Friedrich Ludwig Anton Hoerschelmann (* 25. Januar 1740 in Winkel bei Allstedt; † nach 1792) war Jurist und Historiker.

Leben

Anton Hoerschelmann war Sohn des Pfarrers und Superintendenten in Großrudestedt Heinrich Hoerschelmann (1704–1774) und der Christiane Elisabeth Waitz (1712–1753). Sein jüngerer Bruder Ernst August Wilhelm Hoerschelmann wurde Gymnasialprofessor in Reval.

Anton Hoerschelmann absolvierte seinen Schulbesuch in Weimar und war ab dem 3. Mai 1756 Student in Jena. Ab 1759 war er Amtsadvokat in Großrudestedt und ab 1761 schwarzburg-sondershäusischer Advokat in Jena. Er kehrte 1763 nach Großrudestedt zurück, bevor er 1767 fürstlich sächsischer Kommissionssekretär und Hofadvokat in Jena wurde. 1768 war er erneut in Großrudestedt, jedoch als fürstlich schwarzburgischer Amtsadvokat angestellt. Als solcher wirkte er 1772 in Sondershausen und avancierte 1773 zum fürstlich sachsen-weimarschen, schwarzburg-sondershäusischen als auch rudolfstädtischen Kommissionssekretär sowie Hof- und Regierungsadvokat. Noch im selben Jahr kehrte er erneut nach Großrudestedt zurück und wirkte dann bis 1784 ebenfalls erneut in Jena.

1786 trat er in die Preußische Armee ein.

Nach zwei Jahren nahm er eine Anstellung als gräflich Schlaberndorfscher Gerichtsaktuar in Stolz bei Frankenstein in Schlesien an. 1791 wirkte er in Regensburg und Osnabrück. Ab November 1792 war er Kanzleibeamter des Grafen Stadl zu Grätz. Vermutlich ist er in Österreich verstorben.

Bereits vor 1768 hatte sich Hoerschelmann mit einer Schwägerin des preußischen Hauptmann von Kalb vermählt. Aus der Ehe sind wenigstens zwei Töchter in Großrudestedt und ein Sohn in Jena geboren. Der Hauptmann im Reisinger Infanterie-Regiment, Matthias Hoerschelmann († 1843) war vermutlich ebenfalls sein Sohn oder Enkel.

Werke

Literatur

  • Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, ein Deutsches Geschlechterbuch. Band 14. C. A. Starke, Görlitz 1908, S. 190–191; Band 109, 1940, S. 156–157
  • Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland. Erster Nachtrag. Meyer, Lemgo 1774, S. 119 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland. 5. Auflage. Band 3. Meyer, Lemgo 1797
  • Ludwig Friedrich Hesse: Einladungsschrift zu der den 22. und 23. März dieses Jahres bevorstehenden Schulprüfung des Gymnasiums Rudolstadt. Verzeichnis Schwarzburgischer Gelehrten und Künstler aus dem Auslande. 5. Teil. Rudolstadt 1835
  • Johann Heinrich Stepf: Gallerie aller juridischen Autoren von der ältesten bis auf die jetzige Zeit. Band 4, Leipzig 1825
  • Christoph Weidlich: Lexicon oder kurtzgefaßte Lebensbeschreibungen aller jetztlebenden Rechtsgelehrten. Grunert, Halle 1766

Einzelnachweise

  1. Cord Aschenbrenner: Das Evangelische Pfarrhaus. Siedler Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8275-0013-7, S. 36.
  2. Deutsches Geschlechterbuch, Band 14, 1908, S. 190–191.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.