Turkish Airlines A.O. | |
---|---|
IATA-Code: | TK |
ICAO-Code: | THY |
Rufzeichen: | TURKISH |
Gründung: | 1933 |
Sitz: | Istanbul, Türkei |
Drehkreuz: | * Flughafen Istanbul |
Heimatflughafen: | Flughafen Istanbul |
Unternehmensform: | Anonim Ortaklık |
ISIN: | TRATHYAO91M5 |
IATA-Prefixcode: | 235 |
Leitung: | Bilal Ekşi (CEO) |
Mitarbeiterzahl: | 29.491 (2021) |
Umsatz: | US$ 18,4 Mrd. (2022) |
Gewinn: | US$ 2,725 Mrd. (2022) |
Fluggastaufkommen: | 72,00 Mio. (2022) |
Frachtaufkommen: | 1,54 Mio. t (2019) |
Allianz: | Star Alliance |
Vielfliegerprogramm: | Miles & Smiles |
Flottenstärke: | 338 (+ 73 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.turkishairlines.com |
Turkish Airlines (türkisch Türk Hava Yolları A. O.) ist die teilstaatliche Fluggesellschaft der Türkei mit Sitz in Istanbul und Basis auf dem Flughafen Istanbul. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance sowie Kooperationspartner der Arab Air Carriers Organization. 49,12 % der Anteile gehören dem türkischen Staat, 50,88 % werden an der Istanbuler Börse gehandelt.
Geschichte
Propeller-Zeitalter
Turkish Airlines wurde am 20. Mai 1933 unter dem Namen Türkiye Devlet Hava Yolları (DHY) gegründet. Die Flotte bestand zu dem Zeitpunkt aus zwei Curtiss Kingbird mit je fünf Sitzplätzen, zwei Junkers F 13 mit je vier Sitzplätzen und einer De Havilland DH.84 Dragon mit zehn Sitzen. Im Jahr 1938 wurde die Flotte mit Douglas DC-3 ergänzt. Der erste Auslandsflug erfolgte 1947 von Ankara über Istanbul nach Athen. Insgesamt sieben De Havilland DH.114 Heron kamen 1955 zur Flotte hinzu. Im Jahr 1956 wurde DHY in Türk Hava Yolları A.O. (THY) umbenannt. Zwischen 1958 und 1961 wurden Vickers Viscount, Fokker F-27 und Fairchild F-27 gekauft.
Das Jet-Zeitalter
Im Jahr 1967 wurde das erste Strahlflugzeug in die Flotte der Luftlinie integriert, eine Douglas DC-9-14. 1971 kam eine vorerst geleaste Boeing 707 hinzu. Am 1. Dezember 1972 wurde eine McDonnell Douglas DC-10 als erstes Großraumflugzeug an Turkish Airlines ausgeliefert; sie war der erste nicht-amerikanische Betreiber dieses Flugzeugtyps. Im Jahr 1973 wurden die F-27 durch Fokker F28 ersetzt, 1974 wurden die ersten Boeing 727 in die Flotte integriert und die Tochtergesellschaft Cyprus Turkish Airlines gegründet. Im Jahr 1983 wurde die Flotte mit Flugzeugen des Typs de Havilland Canada DHC-7 ergänzt, 1985 mit Airbus A310. Im Juni 1986 wurde die erste Verbindung nach Fernost durch einen Flug nach Singapur eingerichtet, im August 1988 fand der erste Flug nach New York City statt. Im Jahr 1987 wurde zusammen mit Investmentbanken die Fluggesellschaft Boğaziçi Hava Taşımacılık (BHT) gegründet. Da die gewünschten Auslastungen nicht erreicht wurden, zog man sich 1989 aus dem Fracht- und Charterbereich BHT wieder zurück. Im Jahr 1989 gründete Turkish Airlines die Inlandsairline Türk Hava Taşımacılık (THT) mit Regionalflugzeugen des Typs BAe ATP und zusammen mit der Lufthansa die Charterfluggesellschaft Sunexpress.
Expansion in den 1990er Jahren
Ab 1990 wurde der Außenauftritt der Marke von dem bislang an erster Stelle stehenden Türk Hava Yolları (THY) allmählich auf Turkish Airlines umgestellt. Im Jahr 1991 begann Turkish Airlines eine Flottenerweiterung mit Flugzeugen des Typs Boeing 737. Im Juni 1993 wurden die ersten Airbus A340-300 in die Flotte integriert. Es folgten im selben Jahr kleinere Maschinen des Typs Avro RJ100 für Inlandsflüge. Im Jahr 1994 wurde die dritte A340 dazugekauft und die Douglas DC-9 ausgemustert. Im Jahr 1994 entschied man sich, die THT in die THY einzugliedern; die BAe ATP wurden wieder zurückgegeben. Im Jahr 1996 gab die Lufthansa ihre 49%ige Teilhaberschaft an Sunexpress an die Ferienfluggesellschaft Condor (später Thomas Cook) ab. Im Jahr 2007 erwarb Lufthansa diese Anteile wieder zurück.
Im Jahr 1998 gründete Turkish Airlines mit sechs weiteren Gesellschaften die Luftfahrtallianz Qualiflyer Group. Neben der Verstärkung der Flotte um 15 Boeing 737-800 (Erstauslieferung im Mai 1998) wurde 1999 ein zweiter Wartungshangar in Betrieb genommen.
Entwicklung seit 2000
Turkish Airlines stockte im Jahr 2000 seine Flotte durch sieben zusätzliche Boeing 737-800 und einen Airbus A340 auf. Die ersten Flüge nach Sydney wurden anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2000 aufgenommen. Auch das Vielfliegerprogramm „Miles & Smiles“ wurde im Jahr 2000 eingeführt.
Im Jahr 2005 kamen vier neue Airbus-Modelle zur Flotte: A320, A321 und der erste A330. Im selben Jahr wurden das Erscheinungsbild und das Servicekonzept erneuert. Im Jahr 2006 unterzeichneten Pratt & Whitney und Turkish Airlines Technic ein Abkommen für den Bau eines Wartungzentrums am Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen.
Im Jahr 2008 gründete Turkish Airlines angesichts wachsender Konkurrenz um Billigflüge auf inländischen Strecken die Billigfluggesellschaft Anadolujet. Im Dezember 2008 wurden 49 % der Anteile der bosnisch-herzegowinischen Fluggesellschaft B&H Airlines übernommen.
