333,81018,167,9210031
2016 45,645,91435,31118,8610031
2011 46,047,41729,11123,5910031
2006 47,955,62131,01113,3510031
2001 55,857,92228,01014,1510031
1997 67,757,72125,91016,5610031

Die Arbeit der Gemeindevertretung wird durch vier Ausschüsse unterstützt, in denen Themen vorbereitet werden, damit sie der Gemeindevertretung zur Abstimmung vorgelegt werden können. Die vier Ausschüsse sind:

  • der Haupt- und Finanzausschuss
  • der Bau-, Planungs- und Verkehrsausschuss
  • der Sport-, Kultur- und Sozialausschuss sowie
  • der Umwelt-, Energie-, Landwirtschafts- und Forstausschuss.

Bürgermeister

Seit dem Jahr 1994 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.

Bürgermeister von Büttelborn
Amtszeit Name Partei
1963–1982 Hans Imhof SPD
1983–30. Mai 2013 Horst Gölzenleuchter SPD
01. Juni 2013–Juni 2019 Andreas Rotzinger CDU
Seit Juni 2019 Marcus Merkel SPD

Die Bürgermeisterwahl am 28. Oktober 2018 gewann Marcus Merkel mit 57,3 Prozent der Stimmen gegen den bisherigen Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU / 42,7 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 67 Prozent. Sein Vorgänger Andreas Rotzinger (CDU, * 20. September 1958 in Waldshut) wurde am 13. Januar 2013 in einer Stichwahl mit 50,6 Prozent der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 43,8 Prozent. Er war Nachfolger von Diplomverwaltungswirt Horst Gölzenleuchter (SPD, * 8. April 1947 in Büttelborn), der seit 1983 mehrmals mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde und das Amt 30 Jahre lang innehatte.

Verwaltung und Finanzen

Die Verwaltung der Gesamtgemeinde befindet sich im Ortsteil Büttelborn in der Mainzer Straße. In den gemeindlichen Einrichtungen (Verwaltung, Kindertagesstätten, Bauhof) sind insgesamt 144 Menschen beschäftigt. Die Gemeinde betreibt sieben Kindertagesstätten, drei Jugendzentren, ein Seniorenheim, ein Bürgerhaus und zwei Sporthallen. Die jährlichen Gesamtausgaben liegen bei knapp 20 Millionen Euro, davon ca. 6 Millionen für das Personal. Der Gesamtschuldenstand liegt per 31. Dezember 2017 bei ca. 15,8 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1076 Euro je Einwohner entspricht. Damit liegt man deutlich unter dem Kreisdurchschnitt (5.891 Euro) und dem Landesdurchschnitt (5189 Euro).

Flagge

Die Flagge wurde am 2. September 1988 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

„Auf weißer Flaggenbahn, begleitet von zwei roten Randstreifen, in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Theater

Mit dem Café Extra in der Schulstraße verfügt Büttelborn über Hessens kleinste kommunale Bühne. Die Kleinkunstbühne hat seit ihrer Gründung im Jahr 1989 mehr als 500 Veranstaltungen aus den Bereichen Kabarett, Comedy, Varieté und Konzerte durchgeführt.

Vereine

  • Sport- und Kulturvereinigung 1904/46 e. V. (SKV Büttelborn)
  • Turnverein 1888 Büttelborn e. V. (TV Büttelborn)
  • SV 1912 Klein-Gerau e.V. (SV Klein-Gerau)
  • RMSV 1908 Klein-Gerau (Radsport)
  • Kerb Kloa-Gere e.V.
  • RC 1903 Worfelden (Radsport)
  • TSG 1888/46 e.V. Worfelden
  • Pool Billard Club PHOENIX Büttelborn e. V. (PBC Phoenix Büttelborn)
  • Fun Time Big Band „Swing & Jazz made in Worfelden“
  • Heimat- und Geschichtsverein Worfelden
  • Blasorchester Büttelborn e. V.
  • MGV Liederkranz Büttelborn 1863 e.V.
  • Sängervereinigung 1878 Klein-Gerau
  • Gesangverein „Frohsinn“ 1880 Worfelden
  • Dancing Maniacs e.V. (Tanzsport)
  • Verein für Heimatpflege Klein-Gerau
  • Hubertus Schützengesellschaft (HSG)
  • Generationenhilfe Büttelborn e.V.
  • Heimat- & Geschichtsverein Büttelborn e.V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Seit 1948 veranstalten die Büttelborner Carneval Abteilung (BCA) und der Kulturring Büttelborn jedes Jahr im Februar die Fastnachtsveranstaltungen in der Gemeinde. Neben mehreren Prunksitzungen wird seit 1951 auch ein Fastnachtsumzug am Rosensonntag durchgeführt.
  • Zwischen April und Juni finden die so genannten Spargelfesttage mit wechselnden Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt. An der „Spargelkerb“, die Ende Juni vor dem Johannistag stattfindet, wird seit 1950 von den „Kerweborsch vun de Tornhall“ jährlich die Spargelkönigin gekrönt.
  • In allen drei Ortsteilen wird alljährlich eine Kerb ausgerichtet: in Worfelden am letzten Wochenende im August, in Klein-Gerau am ersten Wochenende im September und in Büttelborn am dritten Wochenende im September. Die Büttelborner Kerb wird mindestens seit 1728 gefeiert. Früher gab es in Büttelborn mehrere Kerweborschgruppen, z. B. die Kerweborsch vom Schwanen, von der Linde und vom Schützenhof. Heute wird nur noch in und um die Turnhalle (seit 1949) („Biddelberner Kerb in de Tornhall“) gefeiert. Aufgezogen wird die Kerb von den „Kerweborsch vun de Tornhall“.
  • Am ersten Adventswochenende gibt es rund um das Rathaus in der Mainzer Straße in Büttelborn einen Adventsmarkt.
  • Im Jahr 2016 haben sowohl Büttelborn selbst als auch die Ortsteile Klein-Gerau und Worfelden erstmals an der alle 2 Jahre stattfindenden Aktion „Der Kreis rollt“ teilgenommen. Viele Vereine und Institutionen beteiligten sich mit Ständen und Ausstellungen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Flächennutzung

Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 3001 Hektar, davon entfallen in ha auf:

Nutzungsart20112015
Gebäude- und Freifläche334335
davonWohnen190190
Gewerbe88
Betriebsfläche2832
davonAbbauland22
Erholungsfläche2930
davonGrünanlage1010
Verkehrsfläche239239
Landwirtschaftsfläche17411736
davonMoor00
Heide00
Waldfläche571574
Wasserfläche5252
Sonstige Nutzung55

Wirtschaftsstruktur

Die Gemeinde verfügt über Gewerbeflächen mit einer Gesamtgröße von ca. 30 Hektar. In allen drei Ortsteilen gibt es jeweils ein Gewerbegebiet, das größte davon in Büttelborn („Hessenring“).

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche von ca. 1.792 Hektar wird von etwa 30 Betrieben bewirtschaftet. Auf dem fruchtbaren Boden des Rieds wird hauptsächlich Gemüse und Obst angebaut (Kartoffeln, Spargeln, Weiß- und Rotkohl, Erdbeeren etc.).

Verkehr

Büttelborn besitzt eine Anschlussstelle an der Bundesautobahn 67 (Anschlussstelle Nr. 5), zudem führt die Bundesstraße 42 als Ortsumgehung unmittelbar am Ortsteil Büttelborn vorbei. Durch das Gemeindegebiet verlaufen außerdem die Landesstraßen L 3094 (nach Weiterstadt bis zur B 42) und L 3303 (nach Griesheim bis zur B 26) sowie die Kreisstraßen K 139 (zum Weiterstädter Ortsteil Schneppenhausen), K 160 (zum Groß-Gerauer Stadtteil Berkach/B 44) und K 164 (zur B 44 zwischen Groß-Gerau und Mörfelden-Walldorf).

Der Ortsteil Klein-Gerau hat einen Haltepunkt an der Rhein-Main-Bahn (Strecken-km 22,0). Mit der Regionalbahn lassen sich stündlich Wiesbaden (38 Minuten), Mainz (24), Darmstadt (9) und Aschaffenburg (59) erreichen. Zudem befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Büttelborn der Bahnhof Groß Gerau-Dornberg der Riedbahn. Von dort fahren Regionalexpress-Züge ebenfalls stündlich in 25 Minuten nach Frankfurt am Main und in 45 Minuten nach Mannheim. Von Groß-Gerau-Dornberg verkehrt auch die Linie S7 der S-Bahn Rhein-Main im 30-Minuten-Takt zum Frankfurter Hauptbahnhof. Zudem gibt es mehrere Busverbindungen nach Groß-Gerau und Darmstadt sowie in weitere Orte des Kreises Groß-Gerau.

Schulen und Kindergärten

In der Gemeinde gibt es drei Grundschulen, die Pestalozzi-Schule in Büttelborn, die Erich-Kästner-Schule in Klein-Gerau (ca. 130 Schülerinnen und Schüler) und die Grundschule Worfelden. Weiterführende Schulen befinden sich in Groß-Gerau und Darmstadt.

In Klein-Gerau und Worfelden gibt es jeweils zwei und in Büttelborn drei Kindergärten mit zusammen 698 Plätzen. Der größte von ihnen ist die direkt der Grundschule Worfelden gegenüberliegende Kindertagesstätte „Im Baumgarten“ mit 150 Plätzen.

Sport- und Freizeiteinrichtungen

Im Ortsteil Worfelden befindet sich der Golfplatz Bachgrund. Er verfügt über einen 18- und einen 9-Loch-Platz, einen weiteren 9-Loch-Übungsplatz mit Kurzbahnen und eine Driving-Range mit Flutlichtanlage. Der 18-Loch-Meisterschaftsplatz „Nessie“ hat eine Linkscourse-Charakteristik.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Emil Hieke: Die Geschichte Worfeldens. Herausgegeben von der Gemeindeverwaltung, 1959
  • Raiss, Jean [Hrsg.: Gemeinde Büttelborn]: Festschrift 750 Jahre Büttelborn: 1222–1972, 1972
  • Evangelische Kirchengemeinde Büttelborn (Hrsg.): Festschrift zum 250jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche zu Büttelborn: 1728–1978, 1978
  • Raiss, Jean: Büttelborn: Bilder u. Geschichten aus vergangenen Tagen, 1986, ISBN 3-924932-96-4
  • Literatur über Büttelborn nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur von und über Büttelborn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Commons: Büttelborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die drei Provinzen des Volksstaates Hessen Oberhessen, Rheinhessen sowie Starkenburg aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hessische Gemeindestatistik 2011 (Stand 31. Dezember 2010; ZIP; 1,6 MB)
  3. Umweltatlas Hessen (Klima) (abgerufen am 10. November 2012)
  4. Zahlen, Daten, Fakten der Gemeinde Büttelborn (Memento vom 7. April 2018 im Internet Archive) (abgerufen am 10. November 2012, Stand 31. Dezember 2011)
  5. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 108f. und beiliegende Karte.
  7. 1 2 3 Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. 1 2 3 4 Ortsgeschichte. (Memento vom 6. April 2018 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Büttelborn. Abgerufen im Juli 2018.
  9. Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
  10. 1 2 3 4 5 6 Büttelborn, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  11. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Groß-Gerau (GVBl. II 314–32) vom 26. Juli 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 314, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 366.
  13. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
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