Unterzettlitz Stadt Bad Staffelstein | |
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Koordinaten: | 50° 6′ N, 10° 58′ O |
Höhe: | 262 m ü. NHN |
Einwohner: | 453 (2014) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96231 |
Vorwahl: | 09573 |
Herz-Jesu-Kapelle |
Unterzettlitz ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels.
Geografie
Unterzettlitz liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Lichtenfels im oberen Maintal. Im Dorfkern sind die Häuser um eine ehemalige Quelle halbkreisförmig angeordnet, später erfolgte die Erweiterung als Straßendorf. Durch den Ort verläuft die Kreisstraße LIF 20 nach Wiesen. Westlich liegt die Bahnstrecke Bamberg–Hof.
Geschichte
Unterzettlitz entstand wohl im späten 8. Jahrhundert als slawisches Dorf.
Der Ort wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt, als Heinrich von Sonneberg dem Kloster Langheim Güter in „Cedelicz“ übereignete, die Conrad von Michelau Bruder Cunemund von Lichtenfels überlassen hatte. In den folgenden Jahrhunderten war der Ortsname meistens Zettlitz unter Staffelstein.
1801 gehörten mit der hohen Zent die Steuer, die Dorf-, Gemeinde-, Lehen- und Vogteiherrschaft dem Amt des Bamberger Domkapitels in Staffelstein. Die Einwohner waren nach Ebensfeld eingepfarrt. Der Baron Aufseß hatte ein Lehen, das zu einem Viertel das Bamberger St.-Clara-Kloster und den Rest die stenglinischen und bauerischen Erben besaßen. Der Ort hatte ein Gemeindehaus, 23 andere Häuser und 22 Stadel. Daneben gab es noch zwei mit Haus und Stadel bebaute Lehen des Klosters Langheim. 1860 wurde der Ortsname von Zettlitz in Unterzettlitz geändert. 1862 folgte die Eingliederung von Unterzettlitz mit seinem Ortsteil Niederau in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.
1875 hatte Unterzettlitz 192 Einwohner und 116 Gebäude. Die katholische Kirche und Schule standen im 2,4 Kilometer entfernten Staffelstein. Vor 1890 entstand eine Holzbalkenbrücke über den Main für eine feste Verbindung zwischen Wiesen und Unterzettlitz.
1900 umfasste die Landgemeinde Unterzettlitz mit Niederau eine Fläche von 431,57 Hektar, 248 Einwohner, von denen alle katholisch waren, und 48 Wohngebäude. 177 Personen lebten in Unterzettlitz in 30 Wohngebäuden. 1925 lebten 184 Personen in 31 Wohngebäuden, 1950 waren es 242 Einwohner und 29 Wohngebäude. Im Jahr 1970 zählte der Ort 201 Einwohner und 1987 323 Einwohner sowie 83 Wohngebäude.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst und Unterzettlitz in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert. Am 1. Januar 1978 folgte die Eingemeindung von Unterzettlitz in Staffelstein ohne den Ortsteil Niederau, der Ebensfeld zugeordnet wurde.
Im Jahr 2009 gewann Unterzettlitz die Silbermedaille beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Herz-Jesu-Kapelle wurde 1887 geweiht. Das Gotteshaus ließ Barbara Hennemann aus Unterzettlitz durch den Freiberger Maurermeister Hemmerlein errichten. Der neugotisch gestaltete Sandsteinquaderbau mit Satteldach hatte ursprünglich drei Spitzbogenfensterachsen. Testamentarisch verfügte Barbara Hennemann die Erweiterung der Kapelle um eine Fensterachse, einen Turm mit Spitzhelm und eine Ausstattung mit Hochaltar durch den Staffelsteiner Bildhauer und Maler Stengel. 1897 folgte die Weihe der vergrößerten Kapelle.
In der Liste der Baudenkmäler in Unterzettlitz sind weitere Sehenswürdigkeiten aufgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anhang zur Vorbereitung der Angebotsanalyse nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung für den Landkreis Lichtenfels, 2015; S. 10
- 1 2 Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 423.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1121, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Thomas Gunzelmann: Ebensfeld und der Main
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1120 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
- ↑ http://kilian-staffelstein.kirche-bamberg.de/kirchen-001/kapellen/herz-jesu-kapelle-unterzettlitz