Fritz Walter
Fritz Walter (1965)
Personalia
Voller Name Friedrich Walter
Geburtstag 31. Oktober 1920
Geburtsort Kaiserslautern, Deutsches Reich
Sterbedatum 17. Juni 2002
Sterbeort Enkenbach-Alsenborn, Deutschland
Position Halbstürmer
Junioren
Jahre Station
1928–1938 1. FC Kaiserslautern
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1938–1959 1. FC Kaiserslautern 384 (327)
1943 TSG Diedenhofen
1943 TSG Saargemünd
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1940–1958 Deutschland 61 0(33)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1945–1949 1. FC Kaiserslautern (Spielertrainer)
1960 VfL Neustadt/Coburg
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Friedrich „Fritz“ Walter (* 31. Oktober 1920 in Kaiserslautern; † 17. Juni 2002 in Enkenbach-Alsenborn) war ein deutscher Fußballspieler.

Fritz Walter gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballsports. Mit ihm als Kapitän und „verlängertem Arm“ des Bundestrainers Sepp Herberger gewann die Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft 1954. Auch bei der Weltmeisterschaft 1958 war der 37-jährige Routinier und Senior der deutschen Mannschaft Stammspieler des Titelverteidigers.

Auf Vereinsebene spielte Walter beim 1. FC Kaiserslautern 30 Jahre lang und gewann mit ihm zwei deutsche Meisterschaften (1951 und 1953). Der filigrane Spielmacher und Torschütze absolvierte für die „Roten Teufel“ von 1945 bis 1959 in der Fußball-Oberliga Südwest 321 Ligaspiele, in denen er 273 Tore erzielte. In den Endrunden um die deutsche Fußballmeisterschaft bestritt er mit Kaiserslautern von 1942 bis 1958 insgesamt 47 Spiele und schoss dabei 24 Tore. Sepp Herberger, unter dem der Lauterer Ausnahmefußballer alle seine 61 Länderspiele mit 33 Toren absolviert hatte, sagte über seinen Meisterschüler: „Der Fritz wurde nicht entdeckt – sein Talent drängte sich von selbst auf.“

Für seine fußballerischen und sozialen Verdienste wurde Walter vielfach geehrt und 1954 als erster Spieler zum Ehrenspielführer der Nationalelf ernannt. Zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm der einzigartige Titel „Ehrenbürger von Rheinland-Pfalz“ verliehen. Der Sportjournalist Rudi Michel sagte einst über ihn: „Der Mann schleppt seinen Vornamen mit wie ein Akademiker seinen Doktorgrad. Kein anderer deutscher Fußballer, kein ‚Kaiser‘, kein ‚Bomber‘, kein ‚Uns Uwe‘ genoss derartige Anerkennung wie dieser Pfälzer Jung. Für viele ist er neben Max Schmeling der populärste deutsche Sportler aller Zeiten.“

Jugend

Friedrich „Fritz“ Walter wurde 1920 als ältestes von fünf Kindern der Eheleute Dorothea und Ludwig Walter in Kaiserslautern geboren. Er hatte zwei Schwestern, Gisela und Sonja, und zwei Brüder, Ludwig und Ottmar, die beide ebenfalls beim 1. FC Kaiserslautern spielten. Mit Ottmar spielte er später gemeinsam in der Nationalmannschaft und gewann mit seinem Bruder 1954 den Weltmeistertitel in der Schweiz.

Als Sohn des Vereinswirts des 1. FC Kaiserslautern kam der junge Fritz schon in frühester Jugend mit dem Fußball in Kontakt. Seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte er als Siebenjähriger in der Schülermannschaft des FV Kaiserslautern, einem der Vorgängervereine des ab 18. Juli 1931 in 1. FC 1900 Kaiserslautern umbenannten 1. FCK. Zunächst spielte er auf der Position des rechten Verteidigers, schon bald war das Ausnahmetalent aber im Angriff der FCK-Jugend ein stadtbekannter Fußballer. Rudi Michel, langjähriger journalistischer Wegbegleiter und Freund von Fritz Walter, erinnerte sich im November 1985 an die Anfänge, als der spätere große Fritz noch Klein Fritzchen war: „Ganz genau weiß ich das Jahr nicht mehr, aber es muß so um 1928/29 gewesen sein. Damals hat mein Vater alle 14 Tage sonntags beim Mittagessen gesagt, heut' gehen wir früher 'uff de Betze', vor der ersten Mannschaft spielt's klää Fritzje." ‘s klää Fritzje war damals der kleinste unter den Kleinen in der Schülermannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Er war zur damaligen Zeit schon ein kleiner Alleinunterhalter für durchschnittlich 2000 bis 2500 Zuschauer, die über seine Fertigkeiten am Ball lachten, über seine Fähigkeiten im Spiel staunten und ihn bejubelten und beklatschten als Mini-Star. Das Fazit aller Experten war: „Der wird mal einer, der wird ein ganz Großer; endlich werden wir auch in der Provinz einen Nationalspieler haben. Was hat der Knirps mit dem Ball alles gemacht, einfach alles - alles hat er gekonnt, alle hat er verladen mit seinen Dribblings, mit seinen 'Kunststückchen'; so nannten wir die Tricks mit dem Absatz - den Ball hat er nicht hergegeben, bis er ihn dem Torhüter ins Drahtnetz geschoben hat. Der braucht nichts mehr dazuzulernen“, haben sie gesagt. „Der kann schon alles. Nur wachsen muß er noch. Und sie konnten es nicht erwarten, bis er größer wurde. Und Kraft braucht er noch.““

Die Grundlagen des Fußballs hat sich der junge Fritz aber überwiegend als Straßenfußballer, in der damaligen Zeit für die Jugendlichen die Freizeitbeschäftigung Nummer eins, zugelegt. In den Spielen des „Kanälchers“, quer über die Straße von Kanal zu Kanal, dem Kick während der Pausen auf dem Schulhof und den Kämpfen zwischen den Stadtteilmannschaften bewies sich der technisch überragende Dribbler, Kombinierer und Torschütze ebenso als Meister wie auf dem Spielfeld mit der Vereinsjugend. Die sportliche und charakterliche Erziehung der Jugendspieler auf dem Betzenberg wurde geprägt von seinen Trainern Peter Zängry und Karl Berndt. Darüber hinaus nahm der ehemalige Nationalspieler Georg Wellhöfer bei gelegentlichen Trainingseinheiten und Nachwuchslehrgängen des Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) Einfluss auf die Entwicklung der „Betze-Buben“.

In der regionalen Presse gab es bereits am 7. März 1934 in der NSZ Rheinfront die erste Nachricht über das Fußballtalent. Nach einem Vorspiel der FCK-Schüler gegen die Elf vom FK Pirmasens (11:1) vor einem Repräsentativkampf Südwest gegen Württemberg war zu lesen: „Insbesondere war es der prächtige Mittelstürmer Walter des 1. FCK, der die Massen begeisterte.“ Vom Frühjahr 1938 an häuften sich die Nachrichten in der Lokalpresse. Am 25. März debütierte der Jugendspieler bei einem Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Pforzheim (5:5) in der 1. Mannschaft der Lauterer. Der Debütant führte sich im Seniorenbereich mit zwei Toren ein. Zuvor, ab Anfang 1938, war die körperlich noch schwächliche Nachwuchshoffnung bei der Metzgerei Speyerer in der Mittagspause zum Essen vorbeigekommen, um durch die dortige Verpflegung die mangelnde Kraft aufzuholen und damit die fehlende ärztliche Genehmigung für den Einsatz im Seniorenbereich zu erlangen.

Aber nicht nur als Fußballer tat sich der junge Fritz hervor, auch in der Schule gehörte er zu den Besten. Während seiner Lehrzeit bei der Bankagentur Heinrich Hasemann in der Weberstraße besuchte er vom 24. April 1935 bis zum 12. April 1938 die Berufsschule Kaiserslautern, Handelsabteilung, und erhielt in seinem Entlasszeugnis vom 12. April 1938 in allen Leistungsfächern die Note „sehr gut“. Mit Unterstützung von Oberbürgermeister Richard Imbt bekam er ab 1. Juni 1939 eine Anstellung in der Buchhaltung der von FCK-Gründungsmitglied Karl Wünschel geleiteten Stadtsparkasse. Als er im Dezember 1940 zum Militärdienst eingezogen wurde, endete die Bankepisode.

Karriere

Beginn im Seniorenbereich und erstes Länderspiel, 1938 bis 1940

Der 1. FCK war in der Saison 1937/38 als Vorletzter aus der Gauliga Südwest abgestiegen. Mit dem Ex-Berliner Karl Berndt übernahm ein neuer Trainer die sportliche Leitung und mit dem Aufrücken von Fritz Walter aus der Jugend startete eine neue Zeitrechnung für die Betzenberg-Elf. Sein Anteil an der sportlichen Renaissance des FCK ist so groß, dass die Spielprogramme bereits 1940 von der „Walter-Mannschaft“ schrieben. Der Gauligaabsteiger startete am 11. September 1938 mit einem 8:1-Erfolg und vier Walter-Treffern gegen den SV Niederauerbach in die Verbandsrunde im zweitklassigen Bezirk Mittelpfalz. Im Oktober erzielte Walter in den aufeinanderfolgenden Begegnungen gegen den FC Rodalben (7:0) und den WSV Kammgarn Kaiserslautern (5:0) alle zwölf Treffer. Seine sportlicher Mehrwert stand früh fest und mit dem viel beachteten „Neuzugang“ gewann der FCK 1939 mit sechs Punkten Vorsprung vor der SG Neustadt die Meisterschaft im Bezirk Mittelpfalz. In 24 Spielen erzielte die Mannschaft 113 Tore, Debütant Fritz Walter steuerte alleine 59 Treffer zur Meisterschaft bei. Im Mai/Juni setzte sich der FCK auch in der Aufstiegsrunde gegen den VfR Frankenthal und die TSG Burbach durch und kehrte damit zur Saison 1939/40 in die Gauliga Südwest zurück.

Bereits in seinem ersten Seniorenjahr wurde er vom Gaufußball-Lehrer Südwest, Ex-Nationalspieler Karl Hohmann, zu Lehrgängen und Auswahlspielen berufen; darunter Spiele der Südwestauswahl im November 1938 gegen Baden, im Februar 1939 gegen Lothringen und am 26. März 1939 gegen Italien B. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann im Südwesten die zweistaffelige Gaumeisterschaft in der Staffel Saar-Pfalz erst am 26. November 1939. Neben Jungstar Fritz Walter und Altnationalspieler und Senior Heinrich Hergert verdienten sich auch weitere Nachwuchshoffnungen wie Werner Baßler, Heinz Folz, Edwin Bretz und Paul Baum die ersten Sporen. Dank 25 Toren – eine andere Quelle spricht von 30 – von Fritz Walter gelang dem Aufsteiger 1940 der Staffelsieg; in den beiden Spielen um die Bereichsmeisterschaft setzte sich aber der Meister der Staffel Mainhessen, Kickers Offenbach (1:1, 6:3), durch. Die Saison 1939/40 endete mit der Finalphase um die deutsche Fußballmeisterschaft 1940 und einem Länderspiel am 14. Juli 1940 in Frankfurt gegen Rumänien. Da die Halbfinalspiele zwischen FC Schalke 04 und SV Waldhof sowie Rapid Wien und dem Dresdner SC um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1940 wie das Länderspiel am 14. Juli 1940 ausgetragen wurden, debütierten beim Länderspiel gegen Rumänien neben dem Lauterer Großtalent auch Torhüter Alexander Martinek (Wacker Wien), Mittelläufer Kurt Krüger (Fortuna Düsseldorf) und Rechtsaußen Ernst Plener von VR Gleiwitz im Team von Reichstrainer Sepp Herberger. Herberger setzte auf die Angriffsformation mit Plener, Wilhelm Hahnemann, Fritz Walter, Hans Fiederer und Willi Arlt und erlebte einen fulminant herausgespielten 9:3-Erfolg, mit dem dem Lauterer Debütanten nicht nur wegen seiner drei Tore ein ausgezeichneter Einstand gelang. Bei Leinemann sind im Zusammenhang mit dem Nationalmannschaftsdebüt von Fritz Walter zwei Herberger-Aussagen notiert: „Ich freue mich, Fritz, Sie haben mich nicht enttäuscht. Sie dürfen wiederkommen.“ Das war der angemessene Einstand eines Nationalspielers, von dem Herberger zwanzig Jahre später sagte: „Fritz wurde nicht entdeckt. Sein einmaliges Talent bot sich an, drängte sich auf, setzte sich durch. Von diesem Zeitpunkt an bis zum heutigen Tag war Fritz aus unserer Nationalmannschaft für mich nicht wegzudenken. Fritz ist für mich der größte Fußballer, den der deutsche Fußball je hervorgebracht hat.“

Walters Premiere in der Reichsauswahl war aber bereits am Samstag, dem 15. Juli 1939, als die Nationalmannschaft im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion bei einem Gausportfest über die Bayern-Elf 6:5 siegte. Dabei traf das Lauterer Talent erstmals auf August Klingler, ein weiteres außergewöhnliches Offensivtalent, mit dem er sich nicht nur auf dem Spielfeld prächtig verstand. Fritz und „Guscht“ wurden Freunde. Sein zweiter Reichself-Einsatz fiel auf den 3. September 1939; Gegner war in Chemnitz der Sportgau Sachsen. In diesem Zeitraum hatte er sich in der Gauauswahl Südwest unter Trainer Hohmann in den Spielen um den Reichsbundpokal 1939/40 gegen den Mittelrhein (2:1), Hessen (3:0, zweifacher Torschütze) und am 14. Januar 1940 bei der 1:2-Niederlage gegen den späteren Pokalsieger Bayern mit seinem Eifer und Können ausgezeichnet und in Hohmann einen fachlich kompetenten und begeisterten Förderer gefunden.

