Cadillac Coupé DeVille
Sedan Deville
Produktionszeitraum: 1959–2005
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine, Coupé, Cabriolet
Vorgängermodell: Cadillac Series 62
Nachfolgemodell: Cadillac DTS

Der Cadillac DeVille (auch: Cadillac De Ville, de Ville und deVille von franz. die Stadt) war eine Baureihe der zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors gehörenden Marke Cadillac. Nachdem zuvor bereits bestimmte Ausstattungslinien anderer Cadillac-Modelle die Zusatzbezeichnung DeVille erhalten hatten, wurde der Cadillac DeVille ab 1959 zu einer eigenständigen Modellreihe, die bis 2005 in verschiedenen Serien als zweitüriges Coupe DeVille und als viertürige Limousine Sedan DeVille angeboten wurde; zeitweise war auch ein viersitziges Cabriolet im Programm. Cadillacs DeVille, der vor allem mit den Continental- bzw. Town-Car-Modellen der Ford-Marke Lincoln und mit Chryslers Imperial-Reihe konkurrierte, war über viele Jahre hinweg der meistverkaufte Luxuswagen US-amerikanischer Herkunft. Die Positionierung der Baureihe innerhalb der Cadillac-Modellpalette wechselte im Laufe der Jahre mehrfach.

Insbesondere das Coupe DeVille wird vielfach in Musiktiteln oder Filmen erwähnt, darunter in Chuck Berrys 1955 erschienenem Lied Maybellene.

Modellbezeichnung Coupe DeVille

Die Bezeichnung Coupe DeVille nimmt auf eine Karosseriebauform Bezug, die im Automobilbereich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem im Oberklassesegment verbreitet war. Typisch für ein Coupé de Ville (französisch für Stadtcoupé, Englisch auch: Town Car) war ein offenes Abteil für den Chauffeur und ein davon getrenntes Fahrgastabteil mit festem Metalldach. Coupés de Ville gab es bereits im 19. Jahrhundert als Aufbauten für Pferdekutschen. Im Automobilbereich wurden sie üblicherweise als Repräsentationsfahrzeuge verwendet.

Karosserien im Coupé-de-Ville-Stil waren keine Besonderheit Cadillacs. Bis zum Zweiten Weltkrieg boten zahlreiche unabhängige Karosseriebauunternehmen sowohl in den USA als auch in Europa derartige Aufbauten an, wobei Chassis von jedem beliebigen Oberklassehersteller verwendet wurden. Fahrgestelle von Rolls-Royce, Bentley oder Packard wurden häufig als Coupés de Ville eingekleidet. In den 1930er-Jahren hatte Cadillac einige Jahre lang Coupé-de-Ville-Aufbauten für seine Sechzehnzylinder-Modelle im Angebot. Sie wurden üblicherweise als Town Car bezeichnet und von Fleetwood gefertigt.

Die ab 1949 als Coupé de Ville bezeichneten Cadillac-Modelle griffen zwar die Bezeichnung dieser speziellen Karosserieform auf, waren aber keine Coupés de Ville im technischen Sinne, weil bei ihnen das Fahrer- und das Passagierabteil eine Einheit bildeten und vollständig fest überdacht waren.

Die Schreibweisen variieren. Neben „DeVille“ finden sich in verschiedenen Werkspublikationen auch die Schreibweisen „De Ville“, „deVille“ und „de Ville“.

Vorgeschichte: Cadillac Series 62 DeVille

Der Begriff DeVille erschien bei Cadillac in der Nachkriegszeit erstmals 1949. In diesem und in den folgenden acht Jahren war der Cadillac de Ville kein eigenständiges Modell. Er war vielmehr lediglich eine besonders hochwertig ausgestattete Version des Cadillac Series 62.

In den 1940er- und 1950er-Jahren war die Modellpalette von General Motors’ Luxusmarke Cadillac in vier Baureihen eingeteilt, die später auf drei reduziert wurden. Bis 1951 war die Series 61 Cadillacs Basismodell. Darüber rangierte als mittlere Baureihe die Series 62, die 1952 zur Basislinie wurde, nachdem zuvor die Fertigung der Series 61 eingestellt worden war. Beide Reihen war als zweitüriges Coupé und als viertürige Limousine erhältlich. Das nächsthöhere Marktsegment belegte die Series 60, die nur als viertürige Limousine angeboten wurde. Die Repräsentationsfahrzeuge der Series 75 schließlich waren für den Chauffeurbetrieb vorgesehen. Cadillac verfolgte in dieser Zeit das Konzept der Einheitskonstruktion. Das bedeutet, dass alle vier Serien technisch und stilistisch jeweils auf der gleichen Konstruktion basierten. Sie unterschieden sich durch unterschiedliche Radstände, durch äußere und innere Dekorelemente sowie durch Ausstattungsmerkmale voneinander.

Der Motorama-Prototyp

Cadillacs erstes Coupe de Ville (noch in getrennter Schreibweise) war ein Showcar, das im Januar 1949 auf der Motorama-Ausstellung in New York City öffentlich gezeigt wurde. Es war ein zweitüriges, viersitziges Stufenheckcoupé auf der Basis des langen Series-60-Chassis. Das Coupe de Ville hatte ein von der übrigen Karosserie farblich abgesetztes Hardtopdach und verzichtete auf eine fest stehende B-Säule. Das Stufenheck-Design war eine Neuerung, denn die Coupé-Versionen von Cadillacs Serienmodellen war zu dieser Zeit mit einer Fließheckkarosserie ausgestattet. Das de-Ville-Showcar hatte eine einteilige vordere Windschutzscheibe, ein dreiteiliges Heckfenster, das in die C-Säule seitlich hineingezogen war, und auffällige Chromornamente. Im Innenraum war er mit einem Telefon und Schreibvorrichtungen wie einem Diktiergerät ausgestattet. Das Auto blieb in dieser Form ein Unikat. Es war bis 1957 regulär in Betrieb und wird heute gelegentlich auf Ausstellungen gezeigt.

