31. DDR-Meisterschaften im Feldfaustball
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Zeitraum Hauptrunde: 1980
Finalturnier: 6. September 1980
Finalort Hirschfelde
Platzierungen Männer
Chemie Zeitz
Lokomotive Dresden
ISG Hirschfelde
Platzierungen Frauen
Chemie Weißwasser
TSG Berlin-Oberschöneweide
Pentacon Dresden

Die DDR-Meisterschaften im Feldfaustball 1980 waren seit 1949 die 31. Austragung der Meisterschaften im Faustball auf dem Feld in der DDR im Jahre 1980.

Die beiden Finalturniere der jeweils vier Oberliga-Erstplatzierten der Frauen und Männer fanden am Sonnabend, 6. September 1980 in Hirschfelde statt.

Frauen

Chemie Weißwasser
TSG Berlin-Oberschöneweide
Pentacon Dresden
Lok Schwerin
Lok Schleife
SG Heidenau
Rotation Berlin
 
Empor Barby
Mannschaften der Frauenoberliga

Abschlusstabelle der Hauptrunde:

PlatzMannschaftPunkteSiegeRemisNiederlagenBälleVorgabezähler
1.Chemie Weißwasser (M)26:2131459:285 +1743
2.Pentacon Dresden24:4122379:259 +1202
3.TSG Berlin-Oberschöneweide14:1477329:299 +301
4.Lok Schwerin14:1477372:347 +250
5.SG Heidenau14:1477307:335 -28
6.Lokomotive Schleife12:1668330:337 -7
7.Rotation Berlin (N)8:20410289:403 -114
8.Empor Barby (N)0:2814212:412 -200

Empor Barby und Rotation Berlin hatten sich im Kampf um die Plätze für die Oberliga 1981 mit Mannschaften der Bezirksgruppenliga auseinanderzusetzen. Zu diesen zählten die beiden ersten jeder Staffel oder deren Vertreter. Aus der Staffel II waren dies Lok Schwerin II, die als Zweitplatzierte statt des Staffelsiegers Einheit Berliner Bär antraten, und Turbine Potsdam, die als Vierte statt des Staffeldritten Einheit Steremat Berlin berechtigt waren. Die Berliner waren nicht berechtigt, da sie keine Nachwuchsmannschaft melden konnten. Aus der Staffel III nahm statt des Staffelsiegers SG Görlitz II der Zweitplatzierte HSG TU Dresden an der Aufstiegsrunde teil. Die Mannschaften der Staffel IV, darunter der ehemalige Oberligist Plasttechnik Greiz, verzichteten komplett auf eine Teilnahme.

Aufstiegsrunde: Die Spiele waren gekennzeichnet von widrigen Umständen, aufgrund derer die Zweite von Lokomotive Schwerin chancenlos nur mit vier Spielerinnen antreten konnte und die Spielerinnen von Rotation Berlin zu spät eintrafen und das ausgefallene Spiel gegen TU Dresden mit 0:15 gewertet wurde.

PlatzMannschaftPunkteBälle Diff.
1.Empor Barby (A)5:1108:89 +19
2.HSG TU Dresden4:275:70 +5
3.Rotation Berlin (A)2:464:69 -5
4.Lokomotive Schwerin II1:582:101 -19
Turbine Potsdamnicht angetreten

Finalturnier:

Chemie WeißwasserLokomotive Schwerin33:19
TSG Berlin-OberschöneweidePentacon Dresden19:14
Pentacon DresdenLokomotive Schwerin28:16
TSG Berlin-OberschöneweideChemie Weißwasser16:16 (12:9)
TSG Berlin-OberschöneweideLokomotive Schwerin26:17 (11:8)
Chemie WeißwasserPentacon Dresden24:15 (7:6)

Das Kollektiv TSG Berlin-Oberschöneweide von Sektionsleiter Eberhard Werner sorgte in der Finalrunde der vier Oberliga-Erstplatzierten bei der 31. DDR-Meisterschaft im Feldfaustball für eine angenehme Überraschung. Wie schon 1972 in Hirschfelde, gewann die Fünf die Silbermedaille. Obwohl man kein Spiel verlor und dabei dem alten und neuen Meister Chemie Weißwasser ein Remis abtrotzte, reichte es für den Titelverteidiger durch die Vorgabezähler zum Sieg. Die Damen von Chemie Weißwasser wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, obwohl die Lausitzerinnen gegen eine großartig spielende TSG Berlin-Oberschöneweide nicht über ein Remis hinauskamen. Es war der vierte Titel für die Wiedemann-Schützlinge aus der Glasmacherstadt.

