Bottrop Hbf | |
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Heutiges Empfangsgebäude, 2007 | |
Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | EBTH |
IBNR | 8000047 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 1905 Inselbahnhof der PSE 1999 Bahnhof der DBAG |
bahnhof.de | Bottrop Hbf-1020712 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bottrop |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 30′ 34″ N, 6° 56′ 12″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Bottrop Hauptbahnhof ist der einzig verbliebene Personenbahnhof der Stadt Bottrop. Die älteren Bahnhöfe Bottrop Nord und Bottrop Süd sind seit 1960 beziehungsweise 1974 für den Personenverkehr geschlossen. Darüber hinaus existieren drei Haltepunkte in Bottrop-Boy, Bottrop-Vonderort und Feldhausen.
Lage und Aufbau
Der Bahnhof befindet sich im Süden der Stadt Bottrop. Die Betriebsstelle liegt an den VzG-Strecken 2242 (Gerschede – Bottrop Hbf), 2246 (Oberhausen-Osterfeld – Bottrop Hbf – Hugo [Abzw]), 2248 (Essen-Dellwig Ost – Bottrop Hbf) und 2250 (Oberhausen-Osterfeld – Hamm [Westf] Rbf). Die Einfahrsignale stehen von Westen kommend unweit der Stadtgrenze zu Oberhausen beziehungsweise Essen, von Süden (Gerschede) in Höhe der Bahnhofstraße und aus Richtung Osten zwischen den Halden Prosperstraße und Beckstraße. Der Bahnhof ist in die Bahnhofsteile Bottrop Hbf Pbf (Personenbahnhof), Bottrop Hbf Gbf (Güterbahnhof) und Bottrop Hbf Not (Standort ehemaliges Stellwerk Not) unterteilt.
Der Personenbahnhof verfügt über drei Bahnsteiggleise an zwei Bahnsteigen. Gleis 1 wird planmäßig von den Zügen der S-Bahn Rhein-Ruhr befahren, der Bahnsteig ist durchgehend 96 Zentimeter hoch. An den Gleise 2 und 3 halten planmäßig die Regionalzüge nach Essen Hbf oder Oberhausen Hbf sowie Borken über Dorsten; die Bahnsteigkanten sind daher teilweise auf 76 Zentimeter abgesenkt.
Es gibt hier einen Fahrradverleih, jedoch kein Reisezentrum.
Geschichte
Bereits am 12. November 1879 hatte die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft das Teilstück Horst – Osterfeld WfE ihrer Emschertalbahn in Betrieb genommen, ohne allerdings auf Bottroper Stadtgebiet einen Bahnhof zu errichten. Schon ein Jahr später wurde die Gesellschaft verstaatlicht, die Strecke teilweise zurückgebaut.
Am 1. Mai 1905 eröffnete die Preußischen Staatseisenbahnen die Hamm-Osterfelder Bahn, die ab Osterfeld Süd (heute: Oberhausen-Osterfeld) parallel zur westfälischen Strecke verläuft und etwa vier Kilometer östlich des heutigen Hauptbahnhofs nach Norden schwenkt. Mit der Strecke wurde gleichzeitig knapp einen halben Kilometer östlich des heutigen Hauptbahnhofs der damals Bottrop (Westf) genannte Bahnhof eröffnet. Dieser war als Inselbahnhof zwischen den beiden Bahnstrecken konzipiert, das Empfangsgebäude lag östlich der Bahnhofsstraße und wurde von der Hamm-Osterfelder Bahn im Norden und der Westfälischen Emschertalbahn im Süden eingeschlossen. Das Gebäude war ein Fachwerkbau mit schiefergedecktem Walmdach. Aufgrund seines charakteristischen Äußeren erhielt es den Spitznamen „Knusperhäuschen“.
Der Bahnhof Bottrop CME der ehemaligen Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft an der Strecke Ruhrort – Dortmund war zu diesem Zeitpunkt umbenannt worden in Bottrop Süd, der Bahnhof Bottrop RhE der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft an der Strecke Duisburg – Dorsten – Coesfeld – Rheine – Quakenbrück in Bottrop Nord.
Der Bahnhof wurde 1913 über eine Verbindungskurve mit dem Rangierbahnhof Frintrop verbunden. Am 1. Juli 1922 ging die Verbindungsstrecke zur Strecke Osterfeld Nord – Mülheim-Heißen / Essen West in Betrieb. Seit Juni 1933 trägt die Betriebsstelle den Namen Bottrop Hbf. Die „westfälische Strecke“ ab Bottrop war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder in Betrieb genommen und zum Teil abgebaut worden.
Am 13. Juli 1975 nahm die Bundesbahndirektion Essen das Zentralstellwerk Bof in Betrieb. Das Relaisstellwerk der Bauart SpDrL60 von Standard Elektrik Lorenz ersetzte die vier mechanischen Stellwerke Bpt, Not, Ot und Wt aus der Eröffnungszeit.
