2. Bundesliga 1991/92
MeisterBayer 05 Uerdingen (Nord)
1. FC Saarbrücken (Süd)
PokalsiegerHannover 96
Europapokal der
Pokalsieger
Hannover 96
AufsteigerBayer 05 Uerdingen
1. FC Saarbrücken
Relegation ↓SC Fortuna Köln
TSV 1860 München
AbsteigerBlau-Weiß 90 Berlin
BSV Stahl Brandenburg
TSV 1860 München
Hallescher FC
FC Rot-Weiß Erfurt
Mannschaften2 × 12
Spiele2 × 192 + 6 Relegationsspiele
Tore1.001  2,61 pro Spiel)
Zuschauer2.392.387  6230 pro Spiel)
TorschützenkönigRadek Drulák (VfB Oldenburg) (Nord)
Michael Preetz (1. FC Saarbrücken) (Süd)
2. Bundesliga 1990/91
DDR-Oberliga 1990/91
DDR-Liga 1990/91
Bundesliga 1991/92

In der Saison 1991/92 der 2. Bundesliga erreichten der 1. FC Saarbrücken und der Bayer 05 Uerdingen den Aufstieg in die Bundesliga. Es war die erste Saison mit Beteiligung der Mannschaften aus der ehemaligen DDR.

Modus

Diese Saison stand im Zeichen der Wiedervereinigung. In der letzten Saison der DDR-Oberliga hatten sich insgesamt sechs Mannschaften für die 2. Liga qualifiziert. Auf direkten Wege war dies Rot-Weiß Erfurt, dem Halleschen FC, dem Chemnitzer FC und FC Carl Zeiss Jena, über die Aufstiegsrunde dem 1. FC Lokomotive Leipzig (das sich zur neuen Saison in VfB Leipzig umbenannte) und dem BSV Stahl Brandenburg gelungen. Mit den drei Absteigern aus der Bundesliga, zwei Aufsteigern aus den Oberligen sowie den 13 in der 2. Liga verbliebenen Vereinen bestand die 2. Bundesliga somit aus 24 Teams, die in eine Nord- und eine Südstaffel aufgeteilt wurden.

Zunächst wurde eine normale Punktspielrunde (22 Spiele) durchgeführt. Im Anschluss wurden die beiden Ligen jeweils in eine Meister- und eine Abstiegsgruppe geteilt; die Punkte aus der ersten Punktspielrunde blieben dabei erhalten. Die beiden Meister stiegen auf. Die letzten beiden Mannschaften in jeder Staffel mussten direkt absteigen. Die jeweils Drittletzten spielten eine Relegation mit dem Zweiten der Oberliga Nord (der Meister der Oberliga Nord spielte, wie die Meister der übrigen neun Oberligen, in einer gesonderten Aufstiegsrunde). Der Sieger qualifizierte sich für die folgende Saison in der 2. Bundesliga.

Nord

Saisonverlauf

In der Staffel Nord waren alle drei Bundesliga-Absteiger vertreten, weswegen der Titelkampf nur schwer vorherzusehen war. Alle drei Mannschaften wurden ihrer Favoritenrolle auch gerecht und spielten sich in die Aufstiegsrunde. Uerdingen hatte sich dabei nach einem holprigen Saisonstart am 13. Spieltag auf den ersten Tabellenplatz gesetzt und konnte diesen bis zum Ende der regulären Saison sowie über die gesamte Aufstiegsrunde hinweg verteidigen, womit der direkte Wiederaufstieg gelang. Ärgster Konkurrent in der Endphase war Oldenburg, wobei ein Sieg des FC St. Pauli am letzten Spieltag gegen Uerdingen den VfB in die 1. Liga katapultiert hätte. Die Krefelder sicherten sich mit einem Punkt am Millerntor das Ticket für die Elitespielklasse. Über weite Phasen der Saison hatte auch der SV Meppen wie ein Aufstiegsaspirant gewirkt und die Tabelle lange Zeit angeführt. In der Aufstiegsrunde sammelten sie aber nur noch fünf Punkte und landeten somit nur auf Platz 6.

