Vladimir Petković
Vladimir Petković bei der WM 2018
Personalia
Geburtstag 15. August 1963
Geburtsort Sarajevo, SFR Jugoslawien
Grösse 190 cm
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1981–1984 FK Sarajevo
1984–1985 FK Rudar Prijedor
1985 FK Sarajevo
1985–1986 NK Koper
1987–1988 Chur 97
1988–1989 FC Sion
1989–1990 FC Martigny-Sports
1990–1993 Chur 97
1993–1996 AC Bellinzona
1996–1997 FC Locarno
1997–1998 AC Bellinzona
1998–1999 SC Buochs
Stationen als Trainer
Jahre Station
1997–1998 AC Bellinzona
1999–2004 FC Malcantone Agno
2004–2005 AC Lugano
2005–2008 AC Bellinzona
2008–2011 BSC Young Boys
2011–2012 Samsunspor
2012 FC Sion
2012–2014 Lazio Rom
2014–2021 Schweiz
2021–2022 Girondins Bordeaux
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Vladimir Petković (* 15. August 1963 in Sarajevo, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger jugoslawischer Fussballspieler und heutiger -trainer, er ist kroatisch-schweizerischer Doppelbürger. Er hat von 2014 bis Sommer 2021 die Schweizer Nationalmannschaft trainiert. Von Juli 2021 bis Februar 2022 war er Cheftrainer des französischen Clubs Girondins Bordeaux.

Karriere als Spieler

Als Spieler stand der bosnische Kroate Petković beim FK Sarajevo unter Vertrag. Ab 1987 spielte er bei diversen Clubs in der Schweiz, unter anderem beim FC Sion und bei der AC Bellinzona. 1999 beendete er beim SC Buochs seine aktive Laufbahn und wurde Trainer.

Laufbahn als Trainer

Als Trainer betreute er die Tessiner Klubs Malcantone Agno und AC Bellinzona. Letztere führte er in der Saison 2007/08 in den Schweizer Cupfinal und stieg in die höchste Schweizer Spielklasse auf. Vom 10. August 2008 bis zum 8. Mai 2011 war er Cheftrainer des BSC Young Boys. Nachdem YB sowohl in der UEFA Europa League sowie auch im Schweizer Cup und zuletzt im Titelrennen um die Schweizer Meisterschaft vorzeitig ausgeschieden war, wurde Petković im Mai 2011 freigestellt.

Im Juni 2011 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag beim Aufsteiger in die türkische Süper Lig, Samsunspor. Dort wurde er am 23. Januar 2012 wegen Erfolglosigkeit entlassen. Im Mai 2012 unterzeichnete Petković einen Jahresvertrag als Chefcoach beim FC Sion mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Zur Saison 2012/13 wechselte Petković zum italienischen Erstligisten Lazio Rom, bei dem er einen Zweijahresvertrag erhielt. Nachdem er in der ersten Saison mit Lazio Rom den italienischen Pokal gewonnen hatte, wurde sein Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2015 verlängert.

Schweizer Nationalmannschaft

Trotz laufenden Vertrages mit Lazio Rom verhandelte Petković im Herbst 2013 im Geheimen mit dem Schweizerischen Fussballverband über ein Engagement nach dem Ende seiner vertraglichen Laufzeit mit Lazio. Als dies den italienischen Verantwortlichen bekannt wurde, wurde er am 4. Januar 2014 von Lazio entlassen.

Nach der Fussball-Weltmeisterschaft 2014 übernahm Petković die Schweizer Fussballnationalmannschaft als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld. Er unterschrieb einen Vertrag bis Ende 2015. Da sich die Schweiz zu diesem Zeitpunkt für die UEFA Euro 2016 qualifiziert hatte, verlängerte sich der Vertrag bis nach der Endrunde. Im August 2017 verlängerte der Schweizerische Fussballverband den laufenden Vertrag vorzeitig bis 2020. Sein Vertrag war bis Ende des Jahres 2021 gültig mit automatischer Verlängerung um ein Jahr, falls sich die Schweiz für die WM 2022 in Katar qualifizierte.

