Diverses:November
- Es ist der erste November. Eine neue Zeitspanne beginnt hier für einige, für andere etwas später. Es ist die Vorweihnachtszeit. Bis zum 26. Dezember soll alles Friede, Freude, Eierkuchen sein.
- 2. November: Die ersten Schnapsleichen kommen wieder zu sich. Nach einer wilden Nacht vom 31. Oktober schliefen sie 24 Stunden durch.
- Am 3. November trotten die Schüler wieder in ihre Strafanstalt: Die Schule lockt mit harmonisch-friedlichen Sonderangeboten wie zum Beispiel einer zweistündigen Matheklausur mit Option auf eine 4.
- Der nächste Tag (4. November): Die letzten Läden rüsten ihre Verkaufsstätten auf, um mit genug Weihnachtsartikel Umsatz zu verbuchen. Die Zahlen sind ernüchternd: Seit Mitte Oktober hat kaum jemand die „Weihnachtsmann, der im Stehen auf deinen Tannenbaum pinkelt“-Figur gekauft. Zwei der 30 cm hohen Plastikfiguren pissen gerade die Verkäuferin an Kasse 3 an.
- Der 5. November steht vor der Tür. Was aber auch vor der Tür steht, ist ein Tiefdruckgebiet mit Windböen von bis zu 150 km/h. Der Wetterdienst warnt vor schön herbstlichen Gefühlen.
- Ausverkauf am 6. November: Neben zahlreichen Panikeinkäufen wegen des näher rückenden Sturmes verbuchen die Süßigkeitenproduzenten Rekordumsätze: Martini steht auch vor der Tür.
- Die Nachrichten melden: Heute, am 7. November, soll der Sturm auf die Küste treffen. Das Tiefdruckgebiet „Franz“ hat auch schon England überfallen und eine Milliarde Euro Schäden auf sein Konto illegal gebucht.
- Der Tag nach dem Sturm: Am 8. November tritt der Innenminister vor die Presse. Der Sturm hat eine Kuh und fünf fahrbare Dönerbuden auf dem Gewissen. Rein theoretisch sind jetzt sechs Leute wirtschaftlich tot, doch der Bauer hat ganz andere Sorgen, was Kühe und ihr Produktionsgut angeht.
- Es ist ein Tag, an den sich alle zurück erinnern möchten: Der Fall der Mauer am 9. November 1989. Der erste und womöglich wichtigste Schritt zur Wiedervereinigung. Nach Standing Ovations der Kanzlerin für die Leute, die in der DDR demonstrierten, brennt bei ihr zu Hause eine Glühbirne durch.
- Der 10. November, ein Tag, wie jeder andere auch. Mutti schneidert das Kostüm für den Kleinen. Mini-Schumi läuft dann am 11. November mit einer elektrischen Lampe am Stiel durch die Gegend. Typisch Katholiken…
- 12. November: Meyer vergisst wie immer seine Hausaufgaben in Deutsch. „Wozu solle ich Deutsch lerne, wenn ich’s eh schon spreche?“. Zwischennote: 5.
- 13. November. Nehmen wir mal an, es ist Freitag. Zahlreiche Leute verbarrikadieren sich in ihren Häusern. 80% sind jedoch furchtlos und gehen fürs Wochenende einkaufen.
- Der 14. November wird jedoch schlechter: Für das letzte Fußballspiel vor der Winterpause muss Heinz um acht Uhr morgens aufstehen. Belohnung: Eine 0:5-Klatsche gegen den Tabellenletzten.
- Sprunghaft steigen die Arbeitslosenzahlen an: Zum 15. November hin setzen Telekom und Co. traditionell 500 Arbeiter vor die Tür. Wenn das so weitergeht, feuern sich die Vorstände bald selbst.
- Was so lange angekündigt war, wird heute, am 16. November, Realität: Fernsehsender senden 24 Stunden am Stück nur noch B-Movies zum Thema Weihnachten. Heute: „Der Weihnachtsmann fährt Achterbahn“. Morgen: „Der Weihnachtsmann verlangt sein Geld zurück“.
- Es folgt, was folgen musste: Werbeweihnachtsmänner verlangen alljährlich am 17. November mehr Geld und eine Einmalzahlung von 500€.
- Und wie jedes Jahr kommen am 18. November Unternehmen und Gewerkschaften zusammen. Ergebnis: Für jeden gibt es einen Hamburger gratis. Wie immer spricht ver.di von einem historischen Augenblick.
- 19. November: Kinder aus aller Welt schreiben Wunschzettel und legen sie unter die Fußmatte. Topgeschenk bei Mädchen unter 10: Ein Pony oder ein Pferd (100% Wahrscheinlichkeitsrate).
- Am 20. November sendet ProSieben ein Simpsonsweihnachtsspecial. „Zu früh“, sagt das ZDF und kündigt eine morgige Sondershow an, wo 12 Stunden Schlagerlieder mit dem Thema „Weihnachten“ gesendet werden soll. Zielgruppe seien Leute zwischen 14 und 49.
- 21. November: Das ZDF verbucht bei ihrer Einschaltquote 0,1% bei der angegebenen Zielgruppe. Alle Leute über 50 schalteten jedoch ein und gleich darauf wieder ab. Topknüller: RTL II mit dem C-Movie „Der Weihnachtsmann kifft“.
- Der 22. November ist fernsehtechnisch auch nicht anders. Unterschied: So früh war noch nie Advent. Familie Otto zündet die erste Kerze an. Fünf Minuten später geht ein Notruf bei der Feuerwehr ein.
- Am 23. November geht bei der Feuerwehr der zweite Notruf ein: Die Schule brennt. Die Schüler freuen sich und erträumen sich Ferien bis Heiligabend. Bis sie spitz kriegen, dass es sich nur um eine 08-15-Übung handelte.
- Der Countdown läuft: Ab heute, dem 24. November, ist es nur noch ein Monat bis Heiligabend. Familie Schmitz bekommt anonyme Terrordrohungen, man möge doch bitte etwas mehr als bloß einen Wackelkopfweihnachtsmann vor die Tür stellen, der taugaus, tagein nichts anderes als „We wish you a merry Christmas“ singt.
- Die Terrordrohung war kein Fake: Am 25. November findet Frau Schmitz eine undefinierbare Plastikpfütze vor der Haustür. Zu erkennen: Batterien und ein Lautsprecher. Der Wackelkopfweihnachtsmann ist das erste Opfer der Dekorationsschlacht zwischen den Nachbarn.
- 26. November: Aldi, Lidl, Penny und Co. senken ihre Preise zum x-ten Mal. Man bekommt jetzt einen Euro für jedes Pfund Butter, das man erwerben will. Das Bundeskartellamt ist alarmiert.
- Der erste Schnee fällt am 27. November ins Flachland. Die Krankenhäuser melden einen Anstieg von Patienten mit Bauchschmerzen, die „andersfarbigen Schnee aßen“.
- Der 28. November fordert in der Lieglitzstraße 25 ein weiteres Opfer. Der Nachbarschaftsstreit der Familien Schmitz und Marre droht zu eskalieren. Familie Marre fand ebenfalls eine Plastikpfütze vor ihrer Haustür. Der Briefkasten fehlt.
- Lottogewinn: Fünf Millionen Euro gehen am 29. November steuerfrei in die Alpen. Der Eremit dankt.
- Der letzte Tag im November verspricht Stubenhockern viel: Schneewehen treiben die Leute reihenweise in ihre Häuser. Auf der Autobahn A28 geht’s mit 30 km/h vorwärts – auf freier Strecke.
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