Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord [ʃaʀlə mɔ'ʀis də talɛ'ʀɑ̃ peʀi'gɔʀ] (* 2. Februar 1754 in Paris; † 17. Mai 1838 ebenda) war einer der bekanntesten französischen Staatsmänner sowie Diplomat während der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und beim Wiener Kongress. Für seine Verdienste erhielt er mehrere Titel in der noblesse impériale: 1806 Fürst von Benevent, 1807 Herzog von Talleyrand-Périgord und 1815 Herzog von Dino (duc de Dino). Da er in allen Regimen seiner Zeit hohe Ämter innehatte, steht der Name Talleyrand heute für politischen Opportunismus und Anpassungsfähigkeit.

Leben und Wirken

Herkunft und Jugend

Talleyrand kam am 2. Februar 1754 in Paris als zweitgeborener Sohn von Charles-Daniel, Graf von Talleyrand-Périgord (1734–1788), und seiner Gattin Marie-Victoire-Eléonore de Talleyrand-Périgord, geborene de Damas d’Antigny (1728–1809), auf die Welt.

Behinderung

Von früher Kindheit an wurde Talleyrand durch ein schweres Beinleiden an seinem rechten Fuß behindert, das ihn zum Krüppel machte. Seinen eigenen Angaben zufolge (die er auch in seinen Lebenserinnerungen verbreitete) erlitt er im Alter von wenigen Monaten – seine ersten vier Lebensjahre verbrachte er getrennt von seiner Familie in der Obhut einer Amme in der Pariser Vorstadt – einen komplizierten Beinbruch. Da dieser nur unzureichend medizinisch versorgt und behandelt worden sei, seien seine Fußknochen verwachsen, so dass er sein Leben lang unter einem Klumpfuß (akzidentieller nach innen gekehrter Klumpfuß) zu leiden hatte. Weiter sei sein linker Fuß, der in der Zeit seiner starken Schmerzen allein das Gewicht seines Körpers habe tragen müssen, dadurch erheblich geschwächt worden. Das Ergebnis von beidem (der unversorgten Verletzung des rechten Fußes und der langandauernden übermäßigen Belastung des linken) sei gewesen, dass er „ein Hinkender“ geworden sei.

Erst 1988 gelang es dem Historiker Michel Poniatowski, die von Talleyrand lancierte Erklärung seiner Verkrüppelung aus einem Unfall als frei erfunden nachzuweisen. Die neuere Forschung geht davon aus, dass der Klumpfuß Talleyrands entweder ein erbliches Leiden war – an dem auch Talleyrands Onkel Gabriel Marie de Talleyrand-Périgord, zu leiden hatte – oder, was als wahrscheinlicher gilt, dass er die Folge einer Polio-Infektion war. Weshalb Talleyrand eine unzutreffende Begründung für sein Gebrechen verbreitete, ist nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten. Die meisten Biographen verweisen aber bei der Behandlung dieses Punktes darauf, dass es im 18. und 19. Jahrhundert eine von vielen Personen, die an ererbten Leiden litten, geübte Praxis war, diese als Folgen von Unfällen auszugeben. Sie wollten sich so vor dem Verdacht schützen, geisteskrank zu sein, dem sie sich durch das Eingeständnis, dass ihre körperlichen Probleme das Ergebnis eines angeborenen Fehlers waren, ausgesetzt hätten. Das von den meisten Menschen dieser Zeit geteilte Verständnis des Ursprungs und der Wirkungsweise von organischen Körperschäden ging nämlich davon aus, dass solche aus dem Erbgut herrührende Körperschäden meist auch mit biologisch verursachten mentalen Störungen verbunden seien.

Talleyrands Behinderung hatte zur Folge, dass er humpelte und sich, um gehen zu können, auf eine Krücke oder einen Gehstock stützen musste. Außerdem trug er zumindest in späteren Jahren orthopädische Spezialschuhe an seinem rechten Fuß: Diese Schuhe, die die Form eines Elefantenfußes hatten, fassten sein rechtes Bein in eine Metallschiene, die entlang der Wade bis zum Knie lief, wo sie mit einem Lederband befestigt war. Das knarrende Geräusch dieser Vorrichtung, das sein Kommen schon von fern akustisch ankündigte, brachte ihm den Spitznamen Der hinkende Teufel ein. Sein Biograph Jean Orieux hat diese für den Träger schmerzhafte Vorrichtung als „wahres Folterinstrument“ bezeichnet.

