Automobil-Weltmeisterschaft 1951
Weltmeister
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio
Saisondaten
Anzahl Rennen: 8
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Saison 1952 >

Die Automobil-Weltmeisterschaft 1951 war die 2. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurde über acht Rennen in der Zeit vom 27. Mai 1951 bis zum 28. Oktober 1951 die Fahrerweltmeisterschaft ausgetragen.

Der FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa wurde 1951 an den Großen Preis von Frankreich vergeben.

Hintergrund

Die Saison 1951 war erst das zweite Jahr der neuen Meisterschaft, und das junge Team Scuderia Ferrari holte sich unter der Führung des ehemaligen Alfa-Romeo-Rennleiters Enzo Ferrari mit seinen nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelten Fahrzeugen bereits die meisten Punkte. Alfa Romeo zog sich, obwohl ihr Fahrer Juan Manuel Fangio Weltmeister wurde, zum Ende des Jahres mit seinen modifizierten Vorkriegsfahrzeugen aus der Formel 1 zurück. Der Ausstieg von Alfa Romeo und die deswegen für die nächste Saison zu erwartende völlige Dominanz von Ferrari bewog die FIA, die europäischen WM-Läufe ab der Saison 1952 nun nach den Bestimmungen der Formel 2 auszutragen.

Teams und Fahrer

1951 nahmen insgesamt 52 Fahrer, verteilt auf elf Teams, an den Rennen zur Weltmeisterschaft teil. Viele Privatfahrer kauften oder mieteten außerdem Rennwagen, um damit an Rennen teilzunehmen. Das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis wurde nicht berücksichtigt.

TeamFahrer
 Alfa Romeo Felice Bonetto
 Emmanuel de Graffenried
 Luigi Fagioli
 Juan Manuel Fangio
 Giuseppe Farina
 Paul Pietsch
 Consalvo Sanesi
 Ferrari Alberto Ascari
 Rudolf Fischer
 José Froilán González
 Chico Landi
 Reg Parnell
 Piero Taruffi
 Luigi Villoresi
 Peter Whitehead
 Talbot-Lago Eugène Chaboud
 Louis Chiron
 Johnny Claes
 Philippe Étancelin
 Yves Giraud-Cabantous
 José Froilán González
 Georges Grignard
 Duncan Hamilton
 Pierre Levegh
 Henri Louveau
 Guy Mairesse
 André Pilette
 Louis Rosier
 Jacques Swaters
 Maserati Prinz Bira
 Antonio Branca
 Louis Chiron
 Emmanuel de Graffenried
 Philip Fotheringham-Parker
 Paco Godia
 John James
 Onofre Marimón
 David Murray
 Harry Schell
 Simca-Gordini Aldo Gordini
 Robert Manzon
 André Simon
 Maurice Trintignant
 ERA Bob Gerard
 Brian Shawe-Taylor
 Alta Joe Kelly
 HWM George Abecassis
 Stirling Moss
 British Racing Motors Reg Parnell
 Peter Walker
 OSCA Franco Rol
 Veritas Peter Hirt

Rennberichte

Großer Preis der Schweiz

Der Grand Prix der Schweiz wurde am 27. Mai 1951 in Bremgarten ausgetragen. Das Rennen ging über 305,760 km auf 42 Runden.

Bei strömendem Regen gewann Fangio souverän, sein Widersacher Alberto Ascari war durch Verbrennungen, die er bei einem Formel-2-Rennen erlitten hatte, gehandicapt.

Indianapolis 500

Am 30. Mai 1951 wurden das Indianapolis 500 erneut im Rahmen der Formel 1 ausgetragen. Es wurden 200 Runden über 804,6 km zurückgelegt. Nur acht Fahrer kamen bei dem ausfallreichen Rennen ins Ziel. Den Sieg konnte Lee Wallard für sich entscheiden.

Großer Preis von Belgien

PlatzFahrerTeamZeit
1 Giuseppe FarinaAlfa Romeo2:45:46,2
2 Alberto AscariFerrari+ 2:51,0
3 Luigi VilloresiFerrari+ 4:21,9
4 Louis RosierTalbot-Lago+ 2 Runden
5 Yves Giraud-CabantousTalbot-Lago+ 2 Runden

Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps am 17. Juni 1951 ging über 36 Runden auf 508,320 km.

Ein verpatzter Reifenwechsel bei Fangio, der 14 Minuten dauerte, beraubte ihn aller Siegchancen. Es gewann der Vorjahresweltmeister Giuseppe Farina.

Großer Preis von Frankreich

Am 1. Juli 1951 wurde der Große Preis von Frankreich in Reims veranstaltet. Das Rennen ging über 601,832 km auf 77 Runden. Der Grand Prix trug auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Erstmals in der WM-Geschichte teilten sich zwei Rennfahrer den Sieg. Fagioli und Fangio teilten sich die Punkte, weil sie während ihres Rennens auf Anordnung der Alfa-Romeo-Teamleitung die Fahrzeuge tauschten. Dadurch wurden beide als 1. und 11. gewertet. Der angeordnete Tausch führte zur Verstimmung Fagiolis und zu seinem Rücktritt vom Alfa-Romeo-Team.

