Pitcairnia | ||||||||||||
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Pitcairnia wendlandii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pitcairnia | ||||||||||||
L’Hér. |
Pitcairnia ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie ist, mit 300 bis 410 Arten, die zweitartenreichste Gattung dieser Familie.
Beschreibung und Ökologie
Erscheinungsbild
Die Pitcairnia-Arten wachsen meist als ausdauernde krautige Pflanzen. Die Sprossachsen können gestaucht sein, dann wachsen die Arten rosettenförmig, oder die Sprossachsen sind nicht gestaucht, dann sehen die Pflanzen Mais etwas ähnlich oder im Extremfall sind es kletternde Arten. Die größten Arten (Pitcairnia villetaensis) erreichen Wuchshöhen von 3 Metern, die klein bleibenden Arten (beispielsweise Pitcairnia tabuliformis, Pitcairnia andreana) erreichen nur Wuchshöhen von gut 15 Zentimetern. Einige Arten bilden Rhizome. Die meisten Arten sind immergrün. Alle Arten sind nicht winterhart.
Blätter
Die Laubblätter sind sehr vielgestaltig. Einige Arten besitzen in Blattstiel und Blattspreite gegliederte Laubblätter, das ist für Bromelien ungewöhnlich, sogar innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen ist das nicht sehr häufig. Der Blattrand kann je nach Art glatt oder stachelig sein.
Einige Arten sind heterophyll (d. h. sie bilden unterschiedliche Blätter). Sie werfen ihre grünen Laubblätter während der Trockenzeit ab und bilden sie mit Beginn der Regenzeit neu. In der Trockenzeit haben sie nur derbe, trocken wirkende, bewehrte, kleine Blätter, es sind chlorophyllfreie Niederblätter. Diese Arten blühen in der Trockenzeit, also wenn sie keine Laubblätter haben.
Blütenstände und Blüten
Die oft dekorativen Blütenstände besitzen laubblattähnliche oder häutige Hochblätter oft in unterschiedlichen Rottönen. Die endständigen Blütenstände können traubig, ährig oder zusammengesetzt sein.
Sowohl die Einzelblüten als auch die Blütenstände sind nicht lange haltbar, deshalb werden Pitcairnia-Arten von Gärtnereien nicht angebaut. In privaten Sammlungen sind sie selten, aber die meisten botanischen Gärten haben einige Arten.
Die häufig sehr schönen Blüten können weiß oder gelb sein oder häufig haben sie unterschiedliche rote Farbtöne. Die zwittrigen Blüten sind (meist leicht) zygomorph und dreizählig mit doppelter Blütenhülle. Einige Arten werden von Vögeln bestäubt. Manche Arten haben zurückgerollte Kronblätter. Die Kronblätter besitzen oft an der Basis Schüppchen (Ligula). Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden. Die drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Nur wenige Pitcairnia-Arten blühen in der Nacht – Beispiele sind Pitcairnia stenophylla und Pitcairnia loki-schmidtiae.
Die Blütenformel lautet:
Früchte und Samen
Die dreiklappigen Kapselfrüchte enthalten viele Samen. Die flugfähige Samen besitzen kamm- oder haubenförmige Anhängsel. Samen sind nicht lange keimfähig, aber keimen sehr leicht; man kann also leicht daraus Jungpflanzen heranziehen.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Pitcairnia reicht vom südlichen Mexiko über die Karibischen Inseln bis zum nördlichen Argentinien und Peru. Eine Art aus dieser Gattung, Pitcairnea feliciana hat ihre ursprüngliche Heimat in Westafrika. Alle anderen Bromeliaceae sind rein neuweltlich beheimatet.
Heute findet man Arten in tropisch feuchten bis semiariden Gebieten. Es gibt terrestrisch und epiphytisch wachsende Arten, sogar wenige kletternde Arten kennt man. Einige Arten wachsen direkt an Felsen. Als Besonderheit gedeiht Pitcairnia flammea an amphibischen Standorten in Bergbächen (Rheophyt).
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Pitcairnia wurde am 7. Januar 1789 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle in Sertum Anglicum, S. 7 aufgestellt. Der Gattungsname Pitcairnia ehrt den englischen Arzt und Botaniker William Pitcairn (1711–1791). Typusart ist Pitcairnia bromeliifolia L'Hér. Pitcairnia L'Hér. nom. cons. wurde konserviert gegenüber Hepetis Sw. nom. rejic. (Nova Genera et Species Plantarum seu Prodromus, 4, Juli 1788, S. 56). Weitere Synonyme für Pitcairnia L'Hér. nom. cons. sind: Cochliopetalum Beer, Conanthes Raf., Lamproconus Lem., Melinonia Brongn. ex E. Morren, Neumannia Brongn., Orthopetalum Beer, Phlomostachys Beer, Spirastigma L'Hér. ex Pfeiffer, Willrussellia A.Chev., Pepinia Brongn. ex André.
Die Gattung Pitcairnia gehört zur Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie der Bromeliaceae.
Einige Arten wurden in eine Gattung Pepinia Brongn. ex André (so dargestellt z. B. bei Luther 2004) ausgegliedert; beispielsweise Untersuchungen von Ralf Horres 2003 bestätigen diese Trennung nicht und bevorzugen den alten Umfang der Gattung Pitcairnia (wie in BromeliadEncyclopaedia).
Es gehören (im engen Umfang etwa 300) im weitgefassten Umfang etwa 410 (Stand April 2021) Arten in die Gattung Pitcairnia: |
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Literatur
- Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
- Lyman B. Smith, Robert Jack Downs: Flora Neotropica, Monograph 14, Part 1, Pitcairnioideae (Bromeliaceae), Hafner Press, New York, 1974, ISBN 0-89327-303-1: Pitcairnia ab S. 224.
- Eric J. Gouda: Studies on the Flora of the Guianas: The Genus Pitcairnia (Bromeliaceae). In: Selbyana, Volume 30, Issue 1, 2009, S. 80–88. JSTOR:41760350
Einzelnachweise
- ↑ Werner Rauh, Wilhelm A. Barthlott: Pitcairnia loki-schmittiae. (Memento vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 230 kB)
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
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- 1 2 Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 30. März 2021
- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- ↑ Christof Nikolaus Schröder: Pitcairnia aureobrunnea Rauh: Locus classicus und Typifizierung / Pitcairnia aureobrunnea Rauh: Locus classicus and typification. In: Die Bromelie 2015 (2). S. 65–73.
- ↑ Pitcairnia feliciana. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.
- ↑ Charlotte Couch, Denise Molmou: Conservation Action Plan: Pitcairnia feliciana (A.Chev.) Harms & Mildbr. März 2019. doi:10.13140/RG.2.2.21696.89609
Weblinks
- Pitcairnia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Illustrationen.