Autotür

Kurz nachdem das Auto erfunden war, fing man auch schon an, es zu stehlen. Es ist kaum vorstellbar, wie viele Autos damals gestohlen wurden. Kurz zum Kiosk: Auto weg. Kurz zum Tante-Emma-Laden: Auto weg. Kurz zur Geliebten: Auto weg. Ehefrau aber auch. Das sollte einem das Auto dann allerdings schon wert sein. Egal. Alles in allem wurde das Auto also schneller gestohlen als die Jungfräulichkeit eines 18-Jährigen Dummchens in Malibu.
Carl Benz, der mit seiner tollen Erfindung ja eigentlich den großen Reibach machen wollte, war natürlich sauer, dass seine Erfindung so oft gestohlen wurde. Denn wer gibt schon Geld für etwas aus, was er auch einfach stehlen kann? Na? Na? Richtig. Nur ein Idiot. Da aber keiner als Idiot dastehen wollte, wurde praktisch jedes Auto gestohlen. Der arme Carl dachte lange nach, was man tun könne, um dem massenhaften Stehlen von Autos entgegenzuwirken, doch ihm fiel nichts ein. Dann aber hatte er irgendwann eine Idee: Warum werden andere Dinge, in deren innerem man sich aufhalten kann, nicht Opfer von Kriminellen? Die Antwort auf diese Frage war schnell gefunden und so band er einfach einen Wachhund an jedes Auto. Denn, so sein Gedanke, ein Haus, vor dem ein Wachhund steht, wird sehr selten ausgeraubt, weshalb ein Auto mit Wachhund sicher auch seltener Opfer krimineller Handlungen wird.
Leider konnten die Hunde nicht mit dem Tempo der Autos mithalten und wurden in den Kurven aufgrund mangelnden Gewichts wild herumgeschleudert. Das daraus resultierende Massensterben der treuen Vierbeiner führte dazu, dass die Preise für Wachhunde aufgrund des Mangels in die Höhe schossen. Dies führte dazu, dass der Besitz eines Autos mit immer höheren Kosten verbunden war, welche keiner bezahlen wollte. Fast wäre das Automobil deshalb wieder abgeschafft worden, doch dann kam ein Mann des Weges, mit dem keiner mehr gerechnet hatte. Ein Mann vom Lande. Der Dorfdepp schaute sich kurz die Probleme auf der Straße an, ging dann zu Carl Benz, welcher das Ding, um welches es hier pausenlos geht, und welches deshalb nicht beim Namen genannt zu werden braucht, ja erfunden hatte und sagte ihm folgenden, bis heute für den Erfolg des Autos verantwortlichen Satz:

"Ey, du Torfkopp, wenn du nich willst, dat se die Karren stehlen, dann klopp da doch einfach ne Tür dran!".

Dann kehrte der Mann in sein Dorf zurück, um den Leuten dort zu erzählen, wie blöd der Erfinder der pferdelosen Kutsche doch wäre. Am blödesten war allerdings er. Hätte er sich die Idee patentieren lassen, hätte er nämlich so richtig abkassieren können, der alte Schweinetreiber. Der Carl allerdings war nicht so dumm. Er tat, was der Bauer ihm geraten hatte, baute Türen an seine Autos und ließ sich das Ganze noch patentieren. Der Erfolg des Autos war fortan nicht mehr aufzuhalten.

Eine Autotür hat, wie bereits erwähnt, neben der Anti-Diebstahl-Funktion viele weitere, überaus nützliche Funktionen. Die wichtigsten sind hier aufgelistet:

• Man kann eine Autotür zuschlagen, um seinen Abgang oder seine Ankunft zu verkünden,
  

• Man kann Dieben, die versuchen ins Wageninnere einzudringen, den Arm oder das Bein brechen, allerdings nur mit gutem Timing und ordentlich Schmackes.
  

• Man kann einem verhassten Mitmenschen auf subtile Weise seine Missgunst ihm gegenüber verständlich machen, wenn man seine/seinen Hose/Rock/Krawatte/Hemdärmel oder andere, abstehende Teile in der Tür einklemmt und dann Gas gibt, als wären die Hunnen hinter einem her.
  

Auch das serienmäßig in jeder Autotür eingebaute Fenster bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für jung und alt:

• Man kann das Fenster mittels Kurbel rauf und runter kurbeln (Aufgrund modernster Technologie muss man heutzutage nicht mal mehr den Nippel durch die Lasche ziehen, dies geschieht jetzt vollautomatisch!). Wenn man dies während der ganzen Fahrt stetig wiederholt, kann man sehr effektiv seine Unterarmmuskeln trainieren.
  

• Wenn die Scheibe beschlagen ist (zur Not mit eigenem Atem nachhelfen), kann man an der Scheibe mit dem Finger schreiben. Dann kann man so tolle Sachen machen wie: Tic-Tac-Toe spielen, Smileys malen, seinen Namen schreiben und so weiter.
  

• Wenn man das Fenster runtergekurbelt hat, entsteht in der Autotür eine praktische Öffnung, welche man wiederum für vieles gebrauchen kann: Als Mülleimer, als Lüftung an heißen Tagen oder man kann seinen Kopf rausstrecken, um, falls jemand auf der Motorhaube sitzt, die Windschutzscheibe Schwarz angemalt oder zugenagelt wurde, die Straße sehen zu können.
  

• Man kann unbeliebte Fingerkuppen schnell und kostenlos, mit ein wenig Kraft, entfernen.
  

Wie man sieht, hat so eine Autotür ebenso unzählige wie unverzichtbare Funktionen, welche das Fahren eines Autos erst wirklich angenehm machen. Heutzutage gilt die Autotür neben dem Zigarettenanzünder als wichtigstes Teil des Autos, sogar noch vor dem Becherhalter und den Plüschwürfeln am Rückspiegel.

Zu jedem Ding auf dieser Welt gibt es bekanntlich auch eine Meinung, oft sogar mehrere. Hier sind ein paar zum Thema Autotür:

• "Die hat mir das Geschäft versaut." Autodieb
  

• "AAAAAAH! MEIN ARM! AAAAAAH!" noch ein Autodieb
  

• "Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen?" Carlchen Benz
  

• "War dat nich meine Idee?" Der Bauer
  

• "Wau, Wau, Wau!" Glücklicher Wachhund, der dank der Autotür weiterleben durfte
  

• "Ich wünschte, ich wäre so wichtig wie die Autotür." Becherhalter

Da Worte bekanntlich nicht alles sind, gibt es hier noch ein paar Bilder von Autotüren. Mit Kommentaren!

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  Ein Glück... Wenigstens der hinteren Autotür ist nichts passiert.
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  Schnell, Fenster zu!
  Dann schwimmt es!
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  Zugegeben, dieses leicht verschlissene Modell würde auch ohne Tür wahrscheinlich nicht gestohlen.
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  Schick! Used-Look!
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  Diese Dinger haben keine Türen. Darum dürfen sie auch nur auf speziellen Plätzen gefahren werden, damit sie keiner stiehlt.
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  Jede Autotür muss harte Qualitäts-Tests über sich ergehen lassen, bevor sie ans Auto darf. In diesem Fall war der Feuerwehr aber einfach nur langweilig.