Thiago Motta | ||
Thiago Motta (2016) | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 28. August 1982 | |
Geburtsort | São Bernardo do Campo, Brasilien | |
Größe | 187 cm | |
Position | Defensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
CA Juventus São Paulo | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1999–2001 | FC Barcelona B | 78 (11) |
2001–2007 | FC Barcelona | 96 | (6)
2007–2008 | Atlético Madrid | 6 | (0)
2008–2009 | CFC Genua | 27 | (6)
2009–2012 | Inter Mailand | 55 (11) |
2012–2018 | Paris Saint-Germain | 166 | (8)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1999–2000 | Brasilien U17 | 3 | (1)
2003 | Brasilien U23 | 2 | (0)
2011–2016 | Italien | 30 | (1)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2018–2019 | Paris Saint-Germain U19 | |
2019 | CFC Genua | |
2021–2022 | Spezia Calcio | |
2022– | FC Bologna | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Thiago Motta (* 28. August 1982 in São Bernardo do Campo, Brasilien) ist ein ehemaliger brasilianisch-italienischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Seit September 2022 ist er Cheftrainer beim FC Bologna.
Karriere
Im Verein
Thiago Motta stammt aus einem Vorort von São Paulo und begann seine Fußballkarriere in den Jugendmannschaften des brasilianischen Vereins CA Juventus São Paulo, in denen er als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt wurde. Im Sommer 1999 wurde Motta, damals 17 Jahre alt, vom FC Barcelona verpflichtet. Er spielte zunächst für zwei Jahre in der B-Mannschaft von Barça, ehe er am 3. Oktober 2001 sein erstes Spiel gegen RCD Mallorca für die A-Mannschaft absolvierte. Aufgrund zahlreicher Verletzungen – 2004 begannen seine Probleme mit dem Knie – und der starken Konkurrenz im Mittelfeld mit Deco, Xavi, Andrés Iniesta und Edmílson konnte er sich jedoch nie richtig in der Mannschaft des FC Barcelona durchsetzen.
Zur Spielzeit 2007/08 wechselte er zu Atlético Madrid, kam aber nur zu sechs Spielen in der Liga. Aufgrund von Verletzungen am Knie wurde sein Vertrag im Sommer 2008 nicht verlängert. Er wechselte daraufhin ablösefrei zum CFC Genua nach Italien. Beim CFC Genua bestritt er 27 Spiele in der Serie A, in denen er sechs Treffer erzielte.
In der Sommerpause 2009 verpflichtete Inter Mailand Motta. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Im Gegenzug wechselten Francesco Bolzoni, Leonardo Bonucci und Riccardo Meggiorini zum CFC Genua. Sein Serie-A-Debüt für Inter gab er am 23. August 2009 beim 1:1 im Heimspiel gegen den AS Bari. In seinem zweiten Pflichtspiel steuerte Motta im Derby della Madonnina einen Treffer zum 4:0-Sieg gegen den AC Mailand bei. Am 28. April 2010 traf er im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona Sergio Busquets mit der Hand im Gesicht und wurde mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Er wurde für zwei Spiele gesperrt und fehlte somit am 22. Mai im Finale gegen den FC Bayern München.
In der Winterpause 2011/12 wechselte Motta zu Paris Saint-Germain. Dort entwickelte er sich bald zum unumstrittenen Stammspieler und einer der Säulen des Teams. Mit Paris gewann er insgesamt fünf Meistertitel in sechs Jahren und viermal den französischen Pokal. In der Champions League erreichte er mit Paris jedes Jahr zumindest die K.O.-Phase, scheiterte jedoch stets spätestens im Viertelfinale, wenn auch mitunter knapp wegen der Auswärtstorregel wie 2013 nach zwei Unentschieden gegen den FC Barcelona oder 2014 nach einem 3:1-Heimsieg und einer 0:2-Auswärtsniederlage gegen den FC Chelsea.
Im Sommer 2018 beendete er seine aktive Karriere und wurde Trainer der U19-Mannschaft von Paris Saint-Germain. Von Oktober bis Dezember 2019 trainierte Motta den italienischen Erstligisten CFC Genua.
In der Nationalmannschaft
Sein Debüt für die brasilianische Nationalmannschaft gab Motta am 13. Juli 2003 während des CONCACAF Gold Cups.
Am 6. Februar 2011 wurde er von Cesare Prandelli für das Spiel am 9. Februar 2011 gegen die deutsche Nationalmannschaft in die italienische A-Nationalmannschaft berufen. Einen Tag später stimmte die FIFA Mottas Verbandswechsel zu, sodass er eingesetzt werden durfte. Begründet wurde dies damit, dass Motta de facto nur in einer brasilianischen U23-Auswahl gespielt hatte und da aufgrund seines italienischen Großvaters, der nach Südamerika ausgewandert war, ein verwandtschaftlicher Grund für einen Wechsel der Nationalmannschaft besteht. Am 9. Februar 2011 debütierte Motta im Länderspiel in Dortmund gegen die deutsche Auswahl für die italienische Nationalmannschaft. In einem EM-Qualifikationsspiel gegen die slowenische Auswahl am 25. März 2011 erzielte er sein erstes und einziges Länderspieltor für Italien.
Nationaltrainer Prandelli berief ihn ins italienische 23-köpfige Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft 2012. In diesem Turnier erreichte Italien das Endspiel gegen Spanien, Motta wurde in der 51. Minute beim Stand von 2:0 für Spanien eingewechselt. Nur vier Minuten später sah er sich allerdings gezwungen, den Platz wieder zu verlassen, obwohl Italien sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte. Motta hatte sich eine Zerrung in der Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur zugezogen. Die Squadra Azzurra musste das Finale in Unterzahl fortsetzen und verlor mit 4:0.
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das italienische Aufgebot aufgenommen. In den ersten beiden Spielen gegen Belgien und Schweden kam er als Einwechselspieler zum Einsatz. Da vor dem Irland-Spiel der Gruppensieg bereits feststand, durfte er da einmal von Beginn an spielen. Im Achtelfinale gegen Spanien bekam er nach seiner Einwechslung seine zweite Gelbe Karte des Turniers und verpasste deshalb die nächste Runde. Im Viertelfinale schied das Team gegen Deutschland aus. Seit der EM folgte keine weitere Nominierung.
Erfolge und Auszeichnungen
Als Spieler
Verein
FC Barcelona (2001–2007)
- Spanischer Meister: 2005, 2006
- Spanischer Supercupsieger: 2005
- Trofeo Ramón de Carranza: 2005
- UEFA-Champions-League-Sieger: 2006
Inter Mailand (2009–2012)
- Italienischer Meister: 2010
- Italienischer Pokalsieger: 2010, 2011
- Italienischer Supercupsieger: 2010
- UEFA-Champions-League-Sieger: 2010
- FIFA-Klub-Weltmeister: 2010
Paris St. Germain (2012–2018)
- Französischer Meister: 2013, 2014, 2015, 2016, 2018
- Französischer Pokal: 2015, 2016, 2017, 2018
- Französischer Ligapokalsieger: 2014, 2015, 2016, 2017, 2018
- Französischer Supercup: 2013, 2014, 2015, 2017, 2018
Nationalmannschaft
Als Trainer
Persönliche Auszeichnungen
- Trainer des Monats der Serie A: Januar 2022 und Februar 2023
Weblinks
- Thiago Motta in der Datenbank von weltfussball.de
- Thiago Motta in der Datenbank von fussballdaten.de
Einzelnachweise
- ↑ Thiago Motta bei Paris Saint-Germain
- 1 2 Christian Bernhard: Thiago Motta: Der Spätberufene. In: spox.com. Perform Media Deutschland GmbH, 8. Februar 2011, abgerufen am 3. April 2015.
- ↑ „Thiago Motta signs on“ Artikel auf www.inter.it vom 1. Juli 2009
- ↑ „Motta geht von Genua zu Inter“ Artikel auf www.uefa.com vom 1. Juli 2009
- ↑ „Motta fehlt gegen die Bayern“ Artikel auf www.kicker.de vom 7. Mai 2010
- ↑ Présentation officielle de Thiago Motta
- ↑ Nach Karriereende: Motta wird neuer U19-Trainer bei PSG auf transfermarkt.de, abgerufen am 2. November 2018.
- ↑ FIFA gibt Motta grünes Licht Artikel auf www.kicker.de vom 7. Februar 2011
- ↑ FIFA gibt grünes Licht: Motta darf für Italien spielen Artikel auf www.goal.com vom 7. Februar 2011
- ↑ Thiago Motta - Verletzungshistorie | Transfermarkt. Abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Spielstatistik Spanien gegen Italien 4:0 (2:0) - EM 2012 - Endrunde - Finale - Fussballdaten - Die Fußballdatenbank. In: www.fussballdaten.de. Abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Riccardo Montolivo: Knackpunkt war die Verletzung von Thiago Motta - sportal.de. In: www.sportal.de. Abgerufen am 11. Juli 2016.