Fußball im Zweiten Weltkrieg, 1940 bis 1945

Fritz Walter wurde am 5. Dezember 1940 in die 23er – bzw. Daenner- – Kaserne in Kaiserslautern zur Wehrmacht eingezogen. Die Standorte des Infanterie-Ersatzbataillons waren vom 5. Dezember 1940 an Kaiserslautern, vom 13. Juli 1941 an das ostfranzösische Conflans, vom 1. September 1942 an Commercy, vom 1. Oktober 1942 an wieder Conflans und vom 5. Dezember 1942 bis September 1944 Diedenhofen. Am 1. Dezember 1943 wurde er, zur 2. Kompanie Festungs-Bataillon 902 mit Einsatzraum Italien (Sardinien, Korsika, Elba) gehörend, zum Luftwaffenjagdgeschwader 11 nach Jever versetzt.

Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht führte Walter ein abenteuerliches Leben als Fußballer und spielte in elf verschiedenen Formationen: als „Urlauber“ im 1. FCK, als „Gastspieler“ in der TSG Diedenhofen und in der TSG Saargemünd, als „Repräsentativer“ in der Gauauswahl Westmark, als „Internationaler“ in der Reichself, als Soldat in der Kickerkompanie des Wachbataillons Großdeutschland, als „Schauspieler“ im „FC Nord“ im Kinofilm Das große Spiel, in den Standortmannschaften von Kaiserslautern und Diedenhofen, in der Pariser Soldatenelf und in der Luftwaffenelf Rote Jäger. Der fußballbegeisterte Jagdflieger Hermann Graf befehligte ein Geschwader und besorgte sich nach und nach leistungsstarke Fußballer. Die „Roten Jäger“ wurden zu einer der besten deutschen Militärmannschaften im Zweiten Weltkrieg.

Der 1. FCK belegte mit Walter 1940/41 hinter dem FV Saarbrücken im Gau Westmark den 2. Rang; in 13 Spielen erzielte er 16 Tore. Zum Meisterschaftsgewinn 1941/42 steuerte der Nationalspieler in 14 Ligaspielen 43 Tore bei. Jetzt gehörten neben Walter schon mit Werner Kohlmeyer, Ernst Liebrich, Baßler, Bruder Ottmar und Heinz Jergens die Hälfte der Spieler dem FCK-Team an, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Oberliga Südwest eine Erfolgsära begann. In den massiv durch die Kriegsumstände negativ beeinflussten Runden 1942/43 und 1943/44 kam Fritz Walter nur noch sporadisch für seinen FCK zum Einsatz; erfreulich war aber das Debüt des späteren „Weltstoppers“ Werner Liebrich in der letzten ausgetragenen Runde im Gau Westmark 1943/44.

Walter feuerte nach eigener Aussage bis zu seiner Gefangennahme keinen einzigen Schuss ab.

Er wurde am 8. Mai 1945 in Böhmen von US-Truppen aufgegriffen und zusammen mit vielen anderen an die Rote Armee ausgeliefert. Er war in einem Lager bei Máramarossziget (Rumänien) nahe der Grenze zur Ukraine in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Geschwächt von einem Malaria-Anfall spielte er mit ungarischen und slowakischen Wachsoldaten Fußball. Sie erkannten den deutschen Nationalspieler und stellten ihn dem sowjetischen Lagerkommandanten Schukow vor. Offenbar bewahrte Schukow Walter und dessen jüngeren Bruder Ludwig vor dem sibirischen Gulag; bereits am 28. Oktober 1945 kehrten die Brüder nach Kaiserslautern zurück.

Walter bezeichnete später nicht das WM-Finale 1954 als das (Fußball-)„Spiel seines Lebens“, sondern das Fußballspiel mit den Wachsoldaten.

Oberliga Südwest, 1945 bis 1959

Fußball in der französischen Zone, 1945 bis 1950

Die Vereine im Norden der französischen Besatzungszone nahmen am 6. Januar 1946 mit zehn Mannschaften den Spielbetrieb in der damals „1. Liga Südwestdeutschland Nord“ genannten Liga auf, welche die Grundlage der späteren Oberliga Südwest bildete. Die Hälfte der zehn neuen Oberligisten kam aus der ehemaligen Gauliga Westmark: 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken, Phönix Ludwigshafen, Borussia Neunkirchen und VfR Frankenthal. Vervollständigt wurde die „Zonenliga Nord“ von Wormatia Worms, FK Pirmasens, FSV Mainz 05, 1. FC Idar und Hassia Bingen.

Fritz Walter kehrte am 28. Oktober 1945, drei Tage vor seinem 25. Geburtstag, aus der Kriegsgefangenschaft mit Bruder Ludwig in die Heimatstadt zurück. Ihre Heimat war nicht mehr die Heimat, die sie verlassen hatten. Die Stadt war zerstört, die Seelen beschädigt. „Chaos, Elend, Trümmer, Hunger.“ So fasste Fritz seine Eindrücke zusammen. Immerhin, sein Elternhaus stand noch. Und Vater und Mutter lebten. Auch die Schwestern. Nur Bruder Ottmar war noch in englischer Gefangenschaft. Unmittelbar nach seiner Ankunft wurde er zum Katalysator des Wiederaufbaus des 1. FCK. Vom neuen Führungszirkel um den provisorischen Vorsitzenden Paul Karch in die Pflicht genommen, stimmte er zu: „Fußball und nichts anderes“, zitiert der Journalist Rudi Michel den Entschluss seines Freundes. Er übte fortan bei seinem Verein in Personalunion die Tätigkeiten des Geschäftsführers, Spielertrainers und Spielführers aus. Den Betzenberg besaß aber noch die französische Besatzungsmacht; erst als sich Walter bereit erklärte, die französische Soldatenmannschaft zu trainieren, überließ die Militärregierung den Platz wieder dem 1. FCK. Der Nationalspieler hatte bereits eine Gruppe von Spielern auf dem benachbarten Erbsenberg um sich versammelt und das Training wieder aufgenommen. Zu den Männern der ersten Stunde gehörten die Brüder Ernst und Werner Liebrich, Torjäger Werner Baßler und Verteidiger Werner Kohlmeyer. Da die Auftaktpartie des FCK in Bingen verschoben wurde, hieß der erste Gegner im Heimspiel am 13. Januar 1946 SV Phönix Ludwigshafen. Der 10:0-Auftaktsieg war ein erstes Indiz für die Spielfreude und Treffsicherheit, die den Stil der „Walter-Elf“ in den kommenden Jahren prägte. Am Ende reichte es mit einem Punkt Rückstand zum 1. FC Saarbrücken mit 95 erzielten Treffern lediglich zur Vizemeisterschaft.

Größtes Problem bis zur Währungsreform im Jahr 1948 war die außerordentlich schlechte Ernährungs- und Versorgungslage der Bevölkerung und somit auch der Fußballspieler. Um Kartoffeln, („Grumbeere“), Brot, Kohlen und Tabak, den man, soweit man nicht selbst Raucher war, bestens „verfuggern“ – also eintauschen – konnte, drehten sich alle täglichen Gespräche. Da sich mit knurrendem Magen kaum sportliche Höchstleistungen erreichen ließen, setzten Verein und Mannschaft ihren sportlichen Bekanntheitsgrad für die Verbesserung der persönlichen Ernährungssituation ein: Man schloss mit Landvereinen sogenannte Grumbeer-, Fressalien- oder Kalorienspiele ab, wobei die Spielgage für den wesentlich höherklassigen FCK aus begehrten Naturalien wie Nahrungsmitteln oder Kohlen bestand. Vor Ort gehörten oftmals fußballbegeisterte Land- oder Gastwirte zu den Initiatoren dieser Spiele. Das Auftreten der damaligen FCK-Mannschaft sorgte dafür, dass sich in diesen Gemeinden eine überaus treue Anhängerschaft des FCK entwickelte.

Bis die zweite Saison 1946/47 starten konnte, mussten die Vereine einige von der Sportadministration ausgelöste Irrungen und Wirrungen überstehen. Erfreulich und sportlich wertvoll war die Rückkehr von Ottmar Walter, der nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft erstmals am 20. Oktober 1946 bei einem Freundschaftsspiel gegen den Wiesenthalerhof wieder für den FCK auf dem Platz stand. Mit seinem großen Bruder und Werner Baßler bildete Ottmar den Innensturm, der in den folgenden Jahren zum Albtraum vieler Abwehrreihen wurde. Ein hart erkämpftes 2:0 am 30. März 1947 in Worms war der entscheidende Schritt zur ersten regionalen Meisterschaft nach dem Krieg, da Saarbrücken und Mainz jeweils patzten. Mit 23:5 Punkten und 75:15 Toren gewann Spielertrainer Fritz Walter mit seinem Verein die Meisterschaft in der 1. Liga Südwestdeutschland Nord. Der Lauterer Dirigent erzielte 22 Tore, wurde aber von Bruder Ottmar mit einem Treffer überboten. Die beiden Spiele um die französische Zonenmeisterschaft im Juni 1947 gegen den VfL 1900 Konstanz waren reine Formsache: Das Hinspiel auf dem Betzenberg gewann der FCK mit 8:1, am Bodensee setzte sich das Team von Spielertrainer Walter mit 8:4 durch.

In der dritten Saison nach dem Neubeginn, 1947/48, vollzog der 1. FCK in der 14er-Staffel der Gruppe Nord den Schritt von der lokalen Größe zu einer überregional anerkannten Spitzenelf. Mit 48:4-Punkten und 151:18-Toren in 26 Ligaspielen gewann das Team um Fritz Walter mit fünf Punkten Vorsprung vor dem 1. FC Saarbrücken im Südwesten die Meisterschaft. Das Innentrio im WM-System, – Fritz, Bruder Ottmar und Baßler – erzielte dabei allein 108 Tore. Lediglich eine Niederlage hatte der Meister zu verzeichnen: Ausgerechnet beim Liganeuling VfL Neustadt verlor er am 14. März 1948 das Auswärtsspiel mit 0:2-Toren. Gravierend griff die Politik im Mai 1948 in den Sport ein: Der französische Fußballverband koppelte unter Jules Rimet die saarländischen Vereine vom deutschen Fußball ab, sie durften lediglich noch die Runde beenden. Der FCK schickte am 13. Juni, seinem letzten Saisonspiel, die Gäste vom FSV Mainz 05 mit einem Kantersieg von 13:2 nach Hause. Die zwei folgenden Begegnungen um die französische Zonenmeisterschaft gegen den SV 04 Rastatt waren nicht mehr als eine Pflichtaufgabe, die mit 3:0 und 6:1 leicht erledigt wurde.

Am 18. Juli startete der 1. FCK in Worms gegen den Südvizemeister TSV 1860 München mit einem 5:1 in die erste Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Woche später setzte sich Lautern mit dem gleichen Ergebnis vor 50.000-Zuschauern in Wuppertal gegen die SpVgg Neuendorf durch und zog damit in das Finale am 8. August 1948 in Köln gegen den 1. FC Nürnberg ein. Unter Spielertrainer Fritz Walter hatte Kaiserslautern den Schritt in die Spitze des deutschen Vereinsfußballs vollzogen. Vor 75.000-Zuschauern setzte sich im Müngersdorfer Stadion der „Club“ mit 2:1 durch und Lautern kehrte als deutscher Vizemeister in die Barbarossastadt im Pfälzerwald zurück.

In die Runde 1948/49 ging der deutsche Vizemeister aus Kaiserslautern mit 12 Konkurrenten aus dem Südwesten. Den vier Saarlandvertretern 1. FC und SV Saarbrücken, Neunkirchen und Völklingen war durch politische Umstände das Weiterspielen in der Südwestliga nicht mehr möglich. Dem FCK gelang mit 43:5-Punkten und 142:22 Toren der Meisterschafts-Hattrick. In die Runde startete er am 18. September 1948 mit einem 7:1-Erfolg bei der SpVgg Andernach. Bedeutsamer für Spielertrainer Fritz Walter war wohl seine Heirat am 2. September mit Frau Italia Bortoluzzi, der Dolmetscherin der französischen Militärregierung, mit der er dann 53 Jahre glücklich verheiratet war.