Ausbildung und geistliche Laufbahn

Obwohl Talleyrand nach dem Tod seines ältesten Bruders Alexandre († 1757) eigentlich der erstgeborene Sohn seiner Eltern war, übertrugen diese das Erstgeborenenrecht anstatt auf ihn, den sie hierfür aufgrund seiner Behinderung für untauglich hielten, auf seinen jüngeren Bruder Archambaud de Talleyrand. Der junge Talleyrand wurde aufgrund seines körperlichen Handicaps stattdessen für eine geistliche Laufbahn ausgewählt: Als Jugendlicher wurde er ins Priesterseminar St. Sulpice in Paris gegeben.

Nach seinem Abschluss 1779 wurde er zum Priester geweiht. Seine erste Pfründe war die des Abbés des Klosters von Saint-Denis. 1780 machte man ihn zum Generalagenten des französischen Klerus und 1788 – für einen Mann seiner Herkunft überaus spät – zum Bischof von Autun. Nach Orieux hat Ludwig XVI. die Ernennungsurkunde nur widerwillig unterzeichnet. Nach nicht einmal vierwöchigen Aufenthalt an seinem Bischofssitz wurde Talleyrand in die Generalstände gewählt.

Französische Revolution und der Klerus

Am Vorabend der Französischen Revolution war Talleyrand ein reformorientierter Politiker und Mitglied in der Gesellschaft der Dreißig, die 1789 Beschwerdebücher ausarbeitete und die Wahlen zu den Generalständen beeinflusste. Talleyrand selbst wurde als Bischof von Autun von den Mitgliedern seines Klerus zum Abgeordneten gewählt. Als sich jedoch der Dritte Stand zur Nationalversammlung erklärte, schloss sich Talleyrand der neuen Versammlung an.

Talleyrand entfernte sich von den Interessen von Kirche und Klerus, als er sich für die Verstaatlichung von Kirchengut aussprach, um mit dem Verkaufserlös die Staatsschulden zu begleichen. In seiner Antragsvorlage begründete er die Konfiskation damit, dass die Kirche ihr Vermögen nur zur Ausübung von Ämtern, aber nicht als persönlichen Besitz erhalten habe. Für Talleyrand lag streng genommen also keine Enteignung vor. Seiner Ansicht nach gab es zwar zwei vom Staat zu achtende Grundfreiheiten: Freiheit und Eigentum. Dort, wo das Eigentum jedoch so weit ginge, dass es das Naturgesetz verletze, da müsse es entfallen, ferner auch dort, wo der eigentliche Sinn des ursprünglichen Eigentumerwerbs entfallen sei. Des Weiteren trat er für Habeas Corpus, Meinungsfreiheit, das Postgeheimnis und die Gründung einer Zentralbank ein.

So wünschte er eine konstitutionelle Monarchie mit einem Zweikammersystem wie in Großbritannien. 1791 leistete er einen Eid auf die neue Verfassung im Namen des Klerus und unterstellte sich somit dem Staat und dem Volk. Daraufhin exkommunizierte ihn Papst Pius VI. und enthob ihn seiner kirchlichen Ämter. Ausdruck von Talleyrands Standesbewusstsein war es jedoch, dass er noch im Sterben auf seinem Status als geweihter Bischof beharrte. Talleyrand bezog dennoch für lange Zeit seine Einkünfte weiter aus der Abtei Saint-Denis.

