Sphalerit
Sphalerit, bergmännisch auch als Zinkblende bekannt, ist ein weit verbreitetes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Zusammensetzung α-ZnS und damit chemisch gesehen Zinksulfid.
Sphalerit | |
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Sphaleritstufe aus Creede (Colorado), USA (Größe 4,5 cm × 3,0 cm × 2,0 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1980 s.p. |
IMA-Symbol |
Sp |
Andere Namen |
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Chemische Formel | ZnS |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/B.01 II/C.01-010 2.CB.05a 02.08.02.01 |
Ähnliche Minerale | Chrysoberyll, Kassiterit, Rutil, Magnetit, Scheelit, Sinhalit, Tetraedrit, Topas, Zirkon |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | hexakistetraedrisch; 43m |
Raumgruppe | F43m (Nr. 216) |
Gitterparameter | a = 5,41 Å |
Formeleinheiten | Z = 4 |
Häufige Kristallflächen | {110}, {311}, {311} |
Zwillingsbildung | {111}, {211} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 bis 4 |
Dichte (g/cm3) | 3,9 (eisenreich) bis 4,2 (rein) |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {110} |
Bruch; Tenazität | muschelig; spröde |
Farbe | farblos, rot, grün, gelb, braun bis schwarz durch Gehalt an Eisensulfid |
Strichfarbe | gelblich bis dunkelbraun, nie schwarz |
Transparenz | durchsichtig bis schwach durchscheinend |
Glanz | Diamantglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 2,369 |
Doppelbrechung | keine, da optisch isotrop; gelegentlich spannungsbedingte, anomale Doppelbrechung |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | in konzentrierter Salzsäure löslich |
Sphalerit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist tetraedrische und dodekaedrische Kristalle, kommt aber auch in Form faseriger bis derber Mineral-Aggregate vor. In reiner Form wären Sphaleritkristalle farblos und durchsichtig, was jedoch nur bei synthetisch erzeugtem Zinksulfid verwirklicht werden kann. In der Natur enthält Sphalerit praktisch immer Fremdbeimengungen (formelfremde Elemente oder Einschlüsse anderer Minerale) und findet sich daher in überwiegend gelber und roter oder brauner bis schwarzer sowie selten auch in grüner Farbe. Seine Strichfarbe ist ebenfalls gelblich bis dunkelbraun, jedoch nie schwarz.
Mit einer Mohshärte von 3,5 bis 4 gehört Sphalerit zu den mittelharten Mineralen, die sich leichter als das Referenzmineral Fluorit (Härte 4) mit dem Taschenmesser ritzen lassen.