FC Blau-Weiß Linz
Basisdaten
Name FC Blau-Weiß Linz
Sitz Linz, Oberösterreich
Gründung 2. Juli 1997
Farben blau-weiß
Präsident Christoph Peschek
Vorstand Manuel Wellmann und Sargon Mikhaeel
Website blauweiss-linz.at
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Gerald Scheiblehner
Spielstätte Hofmann Personal Stadion
Plätze 5595
Liga Bundesliga
2022/23 1. Platz (2. Liga)  
Heim
Auswärts

Der FC Blau-Weiß Linz ist ein Fußballverein aus Linz. Er ist ab der Saison 2023/24 in der Bundesliga, der höchsten Spielklasse des Landes, vertreten.

Geschichte

Der FC Blau-Weiß Linz wurde am 2. Juli 1997 von Hermann Schellmann, Wilhelm Holzleitner und Willibald Katschthaler als Nachfolgeverein der Vereine FC Linz und SV Austria Tabak Linz gegründet. Ihr erstes Meisterschaftsspiel unter diesem Namen absolvierte die Mannschaft in der Saison 1997/98 in der 1. Oberösterreichischen Landesliga am 19. August 1997 gegen den ASKÖ Donau Linz und gewann mit 2:1. Nach drei Jahren in der vierthöchsten österreichischen Spielklasse gelang mit einem finalen 4:2-Sieg bei der Union St. Florian endlich der Meistertitel und gleichzeitig der Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Mitte, in der der Verein ab der Saison 2000/01 sieben Spielzeiten verbrachte. In der Saison 2002/03 konnte dort abermals der Meistertitel errungen werden. Das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die zweithöchste österreichische Spielklasse wurde auswärts in Villach gegen BSV Bad Bleiberg mit 2:0 gewonnen, das Rückspiel im Linzer Stadion vor 8000 Zusehern ging aber nach einer 2:1-Pausenführung noch mit 2:4 verloren. Auf Grund der Auswärtstorregel verblieb der FC Blau-Weiß Linz somit in der Regionalliga Mitte.

Nach dem verpassten Aufstieg folgte ein steter sportlicher Niedergang. Spielten die Linzer in der Folgesaison 2003/04 noch lange vorne mit, war man 2005 und 2006 bereits im Abstiegskampf verwickelt. Diese Entwicklung gipfelte in der Saison 2006/07, als die Linzer zum zehnjährigen Vereinsjubiläum die Liga nach unten verlassen mussten. Man schaffte jedoch den sofortigen Wiederaufstieg und somit war der Klub ab der Saison 2008/09 wieder zurück in der Regionalliga Mitte. In der Saison 2010/11 schafften sie hinter den nicht aufstiegsberechtigten LASK Juniors den Vizemeistertitel in der Regionalliga Mitte und somit die Qualifikation für die Relegationsspiele gegen die WSG Wattens. Nach einer 0:1-Heimniederlage siegte man auswärts mit 1:0 und sicherten sich mit einem 4:3-Sieg im Elfmeterschießen den Aufstieg in die Erste Liga. Die darauffolgende Saison im Profifußball wurde auf dem sechsten Platz abgeschlossen.

Die folgende Saison 2012/13 verlief wesentlich weniger erfreulich, die Linzer errangen die wenigsten Punkte aller Erstligisten. Da der FC Lustenau aber keine Lizenz für die Saison 2013/14 erhielt, wurden die Vorarlberger auf den letzten Platz zurückgereiht, und Blau-Weiß Linz erhielt die Chance, in Relegationsspielen gegen SC-ESV Parndorf 1919, den Meister der Regionalliga Ost, die Klasse zu wahren. Die Linzer verloren das Auswärtsspiel in Parndorf mit 1:2 und das Heimspiel mit 0:1 und mussten daher den bitteren Gang in die Regionalliga Mitte antreten. Damit war erstmals seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1974 die Stadt Linz weder in der ersten noch in der zweiten Leistungsklasse vertreten. In der Saison 2015/16 wurde Blau-Weiß Linz Meister der Regionalliga Mitte und stieg erneut in die Erste Liga auf.

Am 30. Juni 2017 trat der Präsident Hermann Schellmann zurück und übergab die Vereinsführung an den Vizepräsidenten Walter Niedermayr. Der neue Präsident versuchte, mit der Agenda 2027 und einem großen Team den Verein in die Bundesliga zu führen. Aufgrund einer Autoimmunerkrankung musste er aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Präsidenten am 30. November 2018 zurücklegen. Seine Agenden als Präsident wurden interimistisch auf sämtliche Vorstandsmitglieder aufgeteilt, bis die Nachfolge geregelt war.