Die Serienversionen

Cadillac übernahm in der Folgezeit einige Elemente des Showcars für die Serienversion des DeVille, die auf dem kürzeren Chassis der Series 62 basierte. Wie das Showcar, war auch die Serienversion des de Ville ein Stufenheckcoupé. Auch die Gestaltung der hinteren Seitenfenster wurde übernommen.

Das Serienmodell führte Cadillac in der zweiten Hälfte des Modelljahres 1949 ein, das im Herbst 1948 begonnen hatte. Das Coupe DeVille stand neben dem ebenfalls zweitürigen Club Coupe, das in diesem Jahr noch eine Fließheckkarosserie hatte. Anders als das Club Coupe war es serienmäßig mit elektrischen Fensterhebern und lederbezogenen Sitzen ausgestattet. Das Coupe DeVille kostete mit 3.497 US−$ knapp 500 US−$ mehr als das Club Coupe und erreichte annähernd den Preis des Series-62-Cabriolets. Im (kurzen) ersten Modelljahr entstanden 2.150 Exemplare des Coupe de Ville.

In den folgenden Jahren machte der DeVille alle stilistischen Änderungen mit, die Cadillac an der Series 62 vornahm. Das betraf die Gestaltung der Windschutzscheiben, die nach und nach die Formen von Panoramascheiben annahmen, ebenso wie die Entwicklung der Heckflossen. Mit dem Modelljahr 1950 entfiel die zweitürige Fließheckversion der Series 62. Das zweitürige Basismodell der Baureihe, das zunächst weiterhin Club Coupe und ab 1952 nur noch Coupe hieß, war nun ebenso wie der DeVille ein Hardtopcoupé mit Stufenheck und ohne B-Säule. Beide Modelle unterschieden sich äußerlich vor allem durch individuelle Chromapplikationen und durch ihre Ausstattung, die im Fall des Coupe DeVille deutlich höherwertig war. Preislich lag das Coupe DeVille regelmäßig 400 bis 500 US−$ über dem Basiscoupé. Von beiden Versionen entstanden jährlich annähernd gleich viele Exemplare.

Zum Modelljahr 1956 führte Cadillac eine viertürige Version des DeVille ein, die die Bezeichnung Series 62 Sedan DeVille erhielt. Sie ergänzte den Series 62 Four Door Sedan, der dadurch zum viertürigen Basismodell der Marke wurde. Analog zum Coupe DeVille, war auch der Sedan DeVille hochwertiger ausgestattet als das Basismodell. Der Series 62 Sedan DeVille hatte ein Hardtopdach, also nicht die durchgehende B-Säule des regulären Series 62 Four Door Sedan dieser Zeit. Es hatte auch kein drittes Seitenfenster zwischen der hinteren Tür und dem Dachabschluss und wirkte dadurch sportlicher als das Basismodell. Der Series 62 Sedan DeVille gilt als das erste in Serie gefertigte viertürige Hardtop. Er verkaufte sich in seinem ersten Modelljahr deutlich besser als das Basismodell; mit 41.732 Exemplaren überstieg seine Produktion die des Basismodells um mehr als 50 Prozent. Auch in den folgenden zwei Jahren blieb der Series 62 Sedan erfolgreich.

1959–2005: Cadillac DeVille als eigenständige Baureihe

Angeregt durch den großen Erfolg des Coupe DeVille und des Sedan DeVille, gliederte Cadillac die DeVille-Modelle beginnend mit dem Baujahr 1959 aus der Series-62-Reihe aus. Der DeVille wurde damit eine eigenständige Baureihe, die anfänglich die Modellbezeichnung Series 63 erhielt. Er war über der Series 62, aber unter der Series 60 Special positioniert. Das blieb auch über 1964 hinaus so, als die Bezeichnung Series 62 entfiel und durch die Modellreihe Calais ersetzt wurde. Erst als Cadillac 1977 im Zuge des sogenannten Downsizing eine kleiner dimensionierte Neuauflage seiner Standardmodelle einführte, entfiel die Baureihe Calais. Dadurch wurde der DeVille in Coupé- und Limousinenversion zu Cadillacs Basismodell, über eine die inzwischen als Fleetwood Brougham bezeichnete Luxusversion rangierte. Die letzten Versionen des DeVille, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts angeboten wurden, stellten wiederum die Spitzenmodelle der Marke dar.

Erste Generation: 1959–1960

1. Generation Cadillac DeVille

Cadillac Coupe DeVille (1959)

Produktionszeitraum: 1959–1960
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
6,4 Liter
(239–250 kW)
Länge: 5639–5715 mm
Breite:
Höhe:
Radstand: 3289–3302 mm
Leergewicht: 2036–2138 kg

Die erste Generation des DeVille entsprach technisch und stilistisch den Fahrzeugen der Series-62-Reihe. Äußerlich gab es nur geringfügige Abweichungen, vor allem bei den Emblemen und den Schriftzügen auf der Karosserie. Die DeVilles wurden als zweitüriges Coupé und als viertürige Limousinen angeboten. Cabriolets gab es in der DeVille-Reihe nicht; sie wurden nur in der Series 62 sowie – mit verbesserter Ausstattung und deutlich höherem Preis – als Eldorado Biarritz angeboten.

