Wiesbaden-Biebrich
Der Biebricher Bahnhof 2010
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2 (zuvor 3)
Abkürzung FWB
IBNR 8000288
Preisklasse 6
Eröffnung 11. August 1856
bahnhof.de Wiesbaden-Biebrich
Architektonische Daten
Baustil Klassizismus
Architekt Heinrich Velde
Lage
Stadt/Gemeinde Wiesbaden
Ort/Ortsteil Biebrich
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 2′ 55″ N,  14′ 11″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen
i16i16i18

Der Bahnhof Wiesbaden-Biebrich ist heute nur noch ein Haltepunkt an der rechten Rheinstrecke auf der Gemarkung Biebrich der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Geschichte

Der Bahnhof entstand im Zuge des Baus der nassauischen Rheintalbahn Wiesbaden – RüdesheimOberlahnstein als Bahnhof Biebrich-Mosbach. Die Strecke und der Bahnhof wurden am 11. August 1856 für den öffentlichen Verkehr in Betrieb genommen. Der Bahnhof wurde mehrfach umbenannt und trug seit dem 1. Mai 1907 die Bezeichnung Biebrich Hauptbahnhof, seit dem 1. Oktober 1908 die Bezeichnung Biebrich West, in Folge der Eingemeindung Biebrichs nach Wiesbaden 1926 seit dem 1. März 1927 die Bezeichnungen Wiesbaden-Biebrich und zum Winterfahrplan 1939 Wiesbaden Süd. Dabei darf der Bahnhof nicht mit dem ebenfalls in Biebrich gelegenen Wiesbaden-Biebrich Rheinbahnhof verwechselt werden. Das geschah allerdings schon zu Zeiten, als beide Bahnhöfe parallel in Betrieb waren, so häufig, dass die Reichsbahndirektion Mainz ihre Mitarbeiter wiederholt anwies, nur Frachtsendungen mit ganz eindeutig und korrekt ausgefüllten Frachtbriefen für diese beiden Bahnhöfe entgegenzunehmen. Beim Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 28. Mai 1961 erhielt der Bahnhof dann wieder die Bezeichnung Wiesbaden-Biebrich.

Betrieb

Betrieblich war der Bahnhof zunächst recht bedeutend. Hier trafen die nassauische Rheintalbahn vom damaligen Taunusbahnhof, später dem Wiesbadener Hauptbahnhof, aus Wiesbaden kommend auf die Verbindungskurve zwischen der Rheintalbahn und der Taunusbahn nach Frankfurt am Main. So gab es eine Zeit lang sogar Kurswagenläufe zwischen Wiesbaden und Biebrich für Züge zwischen dem Rheintal und Frankfurt, deren Lauf Wiesbaden und seine Kopfbahnhöfe vermied.

Regionalverkehr

Der Biebricher Bahnhof wird stündlich, im Berufsverkehr teilweise auch halbstündlich, durch zwei Angebote der RheingauLinie bedient, die Linie RB10 und seit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 die Linie RE9 als neue Expressverbindung nach Frankfurt (Main) Hbf, welche den Wiesbadener Hauptbahnhof auslässt und die direkte Strecke zwischen dem Bahnhof Wiesbaden-Biebrich und Mainz-Kastel befährt.

Linie Linienverlauf Takt
RE 9 RheingauExpress:
(Rüdesheim (Rhein) Geisenheim Hattenheim Oestrich-Winkel Erbach (Rheingau) –) (nur einzelne Fahrten) Eltville Niederwalluf Wiesbaden-Schierstein Wiesbaden-Biebrich Mainz-Kastel Frankfurt-Höchst Frankfurt (Main) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min (nur zur HVZ)
RB 10 RheingauLinie:
Frankfurt (Main) Hbf Frankfurt-Höchst Mainz-Kastel Wiesbaden Hbf Wiesbaden-Biebrich Wiesbaden-Schierstein Niederwalluf Eltville Erbach (Rheingau) Hattenheim Oestrich-Winkel Geisenheim Rüdesheim (Rhein) Assmannshausen Lorch (Rhein) Lorchhausen Kaub St. Goarshausen Kestert Kamp-Bornhofen Filsen Osterspai Braubach Oberlahnstein Niederlahnstein Koblenz Hbf Koblenz Stadtmitte Neuwied
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (Frankf.–KO Hbf zur HVZ)
30 min (Frankf.–Assmannsh. an Wochenenden)

Nahverkehr

Der Bahnhof Biebrich ist mit der Linie 47 der ESWE Verkehrsgesellschaft an den Nahverkehr in Wiesbaden angeschlossen.

Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude ist architektonisch besonders repräsentativ gestaltet, da es zugleich Bahnhof für das Schloss Biebrich, Residenz der Herzöge von Nassau, war, dessen Park sich direkt gegenüber der Straßenseite des Bahnhofsgebäudes entfaltet. Architekt war Heinrich Velde, der das Gebäude in klassizistischem Stil auf einem H-förmigen Grundriss erstellte. Die Gestaltungselemente des Gebäudes wurden bei einer späteren Renovierung vereinfacht. Das Empfangsgebäude steht inzwischen als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Commons: Bahnhof Wiesbaden-Biebrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Theiss Verlag. Stuttgart, 2005. Bd. 2.1, S. 208. ISBN 3-8062-1917-6

Einzelnachweise

  1. Eisenbahn-Directionsbezirk Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 6. April 1907, Nr. 18. Bekanntmachung Nr. 175, S. 204.
  2. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 22. August 1908, Nr. 52. Bekanntmachung Nr. 672, S. 590.
  3. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 5. März 1927, Nr. 9. Bekanntmachung Nr. 140, S. 53.
  4. Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 5. August 1939, Nr. 39. Bekanntmachung Nr. 470, S. 227.
  5. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 9. Juli 1927, Nr. 29. Bekanntmachung Nr. 415, S. 196; Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 1. Oktober 1927, Nr. 43. Bekanntmachung Nr. 569, S. 270.
  6. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 12. Mai 1961, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 223, S. 93.
  7. RheingauLinie - RE9 + RB10 Fahrplan Download (gültig seit 15.12.2019 - 12.12.2020) (Memento des Originals vom 29. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., PDF-Datei 0,829 MB
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.