Ferrari 375F1

Der 375F1 von Alberto Ascari

Konstrukteur: Italien Scuderia Ferrari
Designer: Aurelio Lampredi
Vorgänger: Ferrari 340F1
Nachfolger: Ferrari 500 (technisch)
Ferrari 553 Squalo (chronologisch)
Technische Spezifikationen
Chassis: Leiterrahmen (Seitenträger) mit Rohrrahmen-Elementen
Motor: 4.5 L Lampredi V12 60° (4493,73 cm³)
Länge: 3937 mm
Breite: 1428 mm
Höhe: 960 mm
Radstand: 2320 mm
Gewicht: 720 kg
Reifen: Pirelli
Benzin: Shell
Statistik
Fahrer: Italien Alberto Ascari
Italien Piero Taruffi
Argentinien José Froilán González
Starts Siege Poles SR
8 (in der Weltmeisterschaft) 3 tba tba
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden: k. A. / tba

Der Ferrari 375F1 war ein Formel-1-Rennwagen, gebaut und eingesetzt von der Scuderia Ferrari.

Entwicklungsgeschichte und Modellbeschreibung

Aurelio Lampredi war ein großer Verfechter von Rennmotoren ohne Aufladung. Die Motoren, die er für die Ferrari 275F1, 340F1 und den Ferrari 375F1 baute, spiegelten diese Ansicht wider. Der leistungsstärkste Motor kam im 375F1 zum Einsatz. Dieser Motor hatte bei 4,5 Liter Hubraum maximal 280 kW (380 PS). Lampredi war überzeugt, dass durch diese Technik die Wagen leichter und einfacher zu fahren waren, die Motoren weniger strapaziert würden und durch den geringeren Benzinverbrauch auch wirtschaftlicher seien.

Das Fahrgestell und Fahrwerk war vom Ferrari 340F1 übernommen. Es hatte doppelte Querlenker und Querblattfeder vorne und eine De-Dion-Aufhängung mit einer Querblattfeder hinten.

Renngeschichte

Der Wagen gab noch Ende der Saison 1950 sein Debüt in der Formel 1. Alberto Ascari fiel damit beim Großen Preis von Italien im Monza aus. 1951 wurde der 375F1 zum ersten Siegerwagen von Ferrari in der Formel 1 und die Scuderia zum starken Gegner von Alfa Romeo und deren Spitzenwagen, dem Tipo 159. José Froilán González gewann den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone und Ascari nur 14 Tage später den Weltmeisterschaftslauf um den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Beim Großen Preis von Italien im September desselben Jahres konnte nur Felice Bonetto im Alfa Romeo mit den Werkswagen der Scuderia mithalten. Ascari siegte vor González und Bonetto. Luigi Villoresi und Piero Taruffi komplettierten mit den Rängen vier und fünf den totalen Heimtriumph von Ferrari. Den Titel des Fahrerweltmeisters holte sich aber Juan Manuel Fangio für Alfa Romeo. Am Schluss fehlten Ascari sechs Punkte auf den Titel.

Das Aus für die 375er als Einsatzwagen in der Weltmeisterschaft kam durch eine Reglementänderung. Ab 1952 wurden die Grand-Prix-Rennen mit Fahrzeugen der Formel 2 ausgefahren und die Scuderia setzte den Ferrari 500 ein. Weiter liefen die 375F1 aber in der Formel Libre; auch Ferrari setzte dort 1952 noch Werkswagen ein. Drei 375F1 wurden an Privatfahrer verkauft. Der Ferrari 375 Indianapolis basierte ebenso auf dem 375F1 wie der Thinwall Special.

Trivia

Der Motor, mit dem José Froilán González den ersten Ferrari-Sieg in Silverstone erzielte, wurde später durch Vermittlung seiner Fahrerkollegen Alberto Ascari und Luigi Villoresi dem Motorboot-Rennfahrer Achille Castoldi für sein Projekt Arno XI überlassen, mit dem Castoldi 1953 auf dem Iseosee einen heute noch gültigen Weltrekord mit einer Geschwindigkeit von 242,708 km/h (131,051 kn) aufstellte.

Technische Daten

375F1Baujahr 1950; eingesetzt 1950 und 1951
Motor12-Zylinder-V-Motor
Bohrung × Hub80 × 74,5 mm
Hubraum4494 cm³
Verdichtung11: 1
Max. Leistung257 kW (350 PS) bei 7000/min
Max. Drehmoment-
Kurbelwelle-
Motorsteuerungobenliegende Nockenwelle, Kette, 2 Ventile pro Zylinder
Vergaser3 × Weber 42 DCF
Aufladung-
Treibstoff-
Tankinhalt195 Liter
KühlungWasser (mit Pumpe)
GetriebeVier-Gang, ein Rückwärtsgang, Mehrscheibenkupplung
FahrgestellRohrrahmen, zwei ovale Längsträger
Aufhängung vornDoppelquerlenker, Querblattfeder
Aufhängung hintenDe-Dion-Achse, Querblattfeder
StoßdämpferHebelstoßdämpfer vorne und hinten
BremsenVier hydraulisch betätigte Trommelbremsen
Radstand2320 mm
Spur1278/1250 mm
Außenmaße3937 × 1428 × 960 mm
Trockengewicht720 kg (inkl. Wasser und Öl)
Höchstgeschwindigkeit 278 km/h (173 mph)

Literatur

  • David Hodges: Rennwagen von A bis Z nach 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
  • Leonardo Acerbi: 60 Jahre Ferrari. Heel, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-815-6.
Commons: Ferrari 375F1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mathias Brunner: Verrückt: Rennboot mit Formel-1-Motor von Ferrari. SPEEDWEEK, 19. August 2019, abgerufen am 12. Januar 2020.
  2. Tom Grünweg: Wasser marsch! SPIEGEL, 30. April 2012, abgerufen am 1. Dezember 2020.
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