Im Abstiegskampf hatten sich Fortuna Köln und Stahl Brandenburg, der einzige Verein aus der ehemaligen DDR in der Nord-Staffel, recht früh als sportliche direkte Absteiger herauskristallisiert. Während Fortuna Köln von Saisonstart an in der unteren Tabellenhälfte verbrachte, davon lange Zeit auch auf dem letzten Platz, hatte Brandenburg noch zur Hälfte der regulären Saison um einen Platz in der Aufstiegsrunde mitgespielt, dann aber immer mehr den Anschluss verloren. Stahl stieg drei Spieltage vor Schluss ab. Den Relegationsplatz belegte Blau-Weiß Berlin, das bis zum 15. Spieltag durchgängig unter den ersten Sechs gestanden hatte, dann aber auf den 10. Platz abrutschte und diesen in der Abstiegsrunde nicht mehr verlassen konnte. Weil dem Verein zum Ende der Saison aber die Lizenz entzogen wurde, rutschte Fortuna Köln auf den Relegationsrang vor. Der Klassenerhalt gelang den Kölnern im Duell mit 1860 München und dem TSV Havelse.

Abschlusstabelle

Pl. Verein Sp. S U NTore Diff. Punkte
Meisterrunde
1. Bayer 05 Uerdingen (A) 32 15 9 8 047:290 +18 39:25
2. VfB Oldenburg 32 12 14 6 056:390 +17 38:26
3. Hertha BSC (A) 32 13 9 10 046:410 +5 35:29
4. FC St. Pauli (A) 32 13 9 10 040:380 +2 35:29
5. Hannover 96 32 10 14 8 034:370 −3 34:30
6. SV Meppen 32 10 10 12 036:370 −1 30:34
Abstiegsrunde
7. Eintracht Braunschweig 32 12 9 11 054:480 +6 33:31
8. FC Remscheid (N) 32 8 15 9 039:380 +1 31:33
9. VfL Osnabrück 32 10 11 11 045:540 −9 31:33
10. Blau-Weiß 90 Berlin 1 32 11 8 13 041:500 −9 30:34
11. SC Fortuna Köln 32 8 9 15 039:500 −11 25:39
12. BSV Stahl Brandenburg (Q) 32 8 7 17 037:530 −16 23:41
  • Aufsteiger in die Bundesliga 1992/93
  • DFB-Pokal-Sieger 1991/92 und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1992/93
  • Teilnehmer an den Relegationsspielen zur Oberliga 1992/93
  • Absteiger in die Oberliga 1992/93
  • (A)Absteiger aus der Bundesliga 1990/91
    (N)Aufsteiger aus der Oberliga 1990/91
    (Q)Qualifikant aus der DDR-Oberliga 1990/91
    1 
    Blau-Weiß 90 Berlin wurde die Lizenz für die folgende Saison entzogen. Darauf hin löste sich der Verein auf.

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    Staffel Nord 1991/92
    Bayer 05 Uerdingen 0:01:02:11:10:23:14:12:12:04:02:1
    0:12:31:11:00:1
    VfB Oldenburg2:1 4:11:13:23:34:12:26:10:02:10:0
    1:11:02:05:01:0
    Hertha BSC0:01:0 4:20:12:01:13:21:11:13:23:0
    0:52:22:11:13:1
    FC St. Pauli3:13:11:0 0:02:10:22:10:02:02:02:2
    0:03:20:30:31:0
    Hannover 961:32:22:21:0 1:11:12:02:12:00:11:0
    1:11:12:10:21:1
    SV Meppen0:11:12:10:01:1 2:12:22:02:11:01:1
    0:10:20:10:23:0
    Eintracht Braunschweig1:14:12:13:21:30:2 0:02:22:01:13:2
    2:06:12:31:03:1
    FC Remscheid1:11:10:00:00:01:12:1 0:12:01:13:1
    0:01:12:00:10:1
    VfL Osnabrück3:12:23:10:10:11:33:00:4 1:14:11:1
    3:11:11:12:53:2
    Blau-Weiß 90 Berlin1:03:20:31:51:12:02:15:22:4 2:13:1
    0:22:21:10:12:0
    SC Fortuna Köln1:21:11:11:10:03:33:30:20:12:1 2:4
    2:21:22:00:12:1
    BSV Stahl Brandenburg0:31:00:14:03:01:01:41:31:21:32:0
    1:01:10:02:20:3

