Ferrari 500

Ferrari 500 aus dem Museo Enzo Ferrari, Modena

Konstrukteur: Italien Scuderia Ferrari
Designer: Aurelio Lampredi
Vorgänger: Ferrari 212 F1
Nachfolger: Ferrari 553 Squalo
Technische Spezifikationen
Chassis: Einsitzer, Rohrrahmen
Motor: Ferrari 4-Zylinder / 2 Liter
von Aurelio Lampredi
Länge: 3800 mm
Breite: 1400 mm
Höhe: 1050 mm
Radstand: 2160 mm
Gewicht: 560 kg
Reifen: Pirelli / Dunlop / Englebert
Benzin: Shell
Statistik
Fahrer: Italien Alberto Ascari
Italien Giuseppe Farina
Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Erster Start: Großer Preis der Schweiz 1952
Letzter Start: Großer Preis von Italien 1953
Starts Siege Poles SR
19 14 13 12
WM-Punkte: 198,5 (ohne Streichresultate)
Fahrer-Champion 1952 / 53
Podestplätze: 32
Führungsrunden: k. A.

Der Ferrari 500, auch Ferrari 500 F2, war ein Formel-2-Rennwagen, gebaut und eingesetzt von der Scuderia Ferrari.

Renngeschichte

1952 änderten sich die Rahmenbedingungen, nach denen die Weltmeisterschaftsläufe der größten Monoposto-Rennserie ausgetragen wurden. Ferrari reagierte rasch und ließ Aurelio Lampredi neue Vierzylindermotoren entwickeln. Die 2-Liter-Variante kam im neuen Ferrari 500 zum Einsatz, einem Rennfahrzeug, das zwei Jahre lang die Formel-2-Rennen dominierte. Beim Debüt, dem Gran Premio di Siracusa 1952, belegten gleich vier 500er die ersten vier Plätze. 1953 feierte Mike Hawthorn in Frankreich seinen ersten Sieg bei einem Grand-Prix-Rennen ebenfalls auf einem Ferrari 500.

Der Motor war unkompliziert. Die Werksmotoren, mit doppelter obenliegender Nockenwelle, leisteten bis zu 180 PS. Um eine bessere Gewichtsverteilung zu erreichen, wurde das Triebwerk im Rohrrahmen weiter nach hinten versetzt. Die Aufhängung wurde vom Ferrari 375F1 übernommen. Mit einem Radstand von 2160 mm, einer Länge von knapp vier Metern und einer Höhe von 1050 mm war der 500 bei einem Leergewicht von 560 kg ein äußerst wendiger Monoposto. Alberto Ascari gewann mit dem Ferrari 500 zweimal, 1952 und 1953, die Fahrerweltmeisterschaft. Einzig die Privatfahrer waren Gegner. Allerdings wurden deren 500er mit einer Drehzahlbegrenzung ausgeliefert und die Motoren hatten deutlich weniger Leistung als die Werkswagen. Erst Juan Manuel Fangio beendete zum Ende der Saison 1953 mit seinem Sieg auf einem Maserati A6GCM beim Großen Preis von Italien die Siegesserie des Ferrari 500.

Ein Exemplar des Ferrari 500 ist im Museo Nazionale dell’Automobile in Turin ausgestellt.

Weiterentwicklung zum Typ 625 F1

Für die Saison 1954 und die Rückkehr zum Formel-1-Motorreglement wurden die Ferrari-500-Chassis den neuen Gegebenheiten angepasst und mit dem 2,5-Liter-625-Motor ausgestattet. Mit dieser Zusammenstellung konnten zwei weitere Rennen gewonnen werden: jeweils eines in der Saison 1954 und eines 1955. Obwohl die Wagen im Vergleich zum Mercedes-Benz W 196 und Maserati 250F nicht schnell genug waren, wurde der Typ 625 erst 1956 vollständig ersetzt, als Ferrari das zusammen mit dem Formel-1-Team von Lancia gekaufte D50-Chassis nutzte. Im Mai 1955 fuhr Maurice Trintignant den ersten Sieg beim Großen Preis von Monaco für Ferrari ein.