Seit 1. April 2008 ist Turkish Airlines Mitglied der 1997 gegründeten Luftfahrtallianz Star Alliance.
Im Jahr 2010 erhöhte Turkish Airlines im Rahmen ihrer Marketingstrategie ihr Sportsponsoring. Sie wurde Sponsor für einige Fußball- und Basketballvereine. 2011 wurde sie Titelsponsor vom Basketball Pokalturnier EuroLeague, welches offiziell „Turkish Airlines Euroleague“ heißt.
Die Lufthansa kündigte im November 2013 das Codesharing-Abkommen mit Turkish Airlines zum 31. März 2014. Grund dafür sei die zunehmende Konkurrenz zwischen beiden Fluggesellschaften.
Im Jahr 2015 wurden der Verwaltungsratschef und einige Vorstandsmitglieder durch Manager ersetzt, die der Regierungspartei AKP nahestehen. Im ersten Quartal 2016 schrieb Turkish Airlines bei 2,2 Mrd. US-Dollar Umsatz gut 500 Mio. US-Dollar Verlust. Ein Richtungskampf zwischen altgedienten Managern und von der AKP entsandten Führungskräften wurde stärker. Die Zahl der deutschen Türkei-Besucher sank im ersten Quartal 2016 um 30 Prozent.
Entwicklungen nach dem Putschversuch 2016
Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei vom 15. Juli 2016 erlitt die türkische Wirtschaft einen schweren Schock. Der Aktienkurs von Turkish Airlines sank. Wegen Sicherheitsbedenken nach dem Terroranschlag am Istanbuler Flughafen am 28. Juni 2016 und nach dem Putschversuch verbot die US-Luftfahrtbehörde FAA der Fluggesellschaft bis zum 15. August 2016 Flüge in die USA. Die FAA hat wenig später dieses Flugverbot aufgehoben; seit dem 19. Juli 2016 darf die Fluggesellschaft wieder nach Amerika fliegen. In den Tagen nach dem Putsch wurden 211 Mitarbeiter, vermeintlich Anhänger der Gülen-Bewegung, gekündigt. Staatliche türkische Stellen bezeichnen Fethullah Gülen als Drahtzieher des Putsches.
Im August 2016 gab Turkish Airlines für das zweite Quartal einen Verlust von 198 Mio. Euro bekannt. Für 2016 wurden zehn Millionen Passagiere weniger als geplant erwartet. Die Gesellschaft hatte kurz zuvor bereits umfangreiche Einschnitte im Streckennetz bekanntgegeben, so wurden für die nächste Flugplanperiode Frequenzen auf 45 europäischen und 13 interkontinentalen Routen gekürzt sowie etwa ein Dutzend weitere Routen von ganzjähriger auf saisonale Bedienung reduziert, darunter auch drei Ziele in Deutschland (Friedrichshafen, Münster/Osnabrück und Karlsruhe/Baden-Baden).
Im Sommer 2017 machte Turkish Airlines viele ihrer Änderungen im Flugplan wieder rückgängig und bot neue Flüge an. Izmir wurde neu von mehreren deutschen und französischen Flughäfen direkt angeflogen. Von Istanbul aus wurden Flughäfen im Inland sowie im Ausland ins Streckennetz aufgenommen.
Neuer Flughafen in Istanbul
Der neue Flughafen Istanbul wurde am 29. Oktober 2018 mit dem Probebetrieb eröffnet. Vor dem Umzug zur neuen Basis hatte der Verwaltungsratspräsident İlker Aycı angekündigt, sein Unternehmen wolle sich für den Umzug herausputzen und danach einige Neuerungen präsentieren. Die Angestellten tragen seit dem 9. August 2019 neue Uniformen. Turkish Airlines hat dafür mit dem italienischen Modedesigner Ettore Bilotta zusammengearbeitet. Am 23. Oktober 2018 entschied Turkish Airlines, das Catering in den Flugzeugen und in den Lounges für 15 Jahre an die DO&CO zu übergeben. Der Umzug begann nach viermaliger Verschiebung am 5. April 2019. Mit dem Umzug wurde der Flughafen Istanbul-Atatürk für Linienflüge geschlossen.
COVID-19
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben nicht nur Turkish Airlines, sondern die gesamte Flugbranche sehr beeinträchtigt. Bei Turkish Airlines waren die ersten Auswirkungen im Januar 2020 zu spüren. Das Ministerium für Gesundheit hatte damals gefordert, dass an allen internationalen Flughäfen Passagiere aus Risikoländern auf Fieber und Symptome geprüft werden, bevor sie ins Terminal gelassen werden. Gleichzeitig begann Turkish Airlines damit, alle Flugzeuge nach einem Flug jeweils gründlich zu desinfizieren. Anfang Februar 2020 spitzte sich international die Situation stark zu, weswegen das Ministerium für Gesundheit die Auflagen nochmals verschärfte. Es wurde jeder einreisende Passagier auf Fieber geprüft und bei Verdacht ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Bei positivem Testergebnis wurde man direkt in ein Krankenhaus gefahren, wo man sich in Quarantäne begeben musste. Sämtliche Flüge nach China aus der Türkei wurden verboten. Fortan wurde eine Liste mit Risikoländern geführt, in die Flüge verboten wurden. Am 11. März 2020 war in der Türkei der erste Corona-Fall bekannt gegeben worden.
Am 4. April 2020 begann die Ausgangssperre für alle, die 20 Jahre alt und jünger und 65 Jahre alt und älter sind. Nur die Erwerbstätigen durften noch unter der Woche zur Arbeit. Am Wochenende wurden Ausgangssperren für die ganze Bevölkerung eingeführt, teils sehr kurzfristig. Unter den gegebenen Bedingungen konnte praktisch fast niemand mehr fliegen. Infolgedessen groundete Turkish Airlines den Großteil der Flotte, eine genaue Zahl wurde nie genannt. Während der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie holte die türkische Regierung türkische Staatsbürger, die im Ausland feststeckten, in die Türkei zurück. Turkish Airlines wurde damit beauftragt und führte im April und Mai 2020 Rückholflüge durch. Weiter konnte Turkish Cargo im ersten Halbjahr um 67 % wachsen gegenüber dem Vorjahr. Zahlreiche Passagierflugzeuge wurden für Frachtflüge eingesetzt.
