Hamburg Berliner Tor
S-Bahnhof Berliner Tor; oberer Bahnsteig (S2/21)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhofsteil
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bauform Keilbahnhof
Bahnsteiggleise

S-Bahn

U-Bahn

Abkürzung
  • ABTS (DB AG)
    • ABTSB (Bft Bergedorf)
    • ABTSL (Bft Landwehr)
  • BT (HHA)
IBNR 8000908
Vorlage:Infobox Bahnhof/Wartung/IBNR fehlt in Wikidata
Preisklasse 3
Eröffnung
  • 1906 (Eisenbahn)
  • 1912 (U-Bahn)
bahnhof.de Berliner-Tor-1029666
Lage
Ort/Ortsteil Borgfelde
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 33′ 10″ N, 10° 1′ 29″ O
Eisenbahnstrecken

U-Bahn-Strecken:

Bahnhöfe im Raum Hamburg
i16i16i18

Der Bahnhof Hamburg Berliner Tor ist ein bedeutender Knoten des öffentlichen Personennahverkehrs im Osten der Hamburger Innenstadt. Er dient insbesondere dem Umstieg zwischen den hier verkehrenden Schnellbahnlinien im HVV. Das Kürzel der U-Bahn-Haltestelle der Hamburger Hochbahn lautet „BT“.

Geschichte

Mit dem Bau des Hamburger Hauptbahnhofs und der Stadtbahn nach Ohlsdorf war auch eine Neutrassierung der Berlin-Hamburger Bahn verbunden. Diese verlief zuvor vom Berliner Bahnhof am heutigen Deichtorplatz parallel zum Oberhafen durch den Hammerbrook, heute aber vom Hauptbahnhof bis zum Berliner Tor parallel zur Lübecker Bahn, ab Berliner Tor weiter in südöstlicher Richtung und schließt in Rothenburgsort wieder an die alte Trasse an. Sowohl die Stadtbahn, die Lübecker Bahn, die Berliner Bahn und die Vorortbahn nach Friedrichsruh erhielten am Berliner Tor eigene Mittelbahnsteige. Fertigstellung war 1906.

1912 wurde der U-Bahnhof der Ringlinie auf der nördlich gegenüberliegenden Straßenseite Beim Strohhause eröffnet, damals noch mit offenen Seitenbahnsteigen parallel zum heutigen Westphalensweg (westlich der Eisenbahnstrecke nach Ohlsdorf und Lübeck). Das Zugangsgebäude befand sich gegenüber der Hauptfeuerwache an der Stelle des heutigen persischen Restaurants.

Im Zweiten Weltkrieg wurden ab 1940 in unmittelbarer Bahnhofsnähe ein Zombeck-Turmbunker für Passagiere sowie ein dreistöckiger Tiefbunker für Anwohner errichtet.

1958 wurde die Bahnstrecke nach Berlin, auf der es infolge der deutschen Teilung kaum noch Fernverkehr gab, bis Bergedorf für den Gleichstrombetrieb mit Stromschienen ausgerüstet. Die S-Bahn benutzte den Bahnsteig der Vorortbahn, der Bahnsteig der Fernbahn wurde nicht mehr regelmäßig genutzt. Mit dem Bau der City-S-Bahn wurde der Bahnsteig der Lübecker Bahn abgetragen, stattdessen wurde ein zusätzlicher Seitenbahnsteig mit einem neuen Gleis für die S-Bahn-Züge Richtung Ohlsdorf errichtet.

Am 5. Oktober 1961 ereignete sich um 22:38 Uhr südöstlich des Bahnhofs an der Strecke nach Bergedorf ein schwerer Eisenbahnunfall mit 28 Toten und 55 Verletzten, siehe S-Bahn-Unfall am Berliner Tor.

S-Bahn

Der zur Deutschen Bahn gehörende Bahnhof liegt auf zwei Ebenen. Auf der unteren Ebene befinden sich die zwei Bahnsteige der S-Bahn-Linien S1 und S11 (je ein Mittel- und ein Seitenbahnsteig) und die beiden Gleise der Eisenbahnstrecke nach Lübeck (ohne Bahnsteige). In den Abend- und Wochenendstunden enden außerdem die Züge der Linie S31 am unteren Mittelbahnsteig des S-Bahnhofs Berliner Tor. Der S-Bahnhof wird täglich von etwa 53.000 Reisenden genutzt.

Auf der oberen Ebene (z. T. auf der Brücke über dem Anckelmannplatz) befinden sich der Mittelbahnsteig der S-Bahn-Linien S2 und S21 (Gleise 11 und 12) und die zwei Gleise der Fernbahnstrecke Richtung Berlin, deren noch vorhandener Mittelbahnsteig (Gleise 13 und 14) seit längerem außer Betrieb ist. Der Zugang zu letzterem ist in den 1980er Jahren zurückgebaut worden.