Im Frühjahr 1978 ließ die Bundesbahndirektion Essen die Schalterhalle des Bahnhofs renovieren. Eine Renovierung des gesamten Bahnhofsgebäudes blieb hingegen aus. Anfang der 1990er Jahre fiel der Beschluss, das Gebäude abzureißen und den Personenbahnhof um etwa 500 Meter nach Westen zu verlegen. Der Abriss begann im Februar 1995, heute verlaufen an dieser Stelle die Gleise der Hamm-Osterfelder Bahn. Der neue Bahnhof mit drei Bahnsteigen ging 1999 in Betrieb.
Ein erwogener S-Bahnhof Bottrop Mitte unter dem innenstadtnahen ZOB wurde nicht verwirklicht.
Seit September 2012 wird das Stellwerk Bof vom Elektronischen Stellwerk Of in Oberhausen-Osterfeld ferngesteuert.
Verkehrsanbindung
Regional- und S-Bahnverkehr
Vom Bottrop Hbf besteht ein nahezu 15-Minuten-Takt nach Essen-Borbeck und Essen Hbf und in anderer Fahrtrichtung nach Gladbeck West durch die Linien RE 14 und S 9.
Die Fahrziele Richtung Wuppertal (S 9) und Dorsten (RE 14) werden alle 30 Minuten bedient.
Im Stundentakt gibt es Direktverbindungen nach Recklinghausen Hbf (S 9), Haltern am See (S 9), Hagen Hbf (S 9), Borken (RE 14) / Coesfeld (RE 14) und Moers (RE 44)
Der Bahnhof wird von folgenden Nahverkehrslinien im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angefahren:
Busverkehr
Der Bottroper Hauptbahnhof befindet sich wie der gesamte Kreis Recklinghausen im Fahrplanbereich 2 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und wird von Omnibussen durch die Vestischen Straßenbahnen, die Ruhrbahn und den Busverkehr Rheinland (BVR) am nördlichen Bahnhofsausgang angefahren. Alle Buslinien bedienen den Zentralen Omnibusbahnhof am Berliner Platz in der Innenstadt.
Werktags verkehren alle Linien (bis auf die Linien 294 und SB29) ab 4:30 Uhr im 20-Minuten-Takt, während am Wochenende der Hauptbahnhof alle 30 Minuten angefahren wird (ausgenommen die SB-Linien und die Taxibus-Linie 294). Um eine bessere Anbindung zur Essener Innenstadt zu bieten, fährt nachts (werktags bis 1:00 Uhr) eine Nachtbus-Linie, die NE16, den Bottroper Hauptbahnhof an. Dieser fährt (werktags bis 2:00 Uhr) von Essen Hauptbahnhof zum Bottroper Hauptbahnhof und zum ZOB Berliner Platz, um den Anschluss an die Bottroper Innenstadt zu gewährleisten.
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
weitere Belege
Einzelnachweise
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 423 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 450.9 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 424 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Bahnsteiginformationen. Station Bottrop Hbf. Deutsche Bahn AG, 12. März 2015, archiviert vom am 14. Mai 2016; abgerufen am 19. April 2015.
- 1 2 André Joost: Streckenarchiv 2246 – Hugo – Oberhausen-Osterfeld Süd. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- ↑ André Joost: Streckenarchiv 2250 – Oberhausen-Osterfeld Süd – Hamm. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- 1 2 André Joost: BetriebsstellenArchiv Bottrop Hbf. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- 1 2 Dirk Aschendorf: Ein Zug wird kommen… (Nicht mehr online verfügbar.) In: WAZ.de. 27. Juli 2012, archiviert vom am 19. Juni 2014; abgerufen am 13. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ André Joost: BetriebsstellenArchiv Bottrop Süd. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- ↑ André Joost: BetriebsstellenArchiv Bottrop Nord. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- ↑ André Joost: Streckenarchiv 2242 – Abzw Gerschede – Bottrop Hbf. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- ↑ André Joost: Streckenarchiv 2248 – Abzw Essen-Dellwig Ost – Bottrop Hbf. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 12. April 2015.
- 1 2 André Joost: StellwerksArchiv Bottrop Hbf Bof. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 19. April 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Bottrop Hbf Bpt. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 19. April 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Bottrop Hbf Not. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 19. April 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Bottrop Hbf Ot. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 19. April 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Bottrop Hbf Wt. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 19. April 2015.
- ↑ Wilfried Beiersdorf: Ostern 1978: Das Wunder im Knusperhäuschen. (Nicht mehr online verfügbar.) 25. April 2011, archiviert vom am 20. Juli 2015; abgerufen am 19. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dirk Aschendorf: Vor 20 Jahren beginnt der Abriss des alten Hauptbahnhofs. (Nicht mehr online verfügbar.) In: WAZ.de. 11. Februar 2015, archiviert vom am 4. Mai 2016; abgerufen am 19. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.