Episode 6 der Serie Columbo | |
Titel | Mord in Pastell |
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Originaltitel | Suitable for Framing |
Episode 4 aus Staffel 1 | |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Länge | 73 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktions- unternehmen |
Universal Television |
Regie | Hy Averback |
Drehbuch | Jackson Gillis |
Produktion | |
Musik | Billy Goldenberg |
Kamera | Russell Metty |
Schnitt | Buddy Small |
Premiere | 17. Nov. 1971 auf NBC |
Deutschsprachige Premiere |
24. Juli 1975 auf Deutsches Fernsehen |
→ Besetzung & Synchronisation |
→ Episodenliste | |
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Mord in Pastell (Originaltitel: Suitable for Framing) ist eine erstmals im Rahmen der NBC-Mystery-Movie-Serie gesendete Episode der Kriminalfilm-Reihe Columbo aus dem Jahr 1971. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der vierten Folge der ersten Staffel folgte 1975 im Deutschen Fernsehen. Der polnisch-US-amerikanische Schauspieler Ross Martin verkörpert als Kunstkritiker und Doppelmörder Dale Kingston den Gegenspieler von Inspektor Columbo, dargestellt von Peter Falk.
Handlung
Der Multimillionär und Kunstsammler Randy Matthews hat sich entschlossen, sein Testament zu ändern. Sein Neffe Dale Kingston, ein anerkannter Kunstkritiker, soll nicht länger als Haupterbe eingesetzt werden. Bei einem Besuch erschießt Kingston seinen Onkel in dessen Villa und bedeckt den leblosen Körper zur Verschleierung des Todeszeitpunktes mit einer Heizdecke. Anschließend verwüstet er das Wohnzimmer, entwendet einige Gemälde und präpariert das Schloss der Terrassentür, um einen Raubmord vorzutäuschen. Kurz darauf erscheint die Kunststudentin Tracy O’Connor, seine Geliebte und Komplizin. Während Kingston zu einer Vernissage fährt und sich dort mehrmals die genaue Uhrzeit für sein Alibi bestätigen lässt, wartet O’Connor auf das planmäßige Eintreffen des Sicherheitsdienstes am späten Abend. Als dieser das Haus kontrolliert, entfernt sie die Decke, gibt einen Schuss ab und flüchtet durch den Garten. Mit sich führt sie zwei Pastellzeichnungen von Edgar Degas im Wert von über 500.000 US-Dollar, auf die Kingston ein besonderes Augenmerk gelegt hat. Der Wachmann findet die Leiche und alarmiert die Polizei.
Nachdem Kingston über die Ereignisse informiert worden ist, begibt er sich umgehend zum Tatort. Inspektor Columbo geht von zwei beteiligten Tätern aus, da andernfalls das Alarmsystem hätte auslösen müssen. Ferner legt die Zeugenaussage des Wachmannes nahe, dass es sich bei der flüchtenden Person um eine Frau handelt, die mit ihren hohen Absätzen ein charakteristisches Geräusch auf der abwärts führenden Treppe im Garten verursachte. Zudem zeige das Muster des Diebstahles Ungereimtheiten, da zunächst einige weniger wertvolle Gemälde ausgerahmt wurden, bevor die Diebe die beiden Werke von Degas mitnahmen. Der Inspektor ordnet nach Rücksprache mit Kingston eine Telefonüberwachung als Vorbereitung für potenzielle Lösegeldforderungen an. Doch Kingston plant von Anfang an, seiner flatterhaften Tante Edna Matthews den Mord anzuhängen, die sich vor Jahren von ihrem Ehemann scheiden ließ und in Fußnähe unterhalb der Villa des Opfers wohnt. Er trifft sich mit O’Connor außerhalb der Stadt, nimmt die Pastelle an sich und erschlägt die Mitwisserin. Zwischenzeitlich hat sich Columbo Zugang zu dessen Haus verschafft, um angeblich einige Kunstbücher anzusehen. Nach einem belanglosen Gespräch mit dem überraschten Rückkehrer greift er neugierig in die Mappe, in der sich die gestohlenen Bilder befinden. Eine Ansicht des Inhaltes bleibt ihm verwehrt, weil im selben Augenblick der tödliche Autounfall einer jungen Studentin telefonisch gemeldet wird. Bei den nachfolgenden Recherchen kann der Inspektor jedoch keine Verbindung zwischen ihr und Kingston herstellen.
