Bahnstrecke Türkismühle–Kusel

Die historische Bahnstrecke Türkismühle–Kusel, auch Westrichbahn genannt, war eine Nebenbahn, die vom Bahnhof Türkismühle an der Nahetalbahn über Freisen und Schwarzerden nach Kusel führte. Sie durchquerte den nördlichen Bereich des Westrichs, führte durch den nordöstlichen Teil des Saarlandes und anschließend nach Rheinland-Pfalz. Die in baulicher Hinsicht sehr aufwändig gestaltete Verbindung wurde im Zeitraum von 1934 bis 1936 eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg erlangte sie strategische Bedeutung.

Türkismühle–Kusel
Streckenverlauf
Streckennummer (DB):3201
Kursbuchstrecke (DB):271c (Türkismühle–Freisen)
271e (Schwarzerden–Kusel)
Streckenlänge:32,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Saarbrücken
von Trier
0,00 Türkismühle 364 m
nach Bad Kreuznach
2,35 Nohfelden Süd
5,61 Wolfersweiler (zuletzt Hp)
5,70 B 41
6,00 Wolfersweiler (Anst) (Streckenende 2014–2019)
7,69 Asweiler
8,50 Eitzweiler (zuletzt Hp)
11,49 Freisen (Streckenende 1971–2014) 447 m
13,39 Freisen-Füsselberg
14,00 Eiserne Brücke (141 m)
16,35 Grügelborn (zuletzt Hp)
Talbrücke Oberkirchen (275 m)
Oster
19,76 Oberkirchen Nord
20,00 Oberkirchener Tunnel (216 m)
21,40 von Ottweiler
22,29 Schwarzerden 353 m ü. NN
22,40 Diehl Defence Land Systems (Anst)
Landesgrenze Saarland / Rheinland-Pfalz
23,00 Bundesautobahn 62
25,48 Pfeffelbach
Steinbruch Decker und Giehl
Steinbruch Heinrich Decker
27,37 Thallichtenberg (zuletzt Hp)
27,70 Niederberg-Tunnel (143 m)
27,80 Steinbruch Decker & Söhne
Pfeffelbach
Pfeffelbach
Pfeffelbach
29,14 Ruthweiler (zuletzt Hp)
30,60 Diedelkopf (zuletzt Hp)
31,00 Blaubach
31,30 Bundesstraße 420
31,40 Kuselbach
32,20 Grenze Betriebsämter St. Wendel/Homburg
32,62 Kusel 226 m
nach Altenglan

Quellen:

Die schrittweise Stilllegung begann bereits in den 1950er Jahren, als der Durchgangsverkehr zwischen Freisen und Schwarzerden endete. In den Jahren 1970 und 1971 wurde der Abschnitt Freisen–Kusel demontiert. Der Güterverkehr zwischen Wolfersweiler und Freisen fand bis Mitte 2001 statt, die Stilllegung erfolgte im Jahre 2007, der Abbau und Entwidmung dieses Abschnitts folgte 2014. Der Abschnitt Türkismühle–Wolfersweiler wurde bis 2012 im Güterverkehr bedient. Im Dezember 2019 begannen auch hier die Rückbauarbeiten. Einzig der Bahnhof Schwarzerden ist bis heute in Betrieb: Er dient bis heute der 1938 eröffneten Ostertalbahn als Güter- und Museumsbahnhof, die dortigen 900 Meter langen Gleisanlagen sind der letzte Rest der ehemals imposanten Bahnstrecke. Zwischen Freisen und Kusel wurde die Trasse in einen Bahnradweg umgewandelt, der Teil des Fritz-Wunderlich-Weges ist. Entsprechende Planungen laufen auch für den Abschnitt Freisen-Türkismühle sowie die westlich anschließende Hochwaldbahn, die jedoch in der Bevölkerung äußerst umstritten sind.

Dass der Streckenabschnitt östlich von Freisen vergleichsweise kurz in Betrieb war, hat mehrere Ursachen: Zwischen den Orten Schwarzerden und Freisen, die in der Luftlinie lediglich drei Kilometer voneinander entfernt sind, musste die Strecke einen größeren Höhenunterschied überwinden, was eine künstliche Verlängerung zur Folge hatte. Hinzu kam die dünne Besiedlung der Region und die Tatsache, dass die Bahn nach dem Zweiten Weltkrieg die Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland passierte, wodurch sie sich abseits der Verkehrsströme befand.

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