In der Saison 2022/23 gelang dem Verein am letzten Spieltag der Aufstieg in die Bundesliga. Die Heimspiele trägt Blau-Weiß fortan im neugebauten Hofmann Personal Stadion aus.

Erfolge

  • Oberösterreichischer Landesmeister: 2000, 2008
  • Meister der Regionalliga Mitte: 2003, 2016
  • Aufstiege in die Erste Liga: 2011, 2016
  • Meister der 2. Liga: 2021, 2023

Saisonen

Saison Liga Platzierung ÖFB-Cup Anmerkung
1997/98Landesliga OÖ (IV)4.1. Runde
1998/99Landesliga OÖ (IV)4.Vorrunde
1999/00Landesliga OÖ (IV)1.Vorrunde
2000/01Regionalliga Mitte (III)7.2. Runde
2001/02Regionalliga Mitte (III)2.Vorrunde
2002/03Regionalliga Mitte (III)1.AchtelfinaleQualifikation für die Relegation zur 2. Liga
2003/04Regionalliga Mitte (III)5.2. Runde
2004/05Regionalliga Mitte (III)10.Achtelfinale
2005/06Regionalliga Mitte (III)12.Vorrunde
2006/07Regionalliga Mitte (III)14.1. Runde
2007/08Landesliga OÖ (IV)1.nicht qualifiziert
2008/09Regionalliga Mitte (III)7.1. Runde
2009/10Regionalliga Mitte (III)2.Achtelfinale
2010/11Regionalliga Mitte (III)2.AchtelfinaleQualifikation für die Relegation zur 2. Liga
2011/12Erste Liga (II)6.Achtelfinale
2012/13Erste Liga (II)10.1. RundeQualifikation für die Relegation zur 2. Liga
2013/14Regionalliga Mitte (III)6.1. Runde
2014/15Regionalliga Mitte (III)3.1. Runde
2015/16Regionalliga Mitte (III)1.1. Runde
2016/17Erste Liga (II)7.Achtelfinale
2017/18Erste Liga (II)10.2. Rundegemäß ÖFB-Beschluss kein Absteiger
2018/192. Liga (II)5.1. Runde
2019/202. Liga (II)10.2. Runde
2020/212. Liga (II)1.Achtelfinalenicht um Bundesliga-Lizenz angesucht
2021/222. Liga (II)3.Achtelfinale
2022/23 2. Liga (II) 1. Achtelfinale
grün unterlegt: Aufstiege – rot unterlegt: Abstiege

Kampfmannschaft

Trainerteam

Stand: 2. Juli 2023

Funktion Name Geburtsdatum Nationalität beim Verein
seit
letzter Verein
TrainerGerald Scheiblehner25.02.197707/2021FC Juniors OÖ
Co-TrainerRonald Riepl09.01.198007/2023Trainer Union Edelweiß Linz
Co-TrainerAndreas Gahleitner30.03.198207/2022Österreich U-21
TormanntrainerManuel Moser25.12.198508/2020FC Juniors OÖ

Aktueller Kader

Stand: 23. September 2023

Rücken-
nummer
Name Geburtsdatum Nationalität beim Verein
seit
letzter Verein
Torhüter
1Nicolas Schmid22.02.199707/2018LASK
12Andreas Lukse08.11.198708/2023First Vienna FC
21Felix Gschossmann03.10.199608/2020SKU Amstetten
Verteidigung
2Fabio Strauss06.08.199408/2020FC Admira Wacker Mödling
3Erwin Softic13.10.200107/2023LASK Amateure OÖ
5Danilo Mitrović23.03.200107/2019FK Vojvodina U-19
8Simon Pirkl03.04.199707/2021SV Horn
14Julian Gölles22.09.199907/2021WSG Tirol
15Manuel Maranda09.07.199707/2021SKN St. Pölten
17Alem Pašić23.08.199707/2023SK Vorwärts Steyr
22Fabian Windhager07.09.200107/2021FC Liefering
28Marcel Schantl17.08.200007/2023TSV Hartberg
Mittelfeld
4Marco Krainz17.05.199708/2022Floridsdorfer AC
6Tobias Koch06.04.200107/2021SK Sturm Graz
7Conor Noß01.01.200107/2023Borussia Mönchengladbach
11Raphael Hofer14.02.200307/2023FC Red Bull Salzburg (Leihe)
13Michael Brandner13.02.199507/2019SC Wiener Neustadt
19Alexander Briedl21.04.200207/2022SV Horn
20Simon Seidl04.09.200207/2022SV Kuchl
23Lukas Tursch29.03.199607/2022SKN St. Pölten
26Yunus Karakaya16.07.200207/2023FC Blau-Weiß Linz II
27Stefan Haudum27.11.199407/2023SCR Altach
30Kristijan Dobras09.10.199207/2023FC Vaduz
Angriff
9Ronivaldo24.03.198907/2022FC Wacker Innsbruck
10Paul Mensah13.10.199901/2022FC Botoșani
18Stefan Feiertag18.12.200107/2023SKU Amstetten
29Mehmet Ibrahimi09.02.200307/2023RB Leipzig

