Spiegelwelten:Wolkenreich
Das Wolkenreich ist ein klassisches Vergängliches Reich, ähnlich wie Reiche, die sich in treibsandhaltigen Wüsten und auf Inseln mit dicken Vulkanen bilden. Im Gegensatz dazu hat das Wolkenreich die bemerkenswerte Eigenschaft entwickelt, recht zügig wieder auf zu erstehen. Augenblicklich nennt sich das Reich Wolke-11-Reich, zur Feier der UM-Qualifikation des Jahres 1800.
Nachrichten: keine Nachrichten | Staatsoberhaupt: Heinz Underberg Das Wolkenreich ist das wohl luftigste Reich der Spiegelwelt, welches sich am Berg "Masters of Clouds" befindet. Der breiteren Öffentlichkeit wurde es wegen der Qualifikation zur UM 2008 bekannt. Nach dem Aus in der Vorrunde zog sich das Land völlig zurück und pflegt keine Kontakte zu anderen Staaten mehr. |
Wolke-11-Reich | |
Wahlspruch: Bitte nicht über die Kante treten | |
Kontinent | Amerikanos |
Amtssprache | Denglisch |
Hauptstadt | Unterer Königsebene |
Staatsform | Basisdemokratie |
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Heinz Underberg |
Fläche | keiner wollte messen km² |
Einwohnerzahl | wechselnd |
Bevölkerungsdichte | gleichmäßig Einwohner pro km² |
Währung | Regen |
Gründung | unbekannt |
Internet-TLD | .wolk |
Telefonvorwahl | - |
Nationalgericht: Fliegernder Teichkuchen Nationalgetränk: Eisschaumpunsch | |
Lage
Das Wolkenreich (der Autor benutz diese Bezeichnung, um nicht ständig den Namen ändern zu müssen) befindet sich in etwa 10.000 Meter über N.N. und ist damit das höchstgelegene Land in Ozeanien. Seine höchste Erhebung ist die Spitze des Masters of Clouds, der etwa in der Mitte des Reiches 2 Meter hoch aus der obersten Wolke herausragt. Er ist auch der Grund, warum es das Wolkenreich überhaupt immer wieder gibt, er produziert in gewisser Weise das Land. Um sich besser zur Orientieren, die Fläche des Wolkenreiches überdeckt etwa 130% der Landmasse vom Mondreich, was man dort auf Grund der Entfernung aber nicht so bemerkt.
Geografische Eigenheiten
Wer die übliche Bezeichnung für Land kennt, stellt sich dabei ein meist recht trockenes erdiges Etwas vor, auf dem es mehr oder weniger von Pflanzen und Tieren wimmelt. Im Wolkenreich besteht alles Land aus Wolken, also flauschig gefrorenem Wasser. Alles was es an geografischen Schönheiten im Land gibt, malerische Täler und anmutige Höhen, wurde irgendwann einmal von den Bewohnern gebaut. Und da viele der Bewohner nicht ursprünglich aus dem Wolkenreich stammen, bauten sie auch die wolkigen Äquivalenten von Bäumen und Sträuchern, um alles ein bisschen heimeliger zu gestallten.
Historie
Wolkenreich blickt auf eine lange Reihe von Reichen zurück. Wenn es Geschichtsschreiber gäbe, würden die Bibliotheken von Wolkenreich eine unzählige Ansammlung von Wolke-2-Reichen bis Wolke-7-Reichen, Flauschig-Wolkenreichen, Wolkenhimmelreichen und sonstigen Namen aufweisen. Leider fehlt es jedoch an entsprechenden Aufzeichnungen, denn das Land geht alle 795 Jahre innerhalb einer Sonnenfinsternis unter, um danach neu zu entstehen.
Trotzdem glauben führende Wolkenreichler das die Welt erst seit 5565 Jahren existiert, weil ein pfiffiger kleiner unterer König einst einen Rettungsplan für einen Teil seiner Untertanen erdachte, um dem allgemeinem Schicksal der Auflösung zu entgehen. Sie erfanden die Wolkenbarken, die seitdem auch die Landesflagge zieren.
