Die Geleitstraße in Weimar verläuft vom Ende der Rittergasse in Verlängerung der Windischenstraße nach Norden und biegt nach Einmündung der Straße Eisfeld nach Westen zum Goetheplatz ab. Dort befindet sich im Pavillon der Geleitstraße 12a das Restaurant Anno 1900. Die kurze Böttchergasse beginnt und endet in der Geleitstraße.
Die Bezeichnung Geleitstraße ist wohl erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich und rührt vom Geleithaus her, einem ursprünglich als Wohngebäude genutzten Renaissancebau aus dem Jahre 1574, der von 1764 bis 1817 als Einnahmestelle der auf die Waren durchreisender Händler erhobenen Abgaben, der Geleitgelder, diente. Die Giebelseite des Geleithauses Ecke Scherfgasse weist ein für den mitteldeutschen Raum typisches Sitznischenportal auf. Nebenan befindet sich die Geleitschenke.
An der Ecke der Geleitstraße zur Rittergasse befindet sich auch der Donndorfbrunnen, benannt nach seinem Schöpfer Adolf von Donndorf. Die Geleitstraße 4 ist das ehemalige Hostel und Wohnprojekt „Hababusch“. Am Palais 4 befindet sich zudem das Franziskanerkloster (ehemals Geleitstraße 1–3), in dem auch der Reformator Martin Luther mehrfach zu Gast war. Eine kleine Gedenktafel erinnert daran.
Gegenüber dem Donndorfbrunnen befand sich das Weimarer Landgericht. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg durch die Luftangriffe auf Weimar zerstört. Von 1878 bis zu seiner Zerstörung wurden hier Hinrichtungen vollzogen. Dahinter in Richtung Theaterplatz befindet sich der bauliche Rest des ehemaligen Zeughauses. Rechts davon liegt die kurze Böttchergasse.
Die gesamte Straße steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles).
Weblinks
Koordinaten: 50° 58′ 50,2″ N, 11° 19′ 38,8″ O
Einzelnachweise
- ↑ https://www.weimar-tourist.de/essen-und-trinken/anno-1900.html
- ↑ Art. Geleitstraße, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 139 f.
- ↑ Gitta Günther: Weimarer Ehrenbürger (29): Der Künstler Adolf von Donndorf. Thüringer Landeszeitung, 25. August 2011, archiviert vom am 2. September 2023; abgerufen am 2. September 2023.
- ↑ Hannelore Henze, Ilse-Sibylle Stapff: Streifzüge durch das alte Weimar. Weimar 2004, S. 39 f.
- ↑ Werner Schmidt: Hier wohnte... Eine Weimarer Chronik von Lucas Cranach bis Louis Fürnberg (Weimar. Tradition und Gegenwart Heft 10), 3. Aufl., Weimar 1976, S. 7 f.
- ↑ Denkmalliste der kreisfreien Stadt Weimar. (pdf) (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Weimar, archiviert vom am 28. Februar 2022; abgerufen am 26. März 2022 (Stand 22. Juni 2020, S. 2). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.