Design

Cadillacs Modelljahrgang 1959 war aufgrund seines Karosseriedesigns außergewöhnlich. Wegen der markant gestalteten Heckflossen galten diese Modelle als „das automobile Symbol der 1950er-Jahre“; sie waren „gleichzeitig Höhepunkt und Schlusswort der wildesten Styling-Epoche in der Geschichte des Automobils.“

Das Design des Modelljahrgangs 1959 war die letzte reguläre Arbeit des langjährigen GM-Gestalters Harley Earl. In stilistischer Hinsicht hatten die Autos keine Bezüge zu den Vorgängermodellen. Die für alle Baureihen der Marke im Grunde einheitliche Karosserie war insgesamt niedriger und schlanker als die wuchtigen 1958er-Modelle. Die Flanken des Autos verjüngten sich zum Heck hin und mündeten in runden Öffnungen, die dem Auslass einer Flugzeugdüse nachempfunden waren. Über ihnen befanden sich außergewöhnlich hohe und spitze Heckflossen, in die auf jeder Fahrzeugseite zwei raketenförmige Rückleuchten integriert waren. Die Heckflossen erreichten in diesem Modelljahr nach Auffassung von Kritikern „beinahe lächerliche“ Dimensionen. Beim neuen Modell waren die Hinterräder von den Kotflügeln abgedeckt und der Vorderwagen war schlanker gestaltet. Zusätzlich trug der breite hintere Stoßfänger im Grilldesign an der Seite noch Rückleuchten, die an die Auslässe von Raketendüsen erinnerten. Ihre Form und Höhe war eine Reaktion auf die von Virgil Exner gestalteten Chrysler-Modelle der Jahre 1957 und 1958, deren Heckflossen höher waren als die der Cadillac-Fahrzeuge. Mit dem Design des 1959er Jahrgangs ging es den GM-Gestaltern darum, die Chrysler-Linien wiederum zu übertreffen.

Das Coupe DeVille hatte hinten eine geschwungene, stark geneigte Dachlinie. Bei der Limousine bot Cadillac erstmals zwei verschiedene Formen der Dachgestaltung an: eine als Six Windows bezeichnete Version hatte eine dem Coupé ähnliche geschwungene Dachlinie und hatte auf jeder Fahrzeugseite drei Fenster (Fahrertür, hintere Tür, hinteres Seitenfenster). Daneben war eine Version mit horizontal verlaufendem Dach und großer hinterer Panoramascheibe im Angebot. Bei dieser Version war das Heckfenster in die Fahrzeugseiten hinein gebogen und reichte bis zum Abschluss der hinteren Tür. Diese Ausführung hatte nur zwei Seitenfenster (jeweils eines in den Türen). Sie wurde deshalb als Four Windows bezeichnet; eine Alternativbezeichnung, die auf das horizontal verlaufende Dach Bezug nimmt, ist Flat Top.

Technik

Der DeVille hatte wie alle übrigen Cadillacs auch einen X-förmigen Leiterrahmen, mit dem die Karosserie verschraubt war. Als Antrieb verwendeten alle DeVille-Modelle einen Achtzylinder-V-Motor, dessen Hubraum auf 6,4 Liter (390 Kubikzoll) erhöht worden war. Die Leistung wurde mit 325 hp angegeben. Eine 345 hp starke Version dieses Motors, die Cadillac ebenfalls im Angebot hatte, wurde nicht regulär in den DeVille-Modellen eingesetzt; sie war der hochpreisigen Eldorado-Linie vorbehalten.

Ausstattung

Die Serienausstattung des DeVille war umfangreicher als die der regulären Series-62-Modelle. Zum Serienumfang gehörten, Servolenkung, Automatikgetriebe, elektrisch verstellbare Sitze, Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten und verchromte Radkappen.

Änderungen für 1960

Für den Modelljahrgang 1960 überarbeitete Harley Earls Nachfolger Bill Mitchell das letztjährige Design geringfügig. Er übernahm die Grundkarosserie der 1959er Modelle, wandte sich aber jedenfalls in Details von deren stilistischen Extremen ab. Die Heckflossen waren niedriger, und die raketenförmigen Leuchteinheiten entfielen. Stattdessen waren die Rückleuchten bündig in den Abschluss der Heckflossen integriert. Auch der Schmuck des Kühlergrills wurde versachlicht. Ansonsten blieb das Karosserieangebot unverändert. Es gab weiterhin das Coupe DeVille mit fließender Dachlinie und den Sedan DeVille mit zwei oder drei Seitenfenstern. Der Motor wurde ebenfalls nicht überarbeitet.

Produktion

Cadillacs Standardmodelle der Jahre 1959 und 1960 waren am Markt erfolgreich. Cadillac fertigte im Modelljahr 1959 über 142.000 Autos; fast 114.000 davon waren Fahrzeuge der Series 62 und der DeVille-Reihe. 1960 fertigte Cadillac von beiden Baureihen noch einmal 112.175 Fahrzeuge. Die Produktion verteilte sich in beiden Jahren nahezu gleich auf die DeVille-Baureihe und die Series 62. Das erfolgreichste Einzelmodell der DeVille-Reihe war der 6 Window Sedan des Modelljahrs 1960, während der 4 Window Sedan des gleichen Jahrs das seltenste Modell war.

Ein Coupe DeVille kostete US-$ 5.252, der Preis für die Sedans betrug US-$ 5.498. Damit lagen die DeVilles preislich jeweils etwa US-$ 400 bis 500 über den baugleichen Series-62-Modellen. Die Preise veränderten blieben für 1960 konstant.

Galerie

Zweite Generation: 1961–1964

2. Generation Cadillac DeVille

Cadillac Coupe DeVille (1961)

Produktionszeitraum: 1961–1964
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
6,4–7,0 Liter
(239–250 kW)
Länge: 5639–5715 mm
Breite:
Höhe:
Radstand: 3289–3302 mm
Leergewicht: 2036–2138 kg

Für das Modelljahr 1961 wurden die Cadillac-Modelle neu gestaltet und im technischen Bereich überarbeitet. Die Autos erhielten erneut eine flachere Front. Reichte vorher der Kühlergrill noch unter die Doppelscheinwerfer, so stellten diese nun seine Begrenzung dar.

1962 wurde der Grill nochmals flacher und erhielt einen breiten, verchromten, horizontalen Mittelsteg. 1963 gab es einen komplett neuen Kühlergrill, der horizontal geteilt war. Die Doppelscheinwerfer, immer noch nebeneinander angeordnet, waren kleiner und darunter waren Park- und Blinkleuchten angeordnet. Die Heckflossen wurden kleiner und die ovalen Rückleuchten nahmen eine längliche, vertikale Form an. 1964 gab es wenig stilistische Veränderungen, aber dafür einen neuen Motor mit 7.030 cm³, der 340 PS (250 kW) bei 4.600 min−1 abgab.