Im Rahmen der Testamentseröffnung durch den Anwalt Frank Simpson stellt sich heraus, dass Edna die gesamte Kollektion erbt. Nach ihrer Aussage beabsichtigte der Verstorbene, seine Privatsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da kein weiteres Vermögen vorhanden ist, fehlt dem Hauptverdächtigen plötzlich jegliches Motiv. Für Edna wird die Lage hingegen ernst: In ihrem Garten wird sowohl die Tatwaffe als auch Packpapier gefunden, in welches das Diebesgut eingewickelt war. Columbo glaubt dennoch an ihre Unschuld. Auf Anraten von Kingston veranlasst der einflussreiche Simpson daraufhin eine Hausdurchsuchung bei seiner Tante, ohne den Inspektor in die Entscheidung einzubinden. Auf diese Weise soll Edna im Vorfeld möglicher staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen von allen Vorwürfen entlastet werden. Kingston versteckt die Pastelle in Ednas Wäscheschrank, wo sie von den Beamten wie vorgesehen entdeckt werden. Verärgert über die Missachtung des Dienstweges eilt Columbo mit Verspätung hinzu. Er lässt die sichergestellten Bilder nach Fingerabdrücken untersuchen – aber nicht die von Kingston, sondern seine eigenen. Er erzählt dem konsternierten Gegenüber von jenem Abend, als er sich für die Portfolio-Mappe interessierte und dabei absichtlich die beiden Kunstwerke berührte. Wenn Edna tatsächlich für den Diebstahl verantwortlich ist, wie konnten dann seine Fingerabdrücke auf die Beweisstücke gelangen? Kingston sucht nach einem letzten Ausweg und behauptet, der Inspektor habe die Spuren erst kürzlich hinterlassen. Columbo nimmt seine Hände aus den Manteltaschen, die er während der Befragung dort verborgen hat. Er trägt Handschuhe.
Hintergrund
William Link, einer der beiden geistigen Väter der Fernsehreihe, äußerte sich anerkennend über den Drehbuchautor Jackson Gillis, der über dieses Erstlingswerk hinaus die Vorlagen zu zahlreichen weiteren Episoden schrieb: “Jackson could come up with some wonderful clues. Dick and I had been working on a clue using fingerprints. We just couldn’t get it. We were hitting our heads against the wall. Jackson came up with the idea of the policeman’s fingerprints being the pivotal clue. He really bailed Dick and me out on ‘Suitable for Framing’. We were ready to kiss him. […] You see, most mystery writers get the ending first. You write backward. But in Columbo, you had to start with an interesting villain and a perfect crime. We rarely worked backward from the ending. They were very tough. When Columbo got in trouble, it was usually a weak ending. Some are very good. Some are weak. Because of Jackson, ‘Suitable for Framing’ is one of the best endings.” (deutsch: „Jackson konnte sich ein paar wundervolle Indizien einfallen lassen. Dick [Richard Levinson] und ich hatten mithilfe von Fingerabdrücken an einem Indiz gearbeitet. Wir kamen einfach nicht weiter. Wir schlugen unsere Köpfe gegen die Wand. Jackson kam auf die Idee, dass die Fingerabdrücke des Polizisten der entscheidende Hinweis seien. Er hat Dick und mich bei „Mord in Pastell“ wirklich gerettet. Wir waren bereit, ihn zu küssen. […] Sehen Sie, die meisten Krimiautoren fangen zuerst mit dem Ende an. Man schreibt rückwärts. Aber in Columbo musste man mit einem interessanten Bösewicht und einem perfekten Verbrechen beginnen. Wir haben selten vom Ende aus rückwärts gearbeitet. Sie waren sehr hart. Wenn Columbo in Schwierigkeiten geriet, war das Ende oft schwach. Einige sind sehr gut. Einige sind schwach. Wegen Jackson besitzt „Mord in Pastell“ eine der besten Auflösungen.“)
Die US-amerikanische Schauspielerin Rosanna Huffman, Darstellerin der Geliebten und Komplizin des Mörders, war mit Richard Levinson verheiratet, dem anderen Begründer der Columbo-Figur.
Peter Falk und Ross Martin standen bereits in der 1965 veröffentlichten Filmkomödie Das große Rennen rund um die Welt gemeinsam vor der Kamera. Falk kannte Martin aus Kindheitstagen, beide Väter waren polnischstämmige Juden mit weitverzweigten europäischen Wurzeln. Im Alter von 13 Jahren lernte Falk seinen späteren Filmpartner auf der Bühne anlässlich einer Musical-Aufführung in einem Feriencamp kennen. Als die Karriere von Martin stagnierte, verschaffte ihm Falk aus alter Verbundenheit die Rolle des Antagonisten in dieser Episode.
Der englische Originaltitel kann doppeldeutig interpretiert werden: Vordergründig bezieht sich die naheliegende Übersetzung „passend zum Einrahmen“ auf die Gemäldesammlung des ermordeten Rudy Matthews. Das Wort „to frame“ bedeutet aber auch „hereinlegen“, womit Edna Matthews gemeint ist, die aus Sicht des Täters aufgrund ihres zerstreuten Charakters „geeignet“ erscheint, um sie mit fingierten Beweisen zu belasten.
Besetzung und Synchronisation
Die deutschsprachige Synchronfassung entstand im Jahr 1973 bei der Lingua Film in München unter der Dialogregie von Gert Rabanus.