Außenminister

Talleyrand verließ 1792 am Vorabend der Schreckensherrschaft mit Hilfe von Danton, der ihm die erforderlichen Ausreisepapiere beschaffte, Frankreich – offiziell in diplomatischer Mission. Dies ermöglichte ihm später die Rückkehr nach Frankreich, da er nicht mit dem Odium behaftet war, ein Emigrant gewesen zu sein. Er ging zunächst nach Großbritannien, wurde dort 1794 unter Pitt auf Druck der französischen Exilanten der ersten Stunde ausgewiesen und floh in die USA. Erst 1796 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde 1797 durch das Direktorium unter Führung von Paul de Barras als Bürger Außenminister zum Nachfolger von Charles-François Delacroix berufen. Diese Stelle verdankte er wesentlich der Fürsprache von Madame de Staël, die ihm seit langer Zeit geistig und politisch verbunden war.

Im Juli 1799 trat er zurück, wohl um sich nicht länger an das absehbar an sein Ende gelangte Direktorium zu binden und sich der neuen Kraft, Napoleon Bonaparte, zu empfehlen. Er war auf diesen aufstrebenden Mann aufmerksam geworden und begann ihn zu unterstützen. Napoleon erkannte Talleyrands Stärken in diplomatischen Angelegenheiten, sodass er nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799) Talleyrand erneut zum Außenminister ernannte. Talleyrand war es, der maßgeblich an der Schaffung des napoleonischen Kaisertums beteiligt war. Er sorgte dafür, dass in dessen Gründungsjahr 1804 keine ausländische Macht ernsthaft Widerspruch dagegen einlegte.

Doch die Ansichten Napoleons und Talleyrands über das Wohl Frankreichs liefen auseinander. Immer wieder übte Talleyrand Kritik an den Plänen des Kaisers, z. B. gegen Preußen und Österreich in den Krieg zu ziehen. Die Kriegserklärung von 1805/06 offenbarte Talleyrands schwindenden Einfluss. Er war der Auffassung, Frankreich habe mit dem Frieden von Amiens aus dem Jahr 1802 mehr als genug erreicht. Nach dem Frieden von Tilsit reichte er seine Demission ein, worauf Napoleon ihn zum Vize-Großwahlherrn (vice-grand-électeur) und damit zum Großwürdenträger des Französischen Kaiserreichs ernannte, einer der höchsten Ehrentitel, den der Staat zu vergeben hatte. Schon vorher, am 7. April 1805, hatte ihm König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Schwarzen Adlerorden verliehen.

Nachdem Napoleon 1815 endgültig gestürzt worden war, wurde Talleyrand nochmals für kurze Zeit Außenminister Ludwigs XVIII., dem er zum Thron verholfen hatte, und vertrat nach dieser ersten Restauration der Bourbonen Frankreich zwar als Verlierermacht auf dem Wiener Kongress von 1814/15, doch handelte er geschickt erst ein Mitspracherecht, dann eine bedeutende Bündnisposition mit Großbritannien und Österreich gegen Russland und Preußen aus, so dass das ehemalige Bündnis zerbrochen war. Kurz: Er schaffte es, als Vertreter der Verliererseite so günstige Bedingungen auszuhandeln, dass Frankreich keine Gebietsverluste erleiden musste. Sein größter Coup war wohl die Wiederherstellung der Grenzen von 1792.

Fürst von Benevent

Von 1806 bis 1815 war Talleyrand von Napoleons Gnaden souveräner Fürst von Benevent in Italien; seinen nebenher erbrachten verwalterischen Leistungen zollt sein Biograf Cooper durchaus Lob.

Botschafter in Großbritannien

Als 1830 die Julirevolution ausbrach, war Talleyrand ein entschiedener Befürworter des Königtums von Louis Philippe. Dieser schickte ihn dafür von 1830 bis 1834 als französischen Botschafter nach Großbritannien. Hier bewirkte er eine Verbesserung der stark gestörten Beziehungen der beiden Staaten. Sein letzter großer politischer Auftritt fand bei den Verhandlungen über die Unabhängigkeit des Königreiches Belgien statt. Durch Talleyrands großes Verhandlungsgeschick konnte am 4. Oktober 1830 Prinz Leopold Georg Christian Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld zum König Leopold I. von Belgien gewählt werden. Von Talleyrand stammt allerdings auch das bekannte Zitat, wonach die Belgier keine Nation seien, denn man könne keine Nation am Schreibtisch erzeugen. Belgien könne als Land langfristig nicht bestehen.