Momentan nennt sich das Wolkenreich Wolke 11 Reich. Es ist entstanden aus den Resten des Wolke 7 Reiches, das im Jahr 1975 untergegangen war. Aus für die alten Wolkenreichler recht unerklärlichen Gründen gibt es über diesen Untergang recht gute Aufzeichnungen, sie stehen sogar auf Papier. Als das Wolke-7-Reich unterging, bekam das Reich Besuch von einer Göttin, die fast alle der Wolkenreichler für eine Gewisse Zeit rettet. 20 Jahre später kehrten einige dieser Geretteten mit einem Luftschiff zurück und gründeten das Wolke-8-Reich. Plötzlich hatte das Wolkenreich Kontakt mit dem Rest der Welt, was einer ungewollten Revolution gleich kam. Seit dem hat das Reich regen Kontakt mit der Außenwelt, und hat sogar Handelsbeziehungen.
Die Umbenennung in Wolke-11-Reich erfolgte, als sich das Wolkenreich an der UM 2008 beteiligte, einfach aus reinem Nationalstolz heraus.
Ausserplanmässiger Untergang
Im Jahre 1800 kam es gleich zu zwei Katastrofen, die das Wolkenreich erschütterten. Zum einen Riss ein Himmelskörper ein großes Loch in die Fußballebene, wobei auch das zentrale Fußballmuseum verschwandt, wo alle Trophähen der UM aufbewahrt waren. Zum anderen sorgte der Ausbruch des Krakatau für schlechtes Wetter im Himmel. Es dauerte Wochen, bis alle Wolken wieder sauber gekehrt waren. Besonders schwierig war die Entsorgung 2er großer Stücke, die den Regierungspalast und das Regierungsvirtel vollkommen zerstörten. Diese Stücke bestanden hauptsächlich aus Sand, Palmen und waren voll von schwerem unnützen Kupfer. Erst durch umfangreichen Sprengungen der unteren Wolkendecken konnten diese Stücke wieder in ihre eigentliche Darseinebene zurückverbracht werden.
Glücklicher Weise überlebten die meisten Einwohner die Kathastrophen, weil sie gerade bei der Eröffnungsfeier der Station des Transozeanienexpresses am Master of Clouds waren.
Bewohner
altes Reich
Viele Bewohner des alten Wolkenreiche glaubten, sie seinen im Himmel, was in gewisser Weise ja auch stimmte. Aber die allgemeine Vorstellung des Himmels endete meist jäh, wenn ein unerfahrener Neubürger über den Rand einer Wolke trat und Bekanntschaft mit der Schwerkraft macht. Gebürtige Wolkenreichler wussten das besser. Das Wolkenreich sei das einzig existierende Land der Welt. Über ihnen sei die Sphäre der Götter, unter ihnen ist der Königspalast und da drunter befände sich die Mutter, die das Leben erzeugt. Wer der Mutter zunahe käme, der bekäme eine endgültige Tracht Prügel.
Diese Meinung war besonders im Wolke-7-Reich so übermächtig, dass sie alles, was aus dem Himmel viel, als göttlich ansahen. So kam es, dass aus einem Forschungsschiff des Königreichs des Lichts (siehe hierzu auch die Andersrum-Welt) sich plötzlich zu einer Göttin erhoben sah und einer Prophezeiung folgen musste, von der sie keine Ahnung hatte.
aktuelles Reich
Heutige Wolkenreichler wissen das besser. Sie wissen, dass sie aus Teilen aller Völker von Ozeanien zusammen gesetzt sind, die irgendwann mal so dumm gewesen waren, schlecht konstruierte Raketen und labiele Ballonkonstruktionen zu benutzen, um der Schwerkraft zu entfliehen, oder die in der Umgebung vom Master of Clouds von mächtigen unterseeischen Strudeln erfasst wurden, die sie eine Etage nach oben beförderten. In den selteneren Fällen waren sie auch einfach in ein Loch gefallen.