    Torschützenliste

    Spieler Verein Tore
    1.Radek DrulákVfB Oldenburg21
    2.Fred KlausVfL Osnabrück15
    Markus SailerFC St. Pauli15
    4.Holger AdenEintracht Braunschweig13
    5.Stefan HolzeEintracht Braunschweig12
    6.Theo GriesHertha BSC11
    Mike LünsmannHertha BSC11
    Carsten PröpperFC Remscheid11
    Claus-Dieter WollitzVfL Osnabrück11
    10.Ihor BjelanowEintracht Braunschweig10
    Carsten LinkeVfB Oldenburg10

    Süd

    Saisonverlauf

    Den Aufstieg sicherte sich der 1. FC Saarbrücken. Nach einer guten regulären Saison, in der man Platz 2 erreichte, sprang der 1. FC Saarbrücken mit Beginn der Aufstiegsrunde auf den Spitzenplatz. Dort leistete man sich nur eine Niederlage und konnte sich am vorletzten Spieltag die Meisterschaft sichern. Engste Verfolger waren der SC Freiburg, Bester der regulären Saison, und der SV Waldhof Mannheim. Mit dem Chemnitzer FC und dem FC Carl Zeiss Jena hatten sich auch zwei ehemalige DDR-Vereine für die Aufstiegsrunde qualifiziert. Der CFC lag am 30. Spieltag sogar nur zwei Punkte vom Spitzenreiter entfernt, konnte aber letztlich nicht entscheidend in den Aufstiegskampf eingreifen.

    Der FC Rot-Weiß Erfurt stand vom 4. Spieltag an auf dem letzten Tabellenrang und hatte nach dem 27. Spieltag schon keinerlei Chancen mehr auf den Klassenerhalt. Die Abstiegsrunde war insgesamt von einer hohen Fluktuation geprägt, sodass sich kein Verein entscheidend absetzen konnte. Noch am 30. Spieltag konnten bis auf Erfurt alle Vereine den direkten Klassenerhalt schaffen, aber auch direkt absteigen. Letztlich erwischte es den Halleschen FC. In die Relegation musste der TSV 1860 München nach einer Niederlage beim VfB Leipzig am letzten Spieltag und konnte sich dort nicht gegen Fortuna Köln durchsetzen, sodass man nach einer Saison wieder abstieg.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U NTore Diff. Punkte
    Meisterrunde
    1. 1. FC Saarbrücken 32 15 12 5 052:300 +22 42:22
    2. SV Waldhof Mannheim 32 12 14 6 044:310 +13 38:26
    3. SC Freiburg 32 13 11 8 052:410 +11 37:27
    4. Chemnitzer FC (Q) 32 12 12 8 035:300 +5 36:28
    5. FC Carl Zeiss Jena (Q) 32 12 9 11 039:360 +3 33:31
    6. FC 08 Homburg 32 10 12 10 041:360 +5 32:32
    Abstiegsrunde
    7. VfB Leipzig (Q) 32 10 11 11 042:420 ±0 31:33
    8. SV Darmstadt 98 32 11 9 12 041:490 −8 31:33
    9. 1. FSV Mainz 05 32 9 12 11 039:380 +1 30:34
    10. TSV 1860 München (N) 32 8 14 10 031:320 −1 30:34
    11. Hallescher FC (Q) 32 7 13 12 035:470 −12 27:37
    12. FC Rot-Weiß Erfurt (Q) 32 5 7 20 036:750 −39 17:47
  • Aufsteiger in die Bundesliga 1992/93
  • Teilnehmer an den Relegationsspielen zur Oberliga 1992/93
  • Absteiger in die Oberliga 1992/93
  • (N)Aufsteiger aus der Oberliga 1990/91
    (Q)Qualifikant aus der DDR-Oberliga 1990/91

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    Staffel Süd 1991/92
    1. FC Saarbrücken 2:11:13:11:02:02:22:21:11:13:04:0
    4:02:01:01:02:0
    SV Waldhof Mannheim2:1 2:01:12:00:01:03:11:10:03:02:1
    1:16:21:12:11:1
    SC Freiburg1:02:2 4:01:00:03:13:12:02:13:16:0
    0:00:03:12:01:3
    Chemnitzer FC0:00:02:1 0:20:03:12:01:04:03:02:1
    1:31:20:01:01:0
    FC Carl Zeiss Jena1:11:14:31:1 3:12:33:12:12:12:01:0
    0:03:21:21:23:1
    FC 08 Homburg4:12:23:01:30:0 4:11:22:10:00:01:0
    4:00:23:10:12:2
    VfB Leipzig1:11:03:30:00:11:1 1:11:12:32:03:0
    3:00:11:01:10:0
    SV Darmstadt 981:40:01:30:03:10:32:1 1:32:01:11:0
    2:02:13:12:14:1
    1. FSV Mainz 051:23:10:00:01:10:01:11:0 3:11:32:2
    1:21:00:21:03:1
    TSV 1860 München0:01:00:00:00:03:00:00:21:1 1:13:0
    0:23:01:12:02:0
    Hallescher FC3:00:01:11:10:00:13:12:22:22:2 4:1
    3:20:02:10:01:2
    FC Rot-Weiß Erfurt1:60:32:23:20:13:31:32:20:52:12:3
    1:22:23:01:14:0