Tod

Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord starb am 17. Mai 1838 in Paris und wurde auf eigenen Wunsch in der Krypta der Kapelle der von ihm gegründeten école libre (Privatschule) in Valençay begraben. Seit einer Renovierung, in deren Rahmen sein Sarg heraufgebracht und anstelle des beseitigten Altares aufgestellt wurde, kann die Kapelle wieder besichtigt werden, nicht aber die Krypta mit den Särgen anderer Familienmitglieder.

Wappen von Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord

Erben

Universalerbin wurde seine langjährige Begleiterin Dorothea von Sagan, die 1824 geschiedene Ehefrau seines Neffen Edmond de Talleyrand-Périgord, dem er auch einige Zuwendungen bestimmte. Die häufig vertretene These, dass Dorothea, später Dorothée, duchesse de Dino genannt, Talleyrands Geliebte gewesen sei, wird in der von Johannes Willms verfassten Biographie nicht geteilt. Zwar habe es sich seitens Talleyrands durchaus um eine späte Liebe zu dieser attraktiven und intelligenten Frau gehandelt, aber angesichts des Altersunterschieds von 39 Jahren sei die enge Beziehung wahrscheinlich nicht sexueller, sondern nur geistiger Art gewesen. Willms schreibt über das Verhältnis Talleyrands zu seiner angeheirateten Nichte: „Wie andere zuvor war auch diese Liebe eine platonische, eine mit der Leidenschaft des Geists, nicht des Körpers, aber vielleicht eben deshalb noch intensiver gelebte und oft unter Eifersuchtsqualen erlittene, für die sie ihm reichlich Anlass gab.“

Nachkommen

Talleyrand hatte keine ehelichen Kinder, wohl aber einige uneheliche. Als bekanntestes dieser Kinder gilt Charles-Joseph de Flahaut, der 1785 seiner Beziehung mit Madame de Flahault entstammte, in deren Salon der junge Abt verkehrte. Charles-Joseph wurde später ein Offizier im Heer Napoleons und war Liebhaber von Napoleons Stieftochter Hortense de Beauharnais und Vater von Charles Auguste de Morny, Halbbruder und wichtiger Berater Napoleons III.

Talleyrands vielfach zitierte Vaterschaft im Falle von Eugène Delacroix ist umstritten. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger des berühmten Malers u. a. von Franz Blei und Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die angebliche physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix und die Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft dessen nominellen Vaters, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines erst mehrere Monate nach der Zeugung behobenen Hodenleidens nicht zeugungsfähig war. Außerdem wurde der junge Delacroix durch einen anonymen, aber mächtigen und finanzkräftigen Wohltäter gefördert, hinter dem Talleyrand als Vater vermutet wird.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1804: Grand Aigle der Ehrenlegion
  • 1805: Schwarzer Adlerorden
  • 1814: Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
  • 1815: Elefanten-Orden
  • Helen-Violette de Talleyrand-Périgord, Duchesse de Sagan (1915–2003), vorletzte Vertreterin der älteren Linie der Familie Talleyrand-Périgord, die in zweiter Ehe mit dem Politiker Gaston Palewski (1901–1984) verheiratet war, Minister und Kabinettschef Charles de Gaulles, richtete in ihrem Schloss Le Marais in Le Val-Saint-Germain (Département Essonne, Region Île-de-France) ein Museum zu Ehren Talleyrands ein, das die verschiedenen Lebensabschnitte des Staatsmannes im geschichtlichen Zusammenhang aufzeigt.

Zugeschriebene Aussprüche und Bonmots

Obwohl er aktiv an der französischen Revolution beteiligt war, neigte Talleyrand doch zu einer gewissen Nostalgie für das Ancien Régime. Dies bestätigt sich in seiner oft zitierten Bemerkung:

« Ceux qui n’ont pas connu l’ancien régime ne pourront jamais savoir ce qu’était la douceur de vivre. »

„Wer das Ancien Régime nicht kannte, wird niemals wissen können, wie süß das Leben war.“

Der wohl berühmteste Ausspruch Talleyrands:

„Klug und fleißig – gibt’s nicht;
klug und faul – bin ich selbst;
dumm und faul – für Repräsentationszwecke noch ganz gut zu gebrauchen;
dumm und fleißig – davor behüte uns der Himmel!“

Auch der Ausspruch „Der Kaffee muss heiß wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe sein.“ soll von Talleyrand sein.