Am Rundenende hatte der Titelverteidiger 43:5 Punkte und ein Torverhältnis von 142:22 vorzuweisen. Spielertrainer Walter erzielte in 22 Ligaspielen 30 Tore und Werner Baßler kam gar auf 54 Treffer. Die zwei obligatorischen Endspiele um die französische Zonenmeisterschaft gewann die Walter-Elf im Mai 1949 mit 4:0 und 6:3 gegen Fortuna Freiburg. In der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft musste der Finalist des Vorjahres bereits in der Vorrunde am 12. Juni in Bremen beim Spiel gegen den Nordvizemeister FC St. Pauli an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gehen: Das Spiel endete nach Verlängerung 1:1. Die „Altmeister“ aus dem Norden mit Könnern wie Ludwig Alm, Karl Miller, Hans Appel, Walter Dzur, Harald Stender, Fritz Machate und Alfred Boller machte es dem Südwestmeister sehr schwer. Im Wiederholungsspiel setzte sich der FCK acht Tage später in Düsseldorf mit 4:1 durch und zog in die Zwischenrunde ein. Dort ging es am 26. Juni in München vor 60.000 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße gegen den westdeutschen Meister Borussia Dortmund. Die zwei Spitzenmannschaften trennten sich in einer kräftezehrenden Partie 0:0 nach Verlängerung. Acht Tage später, am 3. Juli verlor die entkräftete Walter-Elf in Köln das Wiederholungsspiel mit 1:4. Erich Schanko hing in beiden Spielen wie eine Klette am Spielmacher der Lauterer und seine Zerstörerqualität war mitentscheidend für den Erfolg der Dortmunder. Mit dem 3. Platz durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen Südmeister Kickers Offenbach wurde die Runde 1948/49 beendet und Spielertrainer Walter übergab zur nächsten Saison das Traineramt an Kuno Krügel. Im „Nebenjob“ hatte der FCK-Spielertrainer den Lokalrivalen VfR Kaiserslautern als Trainer während dieser Runde in die Oberliga Südwest geführt.

Der vierte Meisterschaftsgewinn in Serie im Südwesten fiel 1949/50 deutlich knapper aus als gewohnt; mit drei Punkten Vorsprung gegenüber Wormatia Worms – die Wormatia holte 3:1-Punkte in den zwei Spielen gegen den FCK – erreichten die „Roten Teufel“ erstmals mit Nur-Spieler Fritz Walter und Trainer Krügel mit 54:6-Punkten und 157:24-Toren den erneuten Meisterschaftserfolg. Das Innentrio mit Fritz (32), Ottmar (42) und Baßler (47) erzielte den Großteil der Treffer. Der finanzielle Aspekt gewann zunehmend an Bedeutung. Die Rundeneinnahmen reichten in Kaiserslautern nicht aus, mit 2.000 bis 3.000 Zuschauer bei der Mehrzahl der Heimspiele und nur vollbesetzten Rängen, wenn Worms und Neuendorf auf den Betzenberg kamen, musste der FCK, welcher regelmäßig bei Auswärtsspielen die gegnerischen Stadien füllte, für zusätzliche Einnahmen durch Freundschaftsspiele sorgen. Der Südwestmeister versuchte seinen guten Namen – insbesondere in der Person von Fritz Walter – bestmöglich zu vermarkten und nutzte jedes freie Wochenende, um oft sogar zwei Partien zu bestreiten. Einerseits waren diese Spiele für die anhaltende Popularität und die Finanzen des Vereins ein wichtiger Faktor, andererseits war das Mammutprogramm für jeden einzelnen Spieler eine Belastungsprobe. Im Laufe der Saison kehrte der schon zur Gaumeisterelf 1942 gehörende Heinz Jergens aus der Gefangenschaft zurück und auch der junge Horst Eckel verzeichnete seine ersten zwei Spiele. Fritz Walter, auch ohne die Funktion des Spielertrainers, war weiterhin Herz und Hirn und der spielerische Fixpunkt der Mannschaft, absolvierte in der Liga 26 Rundenspiele und erzielte 32 Tore. Die Hürde des Finals um die französische Zonenmeisterschaft war im letzten Jahr kein Freundschaftsspiel mehr, gegen den SSV Reutlingen setzte sich der FCK am 7. Mai 1950 erst in der Verlängerung mit 6:1 durch. In der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft reichten zwei Treffer von Fritz Walter am 21. Mai 1950 in Karlsruhe gegen das Melches-Team von Rot-Weiss Essen zu einem 2:2 nach Verlängerung. Auch das Wiederholungsspiel am 29. Mai in Köln war strapaziös und kräftezehrend. Nach 90 Minuten endete das Spiel gegen die Mannen um Heinz Wewers, August Gottschalk und Bernhard Termath mit 2:2 und erst ein Treffer von Ottmar Walter brachte in der Verlängerung den Einzug in die Zwischenrunde. Dort setzte sich der spätere Deutsche Meister, das Team von Trainer Georg Wurzer und Vizemeister der Oberliga Süd, der VfB Stuttgart, in Nürnberg sicher mit 5:2 durch und beendete damit frühzeitig die Endrunde für die Walter-Elf.

Mit einem klaren 5:0-Erfolg in Ludwigshafen vor 60.000 Zuschauern war die Vertretung aus der Pfalz am 22. Januar 1950 gegen die Auswahl von Hamburg im Länderpokal 1949/50 in das Finale eingezogen. Der Lauterer Spielmacher hatte zwei Tore erzielt. Im Endspiel am 19. März 1950 konnte Fritz Walter aber verletzungsbedingt nicht antreten.

Durch Ausschnitte aus der Laudatio von Rudi Michel am 25. November 1985 aus Anlass zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Kaiserslautern wird die Bedeutung des Wirkens von Fritz Walter auch neben dem Platz für die Stadt und Region ersichtlich: „[...] Fritz Walter hat in der entbehrungsreichen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Mannschaft den Leuten wenigstens Spiele zelebriert. Nur wer diesen Abschnitt mitgemacht hat, wer diese Zeit erlebte, kann ermessen, was die Sonntage den Menschen in Kaiserslautern bedeuteten: Ablenkung von Not und Trauer, von Hunger und Elend. Einzige Abwechslung im tristen Alltag ohne Hoffnung und ohne Perspektive, Ablenkung durch eine Fußballmannschaft. Da war einer, der mit zehn oder zwölf anderen, 90 Minuten lang Zehntausenden sonntags Kino, Kaffeehaus und Konzertsaal ersetzte, ob sie vom Spiel etwas verstanden oder nicht. Sie rannten aus der zerstörten Stadt ins Stadion Betzenberg. [...] Der Fritz spielt auf, das mußt du gesehen haben - das einzige Thema abseits von allen Sorgen um die Existenz. Das war Kunst, denn ein Teilaspekt der Kunst besteht darin, den Menschen mehr zu geben als sie selbst vermögen - auf welchen Gebiet auch immer. Zu jener Zeit war Fußball die Kunst der Ablenkung. [...] Und der Star dieser Ära war einer von ihnen, Sohn dieser Stadt, einer wie du und ich, einer, der keine Allüren kannte.“

Einteilige Oberliga Südwest, 1950 bis 1959

Im Vorfeld der Saison 1950/51 gründete der Südwesten einen selbständigen Regionalverband mit eigener Oberliga, die der Nordgruppe der vorherigen Französischen Zone entsprach, während sich die Südgruppe dem Süddeutschen Verband anschloss. Die neue Oberliga Südwest, wie sie nun auch offiziell hieß, bestand aus 14 Mannschaften und der FCK startete am zweiten Spieltag, dem 3. September 1950, mit einem knappen 2:1-Auswärtserfolg gegen TuRa Ludwigshafen in die Saison. Es hatte einige personelle Veränderungen auf dem Betzenberg gegeben: Der 31-jährige Richard Schneider, er spielte bereits mit Fritz Walter in der Jugend zusammen, übernahm das Traineramt von Krügel und mit Grewenig, Gawliczek und Hölz mussten drei Abgänge aus dem Spielerkader ersetzt werden. Mit den Neuzugängen Karl Wanger, Karl-Heinz Wettig und Wilfried Pilkahn versuchte der Verein den sportlichen Verlust auszugleichen, was im Rundenverlauf glückte, da auch noch mit Helmut Rasch ein weiterer Spieler hinzukam und Spätheimkehrer Jergens in die Mannschaft drängte, wo auch das Jungtalent Horst Eckel seinen Platz fand. Mit 46:6 Punkten und 95:16 Toren gewann das Betzenberg-Team mit sieben Punkten Vorsprung gegenüber Worms die Meisterschaft. Wegen Verletzungen und Krankheiten war Fritz Walter nur in 19 der 26 Ligaspiele aufgelaufen und hatte lediglich fünf Tore erzielt. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war er dagegen in allen sechs Gruppenspielen und im Finale für seinen Verein erfolgreich im Einsatz. In der zweiten Halbzeit entschieden die Gebrüder Walter in zwei Koproduktionen das Endspiel am 30. Juni 1951 in Berlin vor 85.000 Zuschauern im Olympiastadion gegen Preußen Münster. Zuerst verwandelte Ottmar eine Vorlage von Fritz in der 61. Minute zum 1:1-Ausgleich, ehe er in der 74. Minute eine Ecke von Fritz mit dem Kopf zum 2:1-Sieg vollstreckte. Endlich konnte der 1. FCK die Meisterschale in die Pfalz holen. Der Finalerfolg war der Lohn für die jahrelange sportliche Konstanz und Beharrlichkeit der Männer um Fritz Walter. Bei Grüne ist notiert: „Die von Fritz Walter angeführten Roten Teufel setzten sich in 90 Minuten glücklich, aber nicht unverdient mit 2:1 gegen Münsters 'Hunderttausend-Mark-Sturm' durch und holten die Meisterschaft erstmals in die Pfalz.“

Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft musste Walter darüber hinweg trösten, dass er durch eine Verletzung aus dem Repräsentativspiel am 11. November 1950 in Ludwigshafen beim Spiel Südwesten gegen Süddeutschland (2:2) nicht am ersten Länderspiel nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 22. November 1950 in Stuttgart teilnehmen konnte. Seinen 25. Länderspieleinsatz hatte er erst im Rückspiel am 15. April 1951 in Zürich gegen die Schweiz (3:2).

Ab der Saison 1951/52 konnten auch die zwei saarländischen Vertreter 1. FC Saarbrücken und Borussia Neunkirchen wieder am südwestdeutschen Ligabetrieb teilnehmen und die Mannschaft aus der Saarhauptstadt spielte sogleich eine großartige Runde: Der 1. FC Saarbrücken entthronte den vormaligen Seriensieger und amtierenden Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern, wurde Meister in der Oberliga Südwest und zog auch in das Finale um die deutsche Fußballmeisterschaft ein. Der FCK landete auf dem 3. Rang; mit 18 Toren führte Fritz Walter die interne Torschützenliste an, knapp vor den beiden Mitstreitern Karl Wanger und Bruder „Ottes“ mit jeweils 17 Treffern. Der Abgang des Torschützen Baßler zum VfR Mannheim und die Rückkehr von Torhüter Adam nach Neuendorf hatten sich bemerkbar gemacht, da zudem noch Ottmar Walter sich eine schwere Knieverletzung zuzog und in nur 19 Spielen antreten konnte. Auch Horst Eckel stand wegen eines Jochbeinbruchs nicht durchgehend zur Verfügung. Personell konnten die Lauterer Hoffnung auf die Zukunft schöpfen, da die Leistungen der Neuzugänge Otto Render und Erwin Scheffler und auch das erstmalige Anzeigen des Könnens des Nachwuchsmannes Willi Wenzel zu Optimus Anlass gaben.

Tatsächlich holte sich der 1. FCK mit einem überragenden Fritz Walter – der Dirigent und spielerische Ausgangspunkt der Mannschaft hatte alle 30 Ligaspiele bestritten und 38 Tore erzielt – vor den punktgleichen Teams TuS Neuendorf und 1. FC Saarbrücken 1952/53 erneut die Meisterschaft im Südwesten. Sensationell war dabei der 9:0-Kantersieg am 25. Januar 1953 gegen den Vorjahresmeister 1. FC Saarbrücken. In der Gruppenphase der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft setzte sich der Südwestmeister überlegen gegen Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln und Holstein Kiel durch und zog in das Endspiel am 21. Juni 1953 in Berlin gegen den Titelverteidiger VfB Stuttgart ein. Überschattet wurde das Finale durch den Volksaufstand in der DDR vier Tage zuvor, trotzdem verfolgten 80.000 Fans das Endspiel. Grüne notierte: „Weil Kaiserslautern seine überragende Saisonform bis ins Finale gerettet hatte, geriet der 4:1-Sieg der Roten Teufel niemals in Gefahr.“ „Stuttgart hat verloren, weil es keinen Fritz Walter hat“, brachte der auf der Tribüne sitzende Schalker Coach Fritz Szepan die Ereignisse exakt auf den Punkt. Die Mannschaft der Saison war zweifelsohne der 1. FC Kaiserslautern. Das Kollektiv um Übervater Fritz Walter, der Spielmacher, Torjäger, Trainer und „Seelsorger“ der Roten Teufel zugleich war, stand auf dem Zenit seines Könnens. Lauterns Geheimnis war der Teamgeist. In allerbester Sepp-Herberger-Manier spielten die Roten Teufel unter dem Motto „Elf Freunde sollt ihr sein“ und strahlten eine entsprechende Aura aus.