1964 trug auch zum ersten Mal ein Cadillac Cabriolet den Schriftzug und den Namen DeVille.

Das Coupe DeVille wuchs, wie die anderen Cadillac-Modelle, zwischen 1949 und den frühen 1970er-Jahren beträchtlich und legte auch an Motorleistung zu. 1973 hatten die Wagen einen um 102 mm größeren Radstand, waren 432 mm länger und mehr als 400 kg schwerer geworden. Ihre V8-Motoren waren von 5,4 l Hubraum auf 7,7 Liter gewachsen.

Dritte Generation: 1965–1970

3. Generation Cadillac DeVille

Cadillac Coupe DeVille (1965)

Produktionszeitraum: 1965–1970
Karosserieversionen: Limousine, Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
7,0–7,7 Liter
(250–276 kW)
Länge: 5690–5715 mm
Breite:
Höhe:
Radstand: 3289 mm
Leergewicht: 2014–2125 kg

Im Frühjahr 1965 wurde das Coupe DeVille komplett überarbeitet, behielt aber seinen Radstand von 3.289 mm. Die ausladenden Heckflossen verschwanden und wurden durch kleine senkrechte Flossen ersetzt und die gerundeten Karosserielinien wurden durch ein klares, eckiges Styling abgelöst. Es gab auch einen neuen Heckstoßfänger und hohe, längliche Rücklichter. Vorne wurden die nebeneinander angeordneten Doppelscheinwerfer durch übereinander liegende verdrängt, die einen noch breiteren Kühlergrill ermöglichten.

Es gab gebogene Seitenscheiben und die Limousinen mit B-Säulen fanden ihren Weg zurück in die Baureihen Calais und DeVille. Die Wagen der Baureihe 60 Special bekamen ebenfalls B-Säulen, wobei die Hardtop-Limousinen mit sechs Fenstern entfielen. Der 60 Special bekam auch seinen exklusiven Radstand von 3.378 mm zurück, während er in den Jahren 1959 bis 1964 nur 3.289 mm Radstand besessen hatte.

Wenn auch die Verkaufszahlen für das 1965 elegant überarbeitete Coupe DeVille neue Rekorde aufstellten, belegte dieses Modell doch nur den zweiten Platz hinter dem Sedan DeVille. Im Modelljahr 1965 wurden beeindruckende 43.345 Coupe DeVille mit Hardtop und 19.200 DeVille Cabriolets verkauft. Die Modelle 68357-J bis 68367-F des Coupe DeVille kosteten ab Werk zwischen US-$ 5.419 und US-$ 5.639 als Hardtop-Coupés oder Cabriolets.

Den Hardtop gab es gegen einen Aufpreis von US-$ 121 mit Vinyldach. Der Hubraum des Motors war auf 7,0 l gewachsen und seine Leistung auf 340 bhp (250 kW). Alle vier DeVille-Modelle besaßen kleine Namensschilder auf den hinteren Kotflügeln über den seitlichen Zierleisten. Das hintere Zulassungsschild saß in der Mitte des klaren, symmetrischen Fahrzeughecks.

1966 gab es nur kosmetische Veränderungen an der Karosserie und die DeVille-Serie unterschied sich wiederum durch die Tiffany-ähnlichen Modellschilder an den hinteren Kotflügeln oben. Die Serienausstattung folgte dem Muster der vergangenen Jahre. Cadillac-Schilder und V-förmige Zierleisten vorne und hinten waren die Erkennungszeichen.

Während des Modelljahres 1966 überschritten die Verkaufszahlen des sehr populären Coupe DeVille erstmals die 50.000er-Grenze, lagen aber immer noch unter denen des viertürigen Sedan DeVille. Alle geschlossenen DeVille-Modelle besaßen Chromrahmen und verchromte Schachtleisten an den Seitenfenstern. Eine automatische Niveauregulierung war nun serienmäßig. Es gab neue Motorhalterungen und ein leiseres, patentiertes Auspuffsystem. Der Hardtop wog 2.020 kg, das Cabriolet 2.014 kg.

Die Preise waren gegenüber dem Vorjahr gestiegen und rangierten zwischen US-$ 5.339 und US-$ 5.555. Als das Modelljahr 1966 im Sommer endete, waren 50.580 Coupe DeVille verkauft worden.

1967 wurde das Coupe DeVille deutlich überarbeitet. Auffällige Stylingdetails waren eine starke, nach vorne geneigte Fahrzeugfront, eine lange, strukturierte Karosserielinie und neue Heckkotflügel mit mehr als nur einem kleinen Hinweis auf Heckflossen. Der bienenwabenförmige Kühlergrill erstreckte sich über die gesamte Fahrzeugbreite und wurde nun schon im dritten Jahr von übereinander angeordneten Doppelscheinwerfern umrandet. Rechteckige Parkleuchten fanden sich in äußeren Enden des Grills.

Geringfügig andere Zierleisten und eine etwas komfortablere Innenausstattung unterschied die DeVille-Modelle von den Calais-Modellen. Es gab auch wieder die kleinen Schilder mit der Modellbezeichnung im Tiffany-Stil an den hinteren Kotflügeln. Coupe Deville- und Calais-Modelle erhielten eine neue elegante Dachlinie, die vom Showcar Florentine von der Weltausstellung 1964 in New York inspiriert war.

Wie beim Showcar ließ das zurückgesetzte Glas der Dreiecksfenster das Heckfenster wie ein Segel aussehen.

Die Ausstattungsliste des Coupe DeVille (Modell 1967) enthielt die gleichen Ausstattungen wie beim Calais und zusätzlich elektrische Fensterheber, Zigarettenanzünder hinten und zweifach verstellbare Vordersitze. Zusätzliche Vorteile boten die Cadillac von 1967 mit einem herausziehbaren Sicherungskasten und einer Sicherheitsverriegelung der vorderen Sitzlehnen bei zweitürigen Modellen.

