Fermín Vélez (* 3. April 1959 in Barcelona; † 31. März 2003 ebenda) war ein spanischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Nach ersten Motorsportversuchen im Kartsport begann die professionelle Rennkarriere des Spaniers 1978 spät. Mit 29 Jahren zählte er Ende der 1970er-Jahre zu den ältesten Fahrern in der internationalen Formel-3-Szene. Obwohl er in mehreren Formel-3-Rennserien aktiv war, gab es kaum zählbare Erfolge. Die Karriere geriet ins Stocken. Da es keine Aussicht auf einem weiteren Aufstieg im europäischen Monopostosport gab, fuhr er mangels ausreichender Sponsorgelder zu Beginn der 1980er-Jahre Bergrennen, denn dort waren die finanziellen Notwendigkeiten weit geringer als im Rundstreckensport. 1982 gewann er auf einem Simca 100 Rallye die Tourenwagen-Gesamtwertung der spanischen Bergmeisterschaft. 1985 wurde er spanischer Bergmeister aller Klassen auf einem Lola T292.

Erst Mitte der 1980er-Jahre begann Vélez Sportwagenrennen zu fahren, 1986 für das Team des ehemaligen Rennfahrers John Fitzpatrick in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, im selben Jahr gab er auch sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Es folgte ein Jahr später ein Werksvertrag bei Spice Engineering.

Seine größten Erfolge feierte er im US-amerikanischen Sportwagensport. 1995 gewann er auf einem Ferrari 333SP die Fahrerwertung der IMSA-World-Sports-Car-Championship, der Nachfolgeserie der IMSA-GTP-Serie. Von 1990 bis 1998 war er dort 58-mal am Start, feierte elf Rennsiege und war insgesamt 34-mal am Podium der ersten Drei, was ihn zu einem der Spitzenpiloten der IMSA machte. 1995 und 1997 siegte er beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und wurde 1997 Zweiter beim 24-Stunden-Rennen von Daytona.

Auch im Monoposto hatte er in den USA Erfolg. Zweimal war bei den 500 Meilen von Indianapolis am Start. 1995 und fiel er aus und erreichte zwei Jahre später auf einem Dallara-Oldsmobile den zehnten Rang.

Sein letzter großer Erfolg war der Gesamtsieg in der spanischen GTB-Meisterschaft 2000. Ende des Jahres erkrankte er an Krebs und musste sein Rennaktivitäten einstellen. Im März 2003 starb er nach langer, schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Barcelona.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1986 John Fitzpatrick Racing Porsche 956B Emilio de Villota George Fouché Rang 4
1987 Spice Engineering Spice SE86C Gordon Spice Philippe de Henning Rang 6 und Klassensieg
1989 Chamberlain Engineering Spice SE88C Nick Adams Luigi Taverna Ausfall Ventilschaden
1990 Spice Engineering Spice SE90C Tim Harvey Chris Hodgetts Rang 18
1996 Rocket Sports Racing Ferrari 333SP LM Andy Evans Yvan Muller Ausfall kein Benzin
1998 Doyle Risi Racing Ferrari 333SP Wayne Taylor Eric van de Poele Rang 8 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1990 Spice Engineering USA Spice SE90P Tomas Lopez Richard Piper Rang 14
1991 Bieri Racing Spice SE89P Martino Finotto Ruggero Melgrati Ausfall Unfall
1992 Scandia Motorsports Kudzu DG-2 Andy Evans Jay Cochran Ausfall Aufhängung
1995 Scandia Motorsports Ferrari 333SP Andy Evans Eric van de Poele Gesamtsieg
1997 Team Scandia Ferrari 333SP Andy Evans Yannick Dalmas Stefan Johansson Gesamtsieg
1998 Doyle-Risi Racing Ferrari 333SP Wayne Taylor Eric van de Poele Ausfall Wagenbrand
Commons: Fermín Vélez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erfolge von Vélez in den USA (Memento vom 2. Juni 2012 im Internet Archive)
  2. Fermín Vélez in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 19. Januar 2023 (englisch).
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