Villetoureix
Vila Torrés
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Périgueux
Kanton Ribérac
Gemeindeverband Périgord Ribéracois
Koordinaten 45° 16′ N,  22′ O
Höhe 56–161 m
Fläche 16,40 km²
Einwohner 912 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 56 Einw./km²
Postleitzahl 24600
INSEE-Code 24586

Villetoureix – Ortsansicht mit Église Saint-Martin

Villetoureix (okzitanisch Vila Torrés) ist ein südwestfranzösischer Ort und eine Gemeinde (commune) mit 912 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020) im Zentrum des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie besteht aus dem Hauptort sowie mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften (fermes). Die Bewohner werden Villetoureicois und Villetoureicoises genannt.

Die Gemeinde erhielt 2022 die Auszeichnung „Zwei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.

Lage und Klima

Der Ort Villetoureix liegt auf dem Nordufer der Dronne in der alten Kulturlandschaft des Périgord gut 35 km (Fahrtstrecke) nordwestlich von Périgueux bzw. knapp 4 km nordöstlich von Ribérac in einer Höhe von ca. 75 m. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 870 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr180018511901195419992015
Einwohner8791092863701762904

Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im ausgehenden 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Reblauskrise im Weinbau und die Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen; hinzu kommt die immer noch anhaltende Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben. Seit den 1970er Jahren ist die Bevölkerungszahl wieder auf über 900 angestiegen, was hauptsächlich mit der Nähe zur Stadt Ribérac zusammenhängt.

Wirtschaft

Die Gemeinde ist immer noch in hohem Maße land- und forstwirtschaftlich geprägt; der in früheren Zeiten durchaus bedeutsame Weinbau spielt jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle. Im Ort selber haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister niedergelassen. Seit den 1960er Jahren werden einige der leerstehenden Häuser als Ferienwohnungen (gîtes) vermietet.

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet wurden steinzeitliche Kleinfunde gemacht. Aus gallorömischer Zeit stammt der Rundturm des Château de la Rigale. Die Ortsbezeichnung Villatores findet sich erstmals in einem Dokument des 13. Jahrhunderts. Die örtliche Pfarrkirche wurde im 19. Jahrhundert erbaut.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Église Saint-Martin stammt aus dem 12. Jahrhundert; im Lauf der Zeit erlebte sie jedoch zahlreiche Veränderungen, so dass heute nur noch der untere Teil der Vierung und die Außenmauern zweier Joche des Kirchenschiffs original erhalten sind. Im Innern befindet sich ein denkmalgeschützter Tabernakel aus dem 17. Jahrhundert.
  • Das ehemalige Pfarrhaus (presbytère) und heutige Bürgermeisteramt (mairie) wurde im Jahr 1775 erbaut.
Umgebung
  • Das im 17. Jahrhundert erbaute Château de la Rigale befindet sich ca. 1 km östlich des Ortszentrums. Sein Rundturm hat einen Durchmesser von ca. 8 m und ist aus regelmäßigen Natur- und Ziegelsteinlagen (brique et pierre) aufgebaut; mehrere Kreuzstockfenster wurden im 17. Jahrhundert hinzugefügt. Der Turm ähnelt dem Tour de Vésone bei Périgueux und ist – trotz Privatbesitz – seit dem Jahr 1905 als Monument historique klassifiziert.
  • Ca. 500 m vom Schloss entfernt steht ein von Steinpfeilern gestütztes Taubenhaus (colombier).
  • Das Château de Fayolle und seine Kapelle liegen etwa 2 km nordwestlich des Ortes. Es dient heute als B&B-Hotel. Die Kapelle im neoklassischen Stil wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert erbaut.

Persönlichkeiten

Commons: Villetoureix – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Villetoureix. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 20. März 2023 (französisch).
  2. Villetoureix – Karte mit Höhenangaben
  3. Villetoureix – Klimatabellen
  4. Villetoureix – Kirche in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Villetoureix – Kirche
  6. Villetoureix – Pfarrhaus (presbytère) in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Villetoureix – Château de la Rigale in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. Villetoureix – Château de la Rigale (Memento vom 13. Juli 2018 im Internet Archive)
  9. Villetoureix – Chapelle de Fayolle in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.