Dieser Artikel behandelt die chinesische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland. Die Volksrepublik China nimmt zum achten Mal an der Endrunde teil. Dabei benötigte sie die wenigsten Spiele um sich zu qualifizieren: nach drei Spielen stand durch das Erreichen des Halbfinales der Asienmeisterschaft die WM-Teilnahme fest. Die restlichen Spiele bei der Asienmeisterschaft dienten nur noch zur Ermittlung der Platzierung.

Qualifikation

Als Qualifikation zur WM-Endrunde für die asiatischen Mannschaften diente wie zuvor die Asienmeisterschaft, die 2022 in Indien ausgetragen wurde. Als Dritter der vorherigen Austragung war die VR China automatisch qualifiziert.

Für die Meisterschaft nominierte Nationaltrainerin Shui Qingxia (Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1996) 23 Spielerinnen, darunter acht Spielerinnen, die schon zum Kader für die WM 2019 gehört hatten. Gegner sollten Gastgeber Indien, der Iran und die Republik China sein.

Die chinesische Mannschaft kam im ersten Spiel zu einem 4:0-Sieg gegen die Republik China/Taiwan. Dem folgte ein 7:0 gegen die Iranerinnen, wodurch sich die Mannschaft schon für das Viertelfinale qualifiziert hatte. Das letzte Spiel gegen die Gastgeberinnen fiel dann der COVID-19-Pandemie zum Opfer, da die indische Mannschaft nach mehreren positiven COVID-19-Fällen vom Turnier zurückgezogen wurde. Im Viertelfinale wurden die Vietnamesinnen mit 3:1 geschlagen. Damit waren die Chinesinnen nicht nur für das Halbfinale, sondern auch die WM qualifiziert. Im Halbfinale trafen sie auf Titelverteidiger Japan. Sowohl in der regulären als auch der Verlängerung gerieten sie zweimal in Rückstand, konnten aber immer ausgleichen, wobei das Tor zum 2:2 erst in der 119. Minute fiel. Im anschließenden Elfmeterschießen verschoss bei beiden Mannschaften die erste Spielerin, dann trafen die restlichen vier Chinesinnen, aber nur die nächsten drei Japanerinnen. Damit standen die Chinesinnen erstmals seit 2008 wieder im Finale, wo sie auf Südkorea trafen, das erstmals das Finale erreicht hatte. Zur Halbzeit führten die Südkoreanerinnen mit 2:0, in der zweiten Halbzeit konnten die Chinesinnen das Spiel aber drehen, wobei die Tore zum Ausgleich und Sieg durch zwei eingewechselte Spielerinnen erzielt wurden – der Siegtreffer aber erst in der Nachspielzeit.

Im Turnier wurde lediglich die Ersatztorhüterin Xu Huan nicht eingesetzt, sechs Spielerinnen machten alle fünf Spiele mit.

Insgesamt erzielten sieben chinesische Spielerinnen 19 Tore. Die meisten Tore für die chinesische Mannschaft erzielten Wang Shanshan und Wang Shuang (je 5).

Vorbereitung

Im Juli 2022 nahmen die Chinesinnen mit den meisten Spielerinnen des Kaders der Asienmeisterschaft an der Ostasienmeisterschaft in Japan teil. Nach einem 2:0-Sieg gegen die Republik China/Taiwan folgten zwei Remis gegen Südkorea und Japan. Im Februar 2023 treffen sie im spanischen Marbella auf WM-Teilnehmer Schweden (1:4) und in Algeciras auf WM-Neuling Irland. Im April spielten die Chinesinnen in Luzern gegen die Schweiz torlos und verloren fünf Tage später in Ibiza gegen Spanien mit 0:3. Am 1. und 4. Juli gewannen die Chinesinnen gegen Russland mit 1:0 bzw. 2:1. Ein Trainingsspiel am 17. Juli gegen Kolumbien, bei dem zehn Kolumbianerinnen ausgewechselt wurden, endete 2:2.

Kader

Der Kader wurde am 5. Juli bekannt gegeben.

Auslosung

Für die am 22. November 2022 stattgefundene Auslosung der WM-Gruppen war China aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom 13. November 2022 Topf 2 zugeteilt. Die Mannschaft konnte somit auf Weltmeister USA, Deutschland oder Co-Gastgeber Neuseeland treffen. Aufgrund des Modus konnte sie nicht auf eine der vier anderen Mannschaften des asiatischen Verbandes treffen. Letztlich wurde die Mannschaft der Gruppe D mit Gruppenkopf England zugelost, auf den sie im letzten Gruppenspiel treffen wird. Weitere Gegner sind Dänemark und eine Mannschaft, die sich beim interkontinentalen Turnier im Februar noch qualifizieren musste. Dies ist Haiti, das sich zunächst gegen den Senegal und dann Chile durchsetzte. Alle Spiele fanden in Australien statt. Sowohl gegen Europameister England als auch Dänemark haben die Chinesinnen eine positive Bilanz. Gegen Haiti, das noch nie an einer WM der Frauen teilnahm, wurde noch nicht gespielt. Da aber gegen Dänemark und England – mit ihrer höchsten WM-Niederlage – verloren wurde und nur gegen Haiti ein Sieg gelang, endete die WM für die Chinesinnen mit der Vorrunde.

Gruppenspiele

*: alle Anstoßzeiten in Ortszeit

Einzelnachweise