Die Demografie der Europäischen Union betrachtet die Wirkung natürlicher und künstlicher Veränderungsfaktoren auf die Bevölkerung in der Europäischen Union. Auf Grundlage einer Schätzung von Eurostat lebten 2018 in der Europäischen Union rund 512 Mill. Einwohner (2008 500 Mill.) auf der Fläche von 4.324.782 Quadratkilometern. Die Europäische Union gehört damit mit einer Bevölkerungsdichte von 118 Einwohner/km² zu den dichtest besiedelten Regionen der Welt.

Überblick

Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten

Der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat ist Deutschland mit einer geschätzten Bevölkerung von 82,1 Millionen Einwohnern, der bevölkerungsärmste Mitgliedsstaat ist Malta mit 0,4 Millionen Einwohnern. Die Geburtenraten in der Europäischen Union fallen mit durchschnittlich etwa 1,6 Kindern pro Frau sehr gering aus. Die höchsten Geburtenraten fallen auf Irland, wo es zu 16,876 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr kommt und Frankreich mit 13,013 pro Tausend Einwohnern und Jahr. Italien besitzt die geringste Geburtenrate in der Europäischen Union mit 7 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr.

Bevölkerung und Fläche der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
(Schätzung 1. Januar 2014)
MitgliedsstaatBevölkerungProzentual
zur EU
Fläche
km²
Prozentual
zur EU
Bevölkerungs-
dichte Ew./km²
Europäische Union507.416.6071004.324.782100116,0
 Belgien 11.203.992 2,21 30.510 0,7 352,0
 Bulgarien 7.245.677 1,43 110.912 2,5 68,5
 Dänemark 5.627.235 1,11 43.094 1,0 128,1
 Deutschland 80.780.000 15,92 357.021 8,1 229,9
 Estland 1.315.819 0,26 45.226 1,0 29,6
 Finnland 5.451.270 1,07 337.030 7,6 15,8
 Frankreich 65.856.609 12,98 643.548 14,6 99,6
 Griechenland 10.992.589 2,17 131.957 3,0 85,4
 Irland 4.604.029 0,91 70.280 1,6 64,3
 Italien 60.782.668 11,98 301.320 6,8 200,4
 Kroatien 4.246.700 0,84 56.594 1,3 75,8
 Lettland 2.001.468 0,39 64.589 1,5 35,0
 Litauen 2.943.472 0,58 65.200 1,5 51,4
 Luxemburg 549.680 0,11 2.586 0,1 190,1
 Malta 425.384 0,08 316 0,0 1.305,7
 Niederlande 16.829.289 3,32 41.526 0,9 396,9
 Österreich 8.507.786 1,68 83.858 1,9 99,7
 Polen 38.495.659 7,59 312.685 7,1 121,9
 Portugal 10.427.301 2,05 92.931 2,1 114,4
 Rumänien 19.942.642 3,93 238.391 5,4 90,2
 Schweden 9.644.864 1,90 449.964 10,2 20,6
 Slowakei 5.415.949 1,07 48.845 1,1 110,8
 Slowenien 2.061.085 0,41 20.253 0,5 101,4
 Spanien 46.507.760 9,17 504.782 11,4 93,4
 Tschechien 10.512.419 2,07 78.866 1,8 132,8
 Ungarn 9.879.000 1,95 93.030 2,1 107,8
 Vereinigtes Königreich 64.308.261 12,67 244.820 5,5 251,7
 Zypern 858.000 0,17 9.250 0,2 86,6

Städte

In der Europäischen Union liegen 15 Millionenstädte mit Berlin als bevölkerungsreichster Stadt. Mit der Metropolregion Rhein-Ruhr liegt auch die größte Metropolregion der Europäischen Union mit geschätzten 10 Millionen Einwohnern in Deutschland.

