Atlanta Motor Speedway
1960–1990: Atlanta International Raceway

Adresse:
1500 Tara Place
Hampton,
Georgia, 30228

Vereinigte Staaten Hampton, Georgia, USA
33° 22′ 59″ N, 84° 19′ 5″ W
Streckenart: permanente Rennstrecke
Eigentümer: Speedway Motorsports, Inc.
Betreiber: Speedway Motorsports, Inc.
Architekt: Warren Gremmel, Bill Boyd, Jack Black, Garland Bagley
Baukosten: 1,8 Mrd. US-Dollar
Baubeginn: 1958
Eröffnung: 31. Juli 1960
Speedway-Oval
Quad-Oval
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Monster Energy NASCAR Cup Series
Folds of Honor QuikTrip 500

NASCAR Xfinity Series
Rinnai 250

NASCAR Camping World Truck Series
Active Pest Control 200

Streckenlänge: 2,48 km (1,54 mi)
Kurvenüberhöhung: Kurven: 24°
Geraden: 5°
Zuschauerkapazität: 124.000
http://www.atlantamotorspeedway.com

Der Atlanta Motor Speedway (ehemals Atlanta International Raceway) ist ein Speedway in Hampton im US-Bundesstaat Georgia, rund 32 km südlich von Atlanta. Es handelt sich dabei um ein 1,54 Meilen (2,48 km) langes Quad-Oval mit einer Zuschauerkapazität von über 125.000 Plätzen.

Geschichte

Eröffnet wurde die Rennstrecke im Jahre 1960 als ein 1,5 mi langer Standard-Ovalkurs. Am 23. Oktober 1990 kaufte Speedway Motorsports den Speedway. Hiermit verbunden war auch die Umbenennung von Atlanta International Raceway in Atlanta Motor Speedway. Im Jahre 1994 entstanden 46 Eigentumswohnungen oberhalb der nordöstlichen Seite der Strecke.

Im Jahre 1997 fand ein kompletter Umbau statt, um den Speedway an den Standard der anderen beiden 1,5-Meilen-Ovale von Speedway Motorsports anzupassen. Dabei wurde die Start- und Zielgerade mit der Gegengeraden getauscht und das Layout von einem einfachen Oval in ein Quad-Oval geändert. Seit dieser Änderung zählt der Atlanta Motor Speedway zu den schnellsten Strecken der NASCAR-Serie. Neben dieser Hauptrennstrecke gibt es auf der Anlage noch weitere Streckenkonfigurationen. Dazu zählen ein 0,25 mi langes Oval zwischen Start- und Zielgeraden und der Boxengasse sowie ein 2,5 mi (ca. 4 km) langer Straßenkurs, der von der FIA abgenommen wurde. Abseits von Motorsportveranstaltungen fand im Jahre 1994 das Countryfest auf dem Speedway statt, zu dem über 200.000 Zuschauer erschienen.

In den meisten Jahren der 1990er Jahre und in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts wurden auf dem Atlanta Motor Speedway die höchsten Geschwindigkeiten bei einem NASCAR-Rennen erzielt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit pro Runde lag bei etwa 193 mph (etwa 311 km/h), der Rundenrekord betrug über 197 mph (etwa 317 km/h). Ähnliche und nur leicht schnellere Zeiten wurden nur auf dem Texas Motor Speedway in den Jahren 2004 und 2005 erreicht. Mit der Abnutzung des Streckenbelags in Texas liegt der Atlanta Motor Speedway in den Geschwindigkeiten allerdings wieder leicht vorn. In der NASCAR-Serie existieren mit dem Talladega Superspeedway und dem Daytona International Speedway zwei Rennstrecken, die länger sind und dadurch theoretisch höhere Geschwindigkeiten von über 200 mph (etwa 322 km/h) erlauben. Mit der Einführung von Luftmengenbegrenzer für diese beiden Strecken im Jahre 1988 wurde die Geschwindigkeit aber auf durchschnittlich 190 mph (etwa 306 km/h) reduziert. Aufgrund dieser Tatsache entstand der Werbeslogan des Atlanta Motor Speedway: „Real Racing. Real Fast.“

Anfang September 2004 wurde der Atlanta Motor Speedway für einen ungewöhnlichen Zweck genutzt. Er diente als Notunterkunft für die evakuierte Bevölkerung vor Hurrikan Frances. Da jedoch die Anlagen im Inneren nicht zur Verfügung standen, mussten die Evakuierten in ihren Fahrzeugen ausharren.

Gegen Abend des 6. Juli 2005 erlitt der Speedway schwere Beschädigungen durch einen Tornado der Stärke F2 auf der Fujita-Skala, der sich aus dem Hurrikan Cindy entwickelte. Dächer und Fassadenelemente lösten sich von den Gebäuden und auf der Strecke sammelten sich die Trümmer, die der Tornado mit sich brachte. Am darauffolgenden Tag fegten Winde zwischen 195 und 240 km/h über den Atlanta Motor Speedway hinweg, bei dem ein 15 m hoher Anzeigeturm umknickte. Zusätzlich wurden viele Straßenlaternen sowie einige der Eigentumswohnungen beschädigt. Vollständig zerstört wurden die Zuschauertribünen an der Gegengeraden, bei denen es sich noch um die ursprünglichen Tribünen von 1960 handelte. Die dabei verloren gegangenen Sitzplätze wurde durch eine neue Tribüne auf der Start- und Zielgerade mit 13.000 Plätzen ersetzt. Der insgesamt verursachte Schaden wurde auf etwa 40 bis 50 Mio. US-Dollar beziffert.