Der Reihenvierzylindermotor „625 F1 Lampredi“ hatte einen Hubraum von 2498 cm³. Er hatte, mit zwei VergasernWeber 50DCO“, je nach Abstimmung, eine Leistung im Bereich zwischen 210 und 230 PS (154–169 kW) bei 7000/min.

Rennergebnisse

Ferrari-Werksteam

Diese Tabelle enthält die Ergebnisse der Scuderia Ferrari.

Jahr Typ Motor Reifen Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte
1952 500 500 2.0 P n/a1
Giuseppe Farina DNF/
DNF2
2 2 6 2 2 4
Piero Taruffi 1 DNF 3 2 4 7
André Simon DNF2 6
Alberto Ascari 1 1 1 1 1 1
Luigi Villoresi 3 3
1953 500 500 2.0 P n/a1
Giuseppe Farina DNF 2 DNF 5 3 1 2 2
Alberto Ascari 1 1 1 4 1 82 1 DNF
Mike Hawthorn 4 4 6 1 5 3 3 4
Luigi Villoresi 2 DNF 2 6 DNF 82 6 3

Privatfahrer

Der Ferrari 500 wurde auch von verschiedenen Kundenteams und Privatfahrern eingesetzt. Diese Tabelle zeigt die Ergebnisse des Typ 500 in der Konfiguration mit dem 2-Liter-Motor.

Jahr Team Reifen Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte
1952 n/a1
Ecurie Espadon P Rudi Fischer 2 112 13 3 DNF
Ecurie Francorchamps E Charles de Tornaco 7 DNF NQ
Roger Laurent 6
G Caprara D Roy Salvadori 8
Ecurie Rosier D Louis Rosier DNF DNF DNF 10
1953 n/a1
Ecurie Espadon P Peter Hirt DNF
Ecurie Francorchamps E Charles de Tornaco DNS
Jacques Swaters 7 DNF
Ecurie Rosier D Louis Rosier 7 8 8 10 10 DNF 16
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung
1 
Die Konstrukteurswertung wurde erst 1958 eingeführt
2 
„Shared Drive“ (Mögliche Punkteteilung durch Fahrerwechsel auf dem gleichen Fahrzeug)

Technische Daten

500Baujahr 1952; eingesetzt 1952 und 1953
MotorVierzylinder-Reihenmotor
Bohrung × Hub90 × 78 mm
Hubraum1985 cm³
Verdichtung13 : 1
Leistung185 PS bei 7500/min
MotorsteuerungDOHC, Zahnrad, 2 Ventile pro Zylinder
Aufladung2 × Weber 50DCO oder 4 × Weber 45 DOE
TreibstoffBenzin (Shell)
Tankinhalt150 Liter
KühlungWasser (mit Pumpe)
GetriebeTransaxle 4 Gang, 1 Retourgang, Mehrscheibenkupplung
FahrwerkRohrrahmen, 2 ovale Längsträger
Aufhängung vornDoppelquerlenker, Querblattfeder
Aufhängung hintenDe-Dion-Achse, Querblattfeder
StoßdämpferHebelstoßdämpfer vorne und hinten
Bremsenvier hydraulische Trommelbremsen
Radstand2160 mm
Spur1270/1250 mm
AußenmaßeLänge: 3800 mm / Breite: 1400 mm / Höhe: 1050 mm
Trockengewicht560 kg (inkl. Wasser und Öl)
Höchstgeschwindigkeitca. 240 km/h

Galerie

Literatur

  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
Commons: Ferrari 500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Laut offizieller Ferrari-Website
  2. Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5, Seite 155
  3. FERRARI MOD. 500 F2. www.museoauto.com, abgerufen am 11. Mai 2020 (italienisch).
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