Ab dem 4. Juni 2020 waren Inlandflüge und ab dem 10. Juni 2020 internationale Flüge wieder erlaubt. Doch der Einbruch der Passagierzahlen in den vorherigen drei Monaten hatte zahlreiche Auswirkungen auf das Unternehmen. Bei der Cateringfirma Turkish DO&CO wurden 350 Stellen gestrichen und für weitere 350 Angestellte Zwangsurlaub angeordnet. Die Gewerkschaft Hava-İş einigte sich im August 2020 mit der Turkish Airlines auf eine Lohnkürzung von 50 % bei Piloten und 35 % bei Flugbegleitern, um Entlassungen vermeiden zu können. In den ersten drei Quartalen 2020 hat Turkish Airlines einen Verlust von 5,2 Milliarden Türkischen Lira (Stand November 2020 ungefähr 494 Millionen Euro) verzeichnet. Die Passagierzahlen im Inlandverkehr sanken in den ersten neun Monaten um 24 % und konnten im September 2020 sogar gegenüber dem Vorjahr um 0,7 % erhöht werden. Laut dem Aviatikmagazin CAPA war Turkish Airlines 2020 „die am stärksten ausgelastete Fluggesellschaft in Europa“.
Überfall auf die Ukraine
Mit dem im Februar 2022 beginnenden Krieg in der Ukraine gingen zahlreiche Sanktionen von der Weltgemeinschaft aus. So haben unter anderem zahlreiche europäische Länder ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Die Republik Türkei hat sich von Beginn an als neutral bezeichnet und entsprechend nicht alle westlichen Sanktionen mitgetragen. Der Luftverkehr zwischen der Türkei und Russland wurde also von keinem der beiden Staaten eingeschränkt. Die Nachfrage nach Urlaub an der bei den russischen Gästen türkischen Riviera stieg stark an, vor allem weil für sie die einzige Alternative am Mittelmeer Ägypten war.
Für die türkischen Fluggesellschaften war diese Situation von Vorteil. Sie konnten ungehindert Flüge nach Russland anbieten und mussten, im Gegensatz zu den russischen Fluggesellschaften, keine Konfiszierung der Flugzeuge befürchten. Insbesondere Turkish Airlines begann viele neue Charterflüge anzubieten. Im Juni 2022 war sie mit knapp 1400 Flügen pro Monat die Fluggesellschaft, die am meisten Flüge aus dem Ausland nach Russland anbot. Weiter hat Turkish Airlines „White-Tail“-Flugzeuge übernommen, Flugzeuge, die für russische Fluggesellschaften wie S7 Airlines oder Aeroflot gebaut, aber nicht ausgeliefert worden sind. Damit konnte die Flotte schneller um zusätzliche Airbus A350- und Boeing 737 MAX-Flugzeuge erweitert werden.
Flugziele
Turkish Airlines bietet von Istanbul Ziele in Nord- und Südamerika, Afrika, Europa sowie im Mittleren und Fernen Osten an. Des Weiteren werden Strecken von Anadolujet und Sunexpress betrieben.
In Deutschland werden Berlin Brandenburg, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt Main, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, München, Nürnberg und Stuttgart angeflogen.
In Österreich sind Salzburg und Wien Ziele.
In der Schweiz fliegt Turkish Airlines nach Basel und Genf.
Codesharing
Turkish Airlines unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften: (Star-Alliance-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet)
- Air Astana
- Air Canada*
- Air China*
- Air India*
- Air Kyrgyzstan
- Air New Zealand*
- Air Malta
- All Nippon Airways*
- Asiana Airlines*
- Avianca*
- Croatia Airlines*
- Egypt Air*
- Aegean Airlines*
- Ethiopian Airlines*
- Etihad Airways
- Garuda Indonesia
- Iran Air
- jetBlue
- Kuwait Airways
- Loganair
- Luxair
- Malaysia Airlines
- PIA
- Oman Air
- LOT*
- Royal Air Maroc
- RwandAir
- UIA
- SAS*
- Singapore Airlines*
- TAP Portugal*
- Thai Airways*
- United Airlines*
- UTair
Flotte
Aktuelle Flotte
Stand Oktober 2023 besteht die Flotte der Turkish Airlines aus 338 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 8,4 Jahren.
Linienflugbetrieb
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt | Anmerkungen | Sitzplätze (Business/Eco) |
Durchschnittsalter |
---|---|---|---|---|---|
Airbus A319-100 | 6 | 132 (12/132) | 12,4 Jahre | ||
Airbus A320-200 | 12 | eins inaktiv | 159 (12/147) 162 (12/150) | 15,6 Jahre | |
Airbus A321-200 | 65 | vier inaktiv; 34 mit Sharklets ausgestattet | 178 (20/158) 180 (16/164) 194 (12/184) | 11,2 Jahre | |
Airbus A321neo | 41 | 47 | 15 inaktiv | 182 (20/162) | 2,9 Jahre |
Airbus A330-200 | 11 | 220 (30/190) 250 (18/232) 269 (18/251) 279 (24/255) |
13,2 Jahre | ||
Airbus A330-200F | 10 | eins inaktiv; Frachtflugzeuge; betrieben unter der Marke Turkish Cargo | Cargo | ||
Airbus A330-300 | 36 | zwei inaktiv | 289 (28/261) 291 (28/263) 305 (40/265) 337 (27/310) 345 (27/318) |
9,7 Jahre | |
Airbus A350-900 | 14 | 16 | erste Auslieferung am 22. Oktober 2020 (TC-LGA) | 329 (32/297) | 1,9 Jahre |
Boeing 737-800 | 40 | eins inaktiv; mit Winglets ausgestattet; weitere 45 Boeing 737-800 werden unter dem Markenauftritt AnadoluJet betrieben | 151 (16/135) 165 (12/153) | 8,8 Jahre | |
Boeing 737-900ER | 15 | 151 (16/135) 169 (16/153) | 10,5 Jahre | ||
Boeing 737 MAX 8 | 20 | erste Auslieferung am 17. August 2018 (TC-LCA); Auslieferung bis 2022 | 151 (16/135) | 4,6 Jahre | |
Boeing 737 MAX 9 | 5 | erste Auslieferung am 1. März 2019 (TC-LYA); Auslieferung ursprünglich bis 2020 geplant | 169 (16/153) | 4,5 Jahre | |
Boeing 777F | 8 | Frachtflugzeuge; betrieben unter der Marke Turkish Cargo | 4,7 Jahre | ||
Boeing 777-300ER | 35 | 3 geleast von Kenya Airways | 349 (49/300) 400 (28/372) | 10,2 Jahre | |
Boeing 787-9 | 20 | 10 | erste Auslieferung am 25. Juni 2019 (TC-LLA) | 300 (30/270) | 3,2 Jahre |
Gesamt | 338 | 73 | 8,4 Jahre |
Regierungsflugzeuge
Turkish Airlines betreibt fünf Flugzeuge für die türkische Regierung, die ein Durchschnittsalter von 13,0 Jahren haben (Stand: März 2023):
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Anmerkungen |
---|---|---|
Airbus ACJ318 | TC-ANK | |
Airbus ACJ319 | TC-IST | |
Airbus ACJ330 | TC-TUR | |
Airbus A340-500 | TC-CAN | |
Boeing 747-8 | TC-TRK | |
Ausbildungsflugzeuge
Turkish Airlines bildet ihre Piloten unter anderem auf zwei Cessna Citation Mustang aus.
