Die BRIT Awards sind der prestigeträchtigste Preis der britischen Popmusik und in etwa mit dem US-amerikanischen Grammy vergleichbar. Der Preis wurde 1977 als BPI Awards das erste Mal ausgeschrieben, anlässlich des silbernen Thronjubiläums von Elisabeth II. Die Buchstaben standen für British Phonographic Industry. Fünf Jahre später wurde die Veranstaltung dann zur jährlichen Einrichtung. Seit 1989 heißt die Preisverleihung schließlich „The BRIT Awards“ (BRIT ist ein Akronym für British Record Industry Trust). Die Preisträger werden unter starker Beteiligung der Plattenfirmen bestimmt, was immer wieder zu hitzigen Diskussionen über die Würdigkeit der Preisträger führt. Aus diesem Grund wurde auch 1992 als Alternative der Mercury Music Prize ins Leben gerufen.
Die Veranstaltung, bei der die Preise vergeben werden, ist oft ein Schauplatz von Skandalen und ungeplanten Überraschungen. Zum Beispiel taten sich The KLF 1992 zum Auftritt mit der Grindcore-Formation Extreme Noise Terror zusammen, schossen mit Maschinenpistolen und Platzpatronen in die Zuschauermenge und verließen nach einer zweieinhalbminütigen Grindcoreversion ihres Hits 3 A. M. Eternal und der abschließenden Durchsage „The KLF has now left the music business“ die Bühne. Die Verantwortlichen der BBC hatten gerade noch verhindern können, dass die Band Blut aus Eimern über das Publikum schüttete, dafür hinterließ die Band bei der Aftershow Party allerdings einen Schafskadaver, der einen Zettel mit der Aufschrift „I died for you. Bon appetit“ trug.
Bei der Verleihung 2010 sorgte Liam Gallagher für einen Eklat, als er seinen Bruder Noel beleidigte und seine Trophäe sowie sein Mikrophon ins Publikum warf.
Seit den BRIT Awards 1989, die von Samantha Fox und Mick Fleetwood moderiert wurden und bei denen es zahlreiche Pannen gab, wurde die Veranstaltung zunächst nicht mehr live im Fernsehen übertragen. Erst 2007 waren sie wieder live bei ITV zu sehen.
1994 wurde vom New Musical Express die Gegenveranstaltung Brat Awards ins Leben gerufen, nachdem die damals florierende Britpop-Szene bei den BRIT Awards vollständig ignoriert worden war.
Bis 2021 waren für den Hauptpreis nur Künstler mit britischem Pass zugelassen. Nach einer Kampagne zugunsten der aus Japan stammenden Sängerin Rina Sawayama wurde dies geändert. Seither muss der Künstler mindestens fünf Jahre in Großbritannien aktiv sein.
Erfolgreichste Künstler
In der Tabelle unterhalb sind alle Künstler aufgezählt, die 4-mal oder häufiger ausgezeichnet wurden (Stand 2023):
Britische Künstler | Anzahl der Preise |
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Robbie Williams (5 mit Take That) | 18 |
Adele | 12 |
Coldplay | |
Harry Styles (7 mit One Direction) | 11 |
Annie Lennox (1 mit den Eurythmics) | 8 |
Take That | |
Arctic Monkeys | 7 |
One Direction | |
Paul McCartney (4 mit den Beatles) | |
David Bowie (1 posthum) | 6 |
Ed Sheeran | |
Oasis | |
Phil Collins | |
Blur | 5 |
Elton John | |
Freddie Mercury (3 mit Queen, 2 posthum) | |
George Michael (2 mit Wham!) | |
Spice Girls | |
The Beatles | 4 |
Dido | |
Emeli Sandé | |
Manic Street Preachers | |
Paul Weller |
Internationale Künstler | Anzahl der Preise |
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Prince | 7 |
U2 | |
Beyoncé (1 mit Destiny’s Child, 1 mit The Carters) | 6 |
Michael Jackson | |
Björk | 5 |
Foo Fighters | |
Eminem | 4 |
Beck | 3 |
Bruno Mars | |
Justin Timberlake | |
Kanye West | |
Kylie Minogue | |
Lady Gaga | |
R.E.M. | |
Scissor Sisters |
Übersicht
BPI Awards
BRIT Awards
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Liam Gallagher: Eklat bei Brit-Awards. In: B.Z. 17. Februar 2010, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Mark Savage: Brit Awards change rules thanks to pop star Rina Sawayama. In: bbc.com. 24. Februar 2021, abgerufen am 25. Februar 2021 (englisch).