Kerpen Kierpień | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Prudnik | |
Gmina: | Oberglogau | |
Geographische Lage: | 50° 24′ N, 17° 51′ O | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 48-250 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | |
Kerpen (auch Kerppen, polnisch Kierpień) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Kerpen liegt in der Gemeinde Oberglogau (Głogówek) im Powiat Prudnicki (Kreis Neustadt O.S.) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Kerpen liegt sechs Kilometer nördlich vom Gemeindesitz Oberglogau, 22 Kilometer östlich von der Kreisstadt Prudnik (Neustadt O.S.) und 31 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Durch den Ort fließt ein Arm der Hotzenplotz.
Nachbarorte
Nachbarorte von Kerpen sind im Westen Zowade (Zawada) und Neuvorwerk (But), im Norden Schreibersdorf (Pisarzowice), im Nordosten Nowy Dwór Prudnicki (Neuhof), im Südosten Repsch (Rzepcze) und im Südwesten Leschnig (Leśnik) und Blaschewitz (Błażejowice Dolne).
Geschichte
Der Ort wurde 1274 erstmals als Kerpino in einer Urkunde des Klosters Leubus erwähnt. 1281 erstmals als Carpno erwähnt. Der Ortsname soll sich vom lateinischen Wort „Carpio“ ableiten, das Karpfenteich bedeutet. 1335 wurde erstmals urkundlich eine Kirche im Ort erwähnt als „ecclesia de Kepowa“. 1388 erfolgte eine Erwähnung als Kerpyn.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Kerpen 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Kerpen ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1831 wurde das Vorwerk Adelenhof erbaut. 1845 bestanden im Ort ein Freigut, ein Vorwerk, eine katholische Kirche, eine Wassermühle, zwei Sägewerke, ein Kretscham, ein Schmied und 75 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Kerpen 551 Einwohner, allesamt katholisch. 1865 hatte der Ort 17 Bauern-, 25 Gärtner- und 14 Häuslerstellen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kerpen eine katholische Schule mit 107 Schülern. 1874 wurde der Amtsbezirk Schloß Ober Glogau II gegründet, welcher die Landgemeinden laschewitz, Freiherrlich Dirschelwitz, Gräflich Dirschelwitz, Kerpen, Freiherrlich Mochau, Gräflich Mochau, Pauliner Mochau, Pauliner Wiese, Pleitersdorf, Rzeptsch und Schreibersdorf und die Gutsbezirke Adelenhof, Blaschewitz, Freiherrlich Dirschelwitz, Freiherrlich Mochau, Gräflich Dirschelwitz, Kerpen, Pauliner Wiese, Rzeptsch und Schreibersdorf umfasste.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 266 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 165 für Polen. Kerpen verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 648 Einwohner. 1939 hatte der Ort 604 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Kierpień umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum Powiat Prudnicki. Am 22. April 2009 wurde in der Gemeinde Oberglogau, der Kerpen angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 1. Dezember 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Kerpen.
Sehenswürdigkeiten
Mariä-Geburt-Kirche
Die römisch-katholische Mariä-Geburt-Kirche (poln. Kościół Narodzenia NMP) wurde 1335 erstmals erwähnt. Der heutige Kirchenbau stammt aus dem 16. Jahrhundert. 1660 wurde die Kirche erweitert. 1792 erhielt der Kirchenbau einen Glockenturm. Der Kirchenbau steht seit 1959 unter Denkmalschutz.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Wegkreuze
- Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
- Grab für die unbekannten deutschen Soldaten
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Dorferneuerungsgruppe des Programms „Odnowa Wsi Opolskiej“
Söhne und Töchter des Ortes
- Julius Zupitza (1844–1895), deutscher Anglist und Begründer der englischen Philologie in Deutschland
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte von Kerpen - Kiepien.pl (poln.)
- 1 2 3 Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 282.
- ↑ Die Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Oppeln, 1894
- ↑ Geschichte der Dörfer in der Gemeinde Oberglogau (poln.)
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- ↑ Territorial Amtsbezirk Schloß Ober Glogau I/Mochau
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Neustadt in Oberschlesien. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Geschichte Mariä-Geburt-Kirche (poln.)
- ↑ Denkmäler Woiwodschaft Opole (Memento des vom 14. Januar 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. S. 36 (poln.)