Vierte Generation: 1971–1976

4. Generation Cadillac DeVille

Cadillac Coupe DeVille (1972)

Produktionszeitraum: 1971–1976
Karosserieversionen: Coupé, Pick-up
Motoren: Ottomotoren:
7,7–8,2 Liter
(140–276 kW)
Länge: 5735–5867 mm
Breite: 1941–2032 mm
Höhe: 1367 mm
Radstand: 3302 mm
Leergewicht: 2121–2287 kg

Bis einschließlich des Modelljahrs 1973 blieb das Coupe DeVille ein Hardtop-Coupé, aber 1974 wurde es zum Coupé mit B-Säulen und den damals modernen kleinen Rundfenstern hinter den B-Säulen („Opera Windows“).

Der Sedan DeVille blieb bis 1976 eine Hardtop-Limousine. Neue rechteckige Scheinwerfer mit um die Fahrzeugecken greifenden Blinkleuchten erschienen 1975 und der Kühlergrill war nicht mehr eingelassen. Der 7,7-Liter-Motor lief 1975 aus, sodass der 8,2-Liter-V8 der einzig verfügbare Motor war.

Fünfte Generation: 1977–1984

5. Generation Cadillac DeVille

Cadillac Coupe DeVille (1978)

Produktionszeitraum: 1977–1984
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
4,1–7,0 Liter
(92–143 kW)
Dieselmotoren:
5,7 Liter
(77–88 kW)
Länge: 5613–5618 mm
Breite: 1894–1941 mm
Höhe: 1382–1387 mm
Radstand: 3086 mm
Leergewicht: 1714–1896 kg

Zum Modelljahr 1977 führte Cadillac eine neue Generation von Oberklassemodellen ein. Der Calais, der bislang unter dem DeVille die Rolle des Basismodells übernommen hatte, entfiel; damit wurde der DeVille zu Cadillacs neuem Einsteigermodell.

Downsizing

Die Neuentwicklung der GM-Oberklassemodelle stand im Zeichen des sogenannten Downsizings, eines auf die Ölkrise der 1970er-Jahre zurückzuführenden Prozesses der Längen- und Gewichtsersparnis. Als Folge daraus war das neue Full-Size-Modell der erste Cadillac der Nachkriegszeit, der deutlich kürzer und leichter war als sein Vorgänger. Die Länge des Fahrzeugs wurde dabei um 250 mm reduziert, der Radstand um 216 mm. Die Breite blieb nahezu identisch. Ungeachtet dessen gelang es den Ingenieuren, das Raumangebot im Fahrzeug gegenüber dem Vorgängermodell deutlich zu erhöhen. Dazu trug auch eine Anhebung der Fahrzeughöhe um 70 mm bei. Insgesamt sank das Gewicht um 340 kg.

Motorisierung

Der große 8,2-Liter-Achtzylindermotor entfiel mit Ablauf des Modelljahrs 1976 bei allen Cadillac-Modellen. In den Standardbaureihen (einschließlich des Eldorado) wurde er durch eine 7,0 Liter große Neukonstruktion ersetzt. 1980 wich auch dieser Motor dem noch kleineren 6,0-Liter-Achtzylinder, der ab 1981 mit einer Zylinderabschaltung versehen war. Je nach Belastung arbeiteten vier, sechs oder acht Zylinder. Probleme mit der Zuverlässigkeit des 6,0-Liter-Aggregates veranlassten Cadillac, ab 1982 ihren eigenen HT-Motor mit Aluminiumblock anzubieten. Ab 1981 war alternativ ein 5,7 Liter großer Dieselmotor mit acht Zylindern erhältlich, den Cadillac von Oldsmobile bezog. Auch diese Konstruktion war problematisch.

Modellbeschreibung

Das „d’Elegance“-Paket wurde auch 1977 weiter für das Coupe DeVille angeboten. Die Dreikammerrückleuchten, die um die Fahrzeugecken griffen, wurden nur im Modelljahr 1977 eingebaut (erst 1987 erschienen sie wieder). Die beliebte Cabriolet-Ausführung des Coupe DeVille hatte in der hinteren Hälfte ein gefüttertes Vinyldach. Es wurden in diesem Jahr 138.750 Coupe DeVille verkauft.

Neben einem überarbeiteten Kühlergrill gab es im Modelljahr 1978 schmale, vertikale Rückleuchten, die in die Abschlusskappen des Heckstoßfängers integriert waren und auch die hinteren Seitenmarkierungsleuchten enthielten. (Cadillac nutzte diese Anordnung viele Jahre lang; beim DeVille bis 1999 und beim Fleetwood bis 1996). Neu war 1978 ein „Phaeton“-Paket für den DeVille. Es enthielt ein simuliertes Cabrioletdach, besondere Zierstreifen, imitierte Speichenräder und die Bezeichnung „Phaeton“ anstatt des üblichen „DeVille“-Schriftzuges auf den hinteren Kotflügeln. Innen bot es Ledersitze und ein Lederlenkrad. Das Paket gab es in den Außenfarben „Cotillion White“ (mit dunkelblauem Dach), „Platinum Silver“ (mit schwarzem Dach) und „Arizona Beige“ (mit dunkelbraunem Dach). 1978 wurden 117.750 Coupe DeVille verkauft.

Weil für 1980 größere Änderungen geplant waren, gab es im Sommer 1979 nur ein kleines Facelift, das u. a. einen neuen Kühlergrill umfasste. Die drei Modelle mit 3.086 mm Radstand waren die gleichen wie im Vorjahr. Das Coupe DeVille war nach dem Wegfall des Calais ab 1977 das Einstiegsmodell bei Cadillac und kostete US-$ 11.728. Das „Phaeton“-Paket gab es weiterhin in Weiß und Silber und zusätzlich in „Western Saddle Firemist“ (mit Lederinnenausstattung in „Antique Saddle“ und dunkelbraunem Dach). „Arizona Beige“ entfiel.