Von 1954 bis 1957 sammelte Fritz Walter mit seinem FCK noch weitere vier Südwestmeisterschaften ein, kam 1954 und 1955 noch zweimal in das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, beide Finals wurden aber verloren. 1957 war nach der Gruppenphase Schluss für den 36-jährigen Spielmacher. In seinen letzten zwei Runden in der Oberliga Südwest, 1957/58 und 1958/59, konnte er sich mit dem FCK nicht mehr für die Endrunden qualifizieren. Im letzten Jahr betrug der Abstand zu Meister FK Pirmasens beachtliche acht Punkte. Auch ein Ausnahmespieler wie Fritz Walter, ein Mann, der für den Fußball lebte, der Disziplin im Essen und Trinken über Jahrzehnte einhielt und eine vorbildliche Trainingsmoral an den Tag legte, konnte den Kampf gegen das leistungsmindernde Altern nicht gewinnen. Am 21. Juni bestritt der berühmteste Fußballer von Kaiserslautern und Südwestdeutschland, der prägendste Spieler der Oberligaära nach dem Zweiten Weltkrieg, sicherlich auch einer der besten Fußballer, den es je in Deutschland gab, sein Abschiedsspiel. Nochmals führte er seinen FCK vor 20.000-Zuschauern zu einem 4:2-Erfolg gegen die Gäste von Racing Paris. Laut Bold sagte er zum Abschied: „Meine aktive Tätigkeit im 1. FC Kaiserslautern muss ich jetzt beenden, weil man mit 38 Jahren einfach nicht mehr Sonntag für Sonntag Höchstleistungen vollbringen kann, die das Publikum in Erinnerung an frühere Zeiten vielleicht von mir erwarten könnte. Außerdem ist es Zeit, auch im Verein der Jugend Platz zu machen.“

Walter galt in den 1950er Jahren als der beste Fußballer Deutschlands und erhielt Angebote von großen europäischen Spitzenvereinen. 1951 bot Atlético Madrid für einen Zweijahresvertrag 225.000 DM Handgeld, dazu Gehalt, Prämien, Auto, mietfreies Wohnen – damals enorme Summen und Privilegien. „Dehäm is dehäm“ sagte er lapidar zu seiner Entscheidung, in der Pfalz zu bleiben. Auch Angebote von Inter Mailand, dem FC Nancy und Racing Paris lehnte der bodenständige Walter ab. Hierzu schrieb er später einmal in einer Kolumne: „‚Schätzche, was mache mer?‘ hab ich meine Frau Italia gefragt. ‚Brauchst du mich doch gar nicht erst zu fragen‘ hat sie mir geantwortet, ‚da oben dein Betzenberg, der Chef, dein FCK, die Nationalmannschaft ……‘“. Herberger hatte zur Unterstützung den adidas-Gründer Adi Dassler davon überzeugt, Fritz eine repräsentative Funktion im Unternehmen anzubieten. Tatsächlich wäre aber ein Auslandsengagement in diesen Jahren auch gleichbedeutend mit dem Ende der Nationalmannschaftskarriere einher gegangen. In der Nationalmannschaft spielte in diesen Jahren noch kein „Legionär“, auch kein Bert Trautmann, und erst zur Weltmeisterschaft 1962 in Chile wurde mit Horst Szymaniak der erste Auslandsprofi berücksichtigt. Fritz Walter war der Spiritus rector, der Herz und Seele im Team der Pfälzer verkörperte, als eleganter Ballvirtuose im Spielaufbau ebenso zu glänzen wusste wie als eiskalter Vollstrecker und sich letztlich auch nicht zu schade war, in der Defensive die Drecksarbeit zu erledigen – ein fußballerisches Universalgenie.

In einem Freundschaftsspiel des FCK erzielte er 1956 sein legendäres Hackentor von Leipzig im Spiel gegen den SC Wismut Karl-Marx-Stadt. Es wurde als eines der besten Tore aller Zeiten bezeichnet: Walter hatte sich nach vorne fallen lassen und den Ball dann mit der rechten Hacke über den eigenen Kopf ins rechte Eck geschossen. Der DDR-Sportreporter Wolfgang Hempel bezeichnete es als „Tor des Jahrhunderts“.

Nationalspieler, 1940 bis 1958

Während des Zweiten Weltkriegs, 1940 bis 1942

Im berühmten Notizbuch von Reichstrainer Sepp Herberger stand der Name Fritz Walter schon seit 1938. Der Ex-Nationalspieler und damalige Trainer im Gau Südwest, Karl Hohmann, hatte Herberger auf das Talent aufmerksam gemacht, nachdem er den Lauterer in einem Lehrgang in allen nur denkbaren Situationen überprüft und getestet hatte. Als der nächste Gautrainingskurs bevorstand, benachrichtigte Hohmann seinen Freund und Chef Herberger. Der wollte Walter vorher nicht anschauen, sondern das Talent sollte im Spiel auf sich aufmerksam machen – Herberger war hingerissen. Keine Frage, dass der Reichstrainer durch den Ernst und die Leidenschaft, mit der Fritz Walter trainierte, an seine eigene Jugend in Mannheim erinnert wurde.

Am 14. Juli 1940 bestritt der 19-jährige Walter sein erstes Länderspiel und erzielte beim 9:3-Erfolg über Rumänien gleich drei Tore. Einige Wochen später folgte ein 13:0 gegen Finnland, wobei er sich mit zwei Toren beweisen konnte. Immer pflegte Herberger zu sagen, dass sich erst nach etwa zehn oder zwölf Spielen herausstellt, ob jemand für die Nationalmannschaft wirklich taugt oder nicht. Bei Fritz Walter hatte er schon nach dem zweiten Spiel keine Zweifel mehr. Helmut Schön, der spätere Herberger-Nachfolger, war Nebenspieler des Debütanten aus der Pfalz und schildert seine ersten Eindrücke: „Ich sehe ihn noch vor mir, wie wir uns das erstemal begegneten. Es war im Sommer 1940, vor Fritz Walters erstem Länderspiel gegen Rumänien. Er war außerordentlich schüchtern, sehr bescheiden; ein mittelgroßer, hagerer Junge mit spitzem Gesicht, ein 'Bürschel', wie Otto Nerz gesagt hätte. Er sprach ein liebenswürdiges Pfälzisch. Aber sowie er den Ball hatte, sah man: pures Talent. In der Reife wurde daraus Genie.“

Mehr als seine Torjägerqualitäten bewunderten die Fachleute jedoch sein spielerisches und taktisches Vermögen, mit dem er die Angriffe seiner Mannschaft lenkte. Durch ständige Positionswechsel – auch in die Abwehr – verkörperte er einen völlig neuen Typ Stürmer und wurde als kommender Superstar gefeiert. Herberger managte seinen Schützling wie ein Proficoach. Gegen den eigenen Verein und gegen die Reichssportbehörde, gegen militärische Vorgesetzte wie gegen die Presse konnte der sensible Ballzauberer auf den langen Arm und die starken Worte seines Mentors rechnen. Herberger trickste, warb und konspirierte, um im bedrohlicher werdenden Kriegsgetümmel eine Art Schutzraum zur Bewahrung und Pflege des Fußballgenies zu gewährleisten. Seine besondere Fürsorge und Zuneigung galt Fritz Walter, seinem „Liebling“, wie er ihn selbst nannte. Für niemanden tat er soviel wie für ihn. Niemanden gegenüber öffnete er sich so vertrauensvoll. Keinem zeigte er so unverhüllt seine Zuneigung. Umgekehrt war aber auch die Kontrolle total: Herberger überwachte seine Schützlinge so zuverlässig wie ein Radarsystem. Er empfing Signale, sah Störungen, ahnte Zusammenstöße, hielt Gefahren fern. Was gut war für den Fritz, bestimmte er allein.

In den Kriegsjahren 1940 bis 1942 bestritt der Lauterer 24 Länderspiele und erzielte 20 Tore. Herausragend waren die zwei Länderspiele gegen Ungarn am 6. April 1941 in Köln beziehungsweise am 3. Mai 1942 in Budapest. In Köln glückte ein 7:0 Erfolg nach einem hervorragenden Spiel insbesondere des Innensturms mit Hahnemann, Walter und Schön. Dazu notierte Mitspieler und zweifacher Torschütze Helmut Schön in seinen Erinnerungen: „Nach allem, was ich als Spieler miterlebt und später als Trainer gesehen habe, läßt sich dieses Spiel wohl nur mit unserem 3:1 gegen England im Wembley-Stadion vergleichen, als Günter Netzer seinen größten Tag hatte.“ In Budapest drehte die DFB-Elf einen ungarischen 3:1-Halbzeitvorsprung noch zu einem 5:3-Erfolg um, der erste Sieg in der langen Geschichte des deutsch-ungarischen Fußballs auf Budapester Boden. Hierbei spielte Walter auf Halblinks an der Seite von Karl Decker und Edmund Conen und erzielte zwei Tore. Gabriel Hanot, einer der wohl bedeutendsten internationalen Experten, hatte nach dem mit 5:3 gewonnenen Länderspiel am 18. Oktober 1942 in Bern gegen die Schweiz die erste große internationale Lobeshymne auf Fritz Walter gesungen. Sie hängt eingerahmt im Weißen Haus zu Alsenborn. Trotz Krieg, dessen Ende nicht absehbar war, prophezeite ihm der Kosmopolit Hanot eine große Karriere.

Mit dem 5:2-Erfolg am 22. November 1942 in Preßburg gegen die Slowakei endete die Geschichte der Nationalmannschaft während des Zweiten Weltkriegs. Der weitere Kriegsverlauf unterbrach die internationale Karriere Walters; acht Jahre lang (von 1942 bis 1951) konnte er kein weiteres Länderspiel für Deutschland bestreiten.

Neustart in der Oberliga-Ära, 1950 bis 1953

Den bedeutendsten fußballerischen Erfolg errang Fritz Walter als Spielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, als er mit seinen Mannschaftskameraden am 4. Juli 1954 im Berner Wankdorfstadion das Finale um die Fußballweltmeisterschaft (WM) mit 3:2 gegen die klar favorisierte Elf aus Ungarn gewann. Die Krönung seiner Karriere war das In-Empfang-Nehmen der Coupe Jules Rimet nach dem denkwürdigen Finale. Im WM-Buch aus dem Agon-Verlag ist festgehalten: „Der Kapitän war das Herz, die Seele des Kollektivs - nicht nur im Endspiel. Seine fast 34 Jahre waren dem Lenker des deutschen Spiels nicht anzumerken. Überragte als Antreiber, Flanken- und Passgeber, Eckballspezialist. Überzeugte auch in kämpferischer Hinsicht.“

Ausgerechnet Fritz Walter, der engste Vertraute von Bundestrainer Herberger, konnte wegen einer Verletzung aus dem Repräsentativspiel am 11. November 1950 in Ludwigshafen zwischen Südwest und Süddeutschland (2:2) am ersten Länderspiel nach Ende des 2. Weltkriegs, am 22. November 1950 in Stuttgart gegen die Schweiz (1:0) nicht teilnehmen. Für den Lauterer begannen die Nationalmannschaftseinsätze nach dem Krieg mit dem Rückspiel gegen die Eidgenossen am 15. April 1951 in Zürich. Acht Jahre und fünf Monate nach seinem 24. Länderspiel am 22. November 1942 – inmitten des Zweiten Weltkriegs – feierte der Lauterer Ausnahmespieler bei einem 3:2-Erfolg in Zürich gegen die Schweiz mit einem Treffer seine Rückkehr in die Nationalmannschaft. Sepp Herberger bedachte Fritz Walter mit der Kapitänsbinde, die Walter erstmals in Zürich trug. Er wurde der verlängerte Arm des Bundestrainers auf dem Feld, zudem verband beide ein inniges Vater-Sohn-Verhältnis.

Der Weg zum Erfolg in der Schweiz verlief aber keinesfalls geradlinig, es gab Rückschläge und Störungen, welche nur in Zusammenarbeit mit seinem väterlichen Freund Herberger, Ehefrau Italia und seinen Mannschaftskollegen des 1. FC Kaiserslautern und der Nationalmannschaft zu überwinden waren: Am 5. Oktober 1952 erlebte die deutsche Fußballnationalmannschaft in Paris gegen Frankreich ein Debakel. Vor zehntausend deutschen Schlachtenbummlern, die erwartungsfroh nach Paris gekommen waren, verloren die Deutschen 1:3. Verheerend war aber nicht das Ergebnis, sondern die Art, wie die deutsche Mannschaft an diesem Tage vorgeführt wurde. Sie verteidigte nur, und in keiner Phase des Spiels hatte sie eine Siegchance. Im alten Pariser Stadion von Colombes schien eine Wunde aufgerissen worden zu sein, die nicht heilbar schien. Fritz Walter wurde ausgeknockt, auf fußballerische Weise, aber unerbittlich. Der Fritz spielte mit, aber er erduldete das Spiel wie ein namenloser Mitläufer, und bissige Kommentare vermischten sich mit sogenannten verständnisvollen, die einem verdienstvollen Veteranen den Abgang leichter machen wollten. Vom Ende einer Ära war die Rede. Aus Paris bekam der Stuttgarter Sportjournalist Hans Blickensdörfer aber von Gabriel Hanot von L' Equipe verständnisvollere Gedanken übermittelt: „Euer Fritz ist untergegangen, weil er nicht fertiggeworden ist mit eurem Erwartungshorizont. Im Stadion vom Colombes ist auch Revanchismus in der Luft gelegen, mit dem einer wie der gar nichts anfangen kann. Das ist über Fußball hinausgegangen und hat ihn überfordert. Für mich bleibt er ein Künstler des Spiels, und, ich bin ganz sicher, daß er das beweisen wird.“ Das glaubte auch Sepp Herberger, der unbeirrt an seinem Kapitän festhielt und Ehefrau Italia riet: „Lassen Sie die Jalousien runter, stecken Sie ihn ins Bett, und sorgen Sie dafür, daß er keine Zeitung liest.“ Nach Paris hatte der geniale, aber auch hochsensible Spielgestalter den Bundestrainer gebeten, ihn nicht mehr zu berücksichtigen. Doch Herberger lehnte ab und sagte: „Ich brauch' Sie noch jahrelang!“

Unmittelbar vor dem Turnierbeginn in der Schweiz stand Fritz Walter mit seinem 1. FCK am 23. Mai 1954 in Hamburg im Finale um die deutsche Fußballmeisterschaft. Endspielgegner war Hannover 96, das sich gegen den VfB Stuttgart und den Berliner SV 1892 durchgesetzt hatte; den Niedersachsen wurde keine echte Siegchance in Hamburg zugestanden, der Titelverteidiger, die Walter-Elf, war klarer Favorit. Mit einem 1:1-Halbzeitstand ging es in die Pause und die Betzenberg-Elf wurde in der zweiten Halbzeit ausgekontert und verlor klar und deutlich 1:5. Fritz Walter ging deprimiert mit gesenktem Kopf vom Platz und Herberger stand wegen der fünf Lauterer Nationalspieler in seinem Kader in großer Kritik. Seine seit langem kritisierte „Affenliebe“ zu den Kaiserslauterern, das, was man den Kaiserslauternkomplex nannte, wurde ihm jetzt höhnisch vorgehalten. Nur noch drei Wochen waren es bis zum Start der Weltmeisterschaft und die Lauterer brauchten dringend Zuspruch und Trost, insbesondere der sensible Spielmacher und Kapitän Fritz Walter. Hier half Herbergers Fähigkeit zur positiven Umdeutung von Katastrophen; er war darauf vorbereitet, aus jedem Rückschlag das Beste zu machen. Für die Weltmeisterschaft kam ihm die Katastrophe der Lauterer in Hamburg gerade recht. Es war Herberger schon lieber, Männer um sich zu haben, die aus Enttäuschung, Ärger und Verdruss voller Wut darauf brannten, ihren gerade ramponierten Schild wieder neu aufzupolieren, anstatt voller zufriedener Genügsamkeit auf frischen Lorbeeren auszuruhen.

