Jack LaLanne's Power Juicer

Der Jack LaLanne's Power Juicer ist das Gerät für die Säfte des Pumpers. Entworfen, entwickelt, gebaut und in Massen produziert hat es Jack LaLanne, der Mann, der den Sport und die Gesundheit erfunden hat.

Jack LaLanne Power Juicer

Mit der Ermöglichung des Heimentsaftens änderte LaLanne das Grundverständnis von gesunder Ernährung nicht zum ersten Mal, seit er bei einem Ballonflug über Berlin 1948 unzählige amerikanische Ballaststoffe abgeworfen und damit die Leichtkost erfunden hatte. Durch Heimentsaften war seit den späten 90er Jahren sogar Studenten möglich, alles, was weit hinten im Kühlschrank gelegen hatte und nur noch mit Mundschutz und Latexhandschuhen berührt werden durfte, in einen köstlichen Shake zu verwandeln und so den letzten Tropfen Gesundheit aus der Nahrung zu bekommen. LaLanne regte damit die Entstehung des Verkaufsfernsehens, peinlicher Promiprodukte und der Seite Amazon.com an, die Jeff Besoz nur gründete, um den vielen negativen Rezensionen über den Jack LaLanne Power Juicer eine Plattform zu bieten.

Überhaupt ging LaLanne mit seinem Produkt im Alter noch einmal hohe Risiken ein und machte sich mächtige Feinde. So überlebte er fünf Anschläge durch punicafinanzierte Wirtschaftsspione und die größten Saftbarbesitzer der Westcoast, deren Gewerbezweig LaLanne ruiniert hatte. Letztendlich setzte sich der Power Juicer aber genauso durch, wie der Jack La Lanne Möhrenpastamaker, der Jack La Lanne Dinkelbrotbackautomat und die vollautomatische Jack La Lanne Trüffelstengelreibe, die heute in praktisch keinem Haushalt mehr fehlen darf. Außerdem: der Jack LaLanne Power Juicer ist zeitlos, er ist weiß und eignet sich super als Betonmischer für Eigenheimbauer.

Biographisches

Damals als Jack LaLanne jung war, war die Welt noch unzivilisiert und voller Krankheiten. Viele Leute starben z.B. weil sie alt waren oder weil sie ihr Leben lang auf einem durchhängenden Ochsen mit dem schollenwendenden Betpflug Einkorn auf die Sommerfelder gebracht hatten. Der Staub bei Drusch und Ernte, die vom Gerber angeschwemmten Tierleichen im Brackwasser vieler Altarme und die rauchschwangere Luft von Privatbacköfen, Heimbrauereien und aufdringlichen Waldrandköhlern machten es praktisch unmöglich, nicht krank zu werden, wenn man aus dem Haus ging. Weil das Schlachtvieh fast nirgendwo mit Antibiotika gefüttert wurde, hatten die Menschen keinen ausreichenden Schutz vor den Erregern ihrer Zeit und durch die Verfischung des Wassers gelangten nicht ausreichend Quecksilber und Blei in die Nahrung, um den Schwermetallhaushalt auszugleichen. Viele Menschen, die unter Bleimangel litten, griffen zum fettigen Schweinebraten, der ihnen zwar wie Blei im Magen lag, aber nicht dasselbe war.

In dieser schrecklichen Zeit erfand Jack LaLanne die gesunde Ernährung, als ihm beim hundertsten Klimmzug am Obstbaum seiner Eltern eine Pflaume in den geöffneten Mund fiel. Er merkte, dass er in Kombination mit Sport und gesunder Ernährung widerstandsfähiger und vitaler wurde und rechnete sich aus, dass er mit diesem Lebenswandel mindestens 97 Jahre alt werden dürfte. Da hat er sich getäuscht.

Die Erfindung

LaLanne trieb über die Jahre immer ausgiebigeren, intensiveren Sport und erfand schließlich sogar Geräte, die das für ihn übernahmen. Auf die Idee, auch seine Ernährung zu optimieren, kam er, als ihm auf einer Reise zum magnetischen Nordpol alle Zähne ausfielen. Weil er im arktischen Winter zwei Monate lang die Wolga hochgeschwommen war und sich ausschließlich von Robbenaugen und Waltran ernährt hatte, bemerkte LaLanne skorbutöse Mangelerscheinungen. Nach der Vier-Säfte-Lehre, die er noch in der Schule hatte, meinte LaLanne, ihm wäre zu lange die Nase gelaufen, sodass er das nun durch Zuführung eines anderen Körpersafts kompensieren müsse. Da ärgerte sich LaLanne, dass ein solcher Saft in der öden Eiswüste Sibiriens nicht auffindbar war. Also nahm er vor Wut und Tatendrang einen Stein vom Boden und quetschte den Saft aus ihm heraus. Dadurch erhielt er nicht nur stärkende Mineralstoffe, sondern erfand im Vorbeigehen das Entsaften.