Im Film GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia von Martin Scorsese ist das Coupe DeVille (1979), das von Henry Hill (gespielt vom Schauspieler Ray Liotta) gefahren wird, mit einem „Phaeton“-Paket in „Western Saddle Firemist“ ausgestattet.

Im Frühjahr 1980 gab es die geplanten größeren Änderungen, wobei Radstand und Innenausstattung gleich blieben. Die Karosserie aber wurde komplett überarbeitet. Die Sonderausstattung „Phaeton“ lief aus.

Das Coupe DeVille hatte nun komplette Chromrahmen für die Fenster; der verchromte Kunststoff-Kühlergrill sah dem eines Rolls-Royce ähnlich und hatte vertikale Streben. Dieses Muster tauchte wieder beim Brougham (1989–1992) auf.

Ende 1980 gab es auf Wunsch auch einen 4,1-Liter-V6-Motor von Buick mit Doppel-Registervergaser als Sparmotor, erstmals seit 1914 also ein Motor mit weniger als acht Zylindern bei Cadillac. Standardmotor in diesem Jahr war der 6,0-Liter-V8. Das Coupe DeVille kostete US-$ 12.899.

1981 hatte Cadillac große Probleme mit 6,0-Liter-V8-GM-Motor. Trotz vieler Kundenbeschwerden verteidigte Cadillac den mikroprozessorgesteuerten Motor und bot sogar erweiterte Garantien an. Es gab auch wieder den 5,7-Liter-V8-Diesel von Oldsmobile. Den Buick-V6 mit Automatikgetriebe gab es 1981 wieder, nachdem er im Frühjahr 1980 nur kurze Zeit angeboten wurde. Cadillac hatte als neues Einstiegsmodell nun den Cimarron mit Frontantrieb im Programm und das Coupe DeVille rutschte eine Stufe nach oben; es kostete US-$ 13.450. Der neue Kühlergrill bestand aus kleinen Quadraten wie 1979. Dieses Grilldesign tauchte auch 1987/1988 wieder auf. 1982 gab es nur wenige Veränderungen, die in einem wiederum neuen Kühlergrill (der bis 1986 gleich blieb), einer überarbeiteten Rücklicht-/Parklichtkombination und einem neuen Felgendesign bestanden.

Die größte Veränderung jedoch war der neue 4,1-LIter-V8-Motor, der den Verdruss-6,0-Liter-V8 ersetzte. Dieser kam 1982 zurück, aber nur für die Pullman-Limousine Fleetwood 75. Der neue Motor hatte eine digitale Benzineinspritzung, freistehende Zylinder aus Gusseisen in einem gegossenen Aluminiumblock und war einem 4-stufigen Automatik-Overdrive-Getriebe verbunden. Auf Wunsch gab es auch den Buick-V6 oder den V8-Diesel von Oldsmobile. Das Coupe DeVille kostete nun US-$ 15.249.

1985–1988

6. Generation Cadillac DeVille
Produktionszeitraum: 1985–1988
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
4,1–4,5 Liter
(92–114 kW)
Dieselmotoren:
4,3–5,7 Liter
(62,5–77 kW)
Länge: 4953–4989 mm
Breite: 1822–1842 mm
Höhe: 1397 mm
Radstand: 2814 mm
Leergewicht: 1492–1557 kg

Anfang 1985 wurde der DeVille nochmals verkleinert und diesmal verlor er 665 mm in der Länge und 360 kg an Gewicht.

Er hatte nun Frontantrieb und war auf der neuen GM-C-Plattform aufgebaut. Bis 1986 gab es noch Dieselmotoren, wahlweise einen 4,3-Liter-V6 oder den bekannten 5,7-Liter-V8.

Für 1988 ersetzte der neue 4,5-Liter-V8-Motor mit 155 PS (114 kW) den alten 4,1-Liter-V8.

Ende 1988 endete auch die Produktion der zehnten Baureihe.

1989–1993

8. Generation Sedan DeVille

Cadillac Sedan DeVille (1989–1993)

Produktionszeitraum: 1985–1993
Karosserieversionen: Limousine, Coupé
Motoren: Ottomotoren:
4,1–4,9 Liter
(101–149 kW)
Dieselmotor:
4,3 Liter
Länge: 4950–5220 mm
Breite: 1820–1860 mm
Höhe: 1390–1400 mm
Radstand: 2810–2890 mm
Leergewicht: 1600–1800 kg

Zum Modellwechsel 1984 vollzog die DeVille-Baureihe einen radikalen Wechsel bezüglich Dimensionen und Antrieb. Erstmals findet das bis dahin nur von kompakten Fahrzeugen bekannte Antriebslayout mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb hier mit einem V8 den Weg in die Oberklasse.

Zum Endpunkt des Ende der 70er begonnenen allgemeinen Downsizings der Fahrzeugabmessungen kamen auch hier erheblich kompaktere Dimensionen heraus als bei den Vorgängermodellen. Eine ausgeklügelte Raumökonomie sorgte allerdings dafür, dass das im Innenraum nicht zu spüren war.

Zum Modelljahr 1989 besann GM sich wieder ein wenig der klassischen Dimensionen und ließ die Limousine Sedan DeVille und den technisch weitgehend identischen Fleetwood wieder etwas wachsen. Zum einen durch die ausschließliche Verwendung der vorher optionalen Variante mit längerem Radstand und zum anderen durch eine Neugestaltung des komplett in Kunststoff gehaltenen Heckteils, dessen Rückleuchtenausleger deutlich weiter nach hinten gezogen wurden. Gewichtsoptimierung und Korrosionsvorsorge geschah hier auch durch die Verwendung von Kunststoff-Kotflügeln.