Als der spanische Gesandte Izquiero im Jahre 1807 Talleyrand an ein Versprechen erinnerte, erwiderte ihm Talleyrand in Abwandlung eines Ausspruchs von Voltaire: « La parole a été donnée à l’homme pour déguiser sa pensée » (deutsch: „Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen“), bei Voltaire heißt es: « Les hommes ne se servent de la pensée que pour autoriser leur injustices et n’emploient les paroles que pour déguiser leurs pensées. » (deutsch: „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“)

„Verrat, Sire, ist nur eine Frage des Datums.“ – zu Zar Alexander I., Wiener Kongress

Urteile von Zeitgenossen

„Andererseits ist er immer und zuerst Politiker, und als Politiker ist er ein Mann von klarem Zielbewusstsein.“

Metternich: im September 1808 über Talleyrand beim Erfurter Kongress

« Vous mériteriez que je vous brisasse comme un verre, j’en ai le pouvoir mais je vous méprise trop pour en prendre la peine. Pourquoi ne vous ai-je pas fait pendre aux grilles du Carrousel ? Mais il en est bien temps encore. Tenez, vous êtes de la merde dans un bas de soie ! »

„Sie verdienten, dass ich Sie wie ein Glas zerbräche. Dazu habe ich die Macht, doch ich verachte Sie zu sehr, als dass ich mir die Mühe machte. Warum habe ich Sie nicht am Gitter des Carrousels aufknüpfen lassen? Aber dazu ist immer noch Zeit. Schauen Sie her, Sie sind Scheiße in einem Seidenstrumpf!“

Napoleon: zu Talleyrand im Kronrat am 28. Januar 1809, nachdem Talleyrand mit Zar Alexander I. über die Ablehnung eines Bündnisses mit dem Kaiserreich Frankreich verhandelt hatte.

„Wir waren nicht immer der gleichen Meinung, aber mehr als einmal war der Rat, den er mir gab, gut und vernünftig.“

Napoleon: über Talleyrand vor dem Wiener Kongress

„Was mich überzeugt, dass es weder einen strafenden noch einen belohnenden Gott gibt, ist der Umstand, dass die anständigen Menschen immer unglücklich und die Schufte immer glücklich sind. Sie werden es erleben, dass ein Talleyrand in seinem Bett sterben wird.“

Napoleon: über Talleyrand am 17. Dezember 1817 auf St. Helena

Siehe auch

Literatur (Auswahl)

  • Memoiren
    • Adolf Ebeling (Hrsg.), Charles Maurice de Talleyrand-Périgord: Memoiren des Fürsten Talleyrand. 5 Bände, Köln 1891–1893 Digitalisat
  • Sachbücher
    • J.F. Bernard: Talleyrand – Diplomat – Staatsmann – Opportunist. München 1989, Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-03034-3.
    • Duff Cooper: Talleyrand. Wiesbaden, Insel, 1950.
    • Philipp G. Dwyer: Charles-Maurice de Talleyrand. A Bibliography. Westport, Connecticut 1996, ISBN 0-313-29354-6.
    • Philipp G. Dwyer: Talleyrand. Harlow 2002, ISBN 0-582-32384-3.
    • Hubertus Kohle: TALLEYRAND-PÉRIGORD, Charles-Maurice de. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 1375–1376.
    • Georges Lacour-Gayet: Talleyrand. Paris 1991, ISBN 2-228-88296-8.
    • Jean Orieux: Talleyrand. Die unverstandene Sphinx. Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-596-25657-7.
    • Emmanuel de Waresquiel: Talleyrand. Le Prince immobile. Paris 2003, ISBN 2-213-61326-5.
    • Johannes Willms: Talleyrand: Virtuose der Macht 1754–1838. München 2011, ISBN 978-3-406-62145-1.
  • Belletristik
    • Mirko Jelusich: Talleyrand. Roman. Wien 1954, ISBN 3-218-00311-3.
    • Andrew Johnston: Talleyrand oder die feine Kunst der Intrige. Wien 1999, ISBN 3-203-78788-1.
    • Rosie Waldeck: Venus am Abendhimmel. Talleyrands letzte Liebe. Hamburg 1996, ISBN 3-499-13915-4.

