Nedensdorf
Koordinaten: 50° 7′ N, 10° 58′ O
Höhe: 257 m ü. NHN
Einwohner: 251 (2014)
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Eingemeindet nach: Banz
Postleitzahl: 96231
Vorwahl: 09573
Katholische Kirche Maria Königin

Nedensdorf ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels.

Geografie

Nedensdorf liegt etwa acht Kilometer südwestlich von Lichtenfels am Main. Gelegentlich transportiert ein Holzkahn als Seilfähre Personen über den Fluss. Südlich von Nedensdorf befindet sich der Prallhang des Mains am Trimeusel mit einem markanten Lias-Aufschluss. Westlich verläuft die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt. Die Mainzuflüsse Weidigsgraben und Schmiedsgraben queren den Ort. Durch Nedensdorf verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Nedensdorf wurde im 9. Jahrhundert erstmals in den Traditionen des Klosters Fulda genannt, die auf einer Abschrift im Codex Eberhardi aus dem 12. Jahrhundert beruhen. Die nächste Erwähnung ist für 1139 belegt, als der Abt Balduin von Kloster Banz das Allod „Nedimstorf“ von Pillung von Memmelsdorf erwarb.

1801 gehörte die hohe Zent dem Hochstift Bamberg, die Dorf-, Gemeinde-, Lehen- und Vogteiherrschaft dem Kloster Banz. Die Einwohner waren nach Altenbanz gepfarrt. Der Ort hatte ein Gemeindehaus, ein Hirtenhaus und ein ödes Brauhaus. Weiterhin standen in Nedensdorf drei Höfe, fünf Güter, zwölf halbe Güter und dreizehn Söldengüter. 1862 erfolgte die Eingliederung von Nedensdorf mit seinem Ortsteil Neuhof in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.

1871 hatte Nedensdorf 312 Einwohner und 164 Gebäude sowie eine eigene Schule. Die katholische Kirche befand sich im 3,5 Kilometer entfernten Kloster Banz. 1890 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1900 umfasste die Landgemeinde Nedensdorf eine Fläche von 540,07 Hektar, 264 Einwohner, von denen alle katholisch waren, und 48 Wohngebäude. 249 Personen lebten in Nedensdorf in 46 Wohngebäuden. Die zuständige evangelische Pfarrei befand sich in Herreth. 1925 lebten 218 Personen in 42 Wohngebäuden, 1950 waren es 285 Einwohner und 42 Wohngebäude. Im Jahr 1970 zählte der Ort 229 Einwohner und 1987 246 Einwohner sowie 62 Wohngebäude.

Am 1. Juli 1972 schloss sich Nedensdorf mit seinem Ortsteil Neuhof und den Nachbargemeinden Altenbanz, Stadel, Unnersdorf und Teilen Weingartens zur neuen Gemeinde Banz zusammen, die am 1. Januar 1978 aufgelöst und in die Stadt Staffelstein eingegliedert wurde. Seitdem ist Nedensdorf ein Stadtteil Staffelsteins.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst und Nedensdorf in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Filialkirche Maria Königin wurde 1957 als moderne Saalkirche mit halbrundem Schluss errichtet. Der Bamberger Künstler Anton Greiner schmückte sie mit Wandmalereien aus. 1996 erfolgte der Anbau des Kirchturms und der Sakristei.

Im Jahr 1805, als in Oberfranken auch bürgerliche Personen das Braurecht erhielten, wurde die Brauerei Reblitz gegründet. Der Bierausstoß beträgt etwa 400 Hektoliter pro Jahr. Die Brauerei Leicht existierte von 1902 bis 1985.

In der Liste der Baudenkmäler in Nedensdorf sind weitere Sehenswürdigkeiten aufgeführt.

Der Hüter des Feldes ist eine uralte Stieleiche in den Fluren von Nedensdorf.

Commons: Nedensdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. 1 2 Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 248
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1118 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).
  9. http://www.kirchbau.de/php/300_datenblatt.php?id=15635&name=keiner
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