die Sache mit den Flügeln
Alle Wolkenreichler tragen auf ihrem Rücken kurze stummelartige Flügel, die auf den Rücken des jeweiligen Kleidungsstücks aufgenäht sind. Auf die Frage, warum sie diese Flügel tragen, bekommt ein Gast meist folgende Antwort:
„Im Himmel sind wir alle Engel!“
Auf die Frage, ob sie denn mit den Flügel auch fliegen könnten, sind sie meist so entsetzt, dass sie den Frager stehen lassen. Nach ihrer Meinung können nur Götter fliegen und die wollen sie auf keinen Fall verärgern. Sie könnten die Auflösung des Landes ja vor der Zeit vornehmen. Nun könnte man meinen, dass der Brauch von den Flügeln von den Elohim aus Mondreich stammt, die ja direkt unter dem Zentralreich geboren werden, aber keiner dieser Wesen war je so blöd, so hoch zu fliegen.
Handel
Das Wolke-11-Reich handelt mit Regen. Das mag nun auf den ersten Blick recht komisch erscheinen, aber sie hatten den Regen schon immer produziert, ohne sich des wirtschaftlichen Wertes bewusst zu sein. Bei ihrer Tätigkeit, Wolken eine Form zu geben, waren große Mengen an Sägespänen angefallen, die sie früher achtlos über den Rand der Wolken gekippt hatten. Ein paar tausend Meter tiefer wurden aus den Schnipseln Tropfen, die als Regen zu Boden vielen. Doch mit der Ankunft des ersten Luftschiffes änderte sich diese Verhalten. Das was sie früher als unwichtigen Müll betrachteten, wurde zum Handelsgut Nr. 1.
Heute regelt ein kompliziertes Regelwerk von Verträgen, wann und in welchem Umfang an welchen Stellen Regen vom Himmel fällt. Natürlich gibt es noch einen 2. Verkaufschlager:
Wolkenkunst auf Bestellung.
Man kann alles bekommen:
- Rätselwolken
- Hochzeitswolken
- Hoheitswolken in den Landesfarben getönt
- Fabelwesenwolken (besonders bei Geburtstagsfeten immer sehr begehrt)
Natürlich gibt aus die kriegerischen Wolkenformationen auf Bestellung, z.B. die drohende Gewitterfront und die aus Tag-mach-Nacht-Wolkenpackung, die im Ozeanienkonflikt angefertigt wurden (übrings von den Scoutopianer bestellt, die diese Art der Einmischung recht lustig fanden).
Dynastien
70.000 Jahre herrschten die unteren kleinen Könige über das Wolkenreich. Herbert Kleinwuchs gründete diese Dynastie, als er sich unvermittelt nach einem mit zu viel Helium aufgeblasenen Luftballon auf eine Wolke erhoben wiederfand (Um alle Überlegungen im Vorfeld zu ersticken, er hatte nichts mit den Bürgern aus Aquapolis zutun, die kamen erst später nach Ozeanien). Er zeichnete sich durch extremen Machthunger aus, der dazu führte, dass er schon bald zum Herrscher abstieg (unten auf den Wolken ist die Luft nicht so dünn).
Einer seiner Nachfahren - Wilhelm Kleinschlächter - erfand dann kurz vor dem Untergang des Großen 1. Wolkenreiches die Wolkenbarken. Mit dieser floh er vor der Vernichtung seines Landes auf die Nachtseite von Ozeanien, der Rest seines Volkes fiel runter.
Auf Wilhelm Kleinschlächter folgten viele kleinwüchsige Könige (strenge Zucht und Auslese machten es möglich), die ihr Volk damit an der Kandare hielten, dass sie im Falle des nächsten Unterganges auserwählte Bürger mit der Himmelsbarke in ein gelobtes Land, dem Traumland führen würden. Das war natürlich gelogen, denn das Neue Reich war wie das alte, nur voll mit neuen Wolken.
