Digitaluhr

Digitaluhren dienen zur Identifizierung der Uhrzeit und sind nicht zu verwechseln mit Die Gitaluhren. Es ist zwar umstritten, ob es sowas wie Zeit überhaupt gibt, aber Digitaluhren setzen dies voraus. Einige Wissenschaftler, die die Existenz der Zeit anzweifeln, führen auf diese falsche Grundüberlegung der Digitaluhren auch ihr sinnloses Fehlgehen zurück.

Erscheinungsbild

Digitaluhren haben, anders als diese hübschen runden Uhren, mit denen alte Leute gerne angeben, ein Display, auf dem die Uhrzeit angezeigt werden könnte. Sie tun das in der Form hh:mm (also zwei Ziffern für die angenommene Stunde und zwei für die angenommenen Minuten). Besonders eingebildete Digitaluhren haben manchmal auch zwei Ziffern für die angenommenen Sekunden übrig, um eine Pseudogenauigkeit zu erzielen, die ja doch nicht gewährleistet werden kann. Digitaluhren kommen oft mit zusätzlichen Knöpfen an, die von sich behaupten, eine unglaublich wichtige Funktion zu besitzen, ohne die ein Mensch nicht auskommen würde. Solche Funktionen sind zum Beispiel eine Stoppuhr, mit der die Zeit gestoppt werden kann, wie lange eine Frau im Badezimmer braucht, um dieses als Beweismittel für den Scheidungsprozess in der Hinterhand zu haben. Seltsamerweise werden Frauen in diesen Situationen zu echten Wissenschaftlern, und erklären, dass Zeit nicht existiert und damit auch nicht als Beweismaterial verwendet werden kann. Aber viele Frauen sind blond und haben mit Wissenschaft wenig am Hut, weshalb diese Funktion der Digitaluhr tatsächlich eine ist, ohne die der Mann nach der glücklichen Erfindung der Scheidung nicht lebensfähig ist. Eine andere Zusatzfunktion der Digitaluhr ist die unsinnige Eigenart, nicht nur die Uhrzeit auf diesem Fleckchen Erde angeben zu können, sondern gleichzeitig auch die in Marokko, New York und Pentakosimedimnoi. Das macht zwar keinen Sinn, aber Menschen erfreuen sich gerne dieser Funktion, größtenteils um anzugeben, was ihre Digitaluhr so alles tolles kann. Um die ganzen Zusatzfunktionen, die eine Digitaluhr so haben kann, einmal zusammen zu fassen hier die Leitsätze der Digitaluhrindustrie:

  1. Je mehr Zusatzfunktionen eine Digitaluhr hat, umso besser lässt sich damit angeben.
  2. Digitaluhren werden sowieso nur zwecks des Angebens gebraucht (denn Zeit existiert noch immer nicht).
  3. Aus 1. und 2. folgt, dass eine Digitaluhr ihren Zweck am besten erfüllt, wenn sie so viele Zusatzfunktionen wie möglich aufweist.
  4. Bis zur Erfindung der Zeit ist die Fähigkeit, die Zeit bestimmen zu können völlig sinnlos.
  5. Aus 4. folgt, dass eine Digitaluhr nicht die Uhrzeit anzeigen muss, denn die interessiert eh keinen.
  6. Aus den Primissien 1 bis 5 ergibt sich, dass man die Uhrzeit auch aussparen kann, um mehr Platz für sinnlose Zusatzfunktionen zu haben.
  7. Erfolgsschlager werden solche Digitaluhren, die mehr Zusatzfunktionen haben, als je ein Mensch brauchen könnte.

Sinn und Zweck der Digitaluhren

Selbst nach den gründlichsten Untersuchungen konnte in der Erfindung der Digitaluhren noch kein Sinn entdeckt werden. Dass die Menschheit aber dennoch Digitaluhren für eine unglaublich wertvolle Erfindung halten, lässt auf ihren niedrigen Entwicklungsstand schließen. Für Politiker entspricht die Digitaluhr einem Wahlversprechen, das nicht erfüllt werden kann, aber dennoch von allen Wählern umjubelt wird, besonders die Zusatzfunktionen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Politiker Digitaluhren für ein Zeichen des Genies betrachten. Wer es schafft, das Prinzip der Digitaluhr auch in der Politik einzusetzen, also totale Sinnlosigkeit für die totale Ergebenheit des Volkes, könnte innerhalb von zwei Sekunden die Weltherrschaft an sich reißen. Obwohl es keine zwei Sekunden gibt, finden Politiker diese Vision sehr verlockend. So verlockend, dass einige besonders gemeine Exemplare in Australien und dem Blaumilchkanal versuchen, die Digitaluhren als ihre Erfindung zu verkaufen. Manche nehmen die Förderung der Digitaluhrindustrie in ihre Wahlkampfkampangnen auf. Zu großem Entsetzen der Delfine haben sie damit sogar Erfolg.