Der Atlanta Motor Speedway ist mit einer Beleuchtung für Nachtrennen ausgestattet, die für die Rennen der Indy Racing League zwischen 1998 und 2001 installiert wurden. Im Jahre 2003 fand das Qualifying für das Bass-Pro-Shops-500-Rennen bei Dunkelheit statt, bevor anschließend die Qualifyings für beide NASCAR-Rennen in die Abendstunden verlegt wurden. Im Jahre 2006 wurde erstmals der Start des Bass Pro Shops 500 so gelegt, dass das Finale unter Flutlicht stattfindet.

Aufgrund der Beschränkungen in Fulton County im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurden Veranstaltungen, die normalerweise in Atlanta stattfanden, 2021 auf den Speedway verlegt. Der jährliche Supercross in Atlanta wurde auf das Frontstretch-Rasen des Speedway verlegt, während der Publix Atlanta Marathon des Atlanta Track Clubs verlegt wurde zu einer 15 km langen Runde um die Umrandungsstraßen der Rennstrecke, die auf der Hauptstrecke selbst endet. Molly Seidel, die später bei den Olympischen Spielen in Sapporo 2020 Bronze beim Marathon gewann, gewann die Damenhälfte in 1:08:28 in ihrem Vorbereitungsrennen.

Streckenrekorde

Originalkonfiguration (1,522 Meilen)

RekordDatumFahrerRundenzeitDurchschnittsgeschwindigkeit
NASCAR
QualifyingMarch 8, 1997Robby Gordon29.378186,507mi/h (300,153 km/h)
RennenNovember 12, 1995Dale Earnhardt3:03:03163,633mi/h (263,341 km/h)
CART
QualifyingApril 16, 1983Rick Mears26.732204,963mi/h (329,855 km/h)
RennenSeptember 30, 1979Rick Mears0:50:09182,094mi/h (293,051 km/h)
Quelle: Racing-Reference.info

Quad-Oval (1,54 Meilen)

RekordDatumFahrerRundenzeitDurchschnittsgeschwindigkeit
Monster Energy NASCAR Cup Series
QualifyingNovember 15, 1997Geoffrey Bodine28.074197,478mi/h (317,809 km/h)
RennenMarch 14, 2004Dale Earnhardt, Jr.3:09:15158,679mi/h (255,368 km/h)
NASCAR Xfinity Series
QualifyingOctober 25, 2003Greg Biffle28.830192,300mi/h (309,476 km/h)
RennenFebruar 28, 2015Kevin Harvick1:40:32149,813mi/h (241,1 km/h)
NASCAR Camping World Truck Series
QualifyingMarch 17, 2005Rick Crawford30.339182,735mi/h (294,083 km/h)
RennenMarch 18, 2005Ron Hornaday1:27:35142,424mi/h (229,209 km/h)
IndyCar Series
QualifyingAugust 28, 1998Billy Boat24.734224,145mi/h (360,726 km/h)
RennenJuly 15, 2000Greg Ray2:02:01153,403mi/h (246,878 km/h)
Quelle: Racing-Reference.info

Bisherige Sieger

Saison Datum Name des Rennens Sieger Chassis Motor
USAC Championship Car
1965 1. August Atlanta 250 Johnny Rutherford Watson Ford
1966 26. Juni Atlanta 300 Mario Andretti Brawner Hawk Ford
1978 23. Juli Gould Twin Dixie Rick Mears Penske Cosworth
CART Champ Car
1979 22. April Gould Twin Dixie 125 #1 Johnny Rutherford McLaren Cosworth
1979 22. April Gould Twin Dixie 125 #2 Johnny Rutherford McLaren Cosworth
1979 30. September Rich’s Atlanta Classic Rick Mears Penske Cosworth
1981 21. Juni Kraco Twin 125 #1 Rick Mears Penske Cosworth
1981 21. Juni Kraco Twin 125 #2 Rick Mears Penske Cosworth
1982 1. Mai Stroh’s 200 Rick Mears Penske Cosworth
1983 17. April Kraco Dixie 200 Gordon Johncock Wildcat Cosworth
IRL IndyCar Series
1998 29. August MCI Atlanta 500 Classic Kenny Bräck Dallara Oldsmobile
1999 17. Juli Kobalt Mechanics Tools 500
Presented by MCI WorldCom
Scott Sharp Dallara Oldsmobile
2000 15. Juli Midas 500 Classic Greg Ray Dallara Oldsmobile
2001 28. April zMax 500 Greg Ray Dallara Oldsmobile
Commons: Atlanta Motor Speedway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Race Results at Atlanta Motor Speedway. racing-reference.info, abgerufen am 27. November 2010.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.