Zuvor eingesetzte Flugzeuge
In der Vergangenheit betrieb Turkish Airlines unter anderem folgende Flugzeugtypen:
- Airbus A300B4-200(FF)
- Airbus A310-200/300
- Airbus A340-300
- Avro RJ70/RJ100
- Boeing 707
- Boeing 727-200
- Boeing 737-400/500/700
- Curtiss Kingbird
- De Havilland Canada DHC-7
- De Havilland DH.84 Dragon
- De Havilland DH.114 Heron
- Douglas DC-3
- Douglas DC-9-10/30
- McDonnell Douglas DC-10-10/30
- McDonnell Douglas MD-83
- McDonnell Douglas MD-90
- Fairchild F-27
- Fokker F-27
- Fokker F28
- Junkers F 13
- Vickers Viscount
Flottenpolitik
Alle Flugzeuge der Turkish Airlines werden traditionell nach türkischen Städten benannt. Hierbei gilt folgendes Prinzip: Große Typen wie z. B. Airbus A330/A340 erhalten Großstädte als Paten. Je kleiner der Flugzeugtyp, desto kleiner die namengebende Stadt. Durch die Flottenerweiterung überstieg die Anzahl der Flugzeuge die der 81 türkischen Provinzen, wodurch man die Flugzeuge auch nach bekannten Örtlichkeiten und Begriffen tauft.
Im März 2018 wurden jeweils 25 Airbus A350-900 (+5 Optionen) sowie Boeing 787-9 fest bestellt.
Sonderbemalungen
Die Zugehörigkeit zur Star Alliance wird mit einem Flugzeug pro Typ mit einer Spezialbemalung der Heckflosse ausgedrückt, was alle Partner der Allianz so handhaben. Turkish Airlines weist mit weiteren Bemalungen auf besondere Anlässe hin, wie Jubiläen der Fluggesellschaft, neue Flugziele, Sportveranstaltungen oder andere Events. Außerdem gehören einige Sonderbemalungen zu Sponsoring-Abmachungen.
Viele Sonderbemalungen dienen nur zeitweise und werden später wieder in die Standardfarben umlackiert.
- Aktuelle Sonderbemalungen
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Anmerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Airbus A319-100 | TC-JLU | „Star Alliance“ | |
Airbus A320-200 | TC-JPF TC-JPP TC-JPS |
||
Airbus A321-200 | TC-JRA TC-JRB TC-JRL TC-JRP |
||
TC-JRG | „Turkey – Discover the potential“ | ||
TC-JRO | „EuroLeague“ | ||
TC-JTP | „The Year of Troy“ | ||
Airbus A330-200 | TC-JIZ | „Invest in Turkey“ | |
TC-JNC | „Retro“ | ||
TC-LNB | „Star Alliance“ | ||
Boeing 737-800 | TC-JHC TC-JHE |
- Ehemalige Sonderbemalungen
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Anmerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Airbus A320-200 | TC-JLC | „Retrobemalung der 1970er“ | |
Airbus A321-200 | TC-JRK | „50 Jahre in Deutschland“ | |
Airbus A330-300 | TC-JNI | „Istanbul 2020“ | |
TC-JOH | „Fußball-Europameisterschaft 2016“ | ||
Airbus A340-300 | TC-JII | „2002 World Cup Finalist“ | – |
Boeing 737-800 | TC-JFV | „Manchester United“ | |
TC-JGU | „100th Aircraft“ | ||
TC-JGY | FC Barcelona | ||
TC-JHF | „Basketball-Weltmeisterschaft 2010“ | ||
TC-JHL | „Globally Yours“ | ||
TC-JHU | „Borussia Dortmund“ | ||
Boeing 737-900ER | TC-JYI | „200th Aircraft“ | |
TC-JYP | „Turkey National Football Team“ | ||
Boeing 777-300ER | TC-JJI | „FC Barcelona“ | |
TC-JJU | „Istanbul–San Francisco“ | – | |
TC-JJN | „Batman v Superman: Dawn of Justice“ |
Service
Kabinenprodukt
Der Service der Turkish Airlines gliedert sich in ein System von zwei Beförderungsklassen, die Business Class und die Economy Class. Die Premium Economy Class hat die Fluggesellschaft im Jahr 2016 mangels Nachfrage abgeschafft.
Business Class
Es gibt auf der Langstrecke zurzeit zwei Business Classes. In den neueren Langstreckenflugzeugen (Boeing 787 und zukünftig Airbus A350) wird eine 1-2-1 Konfiguration eingebaut. Der Sitzabstand beträgt 111 cm. Die Sitze lassen sich in flache, 193 cm lange Liegeflächen umwandeln. Die ältere Business Class wird in einer 2-3-2 Konfiguration in den Boeing 777 und in einer 2-2-2 Konfiguration in den Airbus A330 Flugzeugen eingebaut. Auch diese Sitze lassen sich in flache Liegeflächen, welche 196 cm lang sind, umwandeln. Die Verpflegung besteht aus mehreren Mahlzeiten, die der Passagier zusammenstellen kann.