Die Dynastie endete mit dem unteren kleinen König Walter von Trautkeinem, der von seinen enttäuschten Bürgern über den Rand der Barke geschuppst wurde. Zuvor war ihm die Bemerkung herausgerutscht, dass nun nichts mehr der Gründung des Wolke-8-Reiches im Wege stände, vor allem keine lästigen Göttinnen, die den Rest seines Volkes in die unteren Sphären gerettet hatte.
Nach dieser Königsepisode regierte mal wieder eine Form der Demokratie. Alle durften ihre Meinung zum besten geben und die Meinung der anderen Ignorieren.
Unbewiesene Theorien zur Art der Untergänge
Theorie 1.:
Die Himmlischen Götter, die als kleine helle Augen über die Welt wachten, erkannten irgendwann, dass die Bewohner nicht würdig seien, den Himmel zu bewohnen und zerstörten mit der göttlichen Dunkelheit das himmlisch weiße Land. Klartext, Dunkelheit zerstört Licht.
Theorie 2.:
Durch zuviel Bearbeitung der Wolken wurden diese immer dünner. Irgendwann wird die kritische Masse unterschritten, was eine umgekehrte Kettenreaktion auslöst, die alles auf das größte gemeinsame Teilchen reduzierte, dass dann natürlich viel zu schwer sei und aus dem Himmel viel. Klartext, ohne helle Wolken kein Licht, also Dunkelheit.
Theorie 3.:
Diese Theorie stammt übrings von totalen Phantasten, die man nicht zu ernst nehmen sollte. Danach sind die Dinger am Himmel runde Klumpen aus Erde, die auch Schwerkraft haben. Wenn diese Dinger, die Befürworter nennen sie Monde, in einer Linie mit der Sonne über dem Wolkenreich stehen würden, wäre die Anziehung so stark, das die Wolken quasie in den Himmel vielen. Die Dunkelheit würde dabei von einem schwarzen Loch ausgelöst, das sich auch noch irgendwo auf der Linie befinden würde. Und wie bekannt sei, würde dieses sogar das Licht anziehen. Jedes Normal denkende Wesen weiß natürlich, das so was vollkommen unrealistisch ist, aber Exzentriker gibt’s überall. Klartext, man, sind das Spinner.
Sport
Seit neustem wird im Wolkenreich auch Sport betrieben, unter anderem Fußball. Dabei besteht der Ball natürlich aus einer Wolke. Es sollte jedem klar sein, der sich ein bisschen mit Wolken auskennt, dass man einen solchen Ball nicht einfach beherzt über den Platz dreschen kann, der Fuß befände sich dann doch recht schnell im Ball.
So spielt man den Ball, in dem man ihn mit dem Fuß vorsichtig vor sich her schiebt. Um nun einem Gegner den Ball ab zunehmen, tritt man dem Spieler beherzt die Beine weg, um ihn zu Fall zu bringen. Danach kann man den Ball dann selber schieben. Besonderes Geschick beweisen Spieler, die den Ball durch gekonntes Fußspiel in die Lüfte heben, wo er dann gemächlich zum Tor hinsegelt. Die Flugbahn des Balles ist dabei immer recht gradlinig. Kurz vor dem Tor muss man ihn nur noch wieder Richtung Boden zurückdrängen, vorzugweise mit einem Kopfnicker. Eine normale Fußballmannschaft besteht dabei in der Regel nur aus 3 Spielern (wenn es mehr wären, bestände immer die Gefahr, das zu die vielen gefällten Gegner unabsichtlich den Ball zerquetschen).
Als im Jahre 2008 auch dem Wolkenreich eine Einladung zur UM übermittelt wurde, nahm man mit Freuden an und stellte sofort eine wolkige 3 auf.