Transfers

Stand: 6. August 2023

Zugänge: Abgänge:
Sommer 2023

Trainerhistorie

Management

  • Stefan Reiter – Geschäftsführung
  • Konstantin Wawra – Sportdirektor
  • Stephanie Höller – Management
  • Peter Huliak – Management

Spielstätten

Ab der Saison 2011/12 spielte der Verein im Linzer Stadion. Es bot in der dieser Konfiguration 20.104 Zuschauern Platz, womit es Oberösterreichs größtes Stadion war. Genutzt wurde es teilweise auch vom Lokalrivalen LASK Linz. Früher war es bereits die Heimstätte des Vorgängervereins des FC Blau-Weiß Linz, dem FC Linz, gewesen.

Vor dem Aufstieg in die Erste Liga in der Saison 2010/11 spielte der Klub im Donauparkstadion (ursprünglich Tabak-Sportplatz, am 1. August 1997 offiziell umbenannt). Dieses befand sich zwischen Voest- und Eisenbahnbrücke, direkt an der Donau. Ab der Saison 2012/13 trainierte die Kampfmannschaft am Kunstrasen des Linzer Stadions, das Donauparkstadion wurde als Trainingsgelände für die Amateurmannschaft sowie für Testspiele genutzt. Es fasste 2000 Zuschauer, davon 400 auf Sitzplätzen.

Während anfangs bis zu 2000 Zuschauer die Spiele der Linzer besucht hatten, pendelte sich mit der Zeit der Zuspruch auf niedrigerem Niveau ein. Trotzdem zählte der FC Blau-Weiß Linz zu den Publikumsmagneten der Regionalliga Mitte; zu den Auswärtsspielen wurden die Linzer oft von hunderten Fans begleitet. Vom Frühjahr 2021 bis Juni 2022 spielte der Verein übergangsweise auf der sanierten Verbandsanlage des OÖFV mit 2500 Plätzen. Am 5. Juli 2023 bezog der Klub das Hofmann Personal Stadion, das sich auf dem Boden des inzwischen abgerissenen Donauparkstadions befand. Es bietet 5595 Zuschauern Platz.

Agenda 2027

Die Agenda 2027 war ein Zehnjahresplan des Vereins.

Am 14. Februar 2017 präsentierte der FC Blau-Weiß Linz in der Linzer Tabakfabrik seine Agenda 2027. Die Tabakfabrik, als symbolischer Ort der Wurzeln des Vereins, die in der Stahlindustrie und dem SV Austria Tabak liegen, sollte bewusst zum Schauplatz des geplanten Umbruches werden. Der damalige Präsident, Hermann Schellmann, legte daraufhin alle seine Ämter bei FC Blau Weiß nieder und übergab sie an das neue Vorstandsteam.

Inhalt der Agenda

Bis 2027 sollten die Profis in die höchste österreichische Spielklasse aufsteigen, die Amateure in dieser Zeitspanne bis in die Oberösterreich-Liga aufsteigen. Auch dem Nachwuchs wollte man besonderes Augenmerk schenken und die Nachwuchsarbeit verstärken. Man wollte die „Nummer eins hinter den Akademien“ werden. Dabei wollte man den jungen Spielern jedoch Zeit für ihre Entwicklung auf und außerhalb des Rasens geben.

Mittel- und langfristig sollte geschäftsmäßig das Budget verdoppelt werden, 1000 Mitglieder werben und 10 % des Budgets für den Nachwuchs aufwenden. Es wurde auch angemerkt, dass die Ziele der Agenda auch bei einem eventuellen Abstieg ohne Abstriche verfolgt werden. Man war ebenfalls der Meinung, dass wirtschaftlich in Linz genügend Potenzial vorhanden sei, um daraus Profit zu schlagen. Das Dreieck aus Verein, Kultur und Wirtschaft sollte vermehrt gefestigt werden.