Auf der Kurzstrecke der Turkish Airlines wird eine 2-2 Bestuhlung eingesetzt. Das Prinzip des „Class Dividers“ verwendet die Fluggesellschaft noch in ein paar älteren Maschinen (der mittlere Sitz bleibt dann jeweils frei). Die Sitze auf der Kurzstrecke unterscheiden sich in Breite und Sitzabstand von denjenigen der Economy Class. Diese Business Class befindet sich in den Boeing 737 und Airbus A320.
Economy Class
Die 2018 vorgestellte Economy-Class-Kabine wird in in alle Boeing 737 und Airbus A321 eingebaut. Jeder Sitz verfügt über einen Bildschirm mit einem Inflight Entertainment System. Auf Inlandsflügen erhält man warme Sandwiches und Getränke, auf internationalen Flügen eine warme Mahlzeit mit türkischem Tee oder Kaffee im Anschluss zum Dessert.
In den Langstreckenflugzeugen befindet sich eine „Snack Bar“, eine kleine Theke, von der die Passagiere zwischen den Mahlzeiten Getränke und Snacks holen können.
Lounges
Turkish Airlines betreibt an den Flughäfen Bangkok-Suvarnabhumi, Istanbul, Moskau-Wnukowo, Nairobi, Washington-Dulles sowie an Flughäfen in der Türkei eigene Lounges. Dabei wird zwischen drei Lounges unterschieden. Die Lounge Business ist für Business Class Passagiere und Passagiere mit dem Star Alliance Gold-Status vorgesehen und weltweit an sechs verschiedenen Flughäfen vorhanden. In die Lounge Miles&Smiles haben Miles&Smiles Passagiere mit dem Status Elite Plus, Elite oder Classic Plus am Flughafen Istanbul Zugang. Weiter können sowohl Business Class als auch Miles&Smiles Mitglieder und Passagiere mit dem Star-Alliance-Gold-Status die Lounge Domestic nutzen, welche an den meisten türkischen Flughäfen angeboten wird. In den Lounges bereiten Köche Gerichte zu. Es befinden sich einige Konferenzzimmer in der Lounge. Für Reisende mit einem längeren Zwischenstopp stehen Suiten zur Verfügung. Den Reisenden stehen eigene Check-In- und Sicherheitseinrichtungen sowie Passkontrollen zur Verfügung. Per CIP-Bus gelangen diese dann zum Flugzeug.
Auszeichnungen
- 2019:
- APEX-Awards: 5-star-airline of the year 2020
- 2020:
- World Travel Awards: Europe's Leading Airline - Economy Class 2020
- 2022:
- APEX-Awards: Best Food & Beverage in Europe, Best Seat Comfort, 5 Star Global Airline
Im Juni 2018 gab Turkish Airlines bekannt, dass sie nicht mehr an den Skytrax-Awards teilnehmen werden. Von diesem Zeitpunkt an werden nur noch Bewertungen berücksichtigt, die auf der direkten Erfahrung der Passagiere basieren, sagte die Fluggesellschaft.
Im Skytrax-Rating von 2018, welches Flugreisende die besten Airlines der Welt wählen lässt, rutschte Turkish Airlines von Platz 12 auf Platz 18. Die Skytrax hat im Mai 2019 die Turkish Airlines als 3-Sterne-Fluggesellschaft herabgestuft, weswegen sie jetzt nun mit Billigfluggesellschaften wie Easyjet und Ryanair verglichen werden kann. Die Abwertung wurde jedoch aufgrund von Intransparenz kritisiert.
Tochtergesellschaften/Geschäftsbereiche
SunExpress
Nachdem man eine starke Nachfrage an Direktflügen von den D-A-CH Ländern nach Antalya und Izmir festgestellt hatte, wurde das Unternehmen 1989 als Joint Venture der Lufthansa und Turkish Airlines mit zunächst einer Boeing 737-300 und 64 Mitarbeitern gegründet. Sunexpress ist eine Charterfluggesellschaft, die heute viele europäische Orte mit der Türkei und anderen Zielen am Mittelmeer anfliegt.
AnadoluJet
Die Unternehmenssparte AnadoluJet wurde im Februar 2008 von Turkish Airlines als virtuelle Fluggesellschaft eingerichtet. Sie übernahm alle nationalen Flugstrecken der Turkish Airlines ab Ankara und Istanbul Sabiha Gökçen. Im Gegenzug hatte Turkish Airlines alle Inlandflüge ab diesen beiden Flughäfen gestoppt. AnadoluJet ist eine Billigfluggesellschaft. Da es sich nicht um eine richtige Fluggesellschaft handelt, muss sie das Air Operator Certificate der Turkish Airlines nutzen. AnadoluJet, sowie die Turkish Cargo sollen aberselbständige Fluggesellschaften werden.
Turkish Cargo
1969 erhielt Turkish Cargo den ersten Frachter, eine Fairchild F-27. In den darauffolgenden Jahren stießen weitere Flugzeuge zur Flotte. Ab 2010 begann ein starkes Wachstum. Im Jahr 2018 wurde ein Wachstum der Cargo-Abteilung von 19,4 % verzeichnet. Die Turkish Airlines verfolgt das Ziel, 2023 unter den fünf größten Cargo-Fluggesellschaften zu sein. Dies möchte man mit zwei Cargo-Terminals auf dem Flughafen Istanbul und neuen Flugzeugen erreichen. Beide Einrichtungen zusammen sollen eine jährliche Kapazität von bis zu vier Millionen Tonnen Fracht haben. Bis zur Fertigstellung des Terminals am Flughafen Istanbul flog die Turkish Cargo hauptsächlich vom Flughafen Atatürk.
Turkish Cargo operiert mit insgesamt 23 Frachtflugzeugen, wobei acht davon im Wet-Lease für die Turkish Cargo betrieben werden. Turkish Cargo profitiert zudem vom Netz der Turkish Airlines. Zusätzlich vermarktet sie die Frachtkapazitäten der Passagierflugzeuge (sogenannte Belly-Kapazitäten) von Turkish Airlines und AnadoluJet.
Air Albania
Nachdem die Albanian Airlines im Jahr 2011 den Betrieb eingestellt hatte, begannen bereits Gespräche mit diversen Fluggesellschaften bezüglich der Gründung eines neuen albanischen Flag-carriers. Im Juli 2018 waren die Vorbereitungen so weit vorangeschritten, dass Turkish Airlines einen ihrer Airbus A319 an die Air Albania verleaste. Das Flugzeug wurde umlackiert, trägt aber immer noch eine türkische Registration. Auch die Kabine wurde neu gestaltet. Künftig soll dann die Flotte aus dem Airbus A319 und einem zusätzlichen Airbus A320 bestehen. Vorerst wird die Air Albania nach Istanbul fliegen, sowie zu Städten im Balkan. Später sollen westeuropäische Flugziele folgen. 51 % der Anteile gehören albanischen Firmen, 49 % der Turkish Airlines.
Turkish Technic
2006 wurde die Flugzeuginstandhaltung in die neugegründete Turkish Technic überführt. Diese betreibt neun Hangars in der Türkei, sowie den HABOM-Komplex am Flughafen Istanbul Sabiha-Gökçen. Heute ist sie eine der führenden Anbieterinnen für MRO-Dienstleistungen in Vorderasien.
Turkish DO&CO
2007 wurde das Joint Venture Turkish Do&Co mit der österreichischen Do&Co gegründet. Die Catering-Firma mit Sitz in Istanbul bereitet warme Mahlzeiten, Sandwiches, sowie Getränke in der Türkei für die Turkish Airlines und weitere Kunden vor. Es wird für Flüge und die Lounges der Turkish Airlines verwendet.
TGS (Turkish Ground Services)
Im August 2008 gegründet, ist die TGS für die Bodenabfertigung der Flugzeuge der Turkish Airlines an allen türkischen Flughäfen zuständig. Es ist ein Joint Venture mit der Ground Handling Firma Havaş.
Zwischenfälle
Insgesamt kam es bei der Gesellschaft von 1950 bis August 2022 zu 31 Totalschäden von Flugzeugen. Dabei wurden 955 Menschen getötet.
Zwischen 1950 und 1956 verlor Turkish Airlines (als Devlet Hava Yolları – DHY) fünf Flugzeuge, wobei insgesamt 54 Menschen starben. Danach gingen bis 1990 unter dem Namen Türk Hava Yolları 16 Flugzeuge verloren, wobei insgesamt 754 Menschen getötet wurden. Anschließend verlor die Gesellschaft bis August 2022 noch einmal zehn Flugzeuge mit insgesamt 147 Todesopfern.
In den Jahren 2018 bis 2020 landete die Fluggesellschaft mit einem Safety Risk Index von 68,78 %, 72,40 % und 73,04 % (Bestwert: 100,00 %) im JACDEC Airline Safety Ranking jeweils auf dem 92. Platz der 100 größten Fluggesellschaften nach Passagierkilometern. Die Indexberechnung berücksichtigt neben umwelt- und unternehmensspezifischen Faktoren wie dem Alter der Flotte die Anzahl der schweren Zwischenfälle der letzten 30 Jahre im Verhältnis zu den Passagierzahlen. Neuere Ereignisse werden dabei höher gewichtet. Im Fall von Turkish Airlines wurden 38 schwere Zwischenfälle bei Passagierflügen verzeichnet. Bei 4 Flugunfällen starben 57 Personen im Jahr 1994, 6 im Jahr 1999, 75 im Jahr 2003 und 9 im Jahr 2009.
Nach dem letzten Unfall einer Boeing 747 im Jahr 2017, welche im Wetlease für Turkish Airlines flog, versuchte die Airline die Berichterstattung zensieren zu lassen. Bei dem Unfall kamen 39 Menschen ums Leben.
Flugunfälle
(Auszüge)
- Am 25. März 1950 verunglückte eine aus Istanbul kommende Douglas DC-3/C-47A-75-DL der Türkiye Devlet Hava Yolları (DHY) (Luftfahrzeugkennzeichen TC-BAL) bei der Landung auf dem Flughafen Ankara-Etimesgut und fing Feuer. Dabei wurden alle 15 Insassen getötet, 4 Besatzungsmitglieder und 11 Passagiere.
- Am 19. November 1951 wurde eine aus Ankara kommende Douglas DC-3/C-53-DO der Devlet Hava Yolları (DHY) (TC-ACA) beim Anflug auf den Flughafen Kairo-International in eine Sanddüne geflogen. Bei diesem CFIT, Controlled flight into terrain, wurden alle 5 Insassen getötet.
- Am 25. September 1953 stürzte eine Douglas DC-3/C-47A-35-DL der Türkiye Devlet Hava Yolları (DHY) (TC-EGE) nach dem Start vom Flughafen Ankara-Etimesgut (Türkei) in ein trockenes Flussbett, nachdem ein Triebwerksbrand entstanden war. Von den 21 Insassen kamen ums 5 Leben, vier Besatzungsmitglieder und ein Passagier.
- Am 5. Januar 1954 wurde eine Douglas DC-3/C-47A-80-DL der Türkiye Devlet Hava Yolları (DHY) (TC-BAG) 31 Kilometer nordöstlich des Zielflughafens Çanakkale (Türkei) in einen Hügel geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden 4 der 10 Insassen getötet, 2 Besatzungsmitglieder und 2 Passagiere.
- Am 3. April 1954 stürzte eine vom Flughafen Adana nach Istanbul gestartete Douglas DC-3/C-47A-80-DL der Devlet Hava Yolları (DHY) (TC-ARK) 15 Minuten nach dem Start ab. Alle 25 Insassen wurden getötet, 5 Besatzungsmitglieder und 20 Passagiere.
- Am 17. Februar 1959 wurde eine Vickers 794D Viscount der Türk Hava Yolları – THY (TC-SEV) beim Landeanflug auf den Flughafen London-Gatwick in den Boden geflogen (CFIT, Controlled flight into terrain). Die aus Rom kommende Maschine unterschritt den Gleitpfad des Instrumentenlandesystems und kollidierte 5,2 Kilometer westlich des Flughafens mit Bäumen und fing Feuer. Von den 24 Menschen an Bord wurden 14 getötet.
- Am 23. September 1961 wurde eine Fokker F-27-100 der Türk Hava Yolları - THY (TC-TAY) 18 Kilometer vor dem Zielflughafen Ankara-Esenboğa in einen Berg geflogen. Bei diesem CFIT, Controlled flight into terrain, wurden von den 29 Insassen 28 getötet, alle 4 Besatzungsmitglieder und 24 Passagiere.
- Am 28. Juni 1962 verunglückte eine Douglas DC-3/C-47A-20-DL der Türk Hava Yolları – THY (TC-EFE) im Anflug auf die Bandırma Air Base (Türkei). Die Maschine kam vom Flughafen Çanakkale. Alle drei Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, überlebten den Unfall.
- Am 3. Februar 1964 wurde eine Douglas DC-3/C-47A-5-DK der Türk Hava Yolları – THY (TC-ETI) im Anflug auf den Flughafen Ankara-Esenboğa (Türkei) 12 Kilometer davor ins Gelände geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 3 Besatzungsmitglieder getötet, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug.
- Am 20. Januar 1968 brach bei einer Douglas DC-7B der Türk Hava Yolları – THY (SE-ERC) während der Landung auf dem Flughafen München-Riem das Bugfahrwerk zusammen. Die von Transair Sweden gemietete Maschine geriet von der Landebahn ab. Alle 38 Insassen (6 Besatzungsmitglieder und 32 Passagiere) blieben unverletzt. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt.
- Am 2. Februar 1969 wurde mit einer Viscount 794D der Türk Hava Yolları – THY (TC-SET) beim Landeanflug auf den Flughafen Ankara-Esenboğa zu tief angeflogen; sie kollidierte mit einem Strommast, stürzte ab und fing Feuer. Alle 26 Insassen überlebten den Unfall.
- Am 21. Januar 1972 musste eine Douglas DC-9-32 der Türk Hava Yolları (TC-JAC) auf einem Flug vom Flughafen Ankara zum Flughafen Damaskus aufgrund von Problemen mit dem Kabinendruck auf dem Flughafen Adana notlanden. Beim zweiten Landeanflug stürzte die Maschine ab. Es befanden sich keine Passagiere an Bord. Von den fünf Besatzungsmitgliedern kam eine Person ums Leben.
- Am 26. Januar 1974 kam es beim Start einer Fokker F28 Fellowship 1000 der Türk Hava Yolları (TC-JAO) am Flughafen Izmir zu einem schweren Unfall. In acht bis zehn Meter Höhe kam es zu einem Strömungsabriss, die Maschine drehte sich plötzlich nach links und stürzte 100 Meter von der Piste entfernt ab. Von den 73 Insassen kamen 66 ums Leben. Die Maschine sollte nach İstanbul-Atatürk fliegen. Unfallursachen waren zu starkes Rotieren (Anheben der Nase) und Raureif auf den Tragflächen (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 301).
- Am 3. März 1974 ereignete sich das verheerendste Unglück in der Geschichte der Turkish Airlines, als alle 333 Passagiere und die 13 Besatzungsmitglieder an Bord einer vollbesetzten McDonnell Douglas DC-10 (TC-JAV) beim Absturz unmittelbar nach dem Start in Paris-Orly ums Leben kamen. Ursache war die unsachgemäße Verriegelung der hinteren Frachtluke am Boden, die konstruktionsbedingt anfällig für derartige Probleme war (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 981).
- Am 30. Januar 1975 mussten die Piloten einer aus Izmir kommenden Fokker F28 Fellowship 1000 der Türk Hava Yolları (TC-JAP) ihren bereits eingeleiteten Landeanflug abbrechen, da auf dem Flughafen Istanbul-Yesilköy aufgrund einer elektrischen Störung die Landebahnbefeuerung ausgefallen war. Nachdem diese über die Notstromversorgung wieder aktiviert wurde und die Besatzung um Landeerlaubnis bat, wies die Flugsicherung diese aufgrund des bevorstehenden Starts einer Boeing 707 der Pan Am an, eine verlängerte Warteschleife zu fliegen.
- Als die Fluglotsen zehn Minuten später versuchten, Kontakt mit der Maschine aufzunehmen, erhielten sie keine Antwort, da die Piloten die Maschine 30 Kilometer westlich ins Wasser geflogen hatten (CFIT, Controlled flight into terrain). Die Überreste der mit 38 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern besetzten Maschine wurden erst sieben Jahre später auf dem Grund des Marmarameeres lokalisiert (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 345).
- Am 19. September 1976 wurde eine Boeing 727-200 der Türk Hava Yolları (TC-JBH)auf dem Weg von Istanbul nach Antalya in den Hang eines Hügels bei Karatepe in Isparta geflogen. Durch diesen CFIT (Controlled flight into terrain) infolge von Pilotenfehlern wurden alle 154 Insassen getötet, acht Besatzungsmitglieder und 146 Passagiere.
- Am 23. Dezember 1979 wurde eine Fokker F28-1000 (TC-JAT) der Türk Hava Yolları auf dem Weg vom Flughafen Samsun nach Ankara mit insgesamt 41 Passagieren und 4 Besatzungsmitgliedern an Bord im Anflug gegen einen Hügel geflogen, 32 Kilometer nördlich des Zielflughafens Flughafen Ankara-Esenboğa beim Ort Kuyumcuköy. Der Anflug sollte mithilfe des Instrumentenlandesystems durchgeführt werden, jedoch kam das Flugzeug von der Anflugroute ab und wurde dabei zerstört. Von den insgesamt 45 Insassen kamen 41 ums Leben, darunter drei der vier Besatzungsmitglieder und 38 der 41 Fluggäste.
- Am 16. Januar 1983 setzte eine Boeing 727-2F2 der Türk Hava Yolları (TC-JBR) auf dem Flug vom Flughafen Istanbul-Yesilköy zum Flughafen Ankara 50 Meter vor der Landebahn auf, brach auseinander und geriet in Brand. Die siebenköpfige Besatzung überlebte, von den 60 Passagieren kamen 47 ums Leben (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 158).
- Am 29. Dezember 1994 stürzte eine Boeing 737-400 von Ankara kommend beim Landeanflug auf den Flughafen Ferit Melen in Van ab. Die Maschine prallte in etwa 1700 Metern Höhe bei schlechter Sicht und Schneegestöber gegen einen Berg. Bei dem Unfall kamen fünf der sieben Besatzungsmitglieder sowie 52 der 69 Passagiere ums Leben (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 278).
- Am 7. April 1999 stürzte eine Boeing 737-400 der Turkish Airlines (TC-JEP) bei schlechtem Wetter nach dem Start vom Flughafen Adana bei Ceyhan beim Steigflug ab. Die Piloten verloren nach Ausfall der Geschwindigkeitsanzeigen die Kontrolle über das Flugzeug, da die Heizung des Pitot-Statik-Systems während der Vorbereitungen nicht aktiviert worden war, weil die Checkliste nur unvollständig abgearbeitet worden war. Die 737 befand sich auf einem Überführungsflug, es waren keine Passagiere an Bord. Alle sechs Besatzungsmitglieder kamen ums Leben (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 5904).
- Am 8. Januar 2003 stürzte eine Avro RJ100 im Endanflug nahe dem Diyarbakir Airport (Türkei) ab. Beim Durchfliegen einer Nebelbank verloren die Piloten die Orientierung und setzen vor der Landebahn auf. Dabei zerbrach das Flugzeug in mehrere Teile und begann zu brennen. Nur fünf Menschen überlebten, 75 Personen kamen ums Leben (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 634).
- Am 25. Februar 2009 stürzte eine Boeing 737-800 im Endanflug auf Amsterdam auf ein Feld nahe einer Siedlung vor dem Flughafen Amsterdam Schiphol und brach auseinander. Von den 128 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern an Bord kamen neun Menschen ums Leben, darunter auch alle drei Piloten. Im abschließenden Untersuchungsbericht sieht die niederländische Flugsicherheitsbehörde die Ursache in einem Defekt im Radar-Höhenmesser, auf den die Besatzung fehlerhaft reagierte (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 1951).
- Am 31. Oktober 2010 kam ein Airbus A310-304F der Turkish Airlines Cargo (TC-JCV) bei der Landung auf dem Flughafen Casablanca nach links von der Landebahn ab. Den Piloten gelang es zwar, die Maschine zurück auf das Rollfeld zu lenken, jedoch hatte ein Triebwerk durch Erde Schaden genommen. Die 22 Jahre und 9 Monate alte Maschine wurde aufgrund des Vorfalls als wirtschaftlicher Totalschaden abgeschrieben.
- Am 4. März 2015 landete ein Airbus A330-300 der Turkish Airlines bei der Landung am Flughafen Kathmandu neben der Piste. Von den 224 Passagieren und Besatzungsmitgliedern kam niemand zu Schaden. Da es in Nepal an entsprechendem Räumungsgerät fehlt und dieses aus Indien herbeigeschafft werden musste, war der Flughafen von Kathmandu für 72 Stunden geschlossen. Das Flugzeug musste abgeschrieben werden und wurde im Jahr 2017 zu einem Museum umgebaut.
- Am 25. April 2015 kam ein aus Mailand kommender Airbus A320-200 der Turkish Airlines (TC-JPE) auf der Landebahn 05 des Flughafens Istanbul-Atatürk sehr hart auf und streifte den Boden mit dem rechten Triebwerk. Die Piloten entschieden sich durchzustarten, um anschließend auf der 400 Meter längeren 17L/35R Landebahn zu landen. Der Flughafen wurde gesperrt, nachdem die Piloten einen Notruf abgesetzt hatten, da sie Probleme mit dem rechten Triebwerk hatten. Als das beschädigte rechte Fahrwerk bei der Landung zusammenbrach, drehte sich das Flugzeug um fast 180° nach rechts und kam dann zum Stillstand. Alle 97 Passagiere und die Crew überlebten die Bruchlandung. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt.
- Am 16. Januar 2017 stürzte eine Boeing 747-412F im Anflug auf den Flughafen Manas in Bischkek (Kirgisistan) in ein Wohngebiet. Alle vier Besatzungsmitglieder und 35 Anwohner kamen dabei ums Leben. Das Flugzeug wurde von ACT Airlines betrieben und war von Turkish Airlines gechartert worden (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 6491).
Andere Zwischenfälle
- Am 29. Oktober 1998, dem 75-jährigen Jubiläum der türkischen Republik, entführte ein bewaffneter Mann eine Boeing 737-400 auf dem Turkish-Airlines-Flug 487, die von Adana nach Ankara-Esenboğa fliegen sollte. Der Entführer gab an gegen den „schmutzigen Krieg“ der türkischen Regierung gegen ethnische Kurden in der Türkei zu protestieren. Er verlangte, nach Lausanne in die Schweiz gebracht zu werden, stimmte jedoch der Bitte des Piloten zu, zum Auftanken in Sofia zu landen. Der Pilot landete jedoch ohne Wissen des Entführers stattdessen in Ankara. Nach 7 Stunden erfolgloser Verhandlungen wurde das Flugzeug gestürmt und der Entführer erschossen. Es gab keine weiteren Todesopfer oder Verletzten.
- Die vorletzte Flugzeugentführung datiert vom 3. Oktober 2006, als ein unbewaffneter Passagier eine Boeing 737-400 auf dem Turkish Airlines Flug 1476 von Tirana nach Istanbul zur Landung in Brindisi zwang. Nach der Landung suchte der Entführer um politisches Asyl an.
- Die letzte versuchte Flugzeugentführung ereignete sich am 5. Januar 2011, als ein etwa 40-jähriger Mann versuchte, eine Boeing 737-800 auf dem Turkish Airlines Flug 1754 von Oslo nach Istanbul zu entführen. Es gelang jedoch anderen Passagieren den Mann zu überwältigen und er konnte nach der Landung verhaftet werden.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Turkish Airlines (türkisch, englisch)
- Webpräsenz der Turkish Airlines (deutsch)
Einzelnachweise
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- 1 2 3 Turkish Airlines erzielte 2022 ein Rekordergebnis. Abgerufen am 7. März 2023.
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- ↑ Ulrich Friese: Luftverkehr: Amerika belegt Turkish Airlines mit Flugverbot. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. Juli 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. Juli 2016]).
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- ↑ Knowledge Bank: Capital gets first aviation museum, abgerufen am 21. November 2017
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- ↑ Unfallbericht A320 TC-JPE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Unfallbericht B-747-400 TC-MCL, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 16. Januar 2017.
- ↑ Unfallbericht B-747-400 TC-MCL, The Aviation Herald (englisch), abgerufen am 16. Januar 2017.
- ↑ Flug TK6491: Türkischer Frachter stürzt in Kirgistan ab. In: aerotelegraph.com. aeroTELEGRAPH, 16. Januar 2017, abgerufen am 16. Januar 2017.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht B-737-400 TC-JDF im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht des Turkish-Airlines-Flugs 1476 im Aviation Safety Network (englisch)
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht des Turkish-Airlines-Flugs 1754 im Aviation Safety Network (englisch)