Eleonore ist ein weiblicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Die Etymologie des Namens ist ungeklärt.

  • Oft wird der Name auf Eleonore von Aquitanien, eigentlich Aliénor, zurückgeführt. Der altprovenzalische Namen Aliénor wird oft als Zusammensetzung aus lateinisch alia oder germanisch *alja- „anders“, „fremd“ und Aenor, dem Namen ihrer Mutter, gedeutet. Bei Aenor handelt es sich vermutlich um die lateinisierte Variante eines unbekannten germanischen Namens. Möglicherweise gab es jedoch bereits zuvor Namensträger, weshalb es sich beim zweiten Element auch um ein anderes, unbekanntes Element handeln kann.
  • Außerdem kann es sich um einen germanischen Namen handeln, dessen erstes Element *al-a „wachsen“, „anpflanzen“, „ernähren“ ist.
  • Wiederholt wird der Name mit dem arabischen Namen أَلْلّٰهُ نُورِي, DMG Aḷḷāhu nūr-ī „Gott ist mein Licht“ in Verbindung gebracht, der durch die Mauren nach Europa gelangt sei.
  • Vor allem im 19. Jahrhundert wurde Eleonore mit dem altgriechischen ἔλεος éleos „Barmherzigkeit“, „Mitgefühl“ in Verbindung gebracht.

Die manchmal hervorgebrachte Herleitung von Helene gilt als unwahrscheinlich.

Verbreitung

In Deutschland ist der Name seit mehr als 500 Jahren nachweisbar. Durch William Shakespeares Werke wurde Eleonore in Deutschland populär und nicht zuletzt durch Eleonore Prochaska volkstümlich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Name relativ beliebt, gehörte jedoch nie zu den Spitzenreiter der Vornamenscharts. Heute wird der Name nur noch selten gewählt. Zwischen 2010 und 2021 wurden nur etwa 400 Mädchen Eleonore genannt. Dagegen belegte Eleonora im Jahr 2021 Rang 268 der Vornamenscharts.

In Österreich nahm die Popularität des Namens in den vergangenen Jahren zu. Im Jahr 2021 belegte Eleonore Rang 475 der Vornamenscharts und wurde an 10 Mädchen vergeben. In der Schweiz leben aktuell 520 Personen mit Namen Eleonore (Stand 2021).

Im Jahr 2022 lebten in Schweden 1978 Frauen mit Vornamen Eleonore, bei 540 davon handelt es sich um den Rufnamen (Stand 2021). Ihr Durchschnittsalter beträgt 41,8 Jahre.

Eleonore war in den Niederlanden vor allem in den 1940er bis 1960er Jahren beliebt. Heute kommt er seltener vor.

In Frankreich war Eleonore zu Beginn des 20. Jahrhunderts relativ beliebt. Zur Mitte des Jahrhunderts wurde er seltener vergeben. Von den 1960er Jahren bis 2009 nahm die Popularität wieder zu. Dann fiel seine Beliebtheit rasch ab, belegte er im Jahr 2010 noch Rang 165 der Vornamenscharts, gehörte er zwei Jahre später schon nicht mehr zu den 500 meistgewählten Mädchennamen. Zur gleichen Zeit nahm jedoch die Vergabe der Schreibweise Eléonore, dann auch Éléonore sprunghaft zu, die beide im Jahr 2021 eine Top-200-Platzierung erreichten.

Varianten

Namenstage

Bekannte Namensträgerinnen

Eleonore

bis 19. Jahrhundert

ab 19. Jahrhundert

Eleonora

Einzelnachweise

  1. 1 2 Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim (Hrsg.): Duden, Lexikon der Vornamen. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2004, DNB 969723989, S. 97–98, „Eleonore“.
  2. 1 2 3 Eleanor. In: Dictionary of Medieval Names from European Sources. Dr. Sara L. Uckelman, abgerufen am 15. August 2022 (englisch).
  3. Eleanor. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 15. August 2022 (englisch).
  4. Aenor. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 15. August 2022 (englisch).
  5. 1 2 Patrick Hanks, Kate Hardcastle, Flavia Hodges: Oxford Dictionary of First Names. Second Edition. Oxford University Press Inc., New York 2006, ISBN 0-19-861060-2, S. 86.
  6. 1 2 3 Eleonora. In: Nordic Names. Judith Ahrhold, abgerufen am 15. August 2022 (englisch).
  7. Günther Drosdowski: Duden, Lexikon der Vornamen. In: Duden-Taschenbücher. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 4. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-01333-8, S. 68, „Eleonore“.
  8. Horst Naumann, Gerhard Schlimpert, Johannes Schultheis: Vornamenbuch. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00175-3, S. 45, „Eleonora, Eleonore“.
  9. Wulfing von Rohr, Jutta Fuezi: Die Engelbotschaft deines Namens. 600 Vornamen in ihrer spirituellen Bedeutung. Das praktische Handbuch. Heyne e-books der Verlagsgruppe Random House, München 2011, ISBN 978-3-641-04589-0, S. ‹ohne Seitenangabe›, „ELEONORA (Eleonore, Leonore, Nora)“.
  10. Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 2, Ausgabe 1, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Hugo Löwenstjerna: Hvilka, betraktade såsom ett helt. Band 1: Jagtslottet, 1832, S. 87–88 (schwedisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Christian Adams (Hrsg.): Das neue große Lexikon der Vornamen. Bertelsmann Wissenmedia, Gütersloh, München 2013, ISBN 978-3-577-00300-1, S. 48.
  13. Lutz Mackensen: Das große Buch der Vornamen. Herkunft, Ableitungen und Verbreitung, Koseformen, berühmte Namensträger, Gedenk- und Namenstage, verklungene Vornamen. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1984, ISBN 3-548-04159-0, S. 230 (ungekürzte Lizenzausgabe).
  14. Eleonore. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 15. August 2022 (deutsch).
  15. Eleonore. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, abgerufen am 15. August 2022 (deutsch).
  16. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 15. August 2022 (deutsch).
  17. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. Juli 2022.
  18. Bundesamt für Statistik: Vornamen der Bevölkerung nach Geschlecht, Schweiz, 2020 - 2020. In: Bundesamt für Statistik. Bundesamt für Statistik, 17. August 2021, abgerufen am 2. Juli 2022.
  19. Eleonore. In: SCB. Statistikmyndigheten, abgerufen am 15. August 2022 (schwedisch).
  20. Eleonore. In: Nederlandse Voornamenbank. Meertens Instituut, abgerufen am 15. August 2022 (niederländisch).
  21. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 15. August 2022.
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