Der Geleitzug HX 121 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 16. April 1941 im kanadischen Halifax ab und traf am 3. Mai in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote vier Frachtschiffe mit 30.495 BRT. Auf deutscher Seite ging ein U-Boot verloren.

Zusammensetzung und Sicherung

Der Geleitzug HX 121 setzte sich aus 50 Frachtschiffen zusammen. Am 16. April 1941 verließen sie Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Captain F J L Butler, der sich auf der Manchester Division eingeschifft hatte. Beim Auslaufen sicherten der britische Hilfskreuzer California und die kanadischen Korvetten Chambly, Collingwood und Orillia den Konvoi. Allerdings verließen die Korvetten den Geleitzug nach einigen Stunden. Vom 19. bis 23. April kam das britische Schlachtschiff Revenge und ab 25. April die Zerstörer Watchman, Maori, Malcom und Inglefield, sowie die Korvette Violet hinzu. Diese wurden am 28. April im Bereich der Western Approaches abgelöst, durch die Zerstörer Douglas, Leamington und Roxborough, die Korvetten Gladiolus und Veronica sowie die U-Boot-Jäger St. Elstan, St. Kenan, St. Zeno und Vizalma.

Name Flagge Vermessung in BRT Verbleib
Antar  Vereinigtes Königreich 5.222
Beechwood  Vereinigtes Königreich 4.987
Belinda  Norwegen 2.525
British Endurance  Vereinigtes Königreich 8.406
Caledonia  Norwegen 9.892 am 29. April von U 96 versenkt (Lage)
Capsa  Vereinigtes Königreich 8.229
Capulet  Vereinigtes Königreich 8.190 am 29. April von U 552 irreparabel beschädigt (Lage)
City of Barcelona  Vereinigtes Königreich 5.787
Cornwall  Vereinigtes Königreich 10.605
Danby  Vereinigtes Königreich 4.281
Darina  Vereinigtes Königreich 8.113
Denbydale  Vereinigtes Königreich 8.145
Dordrecht  Niederlande 4.402
El Ciervo  Vereinigtes Königreich 5.841
Empire Puma  Vereinigtes Königreich 7.777
Empire Snow  Vereinigtes Königreich 6.327
Empire Wildebeeste  Vereinigtes Königreich 5.631
Ensis  Vereinigtes Königreich 6.207
Grena  Norwegen 8.117
Hilda Knudsen  Norwegen 9.178
Indochinois  Vereinigtes Königreich 6.966
King Arthur  Vereinigtes Königreich 5.224
Kolsnaren  Schweden 2.465 musste umkehren
La Pampa  Vereinigtes Königreich 4.149
Langleebrook  Vereinigtes Königreich 4.246
Langleetarn  Vereinigtes Königreich 4.908
Lombardy  Vereinigtes Königreich 3.379
Manchester Division  Vereinigtes Königreich 6.048
Manchester Spinner  Vereinigtes Königreich 4.767
Mary Kingsley  Vereinigtes Königreich 5.021
Mirza  Niederlande 7.991
Moena  Niederlande 9.286
Oilfield  Vereinigtes Königreich 8.516 am 29. April von U 96 versenkt (Lage)
Opalia  Vereinigtes Königreich 6.195
Polartank  Norwegen 6.356
Port Hardy  Vereinigtes Königreich 8.897 am 29. April von U 96 versenkt (Lage)
Rembrandt  Vereinigtes Königreich 5.595
Rookley  Vereinigtes Königreich 4.998
Saint Bertrand  Vereinigtes Königreich 4.998
San Emiliano  Vereinigtes Königreich 8.071
San Felix  Vereinigtes Königreich 13.037
Sourabaya  Vereinigtes Königreich 10.107
Stanford  Vereinigtes Königreich 5.969
Stanley  Vereinigtes Königreich 6.463
Tahchee  Vereinigtes Königreich 6.508
Trehata  Vereinigtes Königreich 4.817
Tresillian  Vereinigtes Königreich 4.743
Tudor Prince  Vereinigtes Königreich 1.914
Zafaaran  Vereinigtes Königreich 1.559

Verlauf

Am 28. April 1941 entdecke U 123 den ostwärts fahrenden Geleitzug auf Höhe des 17. Längengrades. Gemäß der damaligen Einsatzdoktrin sollte der U-Bootkommandant nicht sofort angreifen, sondern Fühlung zum Geleitzug halten und mittels Peilzeichen weitere U-Boote heranführen. Die Briten peilten mittels Huff-Duff die Fühlungshalterzeichen von U 123 ein und konnten so den ungefähren Standort nahe dem Geleitzug ermitteln. Daraufhin wurde der Konvoikommodore Captain F J L Butler vor einem bevorstehenden U-Boot-Angriff gewarnt. Bis zum Morgen des 29. April blieb U 123 am Geleitzug, um weitere U-Boote heranzuführen. Danach verlor es den Kontakt. Weitere U-Boote waren aber mittlerweile nah genug herangekommen, so dass sie den Konvoi wieder fanden. Gegen Mittag des 29. April setzte sich U 552 vor den Geleitzug und tauchte. Anschließend ließ es sich von den voran fahrenden Geleitschiffen passieren und schoss auf den Tanker Capulet mehrere Torpedos ab. Dieser hatte Marinedieselöl für den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow geladen. Die Torpedos trafen und beschädigten das Schiff schwer. Neun von 44 Besatzungsmitgliedern starben. Anschließend gab die Crew das Schiff auf, das letztendlich erst am 2. Mai von U 201 versenkt wurde. U 552 wurde jedoch von den britischen Zerstörern Maori und Inglefield stundenlang mit Wasserbomben belegt, so dass es hinter den Geleitzug zurückfiel und nicht wieder herankam. Nach Einsetzen der Dunkelheit griff U 96 über Wasser an und versenkte mit einer Salve von vier Bugtorpedos drei Schiffe. Betroffen waren die mit Benzin beladene Oilfield die 44 ihrer 55 Crewmitglieder verlor, die Caledonia, auf der 12 von 48 Seeleuten fielen und die Port Hardy die von ihrer 98-köpfigen Crew einen verlor. Die Geleitschiffe bekamen viele Sonarortungen von U-Booten unter Wasser und warfen immer wieder Wasserbomben. Dabei orteten und trafen sie U 65, das mit der gesamten Besatzung unterging.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 6. Januar 2021.
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1996, ISBN 3-453-12345-X, S. 329–330.
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1941, abgerufen am 6. Januar 2021.
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