Filme (Auswahl)

Commons: Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michel Poniatowski: Talleyrand et l’Ancienne France. S. 40–43.
  2. Willms: Talleyrand. Virtuose der Macht. S. 22.
  3. Orieux: Talleyrand. S. 21.
  4. Duff Cooper: Talleyrand. Berlin 1950, S. 30.
  5. Duff Cooper: Talleyrand. S. 30.
  6. J. F. Bernard: Talleyrand. München 1989, S. 79.
  7. Nach Orieux soll der Sterbende auf dem Sterbebett dem eigens zur Versehung mit den hl. Sterbesakramenten zu ihm geschickten, damals noch blutjungen Abbé Dupanloup, als dieser ihm im Rahmen der Letzten Ölung als einfachem Laien die Handflächen zu salben versuchte, Fäuste gemacht, die Händerücken gezeigt und gesagt haben: « N’oubliez pas, monsieur l’abbé, que je suis évêque » (deutsch: „Vergessen Euer Hochwürden nicht, da[ss] ich Bischof bin!“) (mit anderen Worten, dass seine Handflächen schon ein für allemal sakramental gesalbt worden waren).
  8. Liste der Ritter des Königlich Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler. Decker 1851, S. 15.
  9. Talleyrand: « Les Belges ? Ils ne dureront pas. Ce n’est pas une nation, deux cent protocoles n’en feront jamais une nation. Cette Belgique ne sera jamais un pays, cela ne peut tenir… » (deutsch: „Die Belgier? Sie werden nicht lang bleiben. Das ist keine Nation, zweihundert Protokolle werden aus ihnen keine Nation machen. Dieses Belgien wird niemals ein Land werden, so etwas kann keinen Bestand haben.“)
  10. Wilfried Hansmann: Das Tal der Loire. DuMont, S. 136.
  11. Johannes Willms: Talleyrand: Virtuose der Macht. C. H. Beck, München 2011, S. 225.
  12. In einem Brief vom 24. September 1808 an Graf Stadion, im Original französisch: « Il est … éminemment politique, et comme politique, homme à systèmes. » Abgedruckt in: Richard Metternich-Winneburg (Hrsg.): Aus Metternich's nachgelassenen Papieren. 1. Theil, 2. Band: Von der Geburt Metternich’s bis zum Wiener Congress, 1773–1815.. Wilhelm Braumüller, Wien 1880, S. 240243 (archive.org).
  13. Nach Orieux habe sich Talleyrand darauf verneigt und beim Hinausgehen leise wie zu sich selber gesagt: « Il est dommage qu’un si grand homme soit si mal élevé » (deutsch: „Es ist schade, dass ein so großer Mann so schlecht erzogen wurde.“)
VorgängerAmtNachfolger

Jean Xavier Bureaux de Puzy
Präsident der Nationalversammlung
16. Februar 1790 bis 28. Februar 1790

François Xavier de Montesquiou-Fézensac

Hugues-Bernard Maret
Achille-Léon-Victor de Broglie
Französischer Botschafter im Vereinigten Königreich
1792–1793
1830–1834

Anne César de La Luzerne
Horace-François Sébastiani

Charles Delacroix
Karl Friedrich Reinhard
Antoine de Laforêt
Pierre-Edouard Bignon
Französischer Außenminister
15. Juli 1797 bis 20. Juli 1799
22. November 1799 bis 9. August 1807
13. Mai 1814 bis 20. März 1815
  9. Juli 1815 bis 26. September 1815

Karl Friedrich Reinhard
Jean-Baptiste Nompère de Champagny
Armand de Caulaincourt
Armand-Emmanuel du Plessis de Richelieu

Louis Marie de Narbonne-Lara
Französischer Botschafter in Österreich
September 1814 bis Juni 1815

Louis Charles Victor de Riquet de Caraman
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