Die Kluft, die Herberger zwischen Vereins- und Nationalspielen in den Länderspielen zwischen 1950 und 1953 vermutet hatte, war deutlich zu Tage getreten. Die Spieler vermochten es noch nicht, seine Vorstellungen umzusetzen, zwischen Abwehr und Verteidigung flexibel zu variieren, hohes Tempo zu gehen und sich spielerische Freiräume zu erarbeiten. Er forderte deshalb seine Spieler weiter zu intensivem zusätzlichem Training auf, hielt zahlreiche Lehrgänge ab, arbeitete eng mit den Vereinen und seinen Vertrauten zusammen und versuchte, seine Vorstellungen schrittweise umzusetzen.

Mit den Spielen gegen Norwegen und das Saarland gelang die Qualifikation zur Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. In seinem 39. Länderspiel glückte am 25. April 1954 in Bern mit einem 5:3 gegen die Schweiz die „Generalprobe“ für das Turnier; Spielmacher Fritz Walter erzielte zwei Tore.

Das sensible Genie, der empfindsame Fußballkünstler aus der Pfalz, Fritz Walter, brauchte Hilfe. An einem großen Tag konnte er ein Feuer entfachen und es lodern lassen mit Mitteln, die anderen nicht gegeben waren. Andererseits hing er an schlechten Tagen schnell durch, neigte zur Resignation. Um seinen Liebling zu schützen, hatte Herberger ihm eine ganze Riege von Vertrauten in die Nationalmannschaft mitgeschickt, den halben 1. FC Kaiserslautern: Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich und Bruder Ottmar. Das Vater-Sohn-Verhältnis zwischen Herberger und seinem Kapitän erwies sich als Glücksfall für den deutschen Fußball: Walter, der ein Allroundspieler war, in Abwehr und Aufbau gleichermaßen perfekt, setzte als Kopf und Ideengeber der Elf die taktischen Anweisungen des Trainers perfekt auf dem Rasen um, ohne dass er nur ein Hilfswilliger für die taktischen Schablonen gewesen wäre oder ein Satellit auf vorberechneter Umlaufbahn des Herberger-Kurses. Fritz Walter hatte alles, akzeptierte jede taktische Vorgabe des Trainers, richtete sein Spiel danach aus – aber dann triumphierte die Intuition. Die konnte ihm keiner vermitteln. Sie machte ihn und sein Spiel aus.

Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz

Die unmittelbare Turnier-Vorbereitung

Ungeachtet aller Kritik an Fritz Walter hielt Herberger an seinem Spielmacher fest und konnte gute Argumente dafür anführen: Fritz Walter hatte schwache Spiele gezeigt, aber auch mehrfach seine große Bedeutung für die Nationalmannschaft unterstrichen, so bei den zwei Qualifikationsspielen gegen Norwegen, als er in Oslo im August 1953 den Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielte und im November in Hamburg beim 5:1-Erfolg den Angriff, welcher gut kombinierte und die Zuschauer mit ihrer Spielweise beeindruckte, erfolgreich anführte.

Da es am Ende der Saison darauf ankam, den Spielern Zeit zur Erholung und Entspannung zu geben, hatten sie sich schon Anfang Mai im Schwarzwald getroffen, fernab eines Fußballplatzes und des Punktspielbetriebs. Zwei Tage nach dem Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft trafen sie sich erneut in Grünwald bei München zum Abschlusslehrgang, um kurz vor der Weltmeisterschaft den Zusammenhalt der Mannschaft weiter zu festigen, Spielzüge einzuüben und noch einmal an ihrer Kondition zu arbeiten. Diese war unverzichtbar, um das moderne Spiel zu verwirklichen, das Herberger vorschwebte: „Wirbel“ und hohes Tempo, nicht nur für die 90 Minuten eines Spiels, sondern für die Dauer des gesamten Turniers. Fritz Walter befand sich in einer guten körperlichen Verfassung, da er schon aus eigenem Antrieb intensiv trainierte. Das Training war intensiv, unterstützt durch einen abgestimmten Speiseplan und Empfehlungen an die Spieler, sich anschließend zu Hause durch viermaliges Training pro Woche individuell weiter vorzubereiten.

So ging die Fahrt am 11. Juni von Karlsruhe-Schöneck in die Schweiz, in die von Ex-Nationalspieler Albert Sing vorgeschlagene Unterkunft nach Spiez am Thuner See, in das Vier-Sterne-Hotel Belvédère. Wegen seiner Abgeschiedenheit und absoluten Ruhe hatte sich Herberger dafür entschieden. Bei der Zimmerbelegung hatte er beschlossen den „Einen“, von dem alles abhing, der aber sehr sensibel war und schnell den Kopf hängen ließ und sein Selbstvertrauen verlor, Spielmacher Fritz Walter, mit Helmut Rahn in ein Zimmer zu legen. Denn Rahn verkörperte das genaue Gegenteil. Er war mit 24 Jahren deutlich jünger, platzte geradezu vor Energie und Übermut, konnte auf dem Platz sehr eigensinnig sein und galt als Stimmungskanone, der zu allerlei – auch derben – Späßen aufgelegt war.

Turnierverlauf

Das erste Gruppenspiel gewann die deutsche Elf am 17. Juni in Bern gegen die Türkei mit 4:1. Generell fielen die Berichte in den Zeitungen positiv aus. Besonders der Sturm habe sich als ein ewiger Unruheherd erwiesen und die türkische Mannschaft überfordert; ausgenommen aus dem Lob wurde aber Kapitän Fritz Walter, der einem „derartig modernen und atemraubenden Angriffsspiel nicht gewachsen“ gewesen sei, sondern er habe ausgesprochen matt gewirkt.

Nach der 3:8-Schlappe am 20. Juni gegen den WM-Favoriten Ungarn hagelte vernichtende Kritik über das Team, massiv auf den Bundestrainer, dessen taktische Personalrochade zu diesem Zeitpunkt von niemanden erahnt und verstanden wurde. Die deutschen Fans pfiffen ihr Team nach Leibeskräften aus und mussten verzweifelt mit ansehen, wie es im ungarischen Kombinationswirbel und Torrausch regelrecht unterging. Fritz Walter, der massiv auf seinen Einsatz gedrängt hatte, waren einige gute Spielzüge geglückt und hatte nach Meinung der Presse, trotz des eindeutigen Spielverlaufs und Ergebnisses, den Leistungstest bestanden.

Zum Wiederholungsspiel am 23. Juni in Zürich trat die deutsche Mannschaft wieder in der Formation an, die bereits in der ersten Begegnung gegen die Türkei einen Sieg errungen hatte – mit einer Ausnahme: Verteidiger Kohlmeyer hatte sich verletzt und wurde durch Hans Bauer ersetzt. Es glückte ein überlegener 7:2 Erfolg und die Überlegungen von Herberger waren aufgegangen. Die Mannschaft hatte die nächste Runde erreicht und befand sich unter den besten Acht. Der Angriff erhielt großes Lob, darunter erneut Fritz Walter. Die deutsche Abwehr zeigte sich aber nicht auf der Höhe, und Herberger räumte ein, erst die gute Leistung des Sturms habe „die Fehler der Hintermannschaft ausgeglichen“. Trotz dieser Mängel sei die jetzige Mannschaft jedoch sogar der legendären Breslauer Elf überlegen, denn sie sei stärker, spiele schneller und besitze mehr Durchschlagskraft.

Im Zwischenrundenspiel am 27. Juni in Genf gegen Jugoslawien setzte Herberger durch die beiden Halbstürmer Morlock und Fritz Walter auf eine Stärkung der Abwehr und eine Verdichtung im Mittelfeld, damit die Mannen um Zlatko Čajkovski, Vujadin Boškov, Stjepan Bobek und Bernard Vukas dort weit entfernt vor dem Tor von Turek, ihr Kombinationsspiel aufziehen konnten. Fritz Walter sollte die deutsche Mannschaft nach hinten absichern, seinen Gegenspieler Zlatko Čajkovski ausschalten, bei Ballbesitz das Spiel kontrollieren, die Angriffe einleiten und diese notfalls noch selbst abschließen. All das traute Herberger seinem Lieblingsspieler zu, er war für Herberger der beste Mittelfeldspieler der Welt. Die Jugoslawen spielten technisch elegant auf und Angriff auf Angriff rollte auf das deutsche Tor. Ganz beschränkten sich die deutschen Spieler aber nicht auf die Abwehr. Sie zeigten vielmehr den modernen Fußball, der die Zuschauer dadurch beeindruckte, dass sie aus der Abwehr schnell zum Angriff überging und „aus dem Angriff wiederum zurück vor den eigenen Strafraum“ liefen. Dazu benötigten sie die gute Kondition, die sie sich in den letzten Jahren erarbeitet hatten, und die Regie von Fritz Walter, der in diesem Spiel das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigte und eine Leistung bot, bei deren Beschreibung sich die Journalisten gegenseitig überboten. Die DFB-Elf gewann das Spiel mit 2:0 und stand damit im Halbfinale des Weltmeisterschaftsturnieres.

Beim Halbfinalspiel am 30. Juni in Basel gegen Österreich (6:1) zelebrierten die von einem überragenden „Dirigenten“ Fritz Walter angetriebenen Deutschen ein wahres Fußballfest. Ihrem schnellen Kombinationswirbel hatten die in vielen Szenen statisch wirkenden Donau-Kicker mit Fortdauer des Spiels immer weniger entgegenzusetzen. Österreich war von der nördlichen Brudernation nicht nur geschlagen, sondern nach allen Regeln der Fußballkunst gedemütigt worden. Und der Hauptverantwortliche für die Demontage war der von Zuschauern und Medien euphorisch gefeierte Kapitän der Deutschen. „So strahlend haben wir Fritz Walter noch nie gesehen“, schrieben einige Zeitungen. „Der größte Tag unserer Elf und des Dirigenten Fritz!“, jubelte die Fachpresse und goss eine Menge Farbe auf die in großen Lettern ins Auge stechenden Überschriften. Persönlich bezeichnete Fritz Walter das Halbfinalspiel als sein bestes Länderspiel überhaupt und das beste Länderspiel einer deutschen Mannschaft, in der er mitspielte. An allen sechs Toren war er direkt oder indirekt beteiligt.

Alle Berichte, nicht nur in Deutschland, sondern auch in der ausländischen Presse, stimmten darin überein, dass der Sieg verdient war. Übereinstimmend hieß es, die deutsche Mannschaft sei „schön und scharf, modern und erfolgreich, hart und sprühend vor spielerischem Witz“ aufgetreten. Sie sei über sich hinausgewachsen und habe „die favorisierten Österreicher kämpferisch und spielerisch“ übertroffen. Zwei Spieler wurden besonders hervorgehoben: Liebrich und Fritz Walter. Alle, auch diejenigen, die den Spielmacher bisher kritisiert, sein hohes Alter bemängelt oder gar seinen Abschied von der Nationalmannschaft gefordert hatten, lobten ihn in den höchsten Tönen und leisteten teilweise öffentlich Abbitte.

Die Gefühle vor dem Finalanpfiff am 4. Juli in Bern gegen den eindeutigen Favoriten Ungarn waren in Deutschland bestimmt von Erwartung und Spannung, aber auch von der Angst, die deutsche Mannschaft werde erneut eine heftige Niederlage erleiden. Die Mannschaft war klarer Außenseiter. Es kam darauf an, eine erneute Blamage zu verhindern und ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Schon eine Tordifferenz von lediglich zwei Treffern galt als „aller Achtung wert“. Vorzüge der Mannschaft des DFB waren, sie hatte bei dem Turnier zueinander gefunden und sich deutlich gesteigert, ein beeindruckendes Kombinationsspiel gezeigt, großen Einsatzwillen bewiesen und mit Fritz Walter einen Spieler von überragender Klasse vorzuweisen. Die anderen konnten auf hohem Niveau zumindest mithalten und einzelne über sich hinauswachsen, wie Liebrich, Turek, Schäfer, Eckel und nicht zuletzt Rahn.