Millionenstädte der Europäischen Union (Hauptstädte in Fettschrift)
Rang Name Ein-
wohner
Fläche
(km²)
Ew. /
km²
Stand Staat Quelle
1 Berlin 3.755.251 892 4.210 31. Dez. 2022  Deutschland AfS
2 Madrid 3.280.782 607 5.405 1. Jan. 2022  Spanien INE
3 Rom 2.748.109 1.285 2.139 1. Jan. 2023  Italien ISTAT
4 Paris 2.139.907 105 20.380 1. Jan. 2022  Frankreich INSEE
5 Wien 1.982.442 415 4.777 1. Jan. 2023  Österreich STAT
6 Hamburg 1.892.122 755 2.506 31. Dez. 2022  Deutschland STATN
7 Warschau 1.861.975 517 3.601 31. Dez. 2022  Polen GUS
8 Bukarest 1.716.961 228 7.531 1. Dez. 2021  Rumänien INS
9 Budapest 1.706.851 525 3.251 1. Jan. 2022  Ungarn KSH
10 Barcelona 1.636.193 100 16.362 1. Jan. 2022  Spanien INE
11 München 1.512.491 310 4.879 31. Dez. 2022  Deutschland BLfSD
12 Mailand 1.354.196 160 8.464 1. Jan. 2023  Italien ISTAT
13 Prag 1.338.530 496 2.699 31. Dez. 2022  Tschechien ČSÚ
14 Sofia 1.280.334 492 2.602 31. Dez. 2022  Bulgarien NSI
15 Köln 1.084.831 405 2.679 31. Dez. 2022  Deutschland IT.NRW

Sprachen

In der Europäischen Union werden aktuell 24 Sprachen als Amts- und Arbeitssprachen anerkannt. Die Sprachenfrage wurde durch die erste Verordnung festgelegt, die überhaupt von der EWG erlassen wurde (Text der VO 1/1958 siehe unten). Rechtsgrundlage für die Verordnung ist aktuell Art. 342 AEUV: „Die Regelung der Sprachenfrage für die Organe der Union wird unbeschadet der Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union vom Rat einstimmig durch Verordnungen getroffen.“ Nach Art. 24 AEUV haben alle Unionsbürger das Recht, sich in einer der 24 in Art. 55 EU-Vertrag genannten Sprachen an die Organe der EU zu wenden und eine Antwort in derselben Sprache zu erhalten. Neben diesen Amtssprachen existieren zahlreiche Minderheitensprachen, wie z. B. Katalanisch oder Baskisch in Spanien oder Russisch in den baltischen Ländern. Die EU erklärt, die Sprachen und Sprachenvielfalt zu achten und zu respektieren. Mit dem Beitritt Kroatiens zum 1. Juli 2013 wurde die kroatische Sprache zur 24. Amtssprache der EU.

Die sechs meistgesprochenen Sprachen in der Europäischen Union 2005
Sprache Amtssprache in Mitgliedstaat als Muttersprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung) als Fremdsprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung) Sprecher insgesamt in der EU (Anteil an der Bevölkerung)
Deutsch

 Deutschland
 Österreich
 Luxemburg
 Belgien
 Italien

18 %14 %32 %
Englisch

 Vereinigtes Königreich
 Irland
 Malta

13 %38 %51 %
Französisch

 Frankreich
 Belgien
 Luxemburg
 Italien

14 %14 %28 %
Italienisch

 Italien

13 %3 %16 %
Spanisch

 Spanien

9 %6 %15 %
Polnisch

 Polen

9 %1 %10 %

Religion

Eurobarometer-Umfrage des Jahres 2005

Religion in der Europäischen Union (2015)
Religion/WeltanschauungBevölkerungsanteil
Christentum71,6 %
römisch-katholisch45,3 %
protestantisch11,1 %
christlich-orthodox9,6 %
andere christliche Konfession5,6 %
andere Religion4,5 %
muslimisch1,8 %
buddhistisch0,4 %
jüdisch0,3 %
hinduistisch0,3 %
sikhistisch0,1 %
übrige Religionen1,6 %
keine Religion24,0 %
nicht gläubig/Agnostizismus13,6 %
Atheismus10,4 %

Gesundheit

Gesundheitserwartung

Die Gesundheitserwartung wird von Eurostat mit dem Indikator „gesunde Lebensjahre“ (GLJ) berechnet. Dieser statistische Indikator für die Gesundheitserwartung wird für Männer und Frauen bei der Geburt und im Alter von 50 und 65 Jahren getrennt berechnet. Dazu werden Daten der Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit ausgewertet. Gute gesundheitliche Verfassung wird als Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/Behinderungen definiert. Die Kennzahl „Gesunde Lebensjahre (GLJ) im Alter von 65 Jahren“ gibt die Anzahl der Jahre an, die eine Person mit 65 Jahren noch in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. Die Kennzahl „GLJ“ ist also ein Indikator der Gesundheitserwartung, welcher Informationen zu Sterblichkeit und Krankheit miteinander verknüpft. Dazu werden Daten zu den altersspezifischen Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit verwendet. Gute gesundheitliche Verfassung wird über die Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/ Beschwerden definiert. Die Kennzahl wird auch beschwerdefreie Lebenserwartung (BFLE) genannt.