Bis in die 90er Jahre machte Jack La Lanne auf diese Weise etwa 43 Saftkuren, bis er seine Erfahrungen schließlich mit der Welt teilen wollte. Er setzte sich nieder und entwarf, ähnlich wie schon beim Sport, ein Gerät, das es auch dem kleinen Mann ermöglichen sollte, Saft zu trinken. Einen direkten Produzenten konnte er nicht finden, Siemens schickte ihn frecherweise nach Sichtung des Entwurfs wieder weg. Es handelte sich dabei um ein Blatt Papier, auf das LaLanne ein Rechteck mit einer runden Uhr und einem nicht damit verbundenen Knopf gemalt hatte.

Schließlich baute er selbst seinen ersten Entsafter aus einem Gummiband, einem Rasiermesser und einem Schnellkochtopf. Nach der Fertigstellung erinnerte das Gerät stark an einen Schnellkochtopf, doch es war weiß und aus Plastik, - das Zeichen für Fortschritt und Innovation in den 90er Jahren. Jack LaLanne nannte es Fruchttiger und kaufte ca. 35% der gesamten weltweiten Werbezeit, um sein Produkt in einem blauen Trainingsstrampler an den Mann zu bringen. Völlig zu Unrecht wurde der gleichnamige Saft des Fruchttigers eines der beliebtesten Produkte der 90er.

Herstellung

Die meisten Jack LaLanne Power Juicer, auf denen Made in USA steht, kommen heute aus einer Fabrik in Taiwan. Doch weil es Jack LaLanne nicht genügte, dass die Lohnkosten dort so gering waren, dass sich die Arbeiter kein Glas Saft in der Mittagspause leisten konnten, baute er bis zu seinem viel zu frühen Tod im Alter von 96 Jahren die Teile für fast jedes Gerät noch selbst zusammen. Dafür machte er den ganzen Tag das Granulat für die Gussformen mit seiner Beinpresse weich und signierte anschließend jede Form mit seinem bloßen Daumen im heißen Plastik. Jack LaLanne produzierte damit so viele Formen vor, dass alle Power Juicer bis 2020 noch allgemein als hochwertig gelten sollten.

Im Inneren des Power Juicers befinden sich tausend schwer zu reinigende Rädchen, Federn und Zahnräder für die Füllstandsanzeige, ein Schacht mit Rotationsmesser und Spreizhammer, ein viel zu kleiner Fruchtabfallbehälter und ein etwa 1 Liter fassender Safttank. Das Prinzip ist immer das gleiche: oben lässt der Anwender das Obst hineinfallen, das durch die Hämmer zu einem Fruchtmatsch zerkleinert wird und durch die Wucht der Zerkleinerung und die rotierenden Messer die Feinmechanik im Inneren unverhältnismäßig stark verschmutzt. Das Messer wirft oben noch einige Fruchtstücken aus dem Gerät, damit der Anwender sieht, dass wirklich eine Zerkleinerung stattfindet. Dann fällt das zermalmte Labsal samt Flüssigkeit und Fruchtmatsch in die dafür vorgesehene Abfallbox. Anschließend fließt Saft aus dem dafür vorgesehenen Safttank durch eine Extradüse in den darunter platzierten Becher, wie viel, entscheidet das Gerät selbstständig. Den Saft muss der Anwender vorher natürlich in den Tank füllen.

Benutzung

Der Jack LaLanne Power Juicer ist kinderleicht zu bedienen, sonst käme er ja nicht von Jack LaLanne. Der saftdürstende Anwender kann fast alles, was er in der Küche hat, oben in den Entsafter stecken und hoffen, dass dabei unten Saft rauskommt. Die anfängliche Haftung für die Trinkbarkeit aller Produkte hat Jack LaLanne später allerdings widerrufen. Es ist also nicht mehr möglich, den Hersteller zu verklagen, weil man z.B. vom vielen Bic-Mac-Saft immer fetter geworden ist.

Gewöhnlich kommt ausgewähltes Obst in den Entsafter, das echte Kenner natürlich frisch vom Nachbarsbaum pflücken oder gleich mitsamt dem Ast hineinstecken. Die Deluxe-Varianten nehmen sich das Obst selbst nach Lust und Laune, weswegen der Jack LaLanne Power Juicer auf diversen Werbeplakaten in einem wahren Früchtemeer abgebildet ist. Natürlich ist dieser Benutzungsvorschlag auch mit Wartungsarbeiten verbunden, denn wenn der Power Juicer bei längerer Lagerungszeit eine verdorbene Frucht erwischt, erbricht der Motor. Behandelte Schalen filtern alle Power Juicer eigenständig raus, Kernobst wird allerdings vollständig verarbeitet. Kerne sind schließlich die Eier der Pflanzenwelt und Eier sind die Eier des Bodyshapers.

Nachdem das Produkt im Entsafter ist, verbindet es der Anwender mit dem Stromnetz und vernimmt dann ein seichtes Surren. Das eigentliche Zerkleinern bekommt er akustisch kaum mit. Der LaLanne Power Juicer ist so leise, dass man gar nicht hört, wie er langsam die Kochschürze einzieht, wenn man sein Ohr zum Lauschen nahe genug an das Eingabestück legt.