Figur | Darsteller | Deutscher Sprecher |
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Lieutenant Columbo | Peter Falk | Klaus Schwarzkopf |
Dale Kingston | Ross Martin | Manfred Schott |
Edna Matthews | Kim Hunter | Edith Heerdegen |
Frank Simpson | Don Ameche | Benno Sterzenbach |
Tracy O’Connor | Rosanna Huffman | Lis Verhoeven |
Sam Franklin | Vic Tayback | Benno Hoffmann |
Mitilda | Joan Shawlee | |
Captain Tyler | Barney Phillips | Horst Naumann |
Vermieterin | Mary Wickes | Ilse Künkele |
Rezeption
Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergab eine positive Wertung (Daumen hoch): „Raffinierter Fall mit oberschlauer Lösung. […] Peter Falk in Topform, eine oberschlaue Auflösung, […] – dieser Columbo ist ein Highlight der ersten Staffel. Und die war die beste…“
Der Autor Michael Striss wertete mit einem von vier Sternen (mangelhaft). Er kritisierte insbesondere die konstruiert wirkende Figur des Widersachers: „Über ein dürftiges Mittelmaß kommt diese Episode nicht hinaus. Ross Martin kann als Kingston nicht überzeugen. Das liegt wohl weniger an ihm als an der Rolle. Columbo soll davon überzeugt werden, dass Mrs. Matthews die Mörderin sei. Gleichzeitig muss Kingston den Eindruck erwecken, als sträube er sich am meisten gegen diesen Verdacht, den er doch ständig ausstreut. Das kann nicht gutgehen. Positiv vermerkt werden darf der Auftritt von Mary Wickes als Vermieterin, die dem ungeduldigen Inspektor anhand eines Fotoalbums ihre gesamte Lebens- und Familiengeschichte zu erzählen versucht. Ein weiterer Lichtblick ist der »clue«, den Täter nicht aufgrund eigener Fingerabdrücke, sondern der des Inspektors zu überführen.“
Der Autor Mark Dawidziak stellte die hochkarätige Schauspielerriege heraus: “Directed by television veteran Hy Averback, “Suitable for Framing” […] also benefits from one of the strongest all-around casts ever assembled for a Columbo. Vic Tayback […] has some nice moments as avant-garde artist Sam Franklin (Falk has a marvelous time in the scene where Columbo, thoroughly flustered an embarrassed by the presence of a nude model, tries to question Franklin). Wonderful character actress Mary Wickes has a cameo as Tracy O’Connor’s gossipy landlady. Joan Shawlee […] plays flamboyant art gallery owner Mitilda. Kim Hunter […] makes an endearing Edna. Don Ameche […] is typically stalwart and dignified as Frank. And Ross Martin […] is still another worthy addition to Columbo’s rogues gallery.” (deutsch: „Unter der Regie des Fernsehveteranen Hy Averback profitiert „Mord in Pastell“ […] auch von einer der überzeugendsten Rundum-Besetzungen, die jemals für einen Columbo zusammengestellt wurde. Vic Tayback […] hat einige schöne Momente als Avantgarde-Künstler Sam Franklin (Falk hat eine wunderbare Szene, in der Columbo, völlig aus der Fassung gebracht und peinlich berührt von der Anwesenheit eines Aktmodells, Franklin zu befragen versucht). Die wunderbare Charakterdarstellerin Mary Wickes hat einen Cameo-Auftritt als Tracy O’Connors geschwätzige Vermieterin. Joan Shawlee […] spielt die extravagante Kunstgaleristin Mitilda. Kim Hunter […] verkörpert eine liebenswerte Edna. Don Ameche […] ist als Frank wie üblich stramm und würdevoll. Und Ross Martin […] ist noch eine weitere würdige Ergänzung für Columbos Schurkengalerie.“)
Der Drehbuchautor Jackson Gillis war 1972 für einen Emmy in der Kategorie Outstanding Writing Achievement in Drama nominiert.
Weblinks
- Columbo: Mord in Pastell in der Internet Movie Database (englisch)
- Review der Episode bei columbophile.com (englisch)
- Nothing But Media: Columbo – Suitable For Framing Review – S01E04 auf YouTube, 16. Oktober 2021, abgerufen am 22. Juli 2023 (englisch; Videobesprechung).
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Columbo: Mord in Pastell. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2004 (PDF; Prüfnummer: 100 815 V/DVD).
- 1 2 Mark Dawidziak: The Columbo Phile: A Casebook. 30th Anniversary Edition. Commonwealth Book Company, St. Martin, Ohio 2019, S. 71–73.
- ↑ Columbo – Mord in Pastell – Wissenswertes. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Uwe Killing: Peter Falk oder die Kunst, Columbo zu sein. Osburg Verlag, Hamburg 2016, S. 74.
- ↑ Recap / Columbo S 01 E 04. In: tvtropes.org. Abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Columbo: Mord in Pastell. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Columbo: Mord in Pastell. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Michael Striss: Columbo. Der Mann der vielen Fragen. Analyse und Deutung einer Kultfigur. Büchner-Verlag, Marburg 2019, S. 240.
- ↑ Outstanding Writing Achievement in Drama – 1972. Television Academy, abgerufen am 22. Juli 2023.
Anmerkungen
- ↑ Bei den Werken handelt es sich um die beiden im Jahr 1874 entstandenen Kohle-/Kreidezeichnungen Tänzerin von hinten und Tänzerin mit erhobenem Arm aus der von Degas bevorzugten Themenreihe der Tänzerinnen.