Die Kennzahl wird nach der Sullivan-Methode berechnet, die auf Daten zum altersspezifischen Bevölkerungsanteil mit und ohne Behinderungen und auf Sterblichkeitsdaten basiert. Diese Methode wird deshalb oft eingesetzt, weil sie unkompliziert ist, weil die grundlegenden Daten verfügbar sind und weil sie unabhängig von Größe und Altersstruktur der Bevölkerung für viele Länder angewendet werden kann. Allerdings kann der Indikator GLJ durch kulturelle Unterschiede hinsichtlich der Meldung von Behinderungen beeinflusst werden.

Ranking Gesundheitserwartung

  • Die GLJ-Schätzungen werden für die 27 EU-Mitgliedstaaten unter Verwendung der EU-SILC-Daten für 2016 bereitgestellt
    (siehe Abbildung links).
  • Die Analysen der Werte für gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europäischen Ländern hin.
  • So liegt z. B. die Gesundheitserwartung in Schweden bei Frauen gleich um 16,2 Jahre höher als in Österreich.
  • Die Gesundheitserwartung in Schweden liegt bei Männern um 16,0 Jahre höher als in Österreich.

Siehe auch:

Tabelle Gesundheitserwartung

Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt betrug, laut Daten von Eurostat, für das Jahr 2016 im EU-Durchschnitt 81 Jahre. Für Männer lag sie bei 78,2 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren. Die Lebenserwartung in der Europäischen Union lag damit mehr als 10 Jahre über dem weltweiten Durchschnitt von knapp 70 Jahren. Die im Durchschnitt längste Lebenserwartung hatten EU-Bürger in Spanien mit 83,5 Jahren. Die kürzeste Lebenserwartung innerhalb der EU hatten dagegen die Bürger von Litauen, Bulgarien und Lettland mit jeweils 74,9 Jahren. Bei der Lebenserwartung belegten vor allem die südeuropäischen Staaten hohe Platzierungen, obwohl diese nicht unbedingt zu den reichsten Ländern der Union gehören. Die hinteren Ränge werden allesamt von osteuropäischen Ländern belegt.

Rang Staat Lebenserwartung
(Gesamt)
Lebenserwartung
(Männer)
Lebenserwartung
(Frauen)
1  Spanien 83,5 80,5 86,3
2  Italien 83,4 81,0 85,6
3  Zypern 82,7 80,5 84,9
4  Frankreich 82,7 79,5 85,7
5  Luxemburg 82,7 80,1 85,4
6  Malta 82,6 80,6 84,4
7  Schweden 82,4 80,6 84,1
8  Österreich 81,8 79,3 84,1
9  Irland 81,8 79,9 83,6
10  Niederlande 81,7 80,0 83,2
11  Belgien 81,5 79,0 84,0
12  Griechenland 81,5 78,9 84,0
13  Finnland 81,5 78,6 84,4
14  Portugal 81,3 78,1 84,3
15  Slowenien 81,2 78,2 84,3
16  Vereinigtes Königreich 81,2 79,4 83,0
17  Deutschland 81,0 78,6 83,5
-  Europäische Union 81,0 78,2 83,6
18  Dänemark 80,9 79,0 82,8
19  Tschechien 79,1 76,1 82,1
20  Kroatien 78,2 75,0 81,3
21  Estland 78,0 73,3 82,2
22  Polen 78,0 73,9 82,0
23  Slowakei 77,3 73,8 80,7
24  Ungarn 76,2 72,6 79,7
25  Rumänien 75,3 71,7 79,1
26  Bulgarien 74,9 71,3 78,5
27  Litauen 74,9 69,5 80,1
28  Lettland 74,9 69,8 79,6

Siehe auch: Gesundheitserwartung: Indikator Gesunde Lebensjahre (GLJ)

Statistiken

Index der menschlichen Entwicklung (HDI)

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen klassifiziert alle Mitgliedstaaten als Staaten mit "sehr hoher menschlicher Entwicklung", da alle einen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) 2019 von mehr als 0,8 haben.