Danach kommt aus der unteren Düse der Saft, den die meisten Anwender noch mit ein-, zwei-, dreiundzwanzig Teelöffeln Zucker verfeinern, um den gesunden Geschmack da rauszubekommen. Ein Knistern auf der Zunge verrät schon, warum der Jack LaLanne Power Juicer Power Juicer heißt. Er gleicht Elektrolyt und Protonyt-Haushalt innerhalb von Sekunden aus, besonders, wenn man sich an beide Ohren je eine Kathode und Anode hält. Für die chronisch an Vitaminmangel Leidenden haben Deluxe-Varianten auch Reverseschalter, bei denen man oben Saft reinkippt und unten fertige Südfrüchte rauskommen. Schwierig wird es allerdings bei Multivitamin.

Nach der Anwendung beginnt das Abenteuer der Reinigung. Beim ersten Öffnen des Gerätes wird der Safttrinker einen perversen Obst-Tatort vorfinden und in mühseliger Kleinarbeit mit dem dafür vorgesehen Jack LaLanne Seitenwandschaber den Innernraum reinigen, während er mit dem Jack LaLanne 3er Inbusschlüssel jedes Zahnrad einzeln aus dem Gerät holt und mit dem Jack LanLanne-Wasser aus dem Jack LaLanne Powerboiler reinigt. Die Teile dann im Gerät jeweils wieder zusammenzusetzen ist eine große Jack LaLanne-Herausforderung, damit der eigentliche Fitnesseffekt dabei und macht am meisten Spaß, wenn man danach noch den Elektromotor für die Hämmer reparieren muss. Hier schärft der Benutzer zusätzlich seine ingenieuralen Kenntnisse und hat nach einem Entsaften so viel am Tag getan, dass er eigentlich schon wieder ins Bett gehen kann.

Moderner Lifestyle dank des Jack LaLanne Power Juicers

Durch das Erscheinen des Power Juicers kehrte LaLanne der internationalen Fitness-Szene mit ihren Testosteronselbstspritzen und Stierhormonen in 8000 Kilokalorien-Eiweißshakes für zwischendurch den muskelbepackten Rücken. Mit Schrecken hatte er feststellen müssen, dass seine neuerfundene Gesundheit durch Sport und Ernährungsideale die Menschen krank gemacht hatte und trachtete danach, durch Nahrungserpressung hyperoptimierte Muskelschranzen in drahtige Saftfsäcke zurückzuverwandeln. LaLanne gelang dieser letzte Coup mit dem Saft als Aushängeschild für die neue, bewusste Ernährung. Powerjuice war nicht nur leichter bekömmlich als ein kompletter halber Hahn zum Frühstück, durch das mühselige Zerkleinern im Jack LaLanne Power Juicer sollte auch der geistig unfitesten Saftschubse bewusst werden, was eigentlich in der Nahrung steckte. Wieso sollte man für ein paar Cent weniger einen undurchsichtigen Fleischsalat im Supermarkt kaufen, wenn man das Supermarktfleisch auch selbst gleich in den Entsafter pressen kann? So weiß man wenigstens, was drinsteckt.

Jack LaLannes sensationelles Talent, Menschen mit seinem physischen Wohlbefinden zu befremden und seine Zeit mit entblödenden Tätigkeiten zu vergeuden, wie gefesselt durch starke Meeresströmungen zu schwimmen, erschien dem Ottonormalverbraucher lange Zeit unpraktikabel, weltfremd und nicht mit einem spießbürgerlichen Arbeitsleben vereinbar. Daher war der Jack LaLanne Power Juicer Ende der 90er als Tip außerhalb der Fitness-Szene mindestens so heiß wie ein George Foreman-Grill. Heute gibt es hingegen ein Wort für so viel Unsinn: Selbstverwirklichung. Wer sich selbst verwirklichen will, der kommt um einen Jack LaLanne Power Juicer nicht mehr herum, den er in seinem Jute-Beutel durch Berlin Friedrichshain schleppen kann, um in seiner zweistündigen Mittagspause einen kurzen Weizengrasschilfruten-Saft mit Mangochutney und Kuskus-Risotto einzuschieben, weil die Zeit nicht für mehr reicht. Saft ist in einer immer schnellebigeren Gesellschaft das Knorr der Besserverdienenden und Jack LaLannes posthumer Ruhm wird es sein, Gesellschaft und Staat für diese skurrile Trendernährungsweise sensibilisiert zu haben. Bald wird niemand mehr auf der Suche nach einer Steckdose für seinen Entsafter von der Polizei verhaftet, wenn er fragt, wo er hier Saft aus seinen rohen Eiern pressen kann. Vielleicht wird der ein oder andere dadurch sogar so alt, dass er eines Tages seinen Urenkel-Apps davon erzählen kann, wie er damals innerhalb von drei Monaten seine Ernährung auf Lebertran-Kleie-Saft umgestellt hat und mit dieser brechreizerregenden Ernährungsweise den Highscore jeder Fitness-App gebrochen hat. Wenn das keine Lebensqualität ist, dann kann man der Menschheit ja gleich den Saft abdrehen.


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