Die 25. Verleihung der Césars fand am 19. Februar 2000 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris statt. Präsident der Verleihung war zum zweiten Mal der Schauspieler Alain Delon. Ausgestrahlt wurde die Verleihung, die von Alain Chabat moderiert wurde, vom französischen Fernsehsender Canal+.

Bei insgesamt sieben Nominierungen wurde Tonie Marshalls Tragikomödie Schöne Venus mit vier und den damit meisten Trophäen des Abends prämiert. Neben den wichtigen Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch, für die Marshall drei Trophäen persönlich entgegennehmen durfte, konnte der Film über die Schicksale und Probleme von Angestellten und Kunden eines Beauty-Salons mit Nachwuchstalent Audrey Tautou auch eine Darstellerkategorie für sich entscheiden. Mit je acht Nominierungen gingen in diesem Jahr Luc Bessons Historienepos Johanna von Orleans und Patrice Lecontes romantisches Filmdrama Die Frau auf der Brücke ins Rennen um die Césars. Während Bessons Film für Kostüme und Ton mit zwei Preisen ausgezeichnet wurde, setzte sich Lecontes in Schwarzweiß gedrehter Film nur mit seinem Hauptdarsteller Daniel Auteuil gegen die Konkurrenz durch. Auteuil, der in der Rolle eines Messerwerfers Jean-Pierre Bacri, Albert Dupontel, Vincent Lindon und Philippe Torreton auf die Plätze verwies, gewann bei seiner neunten Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller seinen zweiten César nach seinem Triumph von 1987. Ihren zweiten César nach 1986 gewann auch Charlotte Gainsbourg als beste Nebendarstellerin für ihre Darbietung in Danièle Thompsons Familiendrama La bûche. Beste Hauptdarstellerin wurde Karin Viard vor Nathalie Baye, Sandrine Bonnaire, Catherine Frot und Vanessa Paradis für ihre Rolle einer schwangeren Frau, die an Brustkrebs erkrankt, in Sólveig Anspachs Langfilmdebüt Hoch die Herzen, das wie Thompsons La bûche auch als bestes Erstlingswerk nominiert war.

Jean Beckers fünffach nominierte Romanverfilmung Ein Sommer auf dem Lande und Régis Wargniers in der Sowjetunion spielendes Filmdrama Est-Ouest – Eine Liebe in Russland, das mit vier Nominierungen berücksichtigt worden war, konnten am Ende keinen Preis für sich verbuchen. Als bester ausländischer Film stellte sich mit Alles über meine Mutter das zweite Mal nach 1993 ein Film von Pedro Almodóvar heraus, der ein Jahr zuvor auch einen Ehren-César erhalten hatte. Die diesjährigen Ehrenpreise gingen an die Schauspielerin und Regisseurin Josiane Balasko, an den Filmjournalist Georges Cravenne, der die Verleihung der Césars 1975 ins Leben gerufen hatte, an den Schauspieler Jean-Pierre Léaud und an US-Regisseur Martin Scorsese.

Gewinner und Nominierungen

Statistik
(Filme mit mehr als einer Nominierung)
N=Nominierung; A=Auszeichnung
Film N A
Johanna von Orleans 8 2
Die Frau auf der Brücke 8 1
Schöne Venus 7 4
Ma petite entreprise 5 1
Ein Sommer auf dem Lande 5 0
La bûche 4 1
Est-Ouest – Eine Liebe in Russland 4 0
Hoch die Herzen 3 1
Karnaval 3 0
Tagebuch eines Landarztes 3 0
Himalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers 2 2
Späte Reise 2 2
C’est quoi la vie? 2 1
Rembrandt 2 1
La dilettante 2 0
Peut-être 2 0

Bester Film (Meilleur film)

Schöne Venus (Venus beauté (Institut)) – Regie: Tonie Marshall

Beste Regie (Meilleur réalisateur)

Tonie MarshallSchöne Venus (Venus beauté (Institut))

Bester Hauptdarsteller (Meilleur acteur)

Daniel AuteuilDie Frau auf der Brücke (La fille sur le pont)

Beste Hauptdarstellerin (Meilleure actrice)

Karin Viard – Hoch die Herzen (Haut les cœurs!)

Bester Nebendarsteller (Meilleur acteur dans un second rôle)

François Berléand – Ma petite entreprise

Beste Nebendarstellerin (Meilleure actrice dans un second rôle)

Charlotte Gainsbourg – La bûche

Bester Nachwuchsdarsteller (Meilleur jeune espoir masculin)

Éric Caravaca – C’est quoi la vie?

Beste Nachwuchsdarstellerin (Meilleur jeune espoir féminin)

Audrey TautouSchöne Venus (Venus beauté (Institut))

Bestes Erstlingswerk (Meilleur premier film)

Späte Reise (Voyages) – Regie: Emmanuel Finkiel

Bestes Drehbuch (Meilleur scénario original ou adaptation)

Tonie MarshallSchöne Venus (Venus beauté (Institut))

Beste Filmmusik (Meilleure musique écrite pour un film)

Bruno CoulaisHimalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers (Himalaya – L’enfance d’un chef)

Bestes Szenenbild (Meilleurs décors)

Philippe ChiffreRembrandt

Beste Kostüme (Meilleurs costumes)

Catherine LeterrierJohanna von Orleans (The Messenger: The Story of Joan of Arc)

Beste Kamera (Meilleure photographie)

Eric Guichard und Jean-Paul MeurisseHimalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers (Himalaya – L’enfance d’un chef)

Bester Ton (Meilleur son)

Vincent Tulli, François Groult und Bruno TarrièreJohanna von Orleans (The Messenger: The Story of Joan of Arc)

Bester Schnitt (Meilleur montage)

Emmanuelle Castro – Späte Reise (Voyages)

Bester Kurzfilm (Meilleur court métrage)

Dreckige Bastarde (Sale battars) – Regie: Delphine Gleize

  • À l’ombre des grands baobabs – Regie: Rémy Tamalet
  • Rue Bleue – Regie: Chad Chenouga
  • Camping sauvage – Regie: Giordano Gederlini
  • Acide animé – Regie: Guillaume Bréaud

Bester ausländischer Film (Meilleur film étranger)

Alles über meine Mutter (Todo sobre mi madre), Spanien/Frankreich – Regie: Pedro Almodóvar

Ehrenpreis (César d’honneur)

Commons: César 2000 – Sammlung von Bildern
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