Großer Preis von Großbritannien

Der Große Preis von Großbritannien in Silverstone fand am 14. Juli 1951 statt. Das Rennen ging über 90 Runden über eine Distanz von insgesamt 418,410 km.

Ferrari konnte seinen ersten WM-Sieg feiern. Der Sieg ging nicht an den Ferrari-Topfahrer Ascari, sondern an den Argentinier González.

Die zweite Überraschung des Rennens war der fünfte Platz Parnells, da es das offizielle Debüt der jungen Marke B.R.M. darstellte. Sein Teamkollege Peter Walker und er bestritten, ohne am Training teilgenommen zu haben, das Rennen mit einer Ausnahmegenehmigung aus der letzten Startreihe. Weitere Erfolge für B.R.M. blieben jedoch aus, weil die Motorkonstruktion des 16-Zylinders zu fehleranfällig war.

Großer Preis von Deutschland

Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring am 29. Juli 1951 wurden 456,2 km in 20 Runden zurückgelegt.

Hier wurde das Duell zwischen Ferrari und Alfa Romeo fortgesetzt. Am Nürburgring glänzte Ferrari: Vier der ersten fünf platzierten Rennfahrer waren mit den Autos aus Maranello unterwegs. Juan Manuel Fangio konnte sich als Zweiter zwischen den Ferraris platzieren.

Großer Preis von Italien

Der Große Preis von Italien in Monza fand am 16. September 1951 statt. Das Rennen ging über eine Distanz von 504 km in 80 Rennrunden.

Auch in Monza zeigte Ferrari seine Klasse. Fangio schied mit Motorschaden aus, und Farina, der Bonettos Wagen übernommen hatte, wurde nur Dritter. Dazu meinte der verstimmte Fangio: „Monza war für Alfa Romeo das, was Waterloo für Napoleon war.“

Großer Preis von Spanien

Der Große Preis von Spanien auf dem Circuit de Pedralbes wurde am 28. Oktober 1951 über 442,12 km in 70 Runden ausgetragen.

Im Entscheidungsrennen der Saison 1951 stufte Fangio seine Chancen als gering ein. Er konnte das Rennen dadurch für sich entscheiden, dass Ferrari mit zu kleinen 16-Zoll-Reifen und Zusatztanks die falsche Taktik gewählt hatte. Anstatt nonstop dem Sieg entgegenzufahren, musste Ascari bereits nach 9 Runden einen Sicherheitsstop einlegen, weil sich aufgrund der größeren Belastung seine Reifen auflösten. Somit war die Bahn frei für den ersten Titelgewinn des Argentiniers.

Fahrerwertung

Für die Fahrerweltmeisterschaft 1951 galten folgende Regeln der Punkteverteilung:

Platz 18 Punkte
Platz 26 Punkte
Platz 34 Punkte
Platz 43 Punkte
Platz 52 Punkte
schnellste Runde1 Punkt
  • Es gingen nur die besten vier Resultate aus den acht Rennen in die Wertung ein.
  • Es war erlaubt, die Fahrer zu wechseln. Wurde dies gemacht, bekam jeder Fahrer die Hälfte der Punktzahl des mit dem Fahrzeug erreichten Platzes, unabhängig davon, wie groß sein Anteil an der Gesamtdistanz war.
Pos.FahrerKonstrukteur Punkte
1  Juan Manuel Fangio Alfa Romeo 1    (9) 1 2 (2) DNF 11/1 31(37)
2  Alberto Ascari Ferrari (6) 2 DNF/2 DNF 1 1 (4) 25(28)
3  José Froilán González Talbot/ Ferrari DNF 2 1 (3) 2 2 24(27)
4  Giuseppe Farina Alfa Romeo 3 1 (5) DNF DNF DNF/3 3 19(22)
5  Luigi Villoresi Ferrari DNF 3 3 3 4 (4) DNF 15(18)
6  Piero Taruffi Ferrari 2 DNF 5 5 DNF 10
7  Lee Wallard Kurtis Kraft 1 9
8  Felice Bonetto Alfa Romeo 4 DNF 3 5 7
9  Mike Nazaruk Kurtis Kraft 2 6
10  Reg Parnell Ferrari/ BRM 4 5 DNS 5
11  Luigi Fagioli Alfa Romeo 1/11 4
12  Consalvo Sanesi Alfa Romeo 4 DNF 10 6 3
13  Louis Rosier Talbot (9) 4 DNF (10) 8 7 7 3
14  Andy Linden Sherman 4 3
15  Manuel Ayulo Kurtis Kraft/ Lesovsky 3 2
 Jack McGrath Kurtis Kraft 3 2
17  Emmanuel de Graffenried Alfa Romeo / Maserati 5 DNF DNF DNF 6 2
18  Yves Giraud-Cabantous Talbot DNF 5 7 DNF 8 DNF 2
19  Bobby Ball Schroeder 5 2
20  Louis Chiron Talbot / Maserati 7 DNF 6 DNF DNF DNF DNF 0
21  Rudolf Fischer Ferrari 11 6 DNS 0
22  André Simon Simca-Gordini DNF DNF 6 DNF 0
23  Henry Banks Moore 6 0
 André Pilette Talbot 6 0
25  Robert Manzon Simca-Gordini DNF 7 DNF 9 0
26  Johnny Claes Talbot 13 7 DNF 13 11 DNF DNF 0
27  Carl Forberg Kurtis Kraft 7 0
 Peter Walker BRM 7 0
29  Pierre Levegh Talbot 8 9 DNF 0
30  Philippe Étancelin Talbot 10 DNF DNF DNF 8 0
31  Brian Shawe-Taylor ERA/Ferrari DNF 8 0
32  Duane Carter Deidt 8 0
 Eugène Chaboud Talbot 8 0
 Stirling Moss H.W.M. 8 0
35  Guy Mairesse Talbot 14 9 0
36  Peter Whitehead Ferrari DNF DNF 9 DNF 0
37  Tony Bettenhausen Deidt 9 0
 Franco Rol Osca 9 0
39  Jacques Swaters Talbot 10 DNF 0
40  Francisco Godia-Sales Maserati 10 0
 Duke Nalon Kurtis Kraft 10 0
42  Gene Force Kurtis Kraft 11 0
 Frederic Roberts-Gerard ERA 11 0
44  Duncan Hamilton Talbot 12 DNF 0
 Harry Schell Maserati 12 DNF 0
46  Sam Hanks Kurtis Kraft 12 0
47  Bill Schindler Kurtis Kraft 13 0
48  Mauri Rose Deidt 14 0
49  Walt Faulkner Kuzma 15 0
50  Jimmy Davies Pawl 16 0
51  Fred Agabashian Kurtis Kraft 17 0
 Rodger Ward Bromme 17 0
53  Cliff Griffith Kurtis Kraft 18 0
 Carl Scarborough Kurtis Kraft 18 0
55  Bill MacKey Hall 19 0
56  Chuck Stevenson Marchese 20 0
57  Johnnie Parsons Kurtis Kraft 21 0
58  Cecil Green Kurtis Kraft 22 0
59  Troy Ruttman Kurtis Kraft 23 0
60  Duke Dinsmore Schroeder 24 0
61  Chet Miller Kurtis Kraft 25 0
62  Walt Brown Kurtis Kraft 26 0
63  Bill Vukovich Trevis 29 0
64  George Connor Lesovsky 30 0
65  Mack Hellings Deidt 31 0
66  Johnny McDowell Maserati 32 0
67  Joe James Watson 33 0
 Joe Kelly Alta NC 0
 Maurice Trintignant Simca-Gordini DNF DNF DNF DNF 0
 David Murray Maserati DNF DNS 0
 George Abecassis H.W.M. DNF 0
 Birabongse Bira Maserati DNF 0
 Antonio Branca Maserati DNF 0
 Philip Fotheringham-Parker Maserati DNF 0
 Aldo Gordini Simca-Gordini DNF 0
 Georges Grignard Talbot DNF 0
 Peter Hirt Veritas-Meteor DNF 0
 John James Maserati DNF 0
 Chico Landi Ferrari DNF 0
 Henri Louveau Talbot DNF 0
 Onofre Marimon Maserati DNF 0
 Paul Pietsch Alfa Romeo DNF 0
 Juan Jover Maserati DNS 0
 Ken Richardson BRM DNS 0
 Hans Stuck BRM DNS 0
 Frank Armi Bardazon /Kurtis Kraft / Scopa DNQ 0
 Joe Barzda Maserati DNQ 0
 Bill Boyd Gdula DNQ 0
 Jimmy Bryan Lesovsky DNQ 0
 Bill Cantrell Johnson /Kurtis Kraft DNQ 0
 Jimmy Daywalt Meyer DNQ 0
 Kenny Eaton Stevens DNQ 0
 Myron Fohr Hill DNQ 0
 George Fonder Deidt/ Schroeder DNQ 0
 Jackie Holmes Adams DNQ 0
 Norm Houser Miller DNQ 0
 Jerry Hoyt Ewing DNQ 0
 Danny Kladis Miller DNQ 0
 Ray Knepper Silnes DNQ 0
 Bayliss Levrett Silnes DNQ 0
 George Lynch Rassey DNQ 0
 Gordon Reid Silnes DNQ 0
 Paul Russo Nichels DNQ 0
 Mike Salay Szalai DNQ 0
 Bud Sennett Maserati DNQ 0
 Doc Shanebrook Stevens DNQ 0
 Bob Sweikert Kurtis Kraft DNQ 0
 Joel Thorne Adams DNQ 0
 Johnnie Tolan Kurtis Kraft DNQ 0
 Leroy Warriner Kurtis Kraft DNQ 0
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise

  1. Adrian Cimarosti: Autorennen - Die Grossen Preise der Welt, Hallwag-Verlag, Bern, 1986, S. 132.
  2. Kampf am Limit – Die Formel 1 Chronik. 2000, S. 25.
Commons: Automobil-Weltmeisterschaft 1951 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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