Fans

Bekannte Fanclubs des Vereins sind die 1991 gegründete Linzer Stahlfront, die 1999 gegründeten Linzer Pyromanen, die 2003 gegründeten Linzer Blauhelme oder der 2010 gegründete Salon Blauweiss Linz. Als Überorganisation für die Anhänger existiert das Stahlstadt-Kollektiv, das eine Plattform für jeden Fan der Königsblauen darstellt und unter anderem zu einer besseren Kommunikation zwischen den einzelnen Fangruppierungen beitragen soll. Seit 2013 existiert die junge Gruppierung namens „Chaos Jugend Linz“. Weitere Fanclubs sind die Blau Weisse Urtypen (seit 2004), die Stahlstadtkinder (seit 2003) und die ARGE ToR! („Arbeitsgemeinschaft Tribüne ohne Rassismus!“, seit 2008).

Kein Fanclub im klassischen Sinn ist die Tribüne Ost. Deren Besucher – meist über 30-Jährige – zählen zu alteingesessensten des Klubs. Aus deren Umfeld stammen auch die Macher des seit 1991 mehr oder weniger regelmäßig erscheinenden Fanzines „Stahlexpress“. Daneben gibt es BlauCrowd FM, einem Internetradiosender, in dem, neben Musik, Livegäste rund um den Verein zu hören sind.

Die Fans des Klubs pflegen seit Anfang der neunziger Jahre eine Fanfreundschaft mit den Stuttgarter Kickers. Auch durch intensivierten Kontakt der Linzer Blauhelme besteht inzwischen auch eine Freundschaft mit den Fans SSV Jahn Regensburg, die auch mit den Stuttgartern befreundet sind.

Rivalität mit dem LASK

Die größte Rivalität pflegt der FC Blau-Weiß, aufgrund der lokalen Nähe, mit dem ebenfalls stadtansässigen LASK. Dieses Lokalduell der beiden Mannschaften genießt auch im Linzer Umland eine starke Popularität.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden Kampfmannschaften in einem Pflichtspiel erfolgte in der ersten Runde des ÖFB-Cups 2002/03. In diesem Match schlug der FC Blau Weiß den LASK überraschend mit 3:1. Daraufhin gab es eine lange Zeit keine Pflichtspiele mehr gegeneinander, bis man 2011/12 nach dem Aufstieg des FC Blau-Weiß zum ersten Mal gemeinsam in der Ersten Liga spielte. 2013/14 erfolgte eine gemeinsame Saison in der Regionalliga Mitte, in der der LASK beide Spiele gewinnen konnte. Bis zum Aufstieg des LASK in die oberste österreichische Spielklasse erfolgte ein weiteres gemeinsames Jahr in der Ersten Liga 2016/17.

Frauen

Durch eine Spielgemeinschaft mit der Union Kleinmünchen Linz ist der FC Blau-Weiß Linz auch in der Frauen-Bundesliga vertreten.

Künstlerische Auseinandersetzung

  • Immer wieder geht die Sonne auf, Dokumentarfilm von Dominik Thaller (2017), 108 Min. Weltpremiere Tabakfabrik Linz 2017.

Literatur

  • Reinhard Krennhuber, Andreas Kump, Clemens Schuhmann: Erstmals zurück – Das unglaubliche Aufstiegsrennen des FC Blau-Weiß Linz 2011. Hrsg.: Andreas Kump. Wien 2012, ISBN 978-3-85252-840-3
Commons: FC Blau-Weiß Linz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BW Linz: Präsident Niedermayr legt Amt nieder auf laola1.at vom 3. Dezember 2018, abgerufen am 3. Dezember 2018.
  2. kicker.at ÖFB-Cup 2000/01 - 2. Runde
  3. kicker.at ÖFB-Cup 2004/05 – Spieltag 3
  4. Der Standard vom 13. April 2018: ÖFB-Präsidium ändert Aufstiegskriterien für 2. Liga, abgerufen am 7. November 2018
  5. FC Blau-Weiß Linz: Betreuerstab (abgerufen am 3. Juli 2021)
  6. FC Blau-Weiß Linz: Kaderliste (abgerufen am 10. Oktober 2020)
  7. Transfermarkt.at: Transfers 2023/24 (abgerufen am 2. Juli 2022)
  8. nachrichten.at Blau-Weiß Linz ist für den Aufstieg bereit
  9. Hofmann Personal Stadion – Linz. In: europlan-online.de. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  10. Blau Weiße Fanklubs. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  11. Homepage BlauCrowd FM
  12. 2 Stunden lange Radiosendung zu 20 Jahren Linzer Pyromanen. Faszination Fankurve, 21. Juni 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.
  13. crossingeurope.at: Immer wieder geht die Sonne auf; abgerufen am 27. April 2018
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