    Torschützenliste

    Spieler Verein Tore
    1.Michael Preetz1. FC Saarbrücken16
    2.Steffen HeidrichChemnitzer FC12
    3.Andree FinckeSC Freiburg11
    Bernd HobschVfB Leipzig11
    Daniel JurgeleitFC 08 Homburg11
    Uwe SpiesSC Freiburg11
    7.Wolfgang Schüler1. FC Saarbrücken10
    Janusz TurowskiVfB Leipzig10
    Thomas WeißSV Darmstadt 9810

    Relegation, Abstieg

    Blau-Weiß 90 Berlin wurde die Lizenz entzogen und stieg gemeinsam mit Brandenburg, Halle und Erfurt ab. Dafür rückte im Norden Fortuna Köln auf den Relegationsplatz. Fortuna Köln und 1860 München spielten gemeinsam mit dem Dritten der Oberliga Nord (TSV Havelse) eine Relegationsrunde, die Fortuna Köln gewann und somit in der 2. Bundesliga blieb. 1860 München musste zurück in die Bayernliga, Havelse blieb in der Oberliga Nord.

    Spiele

    Hinspiel Rückspiel
    TSV Havelse TSV 1860 München 0:0 0:1
    TSV 1860 München SC Fortuna Köln 1:4 0:2
    SC Fortuna Köln TSV Havelse 2:1 1:1

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U NTore Diff. Punkte
    1. SC Fortuna Köln 4 3 1 0 009:300 +6 07:10
    2. TSV 1860 München 4 1 1 2 002:600 −4 03:50
    3. TSV Havelse 4 0 2 2 002:400 −2 02:60
  • Qualifikant für die 2. Bundesliga 1992/93
  • Aufsteiger

    1. Nord FC Bayer 05 Uerdingen
    Bernd Dreher (32 / -) – Torsten Chmielewski (8 / -), Robert Holzer (14 / -), Alexander Kutschera (28 / 1), Stephan Paßlack (30 / 6), Heiko Peschke (31 / 1), Helmut Rahner (14 / -) – Markus Bayertz (7 / -), Axel Jüptner (29 / 2), Michael Klein (25 / -), Dirk Krümpelmann (27 / 1), Nermin Mahmutovic (1 / -), Thomas Puschmann (8 / 1), Andreas Sassen (31 / 7), Daniel Timofte (13 / 1), Richard Walz (23 / 3) – Thomas Adler (31 / 9), Günter Bittengel (29 / 5), Uwe Hartenberger (1 / -), Heiko Laeßig (30 / 9).
    (Spiele/Tore) – dazu ein Eigentor von Sturm (FC Remscheid)

    Trainer: Friedhelm Funkel

    ohne Einsatz blieben: Edmund Rottler, Stephan Küsters

    1. Süd 1. FC Saarbrücken
    Marco Kostmann (6/-), Alfred Wahlen (26/-) – Bernd Eichmann (28/1), Wenanty Fuhl (31/2), Matthias Hönerbach (22/-), Nasko Schelew (4/-), Michael Kostner (26/4), Michael Nushöhr (30/-) – Heikko Glöde (11/1), Eugen Hach (24/1), Thomas Kristl (1/-), Jürgen Lange (23/-), Christiaan Pförtner (31/4), Bernhard Rohrbacher (1/-), Wolfgang Schüler (32/10), Brian Skaarup (1/-), Thomas Zechel (30/2) – Jonathan Akpoborie (23/4), Michael Krätzer (27/5), Michael Preetz (32/17), Jörg Reeb (3/-).
    (Spiele/Tore) – dazu ein Eigentor von Simon (Darmstadt 98)

    Trainer: Peter Neururer

    Quellen

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