Abschlusstabelle:

PlatzMannschaftPunkteVorgabezählerGesamtBälle/Diff.
1.Chemie Weißwasser5:138:173:50 +23
2.TSG Berlin-Oberschöneweide5:116:161:47 +14
3.Pentacon Dresden2:424:457:59 -2
4.Lokomotive Schwerin0:600:652:87 -35

Kader der Mannschaften:

BSG Chemie Weißwasser:
Ingrid Klei, Ursula Lisk, Gisela Bursch, Gudrun Thomas, Waltraud Steide; Jutta Kolasinski
TSG Berlin-Oberschöneweide:
Waltraud Goltzsch, Gisela Lemcke, Gudrun Derle, Jutta Gutschmidt, Regina Seitz; Vera Zielke
Pentacon Dresden:
Helga Reinhardt, Brigitte Pünsch, Ursula Neitzel, Christa Fuchs, Gitta Scheithauer; Christa Uhde
4. Lok Schwerin:
Beate Dreyer, Angela Ewert, Kerstin Preißendörfer, Christiane Ramlow, Heike Brunsberg; Edith Geßner

Männer

ISG   
Hirschfelde
Chemie Zeitz
Rotation und
Lok Dresden
Plasttechnik Greiz
Einheit Halle
Fortschritt
Glauchau
Lok Güstrow
Motor
Schleusingen
Fortschritt Walddorf
Traktor Bachfeld
Mannschaften der Männeroberliga

Abschlusstabelle der Hauptrunde:

Pl.MannschaftPunkteSiegeRemisNiederlagenBälleVorgabezähler
1.Chemie Zeitz (M)32:4162601:4053
2.Lok Dresden30:6153589:4462
3.ISG Hirschfelde20:16108550:459 +911
4.Traktor Bachfeld (N)20:16108533:499 +340
5.Einheit Halle20:16108499:499 ±0
6.Motor Schleusingen19:17918488:501
7.Fortschritt Glauchau16:20810524:518
8.Lokomotive Güstrow (N)9:274113441:614
9.Fortschritt Walddorf8:28414457:602
10.Rotation Dresden (N)6:30315443:582
11.Plasttechnik Greizdisqualifiziert

Ab-/Aufstieg: Die Mannschaften auf den letzten drei Plätzen waren Absteiger in die Liga. Als erste Berliner Männervertretung kam Lok „Erich Steinfurth“ Berlin (Staffel I) auch auf dem Feld in die höchste Klasse. Des Weiteren hatte sich die SG Rüsdorf (Staffel II) qualifiziert, verlor jedoch die Berechtigung an Motor Süd Zwickau, da die Nachwuchsarbeit nicht den Erfordernissen entsprach. Schließlich erreichte auch die Zweite von Lok Dresden den sofortigen Wiederaufstieg.

Finalturnier:

Chemie ZeitzTraktor Bachfeld35:19 (19:5)
Lok DresdenISG Hirschfelde30:28 (16:14)
Chemie ZeitzISG Hirschfelde24:37 (14:16)
Lok DresdenTraktor Bachfeld26:25 (14:13)
ISG HirschfeldeTraktor Bachfeld33:25 (15:13)
Chemie ZeitzLok Dresden34:23 (19:11)

„In Hirschfelde schlägt das Herz des DDR-Faustballs“, betonte der Präsident des Faustballverbandes Prof. Dr. Heinz Frankiewiez zur Eröffnung der traditionellen Finalrunde mit den vier Oberliga-Erstplatzierten, dem Saisonhöhepunkt des Verbandes mit seinen über 9000 Mitgliedern den knapp 5000 Einwohner zählenden Industrieort zwischen Zittau und Görlitz.

Altmeister Chemie Zeitz, der seit 1963 seinen neunten Feldtitel eroberte und dabei fast ständig mit dem gleichen Aufgebot antrat, konnte sich sogar eine klare Niederlage gegen die begeistert angefeuerten, sich großartig steigernden Einheimischen erlauben, war aber im alles entscheidenden Treffen gegen Lok Dresden wieder „voll da“. Die Elbestädter, mehrfach technische und in diesem Duell anfangs auch taktische Mängel offenbarend, mussten allerdings auf ihren vorzüglichen Überschläger verzichten und besaßen dadurch nie eine echte Chance.