Liste HDI 2019 der EU-Mitgliedstaaten
Rang in der EURang weltweitStaatHDI
12 Irland0,955
26 Deutschland0,947
37 Schweden0,945
48 Niederlande0,944
510 Dänemark0,94
611 Finnland0,938
714 Belgien0,931
818 Österreich0,922
922 Slowenien0,917
1023 Luxemburg0,916
1125 Spanien0,904
1226 Frankreich0,901
1327 Tschechien0,9
1428 Malta0,895
1529 Estland0,892
1529 Italien0,892
1732 Griechenland0,888
1833 Zypern0,887
1934 Litauen0,882
2035 Polen0,88
2137 Lettland0,866
2238 Portugal0,864
2339 Slowakei0,86
2440 Ungarn0,854
2543 Kroatien0,851
2649 Rumänien0,828
2756 Bulgarien0,816

Alterspyramide

Alterspyramide Europäische Union 2013
MännerAlterstufeFrauen
3.630.778 
85 und älter
8.218.188  
5.306.277 
80–84
8.454.811  
7.906.877 
75–79
10.680.512  
10.102.896 
70–74
12.181.603  
12.144.566 
65–69
13.592.358  
14.869.515 
60–64
16.043.260  
16.233.614 
55–59
16.993.992  
17.723.947 
50–54
18.044.116  
18.940.262 
45–49
18.896.977  
18.722.624 
40–44
18.538.464  
17.788.398 
35–39
17.527.725  
17.291.379 
30–34
17.063.718  
16.304.500 
25–29
15.996.105  
15.704.338 
20–24
15.135.476  
14.076.653 
15–19
13.370.022  
13.453.734 
10–14
12.782.681  
13.471.020 
5–9
12.799.697  
13.649.538 
0–4
12.971.206  

Geburtenrate & Sterberate

Geburtenrate: 10,1 Geburten/1000 Einwohner (2016)

Sterberate: 10,2 Tote/1000 Einwohner (2016)

Kindersterblichkeitsrate: 4,0 Tote/1000 Geburten (2016)

Lebenserwartung: (2016)

  • Gesamt: 80,2 Jahre
  • Männer: 77,4 Jahre
  • Frauen: 83,2 Jahre

Ehen & Fruchtbarkeit

Heiratsrate: 4,9 Heiraten/1000 Einwohner (2007)

Scheidungsrate: 2,0 Scheidungen/1000 Einwohner (2005) Fruchtbarkeitsrate: 1,61 Kinder/Frau 2016

Geburten außerhalb von Ehen: 39,5 % 2011

Demografie

EU-Nettomigrationsrate

Nettomigrationsrate: 2,5 Einwanderer/1000 Einwohner (2016)

Migration in den Mitgliedsstaaten

Einerseits existiert ein nicht unerheblicher Anteil von Bürgern der Europäischen Union aus dem Schengen-Gebiet, die innerhalb der EU ihren Wohnsitz wechseln. Die beiden Hauptgruppen hierbei sind zum einen jüngere Leute aus Gründen der Arbeitssuche. Diese wandern in die ökonomisch stärkeren Länder ab. Die andere größere Gruppe bilden ältere Leute, die ihren Alterssitz aufgrund des besseren, wärmeren Klimas in den Süden der Europäischen Union verlegen.

Neben der inneren Migration wandern in die Europäische Union insgesamt auch mehr Menschen ein, als von dort auswandern. Die Netto-Einwanderungsrate der EU im Jahr 2008 betrug 3,1 pro 1.000 Einwohner. Die jährliche absolute Einwanderung schwankte seit 2003 von 1,5 bis 2,0 Millionen Einwanderungen.

Bevölkerungsaufbau in der Europäischen Union 2010
(absolute Zahlen in Tausend)
Mitgliedsstaat Gesamtbevölkerung Nicht im Land geboren  % Aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat  % Nicht aus einem EU-Mitgliedsstaat  %
Europäische Union501.09847.3489,415.9803,231.3686,3
 Deutschland81.8029.81212,03.3964,26.4157,8
 Frankreich64.7167.19611,12.1183,35.0787,8
 Vereinigtes Königreich62.0087.01211,32.2453,64.7677,7
 Spanien45.9896.42214,02.3285,14.0948,9
 Italien60.3404.7988,01.5922,63.2055,3
 Niederlande16.5751.83211,14282,61.4048,5
 Griechenland11.3051.25611,13152,89408,3
 Schweden9.3401.33714,34775,18599,2
 Österreich8.3671.27615,25126,17649,1
 Portugal10.6377937,51911,86025,7
 Dänemark5.5345009,01522,83486,3

Bevölkerungsentwicklung

Es wird vermutet, dass die Bevölkerung der Europäischen Union von 495 Millionen am 1. Januar 2008 auf 521 Millionen im Jahr 2035 ansteigen wird und anschließend bis zum Jahr 2060 schrittweise auf 506 Millionen zurückgeht. Für den Zeitraum von 2008 bis 2060 wird ein Rückgang der jährlichen Geburtenzahl vorausgesagt.