Eine bauliche Besonderheit des S-Bahn-Seitenbahnsteiges Richtung Ohlsdorf im unteren Bahnhofsteil sind die direkt unter der Bahnsteigkante montierten Blitzleuchten. Da das Gleis in einer engeren Kurve verläuft, ist der Abstand zwischen Bahnsteigkante und Wagenkasten teilweise ungewöhnlich groß. Auf diese Gefahr sollen die Lichter aufmerksam machen. Parallel dazu ertönen Lautsprecher-Durchsagen innerhalb des Zugs sowie am Bahnsteig, die auf den erhöhten Abstand aufmerksam machen.

S-Bahn-Linien
Linie Verlauf
Wedel – Rissen – Sülldorf – Iserbrook Blankenese – Hochkamp Klein Flottbek Othmarschen Bahrenfeld – Ottensen Altona Königstraße Reeperbahn Landungsbrücken Stadthausbrücke Jungfernstieg Hauptbahnhof Berliner Tor Landwehr Hasselbrook Wandsbeker Chaussee – Friedrichsberg Barmbek Alte Wöhr (Stadtpark) Rübenkamp Ohlsdorf | Hamburg Airport (Flughafen) | Kornweg (Klein Borstel) Hoheneichen – Wellingsbüttel Poppenbüttel
Blankenese – Hochkamp Klein Flottbek Othmarschen Bahrenfeld – Ottensen Altona Holstenstraße Sternschanze Dammtor Hauptbahnhof Berliner Tor Landwehr Hasselbrook Wandsbeker Chaussee – Friedrichsberg Barmbek Alte Wöhr (Stadtpark) Rübenkamp Ohlsdorf Kornweg (Klein Borstel) Hoheneichen – Wellingsbüttel Poppenbüttel
Altona Königstraße Reeperbahn Landungsbrücken Stadthausbrücke Jungfernstieg Hauptbahnhof Berliner Tor – Rothenburgsort – Tiefstack – Billwerder-Moorfleet – Mittlerer Landweg – Allermöhe – Nettelnburg Bergedorf
Elbgaustraße Eidelstedt Stellingen (Arenen) Langenfelde Diebsteich Holstenstraße Sternschanze Dammtor Hauptbahnhof Berliner Tor – Rothenburgsort – Tiefstack – Billwerder-Moorfleet – Mittlerer Landweg – Allermöhe – Nettelnburg Bergedorf – Reinbek – Wohltorf Aumühle
Altona Holstenstraße Sternschanze Dammtor Hauptbahnhof | Hammerbrook (City Süd) Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) Wilhelmsburg Harburg Harburg Rathaus Heimfeld (TU Hamburg) Neuwiedenthal Neugraben | Berliner Tor

Die Linien S2 und S11 verkehren nur zur Hauptverkehrszeit. Die Züge der Linie S31 bedienen diese Station nur zur Schwachverkehrszeit, sie enden von Westen kommend dann an dem unteren Mittelbahnsteig (auf dem mittleren der drei Gleise).

U-Bahn

Berliner Tor
U-Bahnhof in Hamburg

U-Bahnhof Berliner Tor
Basisdaten
Stadtteil St. Georg
Eröffnet 1912
Koordinaten 53° 33′ 10″ N, 10° 1′ 29″ O
Nutzung
Linie(n) U2 U3 U4
Umstiegsmöglichkeiten Bus 2, X35, X80, 120, 122, 124, 224, 154, 261, 609, 610
Fahrgäste 126.735 (mo–fr, 2019)

Der ab 1912 in Betrieb befindliche Ringlinien-Bahnhof der Hamburger Hochbahn am heutigen Westphalensweg wurde 1964 im Zuge des Neubaus der Strecke nach Billstedt aufgegeben. Dafür wurde etwa 200 Meter weiter südwestlich im Tunnel unter der Straße Beim Strohhause ein neuer viergleisiger Tunnelbahnhof mit zwei Schalterhallen (−1-Ebene) und zwei Mittelbahnsteigen (−2-Ebene) gebaut, von der ab 1967 die U3 auf der neuen Billstedter Strecke nach Horner Rennbahn, danach in Etappen bis Legienstraße, Billstedt, Merkenstraße und schließlich Mümmelmannsberg abzweigte. Von September 1968 bis Juni 1973 gab es die neue Linie U21 als Vorläufer der U2 zum Hauptbahnhof Nord. Der U-Bahnhof wird im Richtungsbetrieb bedient, die Züge der U3 benutzten bis 2009 die mittleren Gleise, die der U2 die Außengleise. Nach umfangreichen Gleisumbauten westlich der Bahnsteige wurden 2009 die östlichen Ziele der beiden Linien getauscht: die Linie U2 bedient nun die stark nachgefragte Billstedter Strecke bis Mümmelmannsberg (Einsatz von 8-Wagen-Zügen), die U3 führt nun auf der Ringstrecke weiter nach Barmbek und Wandsbek-Gartenstadt (hier nur 6-Wagen-Züge möglich). Seit Ende 2012 verstärkt die Linie U4 die U2 auf der Strecke bis nach Billstedt.

