Niederdollendorf | |
---|---|
Bahnhof Niederdollendorf | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | KND |
IBNR | 8004366 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1870 |
bahnhof.de | Niederdollendorf |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Königswinter |
Ort/Ortsteil | Niederdollendorf |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 41′ 43″ N, 7° 10′ 52″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof Niederdollendorf ist ein Bahnhof an der Rechten Rheinstrecke in Niederdollendorf, einem Stadtteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.
Der Bahnhof wird von der DB Station&Service AG in der Preisklasse 5 geführt.
Lage
Der Bahnhof liegt mit seinem Empfangsgebäude und dem Hausbahnsteig am Proffenweg (Hausnummer 4), einem Teilstück der früheren Bachstraße, an der Nordseite der Heisterbacher Straße (Kreisstraße 4). Die Stadtbahnhaltestelle Oberdollendorf der Siebengebirgsbahn befindet sich etwa 200 m weiter östlich, an der Heisterbacher Straße und ermöglicht damit einen schnellen Umstieg.
Geschichte
Der Bahnhof wurde am 11. Juli 1870 im Zuge der Verlängerung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke von Neuwied bis Oberkassel eröffnet. Er verfügte anfänglich nur über zwei Warteräume für die Fahrgäste und einen Dienstraum. Erst 1897/98 entstanden ein größeres Empfangsgebäude und ein Güterabfertigungsbahnhof, dessen Inbetriebnahme am 21. September 1898 erfolgte. 1902/03 wurde das Empfangsgebäude erweitert und aufgrund der Verlegung eines dritten Gleises die beiden Stellwerke durch Neubauten ersetzt sowie anschließend bis 1904/05 ein zweiter Bahnsteig mitsamt Unterführung und eine Überdachung des Hausbahnsteigs errichtet.
Am Bahnhof Niederdollendorf hatte seit 1891 die zwischen den Jahren 1940 und 1950 stufenweise stillgelegte und überwiegend dem Gütertransport dienende Heisterbacher Talbahn ihren Endpunkt. Deren Personenzüge hielten vor dem Empfangsgebäude. Nördlich davon waren Abstell- und Ladegleise und ein Sturzgerüst zum Befüllen von Regelspurwagen. 1978 entstand an der Südseite des Bahnhofs an der Heisterbacher Straße eine verlängerte Fußgängerunterführung unter der Bahnstrecke mit dem Zugang zum rheinseitigen Außenbahnsteig. Im Frühjahr 2016 wurde die Bushaltestelle am Bahnhof barrierefrei ausgebaut.
Die Eintragung des Empfangsgebäudes, der Bahnsteigüberdachungsträger und der Bahnbetriebsgebäude mit Laderampe in die Denkmalliste der Stadt Königswinter erfolgte am 25. Februar 2002.
Architektur
An das im Kern 1898 errichtete Empfangsgebäude, einen zweigeschossigen Backsteinbau, grenzen südlich und nördlich eingeschossige Nebengebäude an. Im südlichen Nebengebäude befand sich die Bahnhofsgaststätte (geschlossen 2017), das nördliche und erst später errichtete Pendant ist als Dienstgebäude entstanden. Das Obergeschoss ist als Dienstwohnung konzipiert. Der Bahnhof hat einen übergiebelten Mittelrisalit, die Fenster und das Portal haben die Form eines Segmentbogens. Die Fassaden sind mit Gurtgesimsen geschmückt, die Terrakottafriesen zeigen. Die Überdachung des Bahnsteigs besitzt gusseiserne Säulen.
Das zum Bahnhof gehörende Betriebsgebäude zur Güterabfertigung von 1898 liegt rund 50 m nördlich des Empfangsgebäudes und ist ebenfalls ein Backsteinbau. Das Walmdach des Gebäudes ist mit Schleppgauben versehen. Der als „Drempelgeschoss“ bezeichnete Teil des Gebäudes präsentiert sich in Fachwerk.
- Straßenansicht des Empfangsgebäudes
- Straßenansicht des Empfangsgebäudes (inkl. Bahnhofsgaststätte)
- Betriebsgebäude des Güterbahnhofs
Bedienung
Im Fahrplan 2022/2023 wird der Bahnhof von den Linien RE 8 und RB 27 bedient:
Literatur
- Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 196.
Weblinks
- Seite des Bahnhofs im NRWbahnarchiv von André Joost
- Gleise in Serviceeinrichtungen (KND). DB Netz (PDF; 7,7 MiB)
Einzelnachweise
- 1 2 Denkmalliste der Stadt Königswinter, Nummer A 399
- ↑ Stationspreisliste DB Station&Service AG 2018 (Memento vom 23. Januar 2018 im Internet Archive) (PDF; 313 kB)
- 1 2 Jörg Brüßler: Das Schienenverkehrswesen in Dollendorf. In: Oberdollendorf und Römlinghoven. Ein Festbuch zum 25jährigen Jubiläum des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven 1962–1987. Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V., Königswinter 1986, S. 285–297 (hier: S. 288/289). (online PDF)
- ↑ Echo des Siebengebirges, 13. September 1902, S. 2
- ↑ Echo des Siebengebirges, 7. März 1903, S. 2
- ↑ Echo des Siebengebirges, 8. August 1903, S. 2
- ↑ Echo des Siebengebirges, 20. Mai 1905, S. 2
- ↑ F. Wilhelm Gassen, Kreis der Heimatfreunde Niederdollendorf e.V.: Niederdollendorf: eine heimatgeschichtliche Zeitreise (=Stadt Königswinter, Der Bürgermeister: Königswinter in Geschichte und Gegenwart, Heft 11). Königswinter 2008, ISBN 978-3-932436-13-0, S. 166.
- ↑ Bauarbeiten am Bahnhof Niederdollendorf (Memento vom 8. September 2016 im Internet Archive), Rundblick Siebengebirge, 28. Mai 2016
- ↑ Öffentliche Ausschreibung nach VOB (Memento vom 15. September 2016 im Internet Archive) (PDF)