Antriebsseitig blieb es die ganze Zeit über bei der sehr komfortabel schaltenden 4-Gang-Wandlerautomatik, der Motor der HT-Baureihe durfte 1989 mit moderatem Leistungszuwachs von 4,1 auf 4,5 Liter und 1991 noch auf 4,9 Liter wachsen, um wenigstens ein wenig wieder Anschluss an die inzwischen motorleistungsmäßig völlig überlegene Konkurrenz aufschließen zu können.

Das Fahrwerk bot eine echte Einzelradaufhängung und war die ganze Laufzeit über auf maximalen Komfort ausgelegt. Optional gab es eine luftdruckunterstützte Niveauregulierung für die Hinterachse, die allerdings sehr langsam und auch bei abgestellter Zündung arbeitete. Die Bremsanlage bot vorn innenbelüftete Scheibenbremsen und hinten Trommelbremsen mit einer luftdruckgesteuerten Löseautomatik, d. h. die Feststellbremse löste sich selbständig, wenn man den Automatikhebel von P auf R oder D stellt. Zum Aktiveren musste nach wie vor ein Pedal getreten werden. Für das Modelljahr 1990 gab es erstmals ein ABS im Sedan DeVille. Die Instrumententafel blieb die Laufzeit über weitgehend unverändert, lediglich das Kombiinstrument gab es mit klassischem Skalentacho oder grünem LED-Digitaltacho, flankiert von einer großen Anzahl an Kontrollleuchten für diverse Bordcomputer-Funktionen. Das simple Zweispeichenlenkrad wurde zum Modelljahr 1990 durch eines mit Fahrerairbag getauscht.

1993–1999

9. Generation DeVille

Cadillac DeVille (1993–1997)

Produktionszeitraum: 1993–1999
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
4,6–4,9 Liter
(149–224 kW)
Länge: 5326–5329 mm
Breite: 1943–1946 mm
Höhe: 1422–1433 mm
Radstand: 2891 mm
Leergewicht: 1796 kg

Im Herbst 1993 wurde der DeVille überarbeitet und erhielt die gleiche GM-K-Plattform wie der Seville. Die Karosserie bekam ein Facelift, aber der Radstand blieb mit 2891 mm gleich – im Unterschied zu den 2819 mm des Seville. Die Produktion wurde nach Hamtramck (Michigan) verlegt. Diese Modellgeneration mit lediglich einer Limousine war insbesondere bei älteren Kunden beliebt.

Den DeVille Concours gab es in Verbindung mit dem neuen Northstar-V8-Motor mit 270 hp (201 kW), während die einfacher ausgestatteten Modelle bis 1996 weiterhin mit dem bekannten 4,9-Liter-V8-Motor versehen waren. In diesem Jahr erhielt das Basismodell den Northstar-Motor mit geringerer Leistung, der Concours den Hochleistungsmotor mit 300 hp (224 kW). Der DeVille Concours löste den nur 1993 hergestellten Sixty Special ab.

Anfang 1997 erhielt der DeVille eine umfangreiche Modellpflege und die vom Coupe DeVille bekannte Ausstattungslinie d'Elegance, mit der der Cadillac Fleetwood ersetzt werden sollte. Die Modellpflege umfasste Änderungen an der Karosserie im Bereich der hinteren Radausschnitte sowie eine neue Motorhaube und neue Kotflügel. Dazu gab es neu gestaltete Details wie Kühlergrill, Scheinwerfer, Stoßfänger und Zierleisten.

Innen gab es eine leicht geänderte Instrumententafel und neue Türinnengriffe.

Der Sedan DeVille hieß jetzt schlicht „DeVille“. Im Innenraum erhielt der Wagen ein neues Armaturenbrett, bei dem die Kanten des Beifahrerairbags nun nicht mehr sichtbar waren, neue Türinnenverkleidungen mit Seitenairbags sowie das neue OnStar-System.

Modell Modelljahr Hubraum Motorbaureihe Motorbauform max. Leistung max. Drehmoment
Basis 1994–19954,9 lV8200 hp (149 kW) bei 4100 min−1373 Nm bei 3000 min−1
1996–19994,6 lNorthstar275 hp (205 kW) bei 5750 min−1373 Nm bei 4750 min−1
Concours 1994270 hp (201 kW)407 Nm
1995275 hp (205 kW) bei 5750 min−1373 Nm bei 4750 min−1
1996–1999300 hp (224 kW) bei 6000 min−1400 Nm bei 4400 min−1

1999–2005

10. Generation DeVille
Produktionszeitraum: 1999–2005
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
4,6 Liter
(205–221 kW)
Länge: 5263 mm
Breite: 1892 mm
Höhe: 1440 mm
Radstand: 2929 mm
Leergewicht: ab 1721 kg

Im August 1999 wurde der Deville seit Herbst 1993 erstmals grundlegend überarbeitet, was zur letzten Generation des Modells führte. Außen zeigte der Wagen ein aerodynamischeres Design. Im Innenraum erhielt er eine neue Instrumententafel, neue Türverkleidungen und Sitze. Erstmals kam ein Nachtsichtsystem (“Night Vision”) zum Einsatz, das ein von einer Infrarotkamera im Kühlergrill aufgezeichnetes Bild in Schwarzweiß per HUD in die Frontscheibe spiegelte.

Der DeVille des Modelljahrs 2000 hatte als erstes Serienmodell in den USA LED-Rückleuchten (wie in Europa der im Herbst 1998 auf den Markt gekommene Alfa Romeo 166). Die d’Elegance-Ausstattung wurde durch die DHS-(DeVille High Luxury)-Ausstattung ersetzt, die etliche zusätzliche Ausstattungsdetails wie elektrisch betätigter Sonnenschutz für das Rückfenster und heizbare Rücksitze mit Massagefunktion umfasste.

Der leistungsstärkste DeVille, der Concours, wurde in DeVille DTS (DeVille Touring Sedan) umbenannt und war mit Stabilitätskontrolle, aktivem Fahrwerk und einer Lenkunterstützung mit geschwindigkeitsabhängiger, elektromagnetisch gesteuerter Unterstützungsstärke (Marketingbegriff von GM: Magnasteer) ausgestattet. Der Luftwiderstandsbeiwert (cw) lag bei 0,30.

