Siedlung
Kostjukowka/Heyde
Костюковка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Heyde, Kr. Bartenstein
Bevölkerung 63 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 041
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 3′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kostjukowka (russisch Костюковка, deutsch Heyde, Kreis Bartenstein (Ostpreußen)) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Geographische Lage

Kostjukowka liegt sechs Kilometer südöstlich von Prawdinsk (Friedland (Ostpr.)) an einer Nebenstraße, die die Rajonshauptstadt mit Bytschkowo (Kaydann) und Sewskoje (Böttchersdorf) verbindet und vor 1945 nach Groß Schönau (russisch: Peskowo) führte, wo sie sich heute im russisch-polnischen Grenzgebiet verliert. Ein Bahnanschluss besteht nicht. Westlich des Dorfes befindet sich der Reihersee an der Alle.

Geschichte

Das ehedem Heyde genannte Gutsdorf war 1874 eine der kommunalen Einheiten, die den neu errichteten Amtsbezirk Böttchersdorf (russisch: Sewskoje) bildeten. Er gehörte bis 1927 zum Landkreis Friedland, danach bis 1945 zum Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Heyde 144 Einwohner.

Am 30. September 1928 schlossen sich die Gutsbezirke Heyde und Lawdt sowie der Gutsbezirk Götzlack (russisch: Kutoj Jar), bisher Amtsbezirk Allenau (russisch: Poretschje) zur neuen Landgemeinde Heyde zusammen. Die so geographisch vergrößerte Gemeinde zählte 1933 entsprechend mehr Einwohner: 247, und 1939 noch 213.

1945 kam Heyde mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 den Namen „Kostjukowka“. Bis zum Jahre 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Sewski sowjet (Dorfsowjet Sewskoje (Böttchersdorf)) eingegliedert. Seither ist Kostjukowka – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Heydes war vor 1945 evangelischer Konfession. Der Ort war in das Kirchspiel Friedland (Ostpr.) (russisch: Prawdinsk) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Friedland, danach zum Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Auch heute liegt Kostjukowka im Bereich der evangelischen Gemeinde in Prawdinsk, die ihrerseits eine Filialgemeinde der Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad (Königsberg) ist. Diese ist in die Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Böttchersdorf
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  4. Michael Rademacher: Landkreis Bartenstein (poln. Bartoszyce). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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