Nach neun Minuten führte der Favorit mit 2:0 und hatte sich dafür nicht einmal besonders anstrengen müssen, sondern die Tore durch Zufall oder wegen Fehler in der deutschen Abwehr erzielt. Doch die deutsche Mannschaft gab nicht auf oder beschränkte sich ängstlich darauf keine weiteren Gegentore zu erhalten. Sie ging vielmehr zum Angriff über und erzielte in der 18. Minute den 2:2-Ausgleichstreffer und das Spiel konnte von vorne beginnen. Fritz Walter hatte zwei Eckbälle nacheinander mit Effet und Zielgenauigkeit vor das gegnerische Tore gezogen, mal kurz mal lang, und der unbeachtete Rahn verwandelte den weit über die Spielertraube gehobenen zweiten Eckball des Spielführers. Jetzt entwickelte sich jene dramatische und ungemein spannende Begegnung, die bis heute den Mythos von Bern begründet. Als Schiedsrichter Ling zur Halbzeit pfiff, hatte die deutsche Mannschaft die kühnsten Erwartungen übertroffen. Es stand Unentschieden, und der Ausgang des Spieles war offen.

Nach dem Wechsel griffen die Ungarn gleich wieder an; in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit hat die ungarische Mannschaft das Spiel bestimmt, allerdings kein Tor erzielt. Danach konnte sich die deutsche Mannschaft vom großen Druck befreien, kam besser ins Spiel und spielte sich Chancen heraus. Allmählich verschoben sich die Gewichte zu ihren Gunsten, ohne dominieren zu können. Jetzt wurde die Spannung geradezu unerträglich, denn es waren nur noch wenige Minuten zu spielen, und wer immer das nächste Tor schoss, würde als Sieger vom Platz gehen. Nach einem von Schäfer am linken Flügel eingeleiteten Angriff erzielte Helmut Rahn mit Linksschuss in der 85. Minute den 3:2-Siegtreffer.

Über die Vorstellung des Kapitäns im Endspiel schrieb sein Freund und Augenzeuge Rudi Michel: „Für mich war es das größte Spiel das Fritz Walter je gespielt hat, nicht weil damit die Weltmeisterschaft gewonnen wurde, nicht weil die Ungarn geschlagen wurden. Der Fritz spielte ohne jede Hemmung. Er war der König auf dem Platz, von Puskas war kaum die Rede. Alles, was Fritz machte, war intuitiv richtig und richtungsweisend. Ich hatte immer große Probleme mit dem Wort 'genial', das gehört nicht zu meinem journalistischen Sprachgebrauch. Aber über Fritz hatten das an diesem Tag fast alle Kritiker gesagt und geschrieben. Er spielte so fantastisch, dass ich bis zur letzten Minute Angst hatte, die Ungarn würden ihn jetzt noch irgendwie ausschalten, was sie aber nicht taten. Aber vielleicht war er an diesem Tag einfach nicht auszuschalten.“

Besonderheiten des Wetters und des Schuhwerks

Nach dem Kapitän ist das Fritz-Walter-Wetter benannt. Damit ist regnerisches Wetter gemeint, das er zum Spielen vorzog. Er hatte sich im Zweiten Weltkrieg mit Malaria angesteckt, deshalb fiel es ihm schwer, bei Hitze zu spielen. Niedrige Temperaturen und Regen verbesserten oft seine Physis und seine Psyche. Außerdem spielte er bei schwerem, nassem Boden seine Technik aus, so auch während des Endspiels der WM 1954, bei dem es ausdauernd regnete. Pünktlich zum Finale zogen dunkle Wolken über Bern auf, seit den Mittagsstunden regnete es Bindfäden. Um 12:30 Uhr schrie Max Morlock beim Mittagessen im rund 40 Kilometer von Bern entfernten Quartier am Thuner See hellauf begeistert: „Friedrich, es regnet!“ Fritz Walter eilte auf die Veranda und freute sich über den „kühlen und zuverlässigen“ Regen: „Jetzt ist alles klar, nichts kann mehr schief gehen.“

Bei Brüggemeier ist dazu inhaltlich noch weit kenntnisreicher ausgeführt: „Für die Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft gab es das Verbot, auf dem Platz etwas zu trinken. Es herrschte damals noch die Meinung vor, dass Trinken zu stärkerem Schwitzen führe. Sportler, die etwas tranken würden deshalb mehr Flüssigkeit verlieren, als sie durch das Trinken zu sich nahmen. Herberger teilte diese Auffassung und war davon so sehr überzeugt, dass er seine Spieler streng kontrollierte, um sicher zu gehen, dass diese auf dem Platz keine Flüssigkeit zu sich nahmen und nur während der Halbzeitpause etwas Tee erhielten. Im wahrsten Sinne des Wortes war der Regen deshalb ein Geschenk des Himmels, zumal er mit niedrigen Temperaturen verbunden war. Es war ein Zufall - aber für die deutsche Mannschaft ein sehr glücklicher -, dass ihre wichtigen Spiele während der Weltmeisterschaft bei kühlem, oft regnerischem Wetter stattfanden. Denn der Flüssigkeitsverlust erfolgt durch Schwitzen, da der Schweiß eine Abkühlung des Körpers bewirkt. Bei kühlen Temperaturen ist weniger Abkühlung erforderlich, und wenn es zusätzlich noch regnet, übernimmt der Regen die Funktion des Schweißes, wirkt als 'Kühlmittel' und erlaubt es, auch ohne die Zufuhr von größeren Mengen an Flüssigkeit Hochleistungen zu erbringen. So erging es der deutschen Mannschaft. [...] Doch es liegt auf der Hand, dass große Hitze, die im Juli ja eigentlich zu erwarten ist, einen Spieler wie Fritz Walter erheblich belastet und eingeschränkt hätte, zumal er fast 34 Jahre zählte. Zudem beruhte das deutsche Spiel auf hohem Tempo und häufigen Positionswechseln, die von den Spielern hohe Laufbereitschaft sowie eine gute Kondition erforderte. Dazu hatten sie hart trainiert und eine gute Grundlage gelegt. Doch nach heutigen Kenntnissen erscheint es nahezu ausgeschlossen, dass sie diese Spielweise bei großer Hitze durchhalten konnten, ohne ausreichend Getränke zu erhalten.“

Zweifellos konnte „dem Fritz sei Wedder“ nur in Kombination mit passendem Schuhwerk seine volle Wirkung entfalten. Zum Betreuerstab gehörte Adolf Dassler, Gründer der adidas-Sportschuhfirma, der die WM-Spieler mit Schuhwerk ausstattete. Die Stollen dieser Schuhe waren, anders als die der Ungarn, nicht an die Sohle festgenagelt, sondern aufgeschraubt. Sie konnten also ausgewechselt und an die Bodenbedingungen individuell angepasst werden. Dassler versah die Schuhe der Endspielelf mit den geeigneten Stollen und wartete sie während des gesamten Spiels. Ungarische Funktionäre beklagten diese technische Neuerung als Wettbewerbsverzerrung.

Langsamer Abschied aus der Nationalmannschaft, 1956 bis 1958

Nach dem WM-Titel kämpfte Fritz Walter mit Krankheiten und Verletzungen. Für Herberger war die Vorstellung, „seine“ Nationalmannschaft könne ohne „seinen“ Fritz spielen, ein Alptraum. Zwei Tage nach der Weltmeisterschaft sagte er: „Fritz Walter in dieser phantastischen Kondition ist für die nächsten zwei bis drei Jahre geradezu unentbehrlich.“ Weitere zwei Wochen später antwortete er auf die Frage, ob der „alte Fritz“ weiter in der Nationalmannschaft spielen werde: „Natürlich wird er das. Wir haben noch keinen, der auch nur annähernd seine Rolle übernehmen könnte. Und wenn er – und das wird es immer wieder geben – auch vielleicht in den nächsten Spielen nicht die Schweizer Form erreicht, dann ist er immer noch unentbehrlich, als seelisches Zentrum sozusagen.“ In den vier Länderspielen nach dem WM-Sieg vom September bis Dezember 1954 gegen Belgien (0:2), Frankreich (1:3), England (1:3) und Portugal (3:0) fehlte der Kapitän aber. Während des Spiels gegen Belgien in Brüssel am 26. September, an dem er angeblich wegen Krankheit nicht teilnahm, saß Walter auf der Tribüne. Sein Bruder Ottmar verkündete, gegen Lüttich zwei Tage später werde sein Bruder mit dem 1. FC Kaiserslautern spielen. Die Öffentlichkeit bekam mit, dass es nicht mehr zwischen dem Spielführer der Weltmeistermannschaft und seinem Förderer, Entdecker und Freund Sepp Herberger stimmte. Knapp zwei Jahre ging das Hin und Her, mal spielten die Deutschen mit Fritz Walter, mal ohne.

Nach der 1:3-Niederlage am 21. November 1956 in Frankfurt gegen die Schweiz – sportlich war die Herberger-Elf auf ihrem Tiefpunkt angekommen – zog sich Walter aber aus der Nationalelf zurück. Im Juli 1957 söhnten sich Fritz Walter und der Bundestrainer in der Sportschule von Duisburg-Wedau aus. Die Teilnehmer eines Sonderlehrganges zur Erlangung der Trainerlizenz, zu denen auch der noch in staunenswerter Form befindliche Walter gehörte, spielten jeden Abend Fußball. Der mitspielende Dettmar Cramer rief bei Herberger an, um über die abendlichen Spiele zu berichten. Sein Fazit: „So großartig, wie der Fritz spielt, spielt in Deutschland kein Mensch.“ Herberger reiste daraufhin nach Duisburg und wohnte ohne Walters Wissen einem abendlichen Spiel bei. Nach der Partie sprach er Walter an: „Fritz, ich habe gesehen, Sie sind wieder fit. Ich denke, ich werde Sie wieder brauchen können“. Die Wiederannäherung zwischen den beiden blieb zunächst deren Geheimnis. In Herbergers Plänen für die Weltmeisterschaft in Schweden spielte Walter (und auch Rahn) immer eine Rolle.

Erstmals lief Fritz Walter wieder am 19. März 1958 beim 2:0 gegen Spanien auf. Walters Comeback war in der Öffentlichkeit umstritten, weil man dem 37-Jährigen nicht mehr zutraute, solch eine dominierende Rolle wie beim Titelgewinn 1954 spielen zu können. Doch Herberger gab seinen Plan, den neuen Mittelstürmer Uwe Seeler neben dem erfahrenen Spieldirigenten Walter auflaufen zu lassen, nicht auf. Für Herberger war der Name Seeler immer an Fritz Walter gebunden, er konnte den kraftvollen Hamburger nur als einen Sturmtank sehen, der vernünftig auf die Reise geschickt und in Szene gesetzt werden musste. Und dazu bedurfte es der Anleitung eines ganz Großen wie Fritz Walter. Walter zählte in Schweden wiederum zu den stärksten Spielern Deutschlands, auch wenn er nicht mehr als Kapitän auflief, da Hans Schäfer in seiner Abwesenheit diese Rolle übertragen worden war, und führte die Mannschaft zum Gruppensieg und schließlich ins Halbfinale gegen Schweden. Dort unterlag Deutschland mit 1:3, Fritz Walter musste nach einem harten Foulspiel von Sigvard Parling in der 75. Minute verletzt für fünf Minuten ausscheiden; nach seiner Rückkehr schleppte er sich nur noch als Statist über das Spielfeld, Deutschland bestritt durch den Platzverweis von Erich Juskowiak die letzten Minuten mit neun Spielern. Das Halbfinale am 24. Juni 1958 war Fritz Walters 61. und letztes Länderspiel, denn im Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich konnte er verletzungsbedingt nicht mehr auflaufen. Nach der WM erklärte er seinen endgültigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, in der er im Juli 1940 debütiert hatte.

Fritz Walter hatte, so fand sein Entdecker und Freund Herberger, in Schweden seine bisher größte Leistung zustande gebracht. „Mit der zeitlichen Annäherung an die WM steigerte er sich zu einer großartigen Kondition“, notierte sich der Bundestrainer, „er bewies damit, in welch einmaliger Weise er die Kunst beherrscht, zu einem bestimmten Zeitpunkt in bester Kondition und Form zu sein. Mit dieser Tatsache hat Fritz ein Beispiel ohnegleichen gegeben für alle, die nach Höchstleistung im Sport und deren Erhaltung über außergewöhnliche Zeitstrecken streben.“

Damit gehört Fritz Walter zu den vier Spielern, die mehr als 15 Jahre in der Nationalmannschaft gespielt haben; übertroffen wurde er dabei nur von Lothar Matthäus. Mit 33 Toren in 61 Länderspielen (davon 30 als Kapitän) war Walter bis zum 23. Juni 1966 Rekordtorschütze der Nationalmannschaft, bis er von Uwe Seeler abgelöst wurde.