Diese letzte Modellgeneration wurde bis Sommer 2005 unverändert gebaut und im Herbst 2005 durch den Cadillac DTS ersetzt.

Modell Modelljahr Hubraum Motorbaureihe Motorbauform max. Leistung max. Drehmoment
Basis / DHS20004,6 lNorthstarV8275 hp (205 kW) bei 5750 min−1373 Nm bei 4750 min−1
2002–2005275 hp (205 kW) bei 5600 min−1407 Nm bei 4000 min−1
DTS1999–2004300 hp (224 kW) bei 6000 min−1400 Nm bei 4400 min−1
2005290 hp (216 kW) bei 5600 min−1386 Nm bei 4400 min−1

Nachfolger

Im Herbst 2005 wurde der DeVille durch den Cadillac DTS als Vorzeigemodell ersetzt. Die Buchstabenkombination DTS steht dabei für DeVille Touring Sedan – benannt nach der höchsten Ausstattung beim DeVille.

Der DTS besaß viele Gemeinsamkeiten mit dem DeVille, erhielt jedoch eine Frontpartie mit modifiziertem Kühlergrill und Scheinwerfern sowie eine neu gestaltete Heckpartie. Der Innenraum unterschied sich ebenfalls hinsichtlich der Sitze, des Armaturenbretts und der Innenverkleidung.

Im Mai 2011 wurde die Produktion des DTS eingestellt. Ab Mitte 2012 wurde das Modell durch den Cadillac XTS ersetzt.

Trivia

Die Modelle aus den 1950er Jahren mit ihren extravaganten Heckflossen sind die am besten bekannten Versionen der Modellreihe. Modelle aus dieser Zeit tauchen immer wieder in Filmen und Musikvideos auf und sind auch auf Briefmarken abgebildet.

Das Modell von 1962 ist in türkisgrün Teil des Oskar prämierten Films The Green Book.

Literatur

  • Georg Amtmann: Cadillac. Lechner Verlag, Genf 1990, ISBN 3-85049-071-8.
  • John Gunnell (Hrsg.): Standard Catalog of American Cars 1946–1975. 4. Auflage. Krause Publications, Iola WI 2002, ISBN 0-87349-461-X.
  • James M. Flammang, Ron Kowalke: Standard Catalog of American Cars 1976–1999. 3. Auflage. Krause Publications, Iola WI 1999, ISBN 0-87341-755-0.
  • Richard M. Langworth: Automobiles of the 1930s. Beekman House, New York 1980, ISBN 0-517-30994-7.
  • Richard M. Langworth: Encyclopedia of American Cars 1930–1980. Beekman House, New York 1984, ISBN 0-517-42462-2.
Commons: Cadillac DeVille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nick Walker: A–Z of British Coachbuilders 1919–1960. Herridge & Sons, Shebbear 2007, ISBN 978-0-9549981-6-5, S. 212.
  2. 1 2 3 Richard M. Langworth: Encyclopedia of American Cars 1930–1980. Beekman House, New York 1984, ISBN 0-517-42462-2, S. 87.
  3. 1 2 Richard M. Langworth: Encyclopedia of American Cars 1930–1980. Beekman House, New York 1984, ISBN 0-517-42462-2, S. 102 f.
  4. 1 2 Beschreibung des Cadillac-Jahrgangs 1959 auf der Internetseite www.100megsfree4.com (abgerufen am 11. Oktober 2016).
  5. Georg Amtmann: Cadillac. Lechner Verlag, Genf 1990, ISBN 3-85049-071-8, S. 24.
  6. Verkaufsprospekt von 1959 (abgerufen am 10. Oktober 2016).
  7. Georg Amtmann: Cadillac. Lechner Verlag, Genf 1990, ISBN 3-85049-071-8, S. 25.
  8. Coupe DeVille (1979) mit Phaeton-Paket
  9. HP Supplies SnapLED Automotive-lighting Assembly for 2000 Cadillac DeVille – News. In: compoundsemiconductor.net. 11. Oktober 1999, abgerufen am 2. August 2018 (englisch).
  10. Andrew Ross: COUNTERTALK FOR THE COUNTERPERSON: Knowledge Building: Magnasteer – Auto Service World. In: autoserviceworld.com. 1. April 2001, abgerufen am 2. August 2018 (amerikanisches Englisch).
  11. Briefmarke (Memento vom 26. September 2011 im Internet Archive) aus Gambia
« vorher – Zeitleiste der Cadillac-Modelle von 1946 bis 1989 – nächste »
Typ 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er
6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Mittelklasse Serie 61 Cimarron
Series 62 6200 Calais
Obere Mittelklasse Seville (1. Serie) Seville (2. Serie) Seville (3. Serie)
Oberklasse Coupe DeVille/Sedan DeVille
Sixty Special Fleetwood Fleetwood Brougham Fleetwood
Sixty Special
Limousinen Series 75 6700 Fleetwood 75 FL FB Brougham
Personal Luxury Fleetwood Eldorado Fleetwood Eldorado Eldorado Eldorado
Roadster Allanté
Luxusklasse Brougham

Im Zeitraum von 1942 bis 1946 gab es aufgrund des Zweiten Weltkrieges nur eine eingeschränkte zivile Fahrzeugproduktion.

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Typ 1990er 2000er 2010er 2020er
0123456789 0123456789 0123456789 0123
Mittelklasse BLS ATS CT4
Obere Mittelklasse Catera CTS CTS CTS CT5
Seville Seville Seville STS XTS
Oberklasse DeVille DeVille DeVille DTS CT6
Fleetwood Fleetwood
Sixty Special
Brougham Celestiq
Personal Luxury Eldorado Eldorado
Crossover-SUV Optiq
Lyriq
XT4
GT4
SRX SRX XT5
XT6
SUV Escalade Escalade Escalade Escalade Escalade
Roadster Allanté XLR
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