Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1916

Bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1916 wurden am 7. November 1916 die Abgeordneten des Repräsentantenhauses gewählt. Im Bundesstaat Maine fanden die Wahlen bereits am 11. September statt. Die Wahlen waren Teil der allgemeinen Wahlen zum 65. Kongress der Vereinigten Staaten in jenem Jahr, bei denen auch ein Drittel der US-Senatoren gewählt wurden. Gleichzeitig fand auch die Präsidentschaftswahl des Jahres 1916 statt, die der demokratische Amtsinhaber Woodrow Wilson gewann.

 1914    1918
Wahlen zum Repräsentantenhaus 1916
7. November 1916
435 Sitze

Demokratische Partei
Davor 230  
Danach 214  
 
49,2 % der Sitze
Republikanische Partei
Davor 196  
Danach 215  
 
49,4 % der Sitze
Andere
Davor 9  
Danach 6  
 
1,4 % der Sitze

Gewähltes Repräsentantenhaus
Sitzverteilung:
  • Demokraten 214
  • Republikaner 215
  • Progressive 3
  • Prohibitionist 1
  • Sozialist 1
  • Unabh. Republikaner 1

  • Mehrheitspartei

    Zum Zeitpunkt der Wahlen bestanden die Vereinigten Staaten aus 48 Bundesstaaten. Die Zahl der zu wählenden Abgeordneten war 435. Die Sitzverteilung basierte auf der Volkszählung von 1910.

    Bei der Wahl verloren die Demokraten 16 Mandate und kamen nur noch auf 214 Sitze. Damit verloren sie ihre absolute Mehrheit. Auf der anderen Seite konnten die Republikaner 19 Sitze hinzugewinnen und damit 215 Abgeordneten stellen. Die Progressive Party verlor drei Mandate und stellte fortan nur noch drei Kongressabgeordnete. Die absolute Mehrheit im Repräsentantenhaus lag bei 218 Sitzen. Diese hatte aber keine Partei erreicht. Aus diesem Grund kam es zu der in der amerikanischen Geschichte seltenen Konstellation einer Koalition. Diese kam durch ein Bündnis der Demokraten mit den Abgeordneten der Progressive Party und dem Sozialisten Meyer London zustande. Damit wurde die eigentlich stärkste Fraktion der Republikaner zur Oppositionspartei, was in der amerikanischen Kongressgeschichte noch seltener vorkam. Grund für die Gewinne der Republikaner war die Hoffnung vieler Amerikaner, diese Partei würde eher einen Eintritt der Vereinigten Staaten in den in Europa bereits im Jahr 1914 ausgebrochenen Erste Weltkrieg verhindern. Außerdem hatte der Demokratische Präsident Wilson, der damals zwar wiedergewählt wurde, viele Demokratische Wähler durch progressive Reformpläne abgeschreckt.

    Mit Jeannette Rankin wurde erstmals eine Frau in das Repräsentantenhaus gewählt. Das war durch ein Gesetz ihres Heimatstaates Montana vom November 1914 möglich geworden. Nach diesem Gesetz erhielten damals Frauen in diesem Bundesstaat das uneingeschränkte Wahlrecht.

    Wahlberechtigt und wählbar waren in den meisten Bundesstaaten nur Männer. Frauen waren, mit wenigen Ausnahmen, noch bis 1920 auf Bundesebene von Wahlen ausgeschlossen. Vor allem in den Südstaaten war das Wahlrecht durch Gesetze eingeschränkt, die das Wahlrecht an ein bestimmtes Steueraufkommen knüpften. Dadurch wurden ärmere Weiße, vor allem aber viele Afroamerikaner, vom Wahlrecht ausgeschlossen.

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