Vor der WM 1962 in Chile – Walter war schon 41 Jahre alt, hatte seine Karriere ja 1959 beendet, versuchte Herberger im Sommer 1961 bei einem Besuch von Walter in Hohensachsen noch einmal, seinen Kapitän zur WM-Teilnahme zu bewegen. „Ich will Ihnen mal was zeigen!“, lockte er Fritz Walter. Er holte einen Leitzordner aus dem Aktenregal und legte ihn auf den Tisch. Fritz Walter erzählte: „Seitenweise Mannschaftsaufstellungen für Chile! Er tippte mit dem Finger auf eine Stelle. Ich las: ‚Mittelstürmer Uwe Seeler‘, und in Klammern darunter 'FW'. Sprachlos schaute ich den Chef an. 'Das ist doch nicht Ihr Ernst?' 'Warum nicht, Fritz? Sie wären mir für die Nationalmannschaft immer noch wertvoll. Sie könnten zurückgezogener Mittelstürmer spielen, die Halbstürmer vorgeschoben!“ Aber dieses Mal spielte der Lauterer nicht mehr mit. Es musste ohne ihn gehen.

Spielweise und Bedeutung

Fritz Walter war ein genialer Spielmacher, hochgradig sensibel, mit Charisma und Autorität ausgestattet sowie mit der Fähigkeit, ein Spiel „lesen“ zu können. Sein Aktionsradius reichte vom eigenen Strafraum bis vor des Gegners Tor. Er half in der eigenen Abwehr aus und war zudem torgefährlich, ein begnadeter Techniker und ein großer Stratege. Er wusste immer eine Antwort auf die taktischen Finessen des Gegners. Fritz Walter, der Bescheidene, der – auch in seiner Meinungsäußerung – vorsichtig Zurückhaltende, wandelte sich auf dem Platz zu einer starken, spielbestimmenden Persönlichkeit. Er dachte meistens einige Spielzüge weiter als seine Mitspieler. Seine Begabung, den Ball präzise wie eine Billardkugel zu adressieren, seine Fähigkeit, Kontrollfunktion auszuüben, ohne – Blick abwärts – den Ball an seinen Füßen kontrollieren zu müssen, das alles machte ihn frei für den Überblick, selbst in verworrenen Spielsituationen. Fritz Walter besaß alle Merkmale einer Spielerpersönlichkeit, deren Kriterium Sepp Herberger klar umriss: der Umgebung den Stempel des eigenen Spiels aufzudrücken. Von Fritz Walter ging die Initialzündung aus, auf dem Platz war er der Freigelassene, der selbst zu entscheiden hatte, was richtig oder falsch war. Fritz Walter war auch in der Abwehr der sichere Anspielpunkt für die bedrängten Kollegen, er war auch in bedrohlichen Situationen dem Spiel meistens gedanklich voraus. Man durfte somit – vom Standpunkt des Gegners aus – einen Fritz Walter auch nicht hinter der Mittellinie aus den Augen verlieren, wollte man keine unliebsame Überraschung erleben. Denn der Angriff begann bei Fritz Walter häufig genug in der eigenen Abwehr. Er ging Zweikämpfen nach Möglichkeit aus dem Weg; er verbiss sich nicht in hoffnungslose Unternehmungen und sah in einer torreifen Situation immer den besser stehenden Nebenmann. Fritz Walter konnte mit dem Ball am Fuß jedes Tempo gehen, ohne die Übersicht zu verlieren. Der Passball kam wie an der Schnur gezogen haargenau; bei Freistößen verstand er es, den Ball mit Effet gleichsam um die Ecke zu zirkeln. Eckbälle, Freistöße, Vierzig-Meter-Pässe, Fritz Walter konkretisierte die Ingredienzen des Spiels mit außerordentlicher Präzision. Wer von Fritz Walter „auf die Reise geschickt“ wurde, lief kaum umsonst; der Ball wurde ihm meistens maßgerecht vor die Füße gespielt.

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg galt in deutschen Vereinen noch immer das landläufige Vorbild „Schalker Kreisel“ als erstrebenswert. Das war jene Kombinationstechnik um das Schwagerpaar Fritz Szepan/Ernst Kuzorra, womit die „Königsblauen“ in den dreißiger Jahren Meisterschaften und Pokalsiege am Fließband einsammelten. Die berühmte Schalker Formel hieß „Stoppen – Schauen – Passen“. Fritz und Ottmar Walter verwandelten diese gemächliche Spielweise in einen roten Wirbelsturm mit rasantem Tempo. Sie kürzten die Schalker-Formel und schafften das zeitraubende Stoppen ab. Die neue Lauterer These lautete schlicht: „Schauen – Weiterleiten!“. Fritz Walter beherrschte diese Spieltechnik meisterhaft. Keiner konnte damals den Ball, ohne dass dieser den Boden berührte, in der Luft direkt und so präzise zu einem anderen Mitspieler weiterleiten wie er. Mit dem Innenrist oder mit der Hacke, über 5 Meter oder 50. Er sah nicht nur den nächsten, sondern den am besten postierten Mitspieler. Und dorthin kam der Ball mit zauberhafter Präzision. Aus dieser unnachahmlichen Kunst entwickelte sich das damals so typische und unverwechselbare Spiel der Walter-Elf mit vielen Varianten und Überraschungen.

Herberger hätte seinen Zögling gerne zu seinem Nachfolger gemacht. Walter sollte Bundestrainer werden. Doch den Schritt ins große Trainergeschäft wagte er nie; er beließ es bei seiner anfänglichen Spielertrainertätigkeit beim FCK von 1945 bis 1949, der einjährigen Aushilfe 1948/49 beim VfR Kaiserslautern, der Rettungstat 1959/60 beim VfL Neustadt/Coburg in der 2. Liga Süd und seiner Beratertätigkeit beim SV Alsenborn, wo er in seiner neuen Wohnheimat mit dem kleinen Dorfverein das Vordringen bis in die Bundesligaaufstiegsrunde mitgestaltete. Während seiner Zeit beim SVA stieg der vormals unbekannte Dorfclub in einem Zug von der A-Klasse über die 2. Amateurliga in die 1. Amateurliga und von dort in die zweitklassige Fußball-Regionalliga Südwest auf und gewann dort 1967/68 erstmals die Meisterschaft. Bei vielen talentierten Neuzugängen war die Person des Ehrenspielführers ein entscheidender Grund für den Wechsel nach Alsenborn. Bezogen auf die Nationalmannschaft erzählte Fritz Walter: „Der Chef wollte, dass ich sein Nachfolger werde, er redete immer wieder mit Engelszungen auf mich und meine Frau Italia ein. Ich bin nie gerne geflogen, wollte einfach weniger unterwegs sein und andere schöne Dinge des Lebens genießen, deshalb habe ich einmal nicht auf den Chef gehört. Deshalb konnte es auch nie den Bundesligatrainer Fritz Walter geben. Das war undenkbar. Wer abgelehnt hatte, Nachfolger von Sepp Herberger zu werden, der konnte nicht für viel, viel Geld als Trainer in die Bundesliga gehen. Bundesligatrainer zu werden wäre durchaus reizvoll gewesen. Doch der Druck wäre sehr groß gewesen. Denn von einem Fritz Walter hätte jeder Klub erwartet, Meister zu werden.“

Fritz Walter galt als sehr ehrlich und gestand: „Jahrelang war ich vor jedem Spiel so aufgeregt, dass mir schlecht wurde. Ich saß dann oft bis kurz vor Anpfiff auf dem Klo.“ „Bei ihm“, so hat Herberger einmal gesagt, „war ich mehr Psychologe als Trainer.“ Nach schlechten Spielen war Walter tagelang für niemanden zu sprechen. Vielleicht würde ihm heute seine zögerliche Natur vorgeworfen werden. Denn Fritz Walter war als Fußballer oft selbstzweifelnd, schüchtern und introvertiert. Nicht selten mussten seine Mannschaftskameraden ihren Kapitän auch auf dem Platz antreiben, wenn seine Angst vor der Niederlage größer war als die Lust auf den Sieg – vor allem sein Bruder Ottmar war es, der den Friedrich ein ums andere Mal in ein Spiel zurückholte, das ohne einen starken, nicht zweifelnden Fritz Walter nicht hätte gewonnen werden können. Denn wenn er seine Demut auf dem Feld abstreifte, dann gab es kein Halten mehr für das Spiel seiner Mannschaft. Dann war Fritz Walter genau das, was man bis heute über ihn lesen kann: einer der besten Spieler, der je im deutschen Trikot auflief. Eindrucksvoll bewies er das beispielsweise im Halbfinale der WM 1954, als das hoch eingeschätzte österreichische Team mit einem 6:1-Kantersieg zurück in die Kaffeehäuser geschickt wurde. Fritz Walters Auftritt im St.-Jakob-Park in Basel war eine Demonstration seiner Stärke, ohne die es all das, was dann im Finale passierte, nicht gegeben hätte. Selten hat ein deutscher Kapitän seine Mannschaft so überzeugend in ein Finale geführt wie Fritz Walter 1954.

Durch Rudi Michel ist seine Haltung in der für ihn typischen Frageform überliefert: „Was wäre ich denn ohne euch – nichts?“ Die Antwort des Werner Liebrich: „Und wir wären ohne dich gar nichts.“ Der Sensible mit dem mangelnden Selbstvertrauen in die eigene Leistung brauchte den Anschub durch andere, im Klub und anderswo – und außerhalb des Feldes sowieso. Für den Schriftsteller Ror Wolf war er über Jahrzehnte „der zarte Riese“.

Wie vielen anderen Fußballern raubte der Zweite Weltkrieg Fritz Walter seine besten Jahre als Sportler. Dies trifft insbesondere auf die nicht stattgefundenen Weltmeisterschaften 1942 und 1946 und die FIFA-Sperre des DFB für die Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien zu. Zwischen dem 22. und 30. Lebensjahr war es Walter verwehrt, auf der großen Bühne der Weltmeisterschaften sein außergewöhnliches Können zu demonstrieren. Erst als Senior, knapp vor dem 34. Geburtstag konnte er erstmals 1954 an dem fußballerischen Höhepunkt einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Seine Mannschaftskameraden in den Turnierwochen in der Schweiz zum WM-Sieg geführt zu haben, ist mit seiner zeitlichen Vorgeschichte eine wirkliche Besonderheit in der Geschichte des Fußballs und trägt wesentlich zu seiner Ausnahmestellung im deutschen Fußball bei.

Als Fans und Fachleute zur Jahrtausendwende über die „Sportler des Jahrhunderts“ abgestimmt haben, fand sich sein Name bei jeder Wahl unter den ersten zehn. Journalisten aller Ressorts schrieben, dass er zusammen mit Max Schmeling einen nicht messbaren Rekord an Volkstümlichkeit unter deutschen Sportgrößen gehalten habe, zeitlos populär wie Max Schmeling, sein großes Vorbild. Darauf war er stolz, wenn er es auch nicht laut gesagt hat. Von Beginn der Karriere an war Sepp Herberger von Fritz Walter fasziniert und bezeichnete ihn später als „den größten Fußballer,“ den der deutsche Fußball je hervorgebracht hat.

Karriere außerhalb des Fußballs

Mit einer Wäscherei fing Fritz Walter mit Ehefrau Italia sein „Leben nach dem Fußball“, sein selbständiges Dasein an. Hauptkunde war die Kammgarn, die damals noch existierende große Tuchfabrik, die ihre gesamte Werkswäsche „bei's Walters“ in Auftrag gab. Nachdem die Kammgarn die Wäscherei komplett aufgekauft hatte, stürzten sich die Walters ins Kinogeschäft, kauften und eröffneten das „Universum“ und installierten im Vorraum zudem eine Toto-Annahmestelle. Der deutsche Ehrenspielführer wurde jedoch noch auf einem völlig anderen Feld entdeckt, das er dann mehr und mehr „beackerte“: Aufstrebende Firmen verpflichteten ihn als ihren Repräsentanten. Es begann mit Adidas. Dem Beispiel folgten Saba, Hipp, Neckermann und viele andere. Auf der Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (ISPO) in München erwies sich ein Autogrammstand mit Fritz Walter als überwältigender Erfolg. Von da an zeigten sich jahrzehntelang weitere Unternehmen an seinen Unterschriftsstunden interessiert. Die Zahl der Stunden pro Tag stieg auf fünf bis sechs, eine prallgefüllte und arbeitsreiche Fünf-Tage-Woche war die Norm. Viele Jahre war sein Terminkalender mit 30 bis 40 Arbeitswochen voll ausgefüllt.

Der gelernte Bankkaufmann kommentierte Fußball für Rundfunksender, schrieb Sportbücher, vertrat die Sepp-Herberger-Stiftung, die sich unter anderem um Strafgefangene kümmert, und wurde so zum einzigen der 1954er Weltmeister, der seinen Ruhm vermarkten konnte, und das, obwohl der DFB nur 2350 Mark WM-Prämie zahlte. Äußeres Zeichen seines Wohlstandes war der Bungalow mit Schwimmbad auf einer 5000-m²-Fläche in Alsenborn.

Für den Historiker Joachim Fest gab es drei Gründungsväter der Bundesrepublik Deutschland: politisch war es Konrad Adenauer, wirtschaftlich Ludwig Erhard und mental Fritz Walter. Eigentlich sei der 4. Juli 1954, der Tag des Endspiels in Bern, das wirkliche Gründungsdatum der Bundesrepublik gewesen.