Seit dem 2. Juli 2021 ist Petković mit 78 Spielen der Schweizer Nationaltrainer mit den meisten Spielen. An diesem Tag löste er Karl Rappan (77 Spiele in vier Perioden) im Viertelfinal im Rahmen der EURO 2020 gegen die spanische Nationalmannschaft als Rekordhalter ab. Nach der EM löste er seinen Vertrag mit dem Schweizer Verband auf und wurde neuer Trainer bei Girondins Bordeaux. Sein Nachfolger wurde Murat Yakin. Bei Girondins wurde er wiederum nach einer 0:5-Niederlage bei Stade Reims und einer sportlichen Talfahrt als derzeitiger Tabellen-Vorletzter entlassen.

Persönliches

Petković ist kroatisch-schweizerischer Doppelbürger. Nach anderen Angaben besitzt er auch die Staatsbürgerschaft von Bosnien und Herzegowina. Er spricht neben seiner Muttersprache Kroatisch auch Deutsch, Italienisch und Französisch.

Petković kam mit 24 Jahren in die Schweiz, wo er zunächst Rechtswissenschaften studierte. Neben seinem ersten Trainerjob bei AC Bellinzona war er hauptsächlich bei Caritas Tessin als Sozialarbeiter tätig und betreute Arbeitslose sowie alkohol- und drogenabhängige Menschen. Er ist seit 1987 verheiratet, Vater von zwei Töchtern und wohnt im Tessin.

Erfolge

Literatur

Commons: Vladimir Petković – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gross kommt für Petkovic. Bund-Online, 8. Mai 2011, abgerufen am 8. Mai 2011.
  2. Wechsel Petkovics in die Türkei. NZZ-Online, 8. Juni 2011, abgerufen am 6. August 2011.
  3. Petkovic in der Türkei entlassen auf NZZ Online vom 24. Januar 2012
  4. Petkovic neuer Chefcoach beim FC Sion auf NZZ online vom 15. Mai 2012.
  5. Petkovic jetzt auch offiziell Lazio-Trainer. NZZ-Online, 2. Juni 2012, abgerufen am 2. Juni 2012.
  6. Klose-Trainer Petkovic verlängert bei Lazio Rom. WAZ online, 30. Mai 2013, abgerufen am 30. Mai 2013.
  7. COMUNICATO
  8. Vladimir Petkovic folgt auf Ottmar Hitzfeld. SFV, 23. Dezember 2013, abgerufen am 23. Dezember 2013.
  9. Petkovic verlängert bei der Nati. In: 20 Minuten. Abgerufen am 4. September 2017.
  10. Etienne Wuillemin: Warum es richtig ist, den Vertrag von Nationaltrainer Vladimir Petkovic zu verlängern. In: Aargauer Zeitung Online. 24. Februar 2020, abgerufen am 16. Juni 2021.
  11. Nach sieben Jahren: Petkovic verlässt Schweiz gen Bordeaux. Abgerufen am 28. Juli 2021 (deutsch).
  12. Murat Yakin wird neuer Nati-Trainer
  13. Petkovic nach 0:5-Debakel in Bordeaux entlassen. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  14. 1 2 Wer ist Vladimir Petkovic? Auf Spurensuche in Sarajevo. In: NZZ am Sonntag, 5. Juni 2021.
  15. Vladimir Petkovic auf www.transfermarkt.ch, abgerufen am 2. Juli 2021; Vladimir Petkovic auf www.weltfussball.com; siehe auch Hinweis auf Petkovics drei Pässe in einem Interview mit SFV-Präsident Peter Gilliéron.
  16. Udo Hutflötz: Der akribische Samariter. In: spox.com. 14. Februar 2013, abgerufen am 19. März 2020.
  17. Max Kern: Shaq, dä Schnägg. In: Die Zeit. 12. Juni 2021, abgerufen am 15. Juni 2021.
  18. Nati-Coach Vladimir Petkovic und seine Ljiljana ganz privat. In: Schweizer Illustrierte, 27. Juni 2018.
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