Gleichzeitig wird vermutet, dass die Zahl der jährlichen Sterbefälle weiter zunimmt. Vermutlich wird die Zahl der Sterbefälle ab 2015 die Zahl der Geburten übersteigen und das Bevölkerungswachstum aufgrund des natürlichen Wachstums somit aufhören. Ab diesem Zeitpunkt wird der positive Wanderungssaldo voraussichtlich der einzige Bevölkerungswachstumsfaktor sein. Ab 2035 dürfte dieser positive Wanderungssaldo jedoch die negative natürliche Veränderung nicht mehr ausgleichen, und es wird vermutlich eine rückläufige Entwicklung in der Bevölkerungszahl geben.

Darüber hinaus dürfte die Bevölkerung der Europäischen Union weiterhin älter werden; der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) wird von 17,1 % im Jahr 2008 auf 30,0 % im Jahr 2060 steigen, und der Anteil der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, wird im gleichen Zeitraum von 4,4 % auf 12,1 % steigen.

Bevölkerung in Tausend
Mitgliedstaat Bevölkerung 2008 Bevölkerung 2035 Prozentuale Veränderung Bevölkerung 2060 Prozentuale Veränderung
 Belgien 10.918 11.906 9,05 % 12.295 12,61 %
 Bulgarien 7.505 6.535 −12,92 % 5.485 −26,92 %
 Dänemark 5.561 5.858 5,34 % 5.920 6,46 %
 Deutschland 81.752 79.150 −3,18 % 70.759 −13,45 %
 Estland 1.340 1.243 −7,24 % 1.132 −15,52 %
 Finnland 5.375 5.557 3,39 % 5.402 0,50 %
 Frankreich 63.136 69.021 9,32 % 71.800 13,72 %
 Griechenland 11.330 11.575 2,16 % 11.118 −1,87 %
 Irland 4.480 6.057 26,04 % 6.752 37,51 %
 Italien 60.626 61.995 2,26 % 59.390 −2,04 %
 Lettland 2.230 1.970 −11,60 % 1.682 −24,57 %
 Litauen 3.245 2.998 −7,61 % 2.548 −21,48 %
 Luxemburg 512 633 23,63 % 732 42,97 %
 Malta 416 429 3,12 % 405 −2,64 %
 Niederlande 16.655 17.271 3,70 % 16.596 −0,35 %
 Österreich 8.404 9.075 7,98 % 9.037 7,53 %
 Polen 38.200 36.141 −5,39 % 31.139 −18,48 %
 Portugal 10.617 11.395 7,33 % 11.265 6,10 %
 Rumänien 21.414 19.619 −8,38 % 16.921 −20,98 %
 Schweden 9.416 10.382 10,26 % 10.875 15,49 %
 Slowakei 5.435 5.231 −3,75 % 4.547 −16,34 %
 Slowenien 2.050 1.992 −2,83 % 1.779 −13,22 %
 Spanien 47.190 53.027 12,37 % 51.913 10,01 %
 Tschechien 10.533 10.288 −2,33 % 9.514 −9,67 %
 Ungarn 9.986 9.501 −4,86 % 8.717 −12,71 %
 Vereinigtes Königreich 62.436 70.685 13,21 % 76.677 22,81 %
 Zypern 804 1.121 39,4 % 1.320 64,18 %
Europäische Union 502.489 520.654 3,62 % 505.719 0,64 %

Demografiestrategie der EU

Im Jahr 2006 wurden von der Europäischen Kommission fünf strategische Maßnahmen zur „Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels“ vorgeschlagen:

  • Unterstützung der demografischen Erneuerung durch bessere Bedingungen für Familien und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Förderung der Beschäftigung – mehr Arbeitsplätze und ein längeres Erwerbsleben mit hoher Lebensqualität
  • Steigerung der Produktivität und Wirtschaftsleistung durch Investitionen in Bildung und Forschung
  • Aufnahme und Integration von Migranten in Europa
  • Gewährleistung nachhaltiger öffentlicher Finanzen für angemessene Renten, medizinische Versorgung und Langzeitpflege

Siehe auch

Commons: Demographics of the European Union – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung am 1. Januar. In: Tabelle. Eurostat, 2018, abgerufen am 30. Juni 2019.
  2. Europäische Union: Geburtenraten in den Mitgliedstaaten im Jahr 2021, Statista, 22. August 2022
  3. Zahlen für Frankreich enthalten auch die vier Übersee-Départements (Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Réunion) die integraler Teil der EU sind, nicht enthalten sind die Collectivité d’outre-mer und die anderen Territorien, die nicht Teil der EU sind.
  4. Statistik Berlin Brandenburg: Monatsergebnisse
  5. 1 2 Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
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