Der Weltmeister engagierte sich für die Augsburger Benefiz-Fußballelf Datschiburger Kickers, die Spenden für wohltätige Zwecke sammelte. Fritz Walter war bis zu seinem Tod über viele Jahre Schirmherr der Schlappekicker-Aktion der Frankfurter Rundschau, die unter anderem in Not geratene Sportler unterstützte. Walter war Patenonkel und Vornamensgeber von Fritz Keller, der am 27. September 2019 der 13. Präsident des Deutschen Fußball-Bundes wurde.

In seinen letzten Lebensjahren ging Fritz Walter kaum noch in das nach ihm benannte Stadion auf dem Betzenberg: Ein Fußballspiel anzusehen war für den nervösen und hochsensiblen Walter einfach zu aufregend. Bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft saß angeblich seine Ehefrau Italia vor dem Fernseher und meldete Tore, Fouls und andere Ereignisse ins Schlafzimmer, in das sich Fritz Walter zurückgezogen hatte.

Tod

Fritz Walter starb 2002 in Alsenborn, weniger als ein Jahr nach dem Tod seiner langjährigen Ehefrau Italia. Beim Viertelfinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gegen die Nationalmannschaft der USA spielten die deutschen Spieler ihm zu Ehren mit Trauerflor. „Seine“ Fußball-WM in Kaiserslautern konnte er nicht mehr miterleben. Walter äußerte sich einmal, dass er mit dem Verlauf seines Lebens zufrieden wäre, wenn er die WM 2006 in Kaiserslautern noch erlebte. Walter wurde auf dem Kaiserslauterer Hauptfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt. Tausende Fußballfans erwiesen ihm die letzte Ehre.

Wirkung

Obwohl er die WM selbst nicht mehr erleben durfte, hatte er wohl maßgeblichen Anteil daran, dass Kaiserslautern noch vor Bremen – zur WM-Stadt 2006 gekürt wurde. Er beteiligte sich aktiv (als offizieller WM-Botschafter) an der Kampagne 5 Weltmeister für Kaiserslautern (mit Horst Eckel, Ottmar Walter, dem damaligen FCK-Trainer Andreas Brehme und dem damaligen Spieler Youri Djorkaeff). Andererseits wurde auch vielfach der „Fritz-Walter-Bonus“ beschworen.

Die Fritz-Walter-Stiftung trägt seinen Namen. Walter war der einzige Fußballweltmeister, dem schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt wurde: 1985 wurde das Stadion Betzenberg in Fritz-Walter-Stadion umbenannt.

Der Deutsche Fußball-Bund verleiht seit 2005 den Nachwuchsspielern des Jahres die Fritz-Walter-Medaille in Gold, Silber und Bronze. Mit dieser Auszeichnung sollen besondere Leistungen jeweils in den drei Altersklassen U 17, U 18, und U 19 geehrt werden. Mit der Namensgebung erinnert der DFB an den im Jahr 2002 verstorbenen Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, der, wie Gerhard Mayer-Vorfelder anlässlich der Verleihung 2005 sagte, seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 sowohl sportlich als auch menschlich ein Vorbild war.

Die Band Sportfreunde Stiller ehrte Fritz Walter auf ihrer Fußball-CD You have to win Zweikampf anlässlich der WM 2006 mit ihrem Lied Dem Fritz sein Wetter. Eine Punkband nannte sich in Erinnerung an die legendäre Weltmeisterelf von 1954 Walter Elf.

Erfolge

Auszeichnungen

Werke

  • 3:2 – Deutschland ist Weltmeister. Copress, Grünwald 2020. ISBN 978-3-7679-1265-6.
  • 3:2 – Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! Copress-Verlag, München 1954.
  • Spiele, die ich nie vergesse. Copress-Verlag, München 1955.
  • So war es – Fußballweltmeisterschaft in Schweden. Copress-Verlag, München 1958.
  • 11 Rote Jäger – Nationalspieler im Krieg. Copress-Verlag, München 1959.
  • Die Spiele in Chile. Copress-Verlag, München 1962.
  • Der Chef – Sepp Herberger. Copress-Verlag, München 1964.
  • Wie ich sie sah – Die Spiele zur Weltmeisterschaft in England. Copress-Verlag, München 1966.
  • So hab ich’s gemacht – Meine Fussballschule (= Moewig Sportbuch. Band 1). Moewig, München 1968.

Literatur

  • Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954. Deutsche Verlags-Anstalt. München 2004. ISBN 3-421-05842-3.
  • Stefan Mayr: Unter Bombern. Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs. riva verlag. München 2020. ISBN 978-3-7423-1444-4.
  • Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik, Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2013. ISBN 978-3-7307-0046-4.
  • Peter Jochen Degen (Hrsg.): Fritz Walter: Kapitän für Deutschland, Die Werkstatt, Göttingen 2010, ISBN 978-3-89533-759-8.
  • Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2008. ISBN 978-3-89533-578-5.
  • Lorenz Peiffer, Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Hakenkreuz und rundes Leder. Fußball im Nationalsozialismus, Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2008. ISBN 978-3-89533-598-3.
  • Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): Leidenschaft am Ball. 100 Jahre deutsche Länderspiele / 1908 bis 2008, medienfabrik Gütersloh. Gütersloh 2007. ISBN 978-3-577-14701-9.
  • Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. Der 1. FC Kaiserslautern in der Zeit des Nationalsozialismus, Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2006. ISBN 978-3-89533-541-9.
  • Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890 – 1963, in: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8, AGON, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7. S. 406.
  • Rudi Michel: Deutschland ist Weltmeister, Südwest Verlag. München 2004. ISBN 3-517-06735-0.
  • Michael Garthe, Hans-Peter Schlösser (Hrsg.): Der Mythos von Bern. Und seine Pfälzer Fußballweltmeister, RHEINPFALZ Verlag. 2004. ISBN 3-937752-00-5.
  • Christian Jessen, Volker Stahl, Erik Eggers, Johann-Günther Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954, Agon Sportverlag. Kassel 2003. ISBN 3-89784-218-1.
  • Hardy Grüne: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. Die Geschichte des Fußballs in Deutschland, Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2003. ISBN 3-89533-410-3.
  • Werner Skrentny: Fußballweltmeisterschaft 1958, Agon Sportverlag. Kassel 2002. ISBN 3-89784-192-4.
  • Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende, Rowohlt Verlag. Berlin 1997. ISBN 3 87134 285 8.
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon, SVB Sportverlag. Berlin 1997. ISBN 3-328-00749-0. S. 520–522.
  • Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter – Die Legende des deutschen Fußballs, Engelhorn, Stuttgart 1995, ISBN 3-87203-216-X.
  • Helmut Schön: Fußball. Erinnerungen, Verlag Ullstein. Frankfurt/Berlin 1980. ISBN 3-548-27505-2.
Commons: Fritz Walter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • SWR erinnert an Fritz Walter (TV-Sendereihe aus 100 Teilen – 100-Tage-Countdown zum 100. Geburtstag), Ausstrahlung: täglich ab 24. Juli 2020

Datenbanken

Über Fritz Walter

  • Martin Heuser: Das geniale „Sensibelchen“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ARD. Archiviert vom Original am 2. Januar 2017;.
  • Broder-Jürgen Trede: Fritz Walters Hackentrick: Das vergessene Jahrhunderttor. In: Spiegel Online. 6. Oktober 2006;.
  • Website. der Fritz-Walter-Stiftung; (mit zahlreichen Informationen über Fritz Walter).
  • Alex Raack: Fritz Walters Rettung: „Du auch Fußballspieler?“ In: Spiegel Online. 21. Juni 2018;.
  • Ariane Hoffmann: 31.10.1920 - Geburtstag des Fußballspielers Fritz Walter WDR ZeitZeichen vom 31. Oktober 2020. (Podcast)

Einzelnachweise

  1. DFB, 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 93
  2. Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. S. 406
  3. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. S. 521
  4. Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 103
  5. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 60
  6. Michael Horn: Lexikon der internationalen Fußballstars. S. 284
  7. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 46/47 (Zitiert nach Eric Lindon)
  8. Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 46/47
  9. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 233
  10. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 183, 214
  11. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 183
  12. DFB, 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter Stiftung: Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 77
  13. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 117
  14. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 52
  15. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 53
  16. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 185
  17. Matthias Arnhold: Fritz Walter – Matches and Goals in Oberliga. In: Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 14. Januar 2016, abgerufen am 21. Januar 2016.
  18. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 58
  19. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 190
  20. Stefan Mayr: Unter Bombern. Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs. S. 40
  21. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 142
  22. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 191
  23. DFB, 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 25
  24. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 174
  25. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 175
  26. Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. S. 182/183
  27. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 59
  28. 1 2 spiegel.de / Alex Raack 21. Juni 2018: „Du auch Fußballspieler?“
  29. Stefan Mayr: Unter Bombern. Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs. S. 206/207
  30. DFB, 1. FCK, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 73
  31. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 67
  32. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 72/73
  33. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 74
  34. Werner Skrentny (Hrsg.): Teufelsangst vorm Erbsenberg. Die Geschichte der Oberliga Südwest 1946–1963, S. 150/151
  35. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 87
  36. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 86
  37. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 89
  38. Klaus Querengässer: Die Deutsche Fußballmeisterschaft, Teil 2: 1948–1963. Agon Sportverlag. Kassel 1997. ISBN 3-89609-107-7. S. 64–68
  39. Rudi Michel: Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 51–53
  40. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 90/91
  41. Hardy Grüne: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. S. 295
  42. Hardy Grüne: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. S. 299
  43. Hardy Grüne: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. S. 298
  44. Dominic Bold: 1. FC Kaiserslautern. Die Chronik. S. 146
  45. Michael Horn: Lexikon der internationalen Fußballstars. S. 285
  46. Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. S. 406
  47. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 191
  48. Karel Stokkermans: Fritz Walter – Goals in International Matches. In: Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 14. Januar 2016, abgerufen am 21. Januar 2016.
  49. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 192
  50. Helmut Schön: Fußball. S. 95
  51. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 193
  52. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 194
  53. Hans Blickensdörfer: Zeitlos populär wie Max Schmeling. In: Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 23/24
  54. Jessen, Stahl, Eggers, Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954 Schweiz. Das Wunder von Bern. S. 86
  55. Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 29/30
  56. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 294
  57. Chronik Verlag im Wissen Media Verlag. Gütersloh/München 2005.: Chronik des deutschen Fußballs. Die Spiele der Nationalmannschaften von 1908 bis heute. ISBN 3-577-16409-3. S. 79
  58. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 305/306
  59. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 65
  60. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 294/295
  61. Rudi Michel: Deutschland ist Weltmeister! Meine Erinnerungen an das Wunder von Bern 1954. S. 192
  62. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 80
  63. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 81/82
  64. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 159
  65. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 168
  66. Hardy Grüne: WM-Enzyklopädie 1930 – 2006. Agon Sportverlag. Kassel 2002. ISBN 3-89784-205-X. S. 126–128
  67. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 171, 172/173
  68. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 171, 175/176
  69. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 178/179
  70. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 182
  71. Jessen, Stahl, Eggers, Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954 Schweiz. Das Wunder von Bern. S. 75
  72. Jessen, Stahl, Eggers, Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954 Schweiz. Das Wunder von Bern. S. 76
  73. DFB, 1. FCK, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 43
  74. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 194
  75. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 212–214
  76. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 215/216
  77. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 224/225
  78. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 229/230
  79. Rudi Michel: Deutschland ist Weltmeister! Meine Erinnerungen an das Wunder von Bern 1954. S. 107
  80. Jessen, Stahl, Eggers, Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954 Schweiz. Das Wunder von Bern. S. 79
  81. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 221
  82. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. S. 221
  83. DFB, 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 184
  84. 1 2 Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 345
  85. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 362/363
  86. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 363
  87. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 384
  88. Jürgen Leinemann: Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. S. 406
  89. Gerhard Seehase: Über die Kunst, Fritz Walter und Nationalmannschaften zu führen. In: Rudi Michel (Hrsg.): Fritz Walter. Die Legende des deutschen Fußballs. S. 115–124
  90. Heiner Breyer: Die Walter-Elf. In: Michael Garthe, Hans-Peter Schössler (Hrsg.): Der Mythos von Bern. S. 23/24
  91. DFB, 1. FCK, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 56
  92. Sascha Theisen: Helden. 50 deutsche WM-Legenden. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2013. ISBN 978-3-7307-0063-1. S. 30, 32
  93. Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): Leidenschaft am Ball. 100 Jahre deutsche Länderspiele/1908 bis 2008. S. 159
  94. Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): Leidenschaft am Ball. 100 Jahre deutsche Länderspiele/1908 bis 2008. S. 160
  95. Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954. S. 48; Zitiert nach Leinemann, Herberger, S. 190
  96. DFB, 1. FCK, Fritz Walter Stiftung (Hrsg.): Fritz Walter. Kapitän für Deutschland. S. 173/174
  97. Fotos: Grab von Fritz Walter. In: knerger.de.
  98. dpa: Fritz-Walter-Medaille für Nachwuchsspieler. (Memento vom 7. Dezember 2005 im Internet Archive) In: sportgate.de, 30. September 2005.
  99. Liste der FIFA-Verdienstorden-Träger. (Memento vom 5. September 2015 im Internet Archive) In: FIFA, (PDF; 154 kB), aufgerufen am 15. Januar 2018.
  100. Elf Fußball-Legenden und eine Trainer-Ikone (Memento vom 23. November 2018 im Internet Archive)
  101. SWR erinnert an Fritz Walter. 22. Juli 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
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