Der Erfinder der Digitaluhren

Da viele Menschen aus unmoralischen Motiven heraus versuchen, die Erfindung der Digitaluhren als die ihre zu vermarkten, kann der tatsächliche Erfinder nicht mehr ausgemacht werden. Aus den oben genannten Gründen halten viele es für eine Erfindung eines Politikers, doch das wird von Reportern heftig bestritten, die ebenfalls in den Genuss der Digitaluhren gekommen sind und es nicht ertragen, dass sie vielleicht von einem ihrer Erzfeinde erfunden wurde. Einige Sekten behaupten, dass die Digitaluhren auf Gott persönlich zurückzuführen sind. Niemand außer Gott kann etwas messen, was nicht existent ist, und niemand außer Gott kann den Menschen etwas wirklich beklopptes so gut verkaufen. Das sehe man ja schon daran, dass die meisten Menschen ihr Leben liebten, obwohl es dazu keinerlei plausible Gründe gibt. Von Atheisten wird dies natürlich stark angezweifelt. Der Vergleich mit dem Leben hinke: Das Leben sei eine wirklich bescheuerte Erfindung, was jeder jeden Montagmorgen aufs Neue demonstriert bekäme. Die Digitaluhr aber sei die beste Erfindung des Universums. Außerdem hat Nietzsche Gott ermordet, noch lange, bevor die Digitaluhr erfunden wurde.

Digitaluhren und die Weltherrschaft

Menschliche Paranoia führte in kurzer Zeit dazu, dass manche die Invasion der Digitaluhren befürchten. Solchen Dummköpfen muss nur jemand versichern: Das ist längst passiert. Sie stehlen dem Träger Zeit, ohne, dass er es bemerkt. Gegen Digitaluhren kam bisher noch niemand an, abgesehen von einer absonderlichen Person mit dem einprägsamen Namen Anne Digimon.

Der seltsame Fall von Anne Digimon

Anne Digimon war einst eine sehr erfolgreiche Digitaluhrbesitzerin. Sie richtete ihr ganzes Leben nach der Digitaluhr. Sie stand auf, wenn ihre Uhr piepte, arbeitete im Sekundentakt und hatte ihren Spaß an etlichen Zusatzfunktionen der Digitaluhr. Eines Schicksalhaften Tages jedoch entdeckte sie in einem Kaufhaus eine altmodische Uhr mit Zeigern und Zifferndblatt. Sie war heruntergesetzt und so kaufte die Frau die Uhr, obwohl sie keinerlei Verwendung für sie hatte. Nach einer ausgedehnten Shoppingtour und Kreditkartenüberziehung ihres Ex kam sie nach Hause und zog die neue Uhr zu einer näheren Betrachtung zu sich heran. Zuerst fiel es ihr nicht auf, aber nach einigen Minuten des Betrachtens bemerkte sie eine Eigenart der Uhr: Immer, wenn der Sekundenzeiger oben bei der Zwölf ankommt, bleibt der Zeiger ein Weilchen länger stehen, als woanders. Anne Digimon holte ihre Digitaluhr hervor (sie hatte sie abgenommen, weil sie nicht zu den Schuhen passten) und verglich die Laufzeit der beiden Uhren. Sie gingen exakt gleich, ja, wenn Anne Digimon die Digitaluhr nicht am Handgelenk hatte, sah sie, dass es eine weitere Sekunde gab: die 61 Sekunde in der Minute. Doch legte sie die Digitaluhr an, so war die Sekunde nicht mehr zu entdecken. Das führte sie zu der Überlegung, dass Digitaluhren ihrem Besitzer die 61 Sekunde stehlen könnten. Mit einigen einfachen Experimenten bewies Anne Digimon ihre Überlegungen. Sie schmiss die Digitaluhr weg und lief mit der altmodischen herum. Leider glaubte ihr kein Mensch die Sache mit der 61. Sekunde, sodass sie immer ausgelacht wurde, wenn sie auf ihre Uhr schaute. Also schmiss sie auch diese Uhr weg. "Zeit ist eine Illusion. Und wenn sie das nicht ist, dann ist sie zumindest relativ. Und meine relative Zeit hat je Minute eine Sekunde mehr - das macht mehere Jahre zu meinem Lebensende hinaus." Fragte man sie nach der Uhrzeit, so hob sie den Arm, schaute auf ihr Handgelenk und sagte: "Ich trage keine Uhr. Mein Handgelenk ist viel zu schön dafür." Alle Versuche, Anne Digimon ins Irrenhaus zu befördern, sind bisher fehlgeschlagen. Es ist fast so, als hätte sie mehr Zeit und wäre deshalb schneller als alle Beamten...

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