Abschlusstabelle:

PlatzMannschaftPunkteVorgabezählerGesamtBälle/Diff.
1.BSG Chemie Zeitz (M)4:237:293:79 +14
2.Lokomotive Dresden4:226:279:87 -8
3.ISG Hirschfelde4:215:298:79 +19
4.BSG Traktor Bachfeld0:600:669:94 -25

Kader der Mannschaften:

Chemie Zeitz:
Wolfgang Ehrlich, Eberhard Gasse, Gunter Knauer, Gerhard Beer, Manfred Meyer; Jochen Klaube
Lokomotive Dresden:
Jochen Bitterlich, Volker Kretzschmar, Harald Häser, Detlef Sorge, Manfred Haase; Gerd Weber
ISG Hirschfelde:
Frank Kothe, Herbert Steudte, Joachim Steudtner, Rainer Ebermann, Gottfried Stelzig; Frieder Steudte
4. Traktor Bachfeld:
Volker Bischoff, Gernot Lutherdt, Herbert Probst, Jürgen Bischoff, Dieter Steinerstauch; Edgar Bräutigamm

Anmerkung

  1. 1 2 3 4 Vorgabezähler: Gemäß ihrer Platzierung in der Hauptrunde erhielten die qualifizierten Mannschaften Punkte für die Endrunde. Der Erste erhielt dabei drei Punkte, der Zweitplatzierte zwei, der Dritte noch einen.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Oberschöneweider Frauen im Faustball-Titelkampf. In: Neues Deutschland. 4. September 1980, S. 6, abgerufen am 13. Oktober 2019 (kostenfreier online-Zugang erforderlich).
  2. Frauen, Oberliga. Weißwasser und Dresden deutlich überlegen. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 8, August 1988, ISSN 0323-3138, S. 7–9.
  3. Frauen, Bezirksgruppenliga. Staffel II: Licht und Schatten – aber immerhin zwei mit Aufstiegsambitionen. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 11, November 1980, ISSN 0323-3138, S. 14–15.
  4. 1 2 Männer, Bezirksgruppenliga. Staffel III: Klare Sache für Görlitz II! Staffel IV: Rückrunde „ins Wasser gefallen“. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 8, August 1980, ISSN 0323-3138, S. 9–12.
  5. Von den Aufstiegsspielen der Oberliga der Frauen: TU profitierte vom Berliner Pech. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 11, November 1980, ISSN 0323-3138, S. 9–10.
  6. 1 2 TSG-Frauen gewannen im Faustball Silber. In: Neues Deutschland. 12. September 1980, S. 6, abgerufen am 13. Oktober 2019 (kostenfreier online-Zugang erforderlich).
  7. 1 2 3 4 5 Dr. Burkhard Keil: Auch bei den 31. Feld-Faustball-Meisterschaften der DDR: Weißwasser und Zeitz ganz vorn. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 26. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 1980, ISSN 0323-3138, S. 9–14.
  8. 1 2 3 4 5 6 Gunter Herzog: Hochklassiges Finale um Faustball-Meisterschaft. In: Neues Deutschland. 8. September 1980, S. 7, abgerufen am 13. Oktober 2019 (kostenfreier online-Zugang erforderlich).
  9. 1 2 Männer, Oberliga. Hirschfelde in Hirschfelde dabei. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 8, August 1988, ISSN 0323-3138, S. 6–7.
  10. Tore • Punkte • Meter • Sekunden. In: Neues Deutschland. 2. Juli 1980, S. 7, abgerufen am 13. Oktober 2019 (kostenfreier online-Zugang erforderlich).
  11. 1 2 Männer, Liga. Staffel I: Berliner Lok knapp vor Benndorf II. Staffel II: Überraschung durch Rüsdorf. Staffel III: Wiederaufstieg für Lok-Routiniers. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 8, August 1980, ISSN 0323-3138, S. 9–12.
  12. Faustball-Nachrichten. In: DFV (Hrsg.): der faustball. 25. Jahrgang, Nr. 11, November 1980, ISSN 0323-3138, S. 8.
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