Im Gegensatz zum S-Bahnhof ist der U-Bahnhof seit 2014 barrierefrei ausgebaut. Die dunkelroten Fliesen der Hintergleiswände wurden gleichzeitig aufgrund von Sanierungsbedarf entfernt und durch einen roten (Richtung Wandsbek-Gartenstadt) bzw. türkisen (Richtung Hauptbahnhof Süd) Farbanstrich ersetzt.

Der U-Bahnhof hatte 2019 montags bis freitags täglich 126.735 Ein- und Aussteiger. Die Station ist damit neben der 1,2 Kilometer westlich gelegenen Station Hauptbahnhof Süd die Haltestelle mit den meisten Fahrgästen pro Tag im Hamburger U-Bahn-Netz.

U-Bahn-Linien
Linie Verlauf
Niendorf Nord Schippelsweg Joachim-Mähl-Straße Niendorf Markt Hagendeel Hagenbecks Tierpark Lutterothstraße Osterstraße Emilienstraße Christuskirche Schlump Messehallen Gänsemarkt (Oper) Jungfernstieg Hauptbahnhof Nord Berliner Tor Burgstraße Hammer Kirche Rauhes Haus Horner Rennbahn Legienstraße Billstedt Merkenstraße Steinfurther Allee Mümmelmannsberg
Barmbek Saarlandstraße Borgweg (Stadtpark) Sierichstraße Kellinghusenstraße Eppendorfer Baum Hoheluftbrücke Schlump Sternschanze Feldstraße (Heiligengeistfeld) St. Pauli Landungsbrücken Baumwall (Elbphilharmonie) Rödingsmarkt Rathaus Mönckebergstraße Hauptbahnhof Süd Berliner Tor Lübecker Straße Uhlandstraße Mundsburg Hamburger Straße Dehnhaide Barmbek Habichtstraße Wandsbek-Gartenstadt
Elbbrücken HafenCity Universität Überseequartier Jungfernstieg Hauptbahnhof Nord Berliner Tor Burgstraße Hammer Kirche Rauhes Haus Horner Rennbahn | Legienstraße Billstedt |  im Bau: – StoltenstraßeHorner Geest

Planungen

Es ist geplant, die Bahnsteige für den Regionalverkehr zu reaktivieren. In der 'Rahmenplanung zum Gesamtraum Berliner Tor' sind die wesentlichen baulichen Maßnahmen: Ein U-Bahn, S-Bahn, Regionalbahnen verbindender neuer Bahnhof, der auch das topographische Gefälle zwischen Geest und Marsch überwinden soll.

Literatur

  • Andreas Janikowski, Jörg Ott: Deutschlands S-Bahnen. Geschichte, Technik, Betriebe. transpress, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-71195-8.
Commons: Bahnhof Berliner Tor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Berliner Tor. In: Hamburger-Untergrundbahn.de. 29. Juni 2009, archiviert vom Original am 9. Juni 2017;.

Einzelnachweise

  1. Namen und Eröffnungsdaten der Hochbahnstationen. In: Fredriks.de. Rolf-Fredrik Matthaei, abgerufen am 10. April 2022.
  2. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Verlässlichkeit des Schienenverkehrs an Knotenbahnhöfen. 19. Wahlperiode, Drucksache 19/20455, 29. Juni 2020, S. 8 (BT-Drs. 19/20455 [abgerufen am 10. April 2022]).
  3. Haltestelle Berliner Tor. (Nicht mehr online verfügbar.) Hamburger Verkehrsverbund, ehemals im Original; abgerufen am 18. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  4. 1 2 HVV-Fahrgastzahlen 2014–2020. (ZIP; 429 kB) In: Transparenzportal Hamburg. 15. Oktober 2020, abgerufen am 9. April 2022.
  5. Bürgerverein St. Georg (Hrsg.): Blätter aus St. Georg, Ausgabe 06-